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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#491574
Ich wollte heute ausprobieren, ob bei meinem U 411 Cabrio Bj. 1959 das Fahrgestell und der Motor funktionieren, bevor ich das Fahrerhaus wieder aufsetze. Dabei habe ich den Motor gestartet und beim Rumrangieren leider abgewürgt. Beim Versuch, wieder zu Starten, habe ich aber den Fehler gemacht, die Handbremse anzuziehen, nicht den Leerlauf einzulegen und nicht die Kupplung zu treten.
Selber Schuld, kann man sagen :oops: :cry:

Beim erneuten Starten gab der Anlasser recht schnell seinen Geist auf und jetzt höre ich nur noch ein deutliches Klicken am Anlasser, aber sonst keine Reaktionen. Der Motor läßt sich problemlos am Ventilator drehen, also scheint der Anlasser den Motor nicht zu blockieren.

Muss ich mir jetzt jetzt einen neuen Anlasser zulegen oder gibt es eine Möglichkeit, ihn zu reparieren oder reparieren zu lassen? Und worauf muss ich beim Ausbau und Wiedereinbau achten?

Mit freundlichen Grüßen
Gerald Kreißig
#491582
Und wenn es nicht die Batterie ist, dann ist es der Magnetschalter.

Abhilfe: Startknopf ziehen bzw die elektrischen Anschlüsse am Magnetschalter mit Schraubendreher überbrücken und mit Hämmerchen auf dem Magnetschalter schlagen.
#491584
Hallo Michael,
wenn er klickt dann funktioniert der Magnetschalter doch und das Ritzel rückt, nur drehen tut er nicht, oder sehe ich was falsch?

Ich würde damit mal zum Boschdienst gehen und gucken was Schuld is, vielleicht sind auch Kohlen und kollector hin, vielleicht kann man dann noch was mit der kollectorsäge machen, vielleicht sind aber auch Wicklungen hin.
#491593
moin,

noch mal alle Masse-Verbindungen kontrollieren und nachverfolgen. Das ist ein typisches Symptom für zu wenig "Strom", daher der berechtigte erste Gedanke an den Ladezustand der Batterie.

Das Klicken ist das Schalten des Magnetschalters, etwas Saft kommt also an. Danach schafft der Anlasser es jedoch nicht, den Motor zu drehen oder gar nicht mal, das Ritzel einzurücken. Dies, weil die Spannung in dem Moment zusammen bricht.

Dass ein Schaden am Anlasser vorliegt ist möglich, aber unwahrscheinlich.
Um die Kohlen eines Anlassers und auch den Kollektor zu prüfen, braucht man nicht zum Boschdienst zu laufen. Den (Anlasser) zu zerlegen ist doch nun wirklich keine Kunst. Bei der Wicklung wird es da schon aufwändiger, aber der Schaden ist nun wirklich höchst unwahrscheinlich bei schlagartigem Versagen des Anlassers in dieser Form.

mfG
Fabian
#491595
Hallo Fabian,
hast du Recht, habe selber schon einige Anlasser zerlegt. Ich meinte das man den Kollektor selber wieder richten kann nur im Falle das Wicklungen hin sind zum Boschdienst wink
#491630
Versuch das Fahrzeug mal anzuschleppen. Größeren Gang (3 oder 4) wählen, denn im ersten oder zweiten Gang blockiert die Hinterachse. Wenn man einen Motor neu abgedichtet hat, kann es sein, dass er zu schwer für den Anlasser dreht. Dreht man an der Kurbelwelle bewegt sich der Motor.

Bei meinem frisch restaurierten 411er war es genauso. Nach dem Anschleppen den Motor im Stand mit erhöhter Drehzahl erst mal eine Stunde laufen lassen, dann ist das ganze schon geschmeidiger. Danach schaffte es auch der Anlasser immer besser. Dabei kann man auch erste Undichtigkeiten feststellen und die Erwärmung kontrollieren.

Insbesondere bei neuen Burgmann-Dichtungen an der Kurbelwelle entsteht viel Reibung, da man ja die Dichtungshälften an den Enden mit 0,1mm Überstand abschneiden soll, was schwer zu messen ist. Das kann soweit gehen, dass bei zu viel Druck die Kurbelwelle heiß wird. Auch muss nach dem Zusammenbau alles wieder einlaufen, auch wenn alle alten Teile verwendet werden. Auch wenn man alles genau wieder gleich einbaut ist es nicht wie vorher.

