Die Mercedes-Benz Spezialisten, die von Kaufmann Chile S.A angereist waren, und das Technikteam des Observatoriums hatten dazu eine Reihe von Geländetests absolviert. „Wir quartierten uns eine Nacht im Basislager auf über 3.000 Höhenmetern ein, um uns zu akklimatisieren und am folgenden Tag unseren Aufstieg durch eine karge Landschaft und widrige klimatische Bedingungen fortzusetzen. Hier herrschen häufig Temperaturen von bis zu –30 °C und Windgeschwindigkeiten bis 60 km/h. Der Unimog sprang sofort an und war bereit, die 40 km zurückzulegen, die bis zu den Antennen noch vor uns lagen. Mit zunehmender Höhe machte sich der Sauerstoffmangel bei uns allmählich bemerkbar, nur unser Unimog zeigte keine Schwächen.“
Das Radioteleskop ist ein echter Meilenstein des technischen Fortschritts. Das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (Alma) ist ein internationales Forschungsprojekt mit beteiligten Institutionen und Wissenschaftlern aus Europa, den USA, Kanada, Ostasien und der Republik Chile. Die Investition von über einer Milliarde US-Dollar macht es zum größten Projekt der bodengebundenen Astronomie. Das Radioteleskop besteht aus 64 Antennenschüsseln mit einem Durchmesser von 12 bzw. 7 m. Über Glasfaserkabel sind die Antennen verbunden und bilden so zusammen ein gigantisches Zoomobjektiv. In der Zentrale arbeitet ein Supercomputer, der bis zu 17 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde durchführen kann und die Bilder zusammensetzt. Das Teleskop erlaubt damit – begünstigt durch die große Höhe und die trockene Umgebung – die Beobachtung des Weltalls in nie dagewesener Präzision. Wäre das menschliche Auge so scharf wie Alma, so könnte es auf 100 m Entfernung Partikel mit einer Größe von fünf Tausendstel Millimetern wahrnehmen. Oder einen 8 m großen Mondstein in 384.000 km Entfernung. Dabei schaut Alma eigentlich gar nicht in die Ferne, sondern in die Vergangenheit. Genauer gesagt: in die Entstehung unseres Universums. Die Astronomen beobachten damit die sogenannte kalte Materie, also Gaswolken, in denen neue Sterne geboren werden und die bei Entstehung ganzer Galaxien eine wichtige Rolle spielen. Alma erfasst diese Signale aus der Frühzeit des Kosmos vor mehr als zehn Milliarden Jahren.
Dem U 4000 in der Atacama-Wüste wird also eine besondere Ehre zuteil: Er leistet einen wichtigen Beitrag zur Funktionsfähigkeit dieses Megaprojekts. Genau für solche schwierigen Aufgaben ist der Unimog ausgelegt: robust, extrem geländegängig und höchst flexibel. Er verfügt zudem über eine zusätzliche Motorheizung und eine spezielle Seilwinde, mit der bis zu 6 t bewegt werden können. Mit seinem 4-Zylinder-Motor, der über eine Leistung von 218 PS verfügt, generiert er ein Drehmoment von 900 Nm. Er erfüllt die Abgasnorm Euro V und sein Motorblock ist mit einem Getriebe mit 8 Vorwärts- und 6 Rückwärtsgängen verbunden. Ebenso ist er bereits mit einer Vorrichtung zum Anbau eines Schneepflugs ausgestattet, sofern erforderlich. Die Doppelkabine bietet Platz für Equipment und bis zu 7 Personen.
Cristian Silva: „Der Unimog ist genau der Richtige für diese Aufgabe. Er meisterte den Aufstieg ohne größere Schwierigkeiten, verlor in der Höhe nicht an Leistung, durchquerte das unwegsame Gelände und erreichte den Gipfel auf 5.034 m problemlos.“ Kein Wunder also, dass sich das zuständige Team über die schlagkräftige Unterstützung durch einen U 4000 begeistert zeigt. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten des Unimog gehören der Transfer der Wissenschaftler, ihrer Ausrüstung und vor allem Rettungseinsätze, um Touristen und Mitarbeiter zu bergen, die in der großen Höhe fernab jeglicher Zivilisation medizinische Hilfe benötigen.