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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#492398
Hallo Unimoggemeinde,
ich wollte unserem 421er demnächst wieder was gutes tun und Getriebe, sowie Differentialöl wechseln.
Wir haben das Problem, dass die Schaltbarkeit des Getriebes schlechter wird.
Welches Öl könnte mir denn vielleicht helfen, diese eventuell wieder ein wenig zu verbessern?
Und welches Öl würdet ihr für das Differential nehmen.
Unbedingt auf die Freigaben achten, oder nicht, da die Garantie ja schon ein paar Jährchen abgelaufen ist.

Zur Info: Er hat das "mittlere" Getriebe mit Kriechgängen, aber ohne Schneckengängen. Und mit Zapfwellenausgang.

Wäre euch sehr dankbar, denn ich wollte ihm mal wieder was gutes tun :-(

Unimoggruß vom Markus
#492401
Hallo Markus,

für das Schaltgetriebe ist es wichtig - Buntmetall nicht angreifendes - GL4-Öl und nicht etwa GL4/GL5 oder GL5 zu verwenden. Sonst funktioniert die Synchronisation nicht ordentlich.

Schaltgetriebe mit längerer Laufleistung können sich bei dem jeweils gleichen Öl unterschiedlich leicht schalten lassen. Ich habe im 411 (85 Tkm, Getriebetemperatur bis 100°C) mehrere Öle ausgiebig getestet (siehe Liste unten) und bin derzeit mit dem CARTECHNIC SAE 80W-90 am besten zufrieden. Aufgrund der Viskositätszahlen könnte das RAVENOL TSG SAE 75W-90 noch besser für meinen Mog geeignet sein. Ich werde es bald testen.

Bezeichnung /// mm/s² 40°C /// mm/s² 100°C /// schlecht schaltbar

Cartechnic GL4 SAE 80W /// 90 /// 10,5 /// warm (zu dünnflüssig wenn warm)
LiquiMoly GL4 SAE 80W /// 95,2 /// 11 /// warm (zu dünnflüssig wenn warm)
bp Energear EP 80W-90 /// 133 /// 13,8 /// warm (zu dünnflüssig wenn warm)
Cartechnic GL4 SAE 80W-90 /// 153 /// 15,3 /// überwiegend gut schaltbar
RAVENOL GL4 TSG SAE 75W-90 /// 76,3 /// 14,2 /// noch nicht getestet, Buntmetallverträglichkeit unter 100°C gegeben

Bezüglich der Schaltplattenschmierung kann ich mir vorstellen, dass es auch wichtig ist, den Mog öfter mal richtig laufen zu lassen anstatt immer nur auf einem "Hof rumzugurken". Denn die Platte wird nur mit Spritzöl geschmiert.

In die Differentiale und in die Vorgelege gehört GL5.

Für Unimog gelten
für Schaltgetriebe BeVo 235.1 (GL4)
für Achsgetriebe BeVo 235.8 (GL5, Hypoidöle 75W-90)
Viele Öle - auch in der obigen Liste - sind in diesen BeVo nicht enthalten. Die Hersteller beziehen sich trotzdem oft darauf und geben an, dass ihre Öle entsprechend geeignet sind.

Wichtig ist natürlich auch der jeweils dauerhaft richtige Füllstand und dass die Öle möglichst klar sind und bleiben. Bei manchen Getrieben hatte ich z. B. rostigen Abrieb, selbst nach mehrfachen Ölwechseln, bis die Öle auch nach längerem Betrieb klar blieben.
#492424
Hallo

wie Christoph schon schreibt, ist ein Buntmetall-"freundliches" Getriebeöl erforderlich.
Christoph hat eine kleine Liste mit den hier bekannten bzw verwendeten Ölen eingestellt.
Daneben gibt es in der BeVo-Liste die freigegebenen Öle.

Neben der Viscosität und der Buntmetallveträglichkeit kommt aber bei Synchrongetrieben noch ein anderer wichtiger Aspekt zum tragen, nämlich die Aditivierung zum Erreichen der erforderlichen Schmier- bzw Reibeigenschaften.
Die Synchroneinrichtung muss durch Reibung zwischen Synchronkörper und Schaltmuffe den Gleichlauf erzwingen. Ist der "Reibwert" zu gering, werden die Drehzahlen nicht korrekt angeglichen und es kommt zu hässlichem Getriebekratzen.
Eventuell kamen auch im Laufe der Zeit andere Legierungen bei den Sychnonkörper zum Einsatz, so dass es da schon merkliche Unterschiede geben könnte. Es ist auch nicht bekannt, ob die von DB getesteten Öle für alle Baujahre geeignet sind. Am nächsten kommen wohl die alten Ölsorten den Anforderungen am nächsten, da sie den bei der Konstruktion zugrundegelegten Eigenschaften am ehesten entsprechen. Moderne Mehrbereichs-, Teil- oder gar vollsynthetische Getriebeöle gab es damals noch nicht, bei diesen müssen die Eigenschaften durch Aditivierung erreicht werden.
Ein weiterer unbekannter Faktor der Tabelle ist der Verschleißzustand der Synchronringe mit allen möglichen Verscheißstufen, bei bereits ausgenudelten Teilen kann auch das beste Öl nichts mehr heilen. Dazu gibt es ist in der Tabelle von Christoph leider keine verlässlichen Werte, da dabei jeder von "seinem" Getriebe berichtet hat, was aber kein wirkliches Vergleichskriterium bedeutet.

