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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#230540
Hallo Michael,

minimale Spalte überbrückende Dichtmassen können Papierdichtungen überflüssig machen, das habe ich schon oft erfolgreich durchgeführt, z.B. mit Hylomar oder vergleichbare Substanzen von Loctite und was es sonst noch alles gibt. Auch die zu erwartenden Temperaturen sind kein Problem.

Meine Befürchtung ist aber, dass Dein Getriebe, in dem vorher nun mal Öl drin war, es nicht zulassen wird, die Dichtflächen in vertikaler Lage - speziell an der tiefsten Stelle - eine für den Abdichtvorgang ausreichend lange Zeit trocken zu halten.

Getriebeöle haben die schäbige Eigenschaft, noch Tage nach dem Ablassen vom an den Wänden haftenden Film gespeist nachzutropfen.

Mir ist das auch schon mal passiert, alles mehrfach mit Aceton oder Bremsenreiniger sauber gemacht, dann mit der Dichtmasse eingeschmaddert und die obligaten 10-15 Minuten zum Ablüften gewartet.
Leider hat sich an der tiefsten Stelle dann doch wieder ein Tropfen Öl auf die Reise in die Freiheit gemacht...
...und damit alle Vorarbeit zunichte.

Wie gesagt, Du musst für gute und anhaltende Trockenheit vor dem Abdichten sorgen, minimalste Ölverschmutzung ist die Gewähr für spätere Undichtigkeit...

Vorher allerdings in jedem Fall einer eingesparten Dichtung klären, ob das Fehlen der Stärke der Dichtung (Dicke) kein Maß und damit Bauteil in Gefahr bringt.

Grüße

Holger
#230552
Hallo Michael,

nimm lieber ne Papierdichtung, und nimm das Gehäuse ganz ab, geht einfach und dann kannst Du auch innen den Ölschlamm rausputzen.
Die Dichtung bekommst Du bei Mogparts.
Die müsste es sein:
S15 Dichtung Vorgelege, U401/U2010/U411 a.A. 3,50 ¤, 404 351 00 80 01.4041.1083-00

Schraubst Du in einer beheizten Garage?

Gruß Rainer
#231638
Moin.
Ich weiss nicht, ob´s woanders schon steht, deshalb hier eingefügt.

Dichtungen für Gehäuse "schlagen"; Papierdichtungen selber herstellen.

Mitunter tritt der Fall ein, dass man auf die Schnelle eine Dichtung für ein Gehäuse benötigt, sie nicht lieferbar ist, oder schnell eine notwendige Reparatur durchgezogen werden muss.
Gut ist es, wenn man Dichtungspapier zur Hand hat.

Was wird benötigt: Kleinen Hammer, Gehäuseschrauben, eine Kugellagerkugel, Dichtungspapier ca. 0,5mm Stärke, Cuttermesser und eine Prise Übung und Gefühl für den Hammer.



Die Bilder zeigen ein Getriebegehäuse einer Schlauchpumpe. Pumpe fit, aber ca 15 jahre alt, Lieferung -wenn überhaupt noch möglich- bestimmt einige Tage, Getriebe musste neu gelagert werden.

Möglichkeit 1:
Bilder 1 bis 2 zeigen eine Möglichkeit eine Dichtung neu zu machen. Zur Veranschauung habe ich ein normales Blatt Papier genommen.

Die Gehäusetrennflächen von alten Dichtungsresten säubern.(Bild 1)
Trennflächen gut einölen, Papier drüberlegen. Das Öl zeichnet auf dem Papier gut die Trennflächen nebst Bohrungen ab.
Jetzt kann man mit einer kleinen Schere die Dichtung ausschneiden, die Löcher mit einem Locher oder Locheisen reinfummeln.
Geht alles irgendwie, aber nicht so optimal. (Bild 2)




Möglichkeit 2:
Bilder 3 bis 5 zeigen das Übungspapier in den weiteren Arbeitsabläufen, wie gleich genauer beschrieben.

Bilder 6 bis 9
Aus gutem Dichtungspapier das Stück so in etwa der Grösse der benötigten Dichtung ausschneiden.
Auf das Gehäuse legen und Hammer und die Kugel in die erste Bohrung leicht hineindrücken (siehe wie auf Bild 3). Leichten Schlag mit dem Hammer auf die Kugel: Wupp, ist die erste Bohrung für die Gehäuseschraube ausgestanzt.
In dieses erste Loch eine Gehäuseschraube zur fixierung reinsetzen.

