Mai 2015

Monthly Archives

  • Standardwerk zum Unimog und MB-trac wieder lieferbar

    UCOM Traktoren Wischhof

    Vor vier Jahren veröffentlichten Werner Schmeing und Hans-Jürgen Wischhof ihren viel beachtetes Band 2 von „Traktoren der Daimler AG“ mit dem Untertitel „Vom Unimog zum MB-trac und warum es keinen Nachfolger gab“. 750 teils bisher unveröffentlichte Abbildungen findet man auf den 311 Seiten. Gegliedert ist das Buch nicht chronologisch sondern nach Baureihen und dabei sind die Gegenüberstellungen von Einsatzfotos aus unterschiedlichen Jahrzehnten besonders interessant.

    Es war für die Unimog-Szene ein besonderer Glücksfall, dass sich zwei ausgewiesene Experten mit ganz unterschiedlichen Neigungen und Fähigkeiten das ehrgeizige Ziel gesetzt hatten, ein Standardwerk zu diesen beiden Fahrzeugreihen zu schreiben. Während Werner Schmeing als der akribisch arbeitende Dickbrettbohrer bezeichnet werden kann, ist Hans-Jürgen Wischhof eher der Stratege mit dem Blick fürs Ganze. Hinzu kommt, dass beide aufgrund ihrer jahrzehntelangen Arbeit im Unimog-Bereich, beim Wettbewerber KHD und auch in Verbänden über ein hervorragendes Kontaktnetz verfügen, das sie nutzten konnten.

    Das Buch war schnell vergriffen aber die Nachfrage hielt an. Daher entschloss sich Hans-Jürgen Wischhof zur Herausgabe einer überarbeiteten Neuauflage im eigenen Verlag. „Da steckt so viel Arbeit drin, daher muss es das Buch weiter geben!“ kommentiert Wischhof diesen Schritt.

     

    Der großformatige repräsentative Band kostet 29,90 Euro und ist im Unimog-Museum und über www.buchundbild.de (hier klicken) erhältlich.

    Strahlend präsentieren Hans-Jürgen Wischhof und Werner Schmeing im Unimog-Museum die Neuauflage von Band 2

    Strahlend präsentieren Hans-Jürgen Wischhof und Werner Schmeing im Unimog-Museum die Neuauflage von Band 2

    Kindermann Unimog
  • Einfach Unimog – Stark, unverwüstlich und kultig

    Der SWR berichtet über das Unimog-Treffen der UCG-Regionalgruppe Pfalz.

    Es war ein Treffen unter Liebhabern: In Esthal in der Nähe von Lambrecht sind eingefleischte Unimog-Fans zum ultimativen Treffen des Regionalverbandes Pfalz gekommen. Eigentlich sind Autos und zumal solche wie der Unimog eine reine Männerdomäne. Doch es gibt auch die rühmlichen Ausnahmen, so wie Bettina Ziegler. Sie ist stolze Besitzerin eines kleinen, aber 60 Jahre alten Unimog. Ohne ihn kann sie nicht mehr sein: “Es macht Spaß, es ist ein Virus”, bekennt sie sich freimütig zu ihrer Unimog-Liebe. Wenn man erst einmal angefangen habe, Unimog zu fahren, “dann gibt es kein Halten mehr”. Sie ist seit 13 Jahren mit ihrem vierrädrigen Gefährten unterwegs.

    Auf dem Treffen bewundern die Liebhaber gegenseitig ihre Raritäten und es gibt fast alles. Zum Beispiel einen Unimog, der zum Campingwagen umfunktioniert wurde.

    Dass der Unimog von Bettina Ziegler nur 50 km/h schafft, ist egal. Aufs Fahren kommt es an, auch wenn das etwas schwieriger ist, als beim normalen Pkw. Zwischengas, Zwischenkupplung, das will gekonnt sein, und Bettina Ziegler ist eine Könnerin. Ihr Mann sagt stolz: “Fahren kann sie besser als ich.”

    Sensibler Kraftprotz

    In Detailansicht öffnen

    Schrift Unimog

    Der Unimog – jeder kennt ihn, viele lieben ihn. Seit 70 Jahren gibt es ihn und seit 1951 läuft er unter dem Namen “Unimog”. Der Unimog heißt eigentlich “Universal-Motor-Gerät” – kein Wunder, dass er da schnell seinen Spitznamen weg hatte. Er ist ein Alleskönner. Ob Land- und Forstwirtschaft, Militär oder Katastrophenschutz, dem Unimog ist nichts zu schwer.

    Quelle: SWR

    Schüssler Unimog
  • Der Unimog-S in den “Unimog-Informationen” von 1964

    UCOM Unimog-S-1

    In den 1960er Jahren wurden die Mitarbeiter der Unimog-Vertriebsorganisation etwa alle sechs Wochen mit „Unimog-Informationen“ über neue Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Darin heißt es: „Der Inhalt ist stets vertraulich. Die Hefte dürfen daher an Personen, die der Daimler-Benz Vertriebsorganisation nicht angehören, nicht weitergegeben werden.“ Verantwortlicher Redakteur war Manfred Florus.