Gruß,
Markus
#491638
UFH hat geschrieben:Hallo Michael,
wenn er klickt dann funktioniert der Magnetschalter doch und das Ritzel rückt, nur drehen tut er nicht, oder sehe ich was falsch?

Drehen tut er erst dann, wenn das Anlasserritzel vollständig in den Zahnkranz des Schwungrades vollständig eingerückt ist. Sonst würde ja das Anlasserritzel ständig am Zahnkranz rumfräsen, oder?

Wenn der Magnetschalter aber hängt, rückt er nicht vollständig ein und folglich dreht der Anlasser auch nicht. Das Hängen kann man mit leichten Schlägen auf den hängenden Magnetschalter, also bei gezogenem Startknopf, beseitigen.
#491644
Hallo,

ja, da hat Michael völlig recht. Der Magnetschalter ist eine Spule, die zum einen über einen Hebel das Zahnrad in den Eingriff mit der Schwungscheibe schiebt. Dabei macht das Ritzel eine Drehbewegung um im Zahnkranz einzufädeln. Wenn es seine Endposition erreicht hat, schließen zwei große Kontakte an der anderen Seite des Spulenstößels die Stromzufuhr zum Anlasser. Wenn die Endposition nicht erreicht werden kann, "klackt" zwar der Magnetschalter, aber es fließt kein Strom zum Anlasser.
Der Stößel des Magnetschalters ist bei einigen Ausführungen mit einer Öse in eine Nut des Unlenkhebels eingelegt. Der Umlenkhebel ist über die Schraube gelenkig gelagert, die durch den Hals am Anlassergehäuse gesteckt ist. Am anderen Ende des Umlenkhebels ist eine Gabel, die das Zahnrad auf der Welle verschiebt.

Wenn die großen Kontakte im Magnetschalter keinen vernünftigen Kontakt haben, dann schmilzt aufgrund des hohen Widerstandes und der großen Ströme auch gerne das Gehäuse.

Der Magnetschalter ist stirnseitig mit drei Schrauben am Anlassergehäuse angeschraubt. Zusätzlich ist er noch am Pol des Anlassers mit einer Kontaktbrücke verschraubt. Nach dem Lösen kann er nach hinten ausgefädelt werden und aus dem Umlenkhebel ausgehangen werden. Leider gibt es eine vielzahl Magnetschalter, die zwar anschraubbar sind, deren Anbindung an den Umlenkhebel oder Stößellänge unterschiedlich sind. Hier auf die Nummer achten oder Anpassarbeiten vornehmen, wenn die Gabel auf dem Stößel geschraubt ist.

Gruß,
Markus
Dateianhänge:
Anlasser.jpg
Anlasser.jpg (76.03 KiB) 2508 mal betrachtet
#491716
Hallo

erstmal vielen Dank für die lehr- und hilfreichen Antworten! :party

Die Batterie habe ich während des Startvorganges gemessen und keinen Spannungsabfall beim Betätigen des Starters feststellen können.
Ich tendiere zu dem Scenario, das Michael und Markus beschrieben haben, bei dem der Magnetschalter zwar bewegt wird (das Klacken), aber die großen Kontakte keine Verbindung herstellen.

Ich habe den Anlasser jetzt ausgebaut und festgestellt, dass das Ritzel sich dreht und nach vorne bewegt.
Am Montag werde ich den Anlasser mal zum Boschdienst bringen.

Mfg
Gerald
#492357
Hallo,
wollte mal mein Problem hier anhängen, da die Anlasserspezies ja hier schon am Werk sind.

Habe vermutlich den Magnetschalter festsitzen.
Motor OM352, ca. 120 Betriebsstunden (kein Schreibfehler!!!)
Es "klickt" nicht mehr. Er stand nun einige Wochen. Vorher hatte er meistens funktioniert, hin und wieder auch mal nicht, beim zweiten und dritten drücken ging es dann. Jetzt, nach der langen Standzeit, klickt gar nichts mehr. Batterien sind voll geladen und OK.
Nun würde ich gerne den Magnetschalter abbauen, säubern und ölen. Kann ich ihn einfach durch die obere Motorhaube vom Anlasser abschrauben oder wird das eine schwerere Geburt?

Gruß
Jörg
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