Mögl. gegenüber dieser ersten Schraube: wieder Kugel in das Dichtungspapier reindrücken: Wupp, zweiter Schlag mit dem Hammer, schon ist die zweite Bohrung frei für das Einsetzen der Schraube.

So gehts weiter, bis alle Bohrungen mit Schrauben versehen sind, das Dichtungspapier einigermassen gut und wenig verschiebbar fixiert ist. (Bild 6)

Dann in der Mitte des Dichtungspapieres ein oder zwei Schnitte -je nach Größe der Dichtung- mit dem Cuttermesser schneiden. Der Sinn kommt später. (Bild 7)

Mit dem Hammer in einem recht flachen Winkel gegen die innere Gehäusekante hämmern (schlagen). Nicht zu heftig, weil die Kante soll ja nicht verschlagen/gerundet werden. Und dieses Schlag neben Schlag, bis man am Anfangspunkt angekommen wird. Beim geübten Dichtungsschläger fällt jetzt das innere überflüssig gewordene Dichtungspapier in das Gehäuse. Mitunter hat ein zu leichter Schlag des Hammers nicht zum "Ausstanzen" des Papieres geführt; macht nichts. Entweder nachschlagen oder mit der Schere nachschneiden. (Bilder 8 und 9)

Das gleiche Verfahren für die Aussenkanten anwenden. Oder erst aussen, dann innen hämmern; ich sehe keinen grossen Unterschied. .... bis auf: Bei größeren Dichtungen ist es von Vorteil, wenn man den ungestanzten Aussenrad der Dichtung noch etwas zugentlastend festhalten kann, wenn innen geschlagen wird.

Fertig ist die Dichtung.

Ach ja, der Sinn:
Der Sinn der inneren Cuttermesser-Schnitte ist, dass beim Schlagen des inneren Gehäusekanten, der im flachen Winkel zur Gehäusekante gehaltene Hammer nicht das Dichtungspapier so stark nach innen drückt bzw. das DiPa nicht so an den Schrauben zieht.

Na denne mal viel Vergnügen beim Nachmachen.

GrussWolFgang
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#231646
Der geneigte und interessierte Leser wird mit bitte verzeihen, dass die Reihenfolge der Bilder nicht so ganz stimmt. Die Bilder stimmen aber in der im Bild eingefügten Nummerierung so einigermaßen.

Ich hoffe zusammen mit dem Text wird´s aber klarer.

So und für diejenigen, die meinen, dass ist die Grobschlossermethode mit einem Hammer auf den Gehäusekanten herumzudengeln:

Wenn man nur ein mini-minimalstes Gefühl für den Hammer hat, wird da an den Gehäusekanten auch nix verdallert.
Es geht auch feinfühliger -->> siehe Bilder untige

...andere werden sagen: wozu das: >> Ich fahr zum Händler und kauf ne neue Dichtung<<
Hamm auch recht, aber mitunter gibt es die Dichtung oder den Hersteller des betr. Teiles nicht mehr. Ich selber bin meist zu träge oder zu "ungeduldig" mit den Reparaturen und will/muss die Rep. mögl. zeitnah abschliessen, und will nicht Tage warten und suchen, bis ich die passende Dichtung bekomme.

Grüße
WolFgang

PS: nicht mit ´ner vollen Flasche machen, das kann ins Auge gehen. :lol:

Ob´s auch mit den Flaschen anderer Brauereien geht, weiss ich nicht. :cry:
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#231650
Hallo Michael,
ich habe bei meinem 401 mit Flächendichtung von Loktite abgedichtet.
Das hält nun seit ca. 6 Jahren. Bei dieser Reparatur sollte immer das Kegelrollenlager neu eingestellt werden. Siehe WHB. Dazu mußt Du dich entscheiden, ob Du eine Dichtung verwendest oder nicht. Allerdings halte ich es für nicht vielversprechend, wenn Du das Gehäuse nur öffnest und versuchst die Dichtung einzuschieben. Dazu muß diese aufgeschnitten werden, um sie über die Wellen schieben zu können...........
Ich habe das ganze Vorgelege zerlegt, gereinigt, Wellendichtringe an der Gelenkwelle, Buchse in Achsschenkel und teilweise Lager ersetzt. Das dauert zwar länger, ist aber sicher. Dann hat auch die Dichtmasse Zeit zum Aushärten.

@Wolfgang, prima Dokumentation.


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