    Das Heft Nr. 26 aus dem Jahr 1964 war speziell dem Unimog-S gewidmet. Nachdem mehr als 50 Jahre ins Land gegangen sind, dürfen wir Teile des Inhaltes heute sicher weitergeben. Interessant ist, welche Schwerpunkte damals gesetzt wurden, um die Geschichte des Unimog S zu beschreiben:

    „Kurze Entwicklungsgeschichte des Unimog S

    Der Unimog S wurde von Anfang an als ein geländegängiges Kraftfahrzeug für eine Nutzlast von 1,5 t entwickelt. Der umfangreichen Entwicklung – Beginn Sommer 1952 – lagen die bis dahin mit den Unimog-Zugmaschinen gesammelten Erkenntnisse der praktischen Erprobung zugrunde, di u. a. auch zu der weitgehenden Verwendung gleicher Bauteile führten.

    Ausgedehnte Erprobungen mit den Unimog-S-Prototypen und späteren Serienfahrzeugen im In- und Ausland führten zu einer stetigen Vervollkommnung der angestrebten hohen Geländegängigkeit und der Fahreigenschaften unter Berücksichtigung der im schwierigen Gelände auftretenden starken dynamischen Beanspruchungen des Triebwerks, des Fahrgestells und der Aufbauten.

    Auch die Eignung des Unimog S für tropische und arktische Verhältnisse – Kühlung, Kraftstoffversorgung, Motor- und Batterievorwärmung – wurden weitgehend in Wärme- und Kältekammern untersucht und die sich draus ergebenden konstruktiven Maßnahmen berücksichtigt.

    Der Unimog S als Jagdwagen

    Der Unimog S als Jagdwagen

    Durch ausgedehnte Schwingungsuntersuchungen unter Berücksichtigung der im Gelände auftretenden Beanspruchungen konnte die Dauerfestigkeit des Fahrgestells auf eine über die Lebensdauer des Fahrzeugs hinausgehende Höhe gebracht werden.

    Neben der umfangreichen Werkserprobung wurden ausgedehnte Fahrversuche in der Sahara durchgeführt, die besonders wertvolle Erkenntnisse ergaben.

    Mit den werkseigenen Versuchsfahrzeugen wurden rd. 45 000 km schwierigste Geländefahrt zurückgelegt.

    Völlig unabhängig von den erwähnten werkseigenen Erprobungen führten auch die zuständigen Dienststellen der französischen, englischen, indischen und auch der Schweizer Armee umfangreiche Fahrversuche durch. Die letzte von der französischen Armee im Frühjahr 1962 durchgeführte harte Vergleichserprobung des Unimog S in Carpiane und in Satory umfaßte eine gemischte Fahrstrecke von rd. 10 000 km. Nach Schätzung der französischen Erprobungsstelle sind bezüglich der Beanspruchung 100 Std. Fahrerprobung in Carpiane rd. 30 000 km Saharafahrt gleichzusetzen. Die Erprobung in Satory enthielt u. a. auch eine Schlammfahrt über 300 km.

    Auch für die Aufgaben des zivilen Luftschutzes wird das Unimog S-Fahrzeug in den verschiedenen Varianten und in großer Anzahl verwendet. Entscheidend für die Beschaffung war auch in diesem Fall die große Beweglichkeit des Fahrzeuges in schwierigem Gelände und die Fähigkeit des Befahrens von weniger tragfähigen Böden und losem Trümmerschutt.“

    Wenn Sie sich für die Geschichte des Unimog-S interessieren, dann empfehlen wir das von Werner Vögele und Carl-Heinz Vogler herausgegebene UNIMOG-Sonderheft des Unimog-Club Gaggenau. Mitglieder erhalten es über den Club-Shop. Ansonsten ist es auch über www.buchundbild.de erhältlich. Dort finden Sie in der Rubrik “Baureihensortiment” auch vieles, was es sonst noch zu Unimog-S gibt.

    In den “Unimog-Informationen”  folgt eine Auflistung der Verwendungsgebiete des Unimog S:UCOM Unimog-s Verwendungsgebiete

    Durch Anklicken werden die Bilder und Darstellungen größer. Für die folgenden vier Seiten mit der Darstellung von Fahrzeug- und Aufbauvarianten bitte   weiter …   anklicken.

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    Kindermann Unimog
  • Unimog-S mit Niederdruckreifen im Testgelände

     

    Am höchsten Punkt des Testgeländes "Sauberg" - am Steuer der Leiter des Unimog-Fahrversuchs, Heinz Rinkel.

    Am höchsten Punkt des Testgeländes “Sauberg” – am Steuer der Leiter des Unimog-Fahrversuchs, Heinz Rinkel.

     

    1959 wurde auf dem Testgelände “Sauberg” und in einer Kiesgrube (vermutlich in Sandweier – der Name passt) ein Unimog-S getestet, der mit außergewöhnlichen Niederdruckreifen der Marke “Lypsoid” ausgerüstete war. Mit dabei zu Vergleichszwecken auch ein Unimog-S mit “normaler Bereifung”.

