2019

Yearly Archives

  • Das besondere Museumserlebnis: Fahrzeugmuseum Marxzell

    Wer das Unimog-Museum in Gaggenau besucht, dem empfehle ich auch einen Besuch des Fahrzeugmuseums im etwa 20 Kilometer entfernten Marxzell. Eine abwechslungsreiche Straße führt über das Fachwerkdorf Michelbach – ein Halt lohnt sich – über den kleinen Wallfahrtsort Moosbronn nach Marxzell.

    Dort erwartet den Besucher ein besonderes Museumserlebnis, wie der Prospekt verspricht. Auf über 3.600 Quadratmeter, die man beim Eintritt nicht vermutet, kommt