Getriebevarianten U 406/U 421

von Helmut-Schmitz

Immer wieder tauchen die Fragen zum Getriebe beim 406 bzw 421 auf. Hier wird oft die Bezeichnung Großes Getriebe und Kleines Getriebe gebraucht. Dabei handelt es sich grundsätzlich um das gleiche Getriebe, nämlich UG2/27. Dieses Getriebe wurde in den Baureihen 403, 406, 413, 416 sowie im 421 verbaut.
Das Getriebe ist modular aufgebaut, so dass es eine ganze Anzahl möglicher Kombinationen gibt. Grundsätzlich ist das Hauptgetriebe als 2x4Gang-Getriebe aufgebaut.

Anordnung der Schalthebel bei Getriebe mit



In der Serienversion lassen sich aber nur 6 Gänge schalten. Nachdem die ersten beiden Gänge geschaltet sind, wird beim Umschalten in den 3.Gang intern im Getriebe über eine Schaltkulisse in die 2.Schalteben umgeschaltet. Durch die Betätigung der Umschaltkulisse beim wechseln der Schaltgasse muss eine relativ hohe Kraft aufgewandt werden, wodurch der Eindruck einer Schaltsperre entsteht. Dabei wird aber nur die Schalteben von lansam nach schnell gewechselt, dr Schalthebel verbleibt aber weiterhin in der Schaltgasse 1. Weiterhin stehen in der Serienversion nur 2 Rückwärtsgänge zur Verfügung, welche konstruktionsbedingt nur in der langsamen Schaltebene gefahren werden können. Dieses Getriebe konnte durch verschieden wählbare Sonderausstattungen (SA) erweitert werden.

Da wären zum Ersten mit oder ohne Vorschaltgetriebe. Ein Vorschaltgetriebe ist, wie der Name schon sagt, dem Hauptgetriebe vorgeschaltet. Durch diese zusätzliche Getriebestufe lassen sich alle Gänge nochmals in 2 unterschiedliche Übersetzungen schalten. Der Sinn liegt darin, wenn der Motor in dem jeweiligen Gang die Enddrehzahl erreicht hat, ist der Drehzahlsprung zum nächsten Gang manchmal zu groß, sodass der Motor aufgrund der geringen Drehzahl im gewählten Gang zuwenig Leistung abgibt. Hier schafft das Vorschaltgetriebe Abhilfe, indem es diesen Drehzahlsprung nochmals aufteilt. In diesem Vorschaltgetriebe kann zusätzlich auch noch eine Kriechganggruppe verbaut sein. Diese ist zum Fahren mit sehr geringer Geschwindigkeit bei Pflanzarbeiten auf dem Acker oder z.B. beim Arbeiten mit einer angebauten Grabenfräse geeignet.

Eine weitere Variante ist eine geänderte Schaltplatte 2×4, die alle 4 Gänge in den zwei Gruppen schalten kann, als da wären die Gänge 1bis 4 (Ackergänge= langsame Stufe) und 5 bis 8 (Straßengänge = schnelle Stufe). Ebenso können 4 Rückwärtsgänge geschaltet werden. Dies wird dadurch erreicht, das die Umschaltung von der 1. in die 2. Schaltebene durch einen separaten Schalthebel getätigt werden muss. Bei der 2×4-Schaltung entsprechen die Gänge 3 und 4 in etwa den Gängen 5 und 6, so das von den 8 möglichen Geschwindigkeitsbereichen real nur 6 nutzbar sind. Daher ergibt sich für den reinen Straßenbetrieb kein ennenwerter Unterschied zwischen 6 und 2×4 Schaltung.

Ist ein Getriebe mit Vorschaltgruppe und Kriechganggruppe ausgestattet, so spricht man von einem großen Getriebe, sind ausschließlich die 6 Gänge der Serienausführung vorhanden, so handelt es sich um das kleine Getriebe.

Das Vorschaltgetriebe wird auch als Splittgetrieb bezeichnet.
Die Weiterentwicklung des UG2/27 ist das Getriebe UG2/30, welches in den Baureihen 407, 408, 417 und 418 verbaut ist. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist im Gegensatz zur Geradverzahnung des UG 2/27 die Schrägverzahnung. Diese bringt neben der größeren Laufruhe auch eine höhere mögliche Zahnbelastung mit sich, wodurch das Getriebe den gestiegenen Motorleistungen angepasst wurde.

Ein anderes Getriebe-Ausstattungsmerkmal ist der Zapfwellenantrieb mit Doppelkupplung. Näheres siehe Zapfwellen.

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