Die Ölhersteller geben zwar alle an, dass IHR Öl den MB-Spezifikationen entspricht, es ist aber nicht bekannt, ob dabei alle Eigenschaften ausreichend sind. Nicht umsonst haben die großen Ölhersteller mehrere Produkte gleicher Viskosität für verschienen Fahrzeug- bzw Getriebehersteller im Progamm, da wohl auch weitere Anforderungen zu erfüllen sind.
Es ist auch nicht bekannt, ob die nicht freigegebenen Öle (evtl aus Kostengründen) nicht zum Test vorgestellt wurden oder den MB-Test nicht bestanden haben, wobei die Kostenfrage für die großen Worldplayern unter den Ölherstellern sicherlich keinen wirklichen Verhinderungsgrund darstellen, da sind je nach Sorte trotzdem auch kleinere "Klitschen" absolut vorne. Man muss dann den Beteuerungen der Ölhersteller glauben, glauben bedeutet aber sowiel wie "nicht wissen".

Ich möchte als grundlegende Unterschiede von traditionellen Ausführungen hier die Innensynchronisierung, die Außensynchronisierung und die Porschesynchronisierung anbringen, die alle unterschiedlich arbeiten. Es sind dabei unterschiedliche Schaltkräfte aufzubringen, sprich bei höherer bzw geringerer Schaltkraft wird die gleiche Reibwirkung erzielt, was logischerweise durch höhere oder niedrigere Reibung verursacht wird.

Das Thema ist nicht so trivial, wie es hier immer wieder dargestellt wird.
Ob ein Öl zu dünn ist, können wir sicherlich nicht beurteilen, da uns die Geometriedaten der Verzahnung fehlen. Insofern sind das nur "weiche" Angaben die sicherlich aus dem Bauch heraus gemacht wurden, aber nicht nach den Erfordernissen.

Wenn man etwas selber probieren möchte gibt es zwei Alternativen, das von MB freigegene Öl oder ein preisgünstige, was nicht unbedingt billig bedeutet.
Für Unimog gelten
für Schaltgetriebe BeVo 235.1 (GL4)
der Vollständigkeit halber, für Synthetik-Öle gilt MB 235.4
#492441
Liebe Unimog-Freunde,

BeVo 235.4 gilt erst ab
Schaltgetriebe FIN 179909
#492461
Hallo
BeVo 235.4 gilt erst ab
Schaltgetriebe FIN 179909
guckst du in der Verwendungsübersichtsliste 231.3, dort steht
bis ## FIN 179908 > 235.4 kann verwendet werden, danach ist 235.4 vorgeschrieben. Nicht in 235.1 bzw .4 gelistete Öle können nicht verwendet werden, jedenfalls nicht nach MB.
Wer ein Synthetik-Öl fahren möcht, auch das ist möglich und zulässig, ansonsten gilt, welches bleibt jedem freigestellt.
#492743
Hallo zusammen,

was ist denn von Motorölen als Getriebeoel zu halten? Für meinen U427, Bj. 90 hat die Werkstatt ein Öl für das Getriebe ausgesucht (ich habe nur gesagt "Getriebeoelwechsel, bitte"). Genommen haben sie 15W40!
Auf Nachfrage haben sie mir erklärt, dass die Bundeswehr es teilweise auch in ihren Unimogs verwendet. Dann frage ich mich allerdings, welchen Sinn die Spezialöle haben. Hat jemand Erfahrungen mit 15W40 im Getriebe? Sollte man das korrigieren lassen?

Viele Grüße,
Sebastian
#492744
Hallo
die Bundeswehr hat aus taktisch-logistischen Gründen Motoröl verwendet und im V-Fall dann einfach ein neues Teil eingebaut oder dem "Feind" überlassen, wass sollten die Ossis auch mit einem Mog mit defektem Getriebe anfangen :wink:
Wenn du mit der Strategie leben kannst ist das ok.
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