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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#496209
Hallo 411er Spezialisten,
mein Schwager hat in seinem Still- Stapler Bj.65 einen OM 636 eingebaut. Mit schöner Regelmäßigkeit ging 1 bis 2x pro Jahr die Zylinderkopfdichtung kaputt.Immer zwischen dem 3. und 4. Zylinder. Nachgezogen wurde nach ca. 10 Bst.
Im heurigen Jahr lies er den Motorblock und den Kopf planschleifen. Ein halbes Jahr später war wieder die Kopfdichtung
hinüber. Ich weiss jetzt aber nicht an welcher Stelle.
Irgendwo habe ich aufgeschnappt man kann auf Dehnschrauben umrüsten. Woher könnte ich Schrauben bekommen und die passenden Anzugswerte.

Danke im voraus für Eure Anworten
#496222
Hallo Herbert,
Passende Dehnschrauben sind mir noch nicht untergekommen.
Ein ähnlicher Fall liegt in meiner Nachbarschaft vor.
Wir versuchen gerade die Schaftschrauben durch Vollgewindeschrauben zu ersetzen.
Entsprechende Festigkeit 10.9-12.9 vorausgesetzt, sollte im Bereich des Gewindes ein entsprechendes Dehnung erfolgen.
Mehr Dehnung jedenfalls, als der Vollschaft einer Schaftschraube erlauben würde.
Die Maschinenbauer dürften dies bestätigen.

Die Schraubenlänge solltet ihr genau nachmessen, es kann auch sein das die Schrauben im Motorblock unten anstossen.

Gruß
Jochen
#496229
Hallo Herbert,zu deiner Frage "Woher könnte ich Schrauben bekommen und die passenden Anzugswerte.Antwort bei deinem Mercedes Händler ,da die Motoren auch im PKW verbaut sind. Der vHändler kann im EPC die Motornummer OM 363. eingeben und es werden die Richtigen Seiten aufgerufen .
Ich Spreche aus Erfahrung!
#496242
Hallo Jochen
Wir versuchen gerade die Schaftschrauben durch Vollgewindeschrauben zu ersetzen.
Entsprechende Festigkeit 10.9-12.9 vorausgesetzt, sollte im Bereich des Gewindes ein entsprechendes Dehnung erfolgen.
Mehr Dehnung jedenfalls, als der Vollschaft einer Schaftschraube erlauben würde.
mit Handelsschrauben wird das nicht hinhauen. Für passende Ersatz-Schrauben würde ich mal beim OM616 nachsehen (Vielzahn), für M12 wäre der OM366 brauchbar (12-kant, l=110mm ).
Die Frage bleibt, wie man korrekt vorgeht. Die "neuen" Dichtmaterialien härten beim Warmlauf aus, weshalb das Nachziehen entfällt. Dazu muss logischerweise auch der Dehnweg und die Vorspannung passen, wichtig ist, Schraubenkopf und Gewinde einölen.
Der Grund für die Dehnschrauben ist nur indirekt die Dehnung , sondern über den Drehwinkel die gleichmäßig definierte Vorspannung, die beim Drehmoment durch die Reibung verfälscht wird. Dehne tun sich die normalen Kopfschrauben auch. Die Dehnschrauben sind genau kalibriert, dass beim gleichen Drehwinkel auch die gleiche Dehnung und somit gleiche Vorspannung gewährleistet ist.
Bei Dehnschrauben ist der Kerndurchmesser genau gewalzt, bei Dehnschaftschrauben ist der Schaft genau kalibriert.
#496261
Hallo!
Danke für die bisherigen Antworten.

@Andreas: So würde ich es auch sehen, ist aber nicht so. Unter OM 636 gibt es die Originalschrauben ohne Daten wie Abmessungen und Festigkeitsangaben und die habe ich selber.
Was ich suche sind echte Dehnschrauben ( die zu der Zeit als der Motor gebaut wurde noch nicht im Einsatz waren) mit den Abmessungen für den Motor passend.
#496262
Hallo Herbert + Helmut,

ich habe gerade mal Bilder gemacht:

Zylinderkopf OM636 mit Schrauben
3914
Sechskantschrauben mit Teilgewinde DIN 931 M12 10K
3915

M12x120 und M 12 x90 (ich habe jetzt nur die M12 aufgezählt es sind noch 2 Stück M10 vorne im Pumpenbereich)
3916

zum Vergleich im Vordergrund eine Dehnschraube aus dem Fahrgestell
3917

Wir haben mit Vollgewinde experimentiert weil diese einen geringeren Kerndurchmesser im Bereich des Gewindes haben. Passende Dehnschrauben wäre natürlich wesentlich besser, aber wo finden?

Gruß
Jochen
#496269
Hallo Jochen
Passende Dehnschrauben wäre natürlich wesentlich besser,
nein, nur genausogut oder gleichwertig. Deshalb macht man heute die Dehnschrauben mit abgestimmter Materialgüte über den Gewindegrund (Kerndurchmesser). Und der ist bei normalen Schrauben DIN 933 von Hersteller zu Hersteller bzw sogar je nach Charge etwas unterschiedlich. Ebenso sind für die Stahlgüten nur Mindestforderungen gestellt, der Stahl kann durchaus besser sein, was dann zu unterschiedlichen Werten führt.

Dehnschrauben mit anderen Längen einfach mal bei Daimler nachfragen, evtl in der Werkstatt bei den Schraubern. Bei Dehnschaftschrauben werden nach Aufbrauchen automatisch Dehnschrauben als Ersatzteil geliefert, zumindest in diesen einfache Standardfällen.

Habt ihr oder konntet ihr kontrollieren, ob die Schrauben sich evtl (geringfügig) gelöst haben?
#496272
Hallo zusammen,

Na ja, die Dehnschraube funktioniert nachdem sie definiert vorgespannt wurde ja auch durch die Elastizität Ihres dünneren Schaftes.

Und ähnlich werden sich die Schrauben mit durchgehendem Gewinde über die gesamte Länge relativ gleichmäßig dehnen.
Wogegen die Schaftschraube im Bereich des Gewindes die meiste Dehnung abbekommt, was dazu geführt haben könnte, dass sie sich dort plastisch verformt oder "loswackelt".
Kann mir gut vorstellen, dass das Problem damit bereits gelöst ist.

Und Schrauben höherer Güte haben doch auch einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten?
Meine Überlegung wäre deswegen eher auf die geringstmögliche Güte zu gehen.
Also lieber 10.9 als 12.9?

Henning
#496330
Hallo Herbert,

aus Sicht des Praktikers, der über kein ingenieurtechnisches Wissen verfügt, möchte ich das o. a. Gesagte noch ergänzen.

Ich habe seinerzeit, als ich den Zylinderkopf des OM 636 in meinem U 411 nach Aufarbeitung neu montiert habe, die Schrauben dort besorgt, wo der Unimog vor Jahrzehnten mal hergestellt wurde (kann ja nicht verkehrt sein). Das waren im einzelnen:

2 Stück // A 006 990 8901 // Schraube M 10 x 95 // Einzelpreis 2,00 €
3 Stück // N 000 931 012205 // Schraube M 12 x 120 // Einzelpreis 2,36 €
12 Stück // N 000 931 012068 // Schraube M 12 x 85 // Einzelpreis 0,72 €

Die Teilenummern ersetzen andere, ältere Nummern. Die o. a. Nettopreise sind aus Dezember 2009.

Die Gewindelöcher im Motorblock wurden gereinigt (nachgeschnitten), die Schrauben vor Montage eingeölt und sodann nach Vorschrift mit dem entsprechenden Drehmoment angezogen. Nach 50 km Fahrt/ca. 2 Bh habe ich die Schrauben noch einmal am warmen Motor nachgezogen.

Das ganze hat über Jahre ca. 9.000 km unter allen Einsatzbedingungen (von Kurzstrecke "zum Bauern um die Ecke" bis zur Fernreise über 300 km) bis zuletzt gehalten ... und hätte es auch sicher weiterhin, wenn ich nicht aus anderen Gründen den kompletten Motor hätte ausbauen müssen.
#496340
Hallo

Bei der Häufigkeit ( 1-2 mal im Jahr) und dann immer an der selben Stelle.
Sollte auch mal die Ebenheit vom Motorblock geprüft werden.
Das planschleifen vom Zylinderkopf sollte nicht auf einer Flächenschleifmaschine gemacht werden. Der Kopf ist nach dem schleifen Spiegelglatt und hat nur eine sehr geringe Rauhtiefe. Eine Topfschleif oder Fräsmaschine ist besser geeingnet.
Hab vor Jahren bei Pkw Motoren diese Erfahrung gemacht.

Gruß Eberhard Heim
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