Hallo
wie Christoph schon schreibt, ist ein Buntmetall-"freundliches" Getriebeöl erforderlich.
Christoph hat eine kleine Liste mit den hier bekannten bzw verwendeten Ölen eingestellt.
Daneben gibt es in der BeVo-Liste die freigegebenen Öle.
Neben der Viscosität und der Buntmetallveträglichkeit kommt aber bei Synchrongetrieben noch ein anderer wichtiger Aspekt zum tragen, nämlich die Aditivierung zum Erreichen der erforderlichen Schmier- bzw Reibeigenschaften.
Die Synchroneinrichtung muss durch Reibung zwischen Synchronkörper und Schaltmuffe den Gleichlauf erzwingen. Ist der "Reibwert" zu gering, werden die Drehzahlen nicht korrekt angeglichen und es kommt zu hässlichem Getriebekratzen.
Eventuell kamen auch im Laufe der Zeit andere Legierungen bei den Sychnonkörper zum Einsatz, so dass es da schon merkliche Unterschiede geben könnte. Es ist auch nicht bekannt, ob die von DB getesteten Öle für alle Baujahre geeignet sind. Am nächsten kommen wohl die alten Ölsorten den Anforderungen am nächsten, da sie den bei der Konstruktion zugrundegelegten Eigenschaften am ehesten entsprechen. Moderne Mehrbereichs-, Teil- oder gar vollsynthetische Getriebeöle gab es damals noch nicht, bei diesen müssen die Eigenschaften durch Aditivierung erreicht werden.
Ein weiterer unbekannter Faktor der Tabelle ist der Verschleißzustand der Synchronringe mit allen möglichen Verscheißstufen, bei bereits ausgenudelten Teilen kann auch das beste Öl nichts mehr heilen. Dazu gibt es ist in der Tabelle von Christoph leider keine verlässlichen Werte, da dabei jeder von "seinem" Getriebe berichtet hat, was aber kein wirkliches Vergleichskriterium bedeutet.
Die Ölhersteller geben zwar alle an, dass IHR Öl den MB-Spezifikationen entspricht, es ist aber nicht bekannt, ob dabei alle Eigenschaften ausreichend sind. Nicht umsonst haben die großen Ölhersteller mehrere Produkte gleicher Viskosität für verschienen Fahrzeug- bzw Getriebehersteller im Progamm, da wohl auch weitere Anforderungen zu erfüllen sind.
Es ist auch nicht bekannt, ob die nicht freigegebenen Öle (evtl aus Kostengründen) nicht zum Test vorgestellt wurden oder den MB-Test nicht bestanden haben, wobei die Kostenfrage für die großen Worldplayern unter den Ölherstellern sicherlich keinen wirklichen Verhinderungsgrund darstellen, da sind je nach Sorte trotzdem auch kleinere "Klitschen" absolut vorne. Man muss dann den Beteuerungen der Ölhersteller glauben, glauben bedeutet aber sowiel wie "nicht wissen".
Ich möchte als grundlegende Unterschiede von traditionellen Ausführungen hier die Innensynchronisierung, die Außensynchronisierung und die Porschesynchronisierung anbringen, die alle unterschiedlich arbeiten. Es sind dabei unterschiedliche Schaltkräfte aufzubringen, sprich bei höherer bzw geringerer Schaltkraft wird die gleiche Reibwirkung erzielt, was logischerweise durch höhere oder niedrigere Reibung verursacht wird.
Das Thema ist nicht so trivial, wie es hier immer wieder dargestellt wird.
Ob ein Öl zu dünn ist, können wir sicherlich nicht beurteilen, da uns die Geometriedaten der Verzahnung fehlen. Insofern sind das nur "weiche" Angaben die sicherlich aus dem Bauch heraus gemacht wurden, aber nicht nach den Erfordernissen.
Wenn man etwas selber probieren möchte gibt es zwei Alternativen, das von MB freigegene Öl oder ein preisgünstige, was nicht unbedingt billig bedeutet.
Für Unimog gelten
für Schaltgetriebe BeVo 235.1 (GL4)
der Vollständigkeit halber, für Synthetik-Öle gilt
MB 235.4