    Der Unimog-S mit Lypsoid-Niederdruckreifen vor der Versuchswerkstatt

    Der Unimog-S mit Lypsoid-Niederdruckreifen vor der Versuchswerkstatt

    Das Steilstück aus gewachsenem Sandstein - ein imposantes Bild.

    Das Steilstück aus gewachsenem Sandstein – ein imposantes Bild.

    Niederdruckreifen kamen an Unimog 411 erstmals bei der Schilfernte in Rumänien zum Einsatz. Das dortige Projekt war allerdings nicht von Erfolg gekrönt, wie sich Unimog-Pionier Willi Seitz erinnert (“Geschichten rund um den Unimog” – Band 1).

    Später folgten Einsätze unter anderem in Wüsten, daher werden diese Niederdruckreifen auch Sandreifen genannt.

    Wie in der Wüste - im Vordergrund normale Bereifung und im Hintergrund Niederdruck-Bereifung

    Wie in der Wüste – im Vordergrund normale Bereifung und im Hintergrund Niederdruck-Bereifung

    Unimog 411 mit Niederdruck-Bereifung - das Foto stammt ebenfalls aus dem Jahr 1959

    Unimog 411 mit Niederdruck-Bereifung – das Foto stammt ebenfalls aus dem Jahr 1959

    Kindermann Unimog
  • 55 Jahre Zweiwege-Unimog

    Unimog 406 mit Zweiwege-Einrichtung von Beilhack

    Unimog 406 mit Zweiwege-Einrichtung von Beilhack – Archiv ZAGRO

    Wie sich Unimog-Pionier Manfred Florus erinnert, hatte Ende der 1950er Jahre im Bundesbahn-Zentralamt München der Bundesbahnoberrat Herbert Gretzschel die Idee, Unimog im Rangierbetrieb einzusetzen. Gretschel hatte festgestellt, dass die Innenkante der Spur 1,25 ideal zum Unimog passt. Daraufhin entwickelte er als Spurhalter einfache Gleitkufen, die auch bei Weichenbetrieb funktionsfähig waren.

    „Für mich ist das geradezu ein Paradebeispiel, wie die Zusammenarbeit zwischen Kunden, dem Außendienst und den Verantwortlichen im Unimog-Bereich des Werkes Gaggenau hervorragend klappte!“ stellt Florus fest. Denn Otto Seyfried, der überaus erfolgreiche Verkaufsleiter des Unimog-Generalsvertreters Henne, München, war begeistert und informierte den Vertrieb und die Entwicklung in Gaggenau.

    Mit dem Leiter des Unimog-Fahrversuchs, Heinz Rinkel, fuhr Manfred Florus, seinerzeit Außendienstinspektor und nach eigenen Aussagen auch „Mädchen für Alles“, in die bayerische Landeshauptstadt. Auf einer Versuchsstrecke zwischen München und Prien ließen sie sich das Ergebnis des Tüftlers Gretschel präsentieren. Rinkel und Florus waren beeindruckt. Bei Rinkel ging das so weit, dass er letztendlich etwas zu schnell fuhr und dadurch das Fahrzeug aus den Führungskufen sprang. Zum Glück passierte nichts Schlimmes. Nebenbei: Rinkel war für seine rasante und waghalsige Fahrweise bekannt und so werden darüber in Gaggenau viele Geschichten erzählt.

    Gretschel stellte dann seine Ideen der Maschinenfabrik Beilhack in Rosenheim vor, zu der auch persönliche Kontakte bestanden. Beilhack nahm um 1960 noch konstruktive Änderungen vor, die sicherstellen sollten, dass mehr Druck auf den Kufen lag, um das Rausspringen zu verhindern. Dann bot Beilhack die ersten Zweiwege-Vorrichtungen an.

    Als zweite Stufe bot Beilhack dann eine Variante mit Rollen an. Teile dafür lieferte bereits die Maschinenbaufabrik Schneider in Witzhelden bei Köln (heute ZWEIWEG International mit Sitz in Leichingen). Von Beilhack selbst, so Manfred Florus, wurden dann mehr als 1000 Zweiwegevorrichtungen gebaut und vertrieben, bevor die spezielle Zweiwege GmbH gegründet wurde.

    Michael Wessel

    Zweiwege-Unimog der zweiten Generation - mit Rollen

    Zweiwege-Unimog der zweiten Generation – mit Rollen

    Vorne und hinten sind die Rollen zu erkennen

    Vorne und hinten sind die Rollen zu erkennen

    Selbst Güterzüge ließen sich rangieren.

    Selbst Güterzüge ließen sich rangieren

    Gut zu erkennen: die Führung bei Weichenbetrieb

    Gut zu erkennen: die Führung bei Weichenbetrieb

    Zum Verlassen der Schiene wurden die Rollen angehoben.

    Zum Verlassen der Schiene wurden die Rollen angehoben.

    Und ab geht es zur nächsten Einsatzstelle.

    Und ab geht es zur nächsten Einsatzstelle.

     

     

     

    Buch und Bild Unimog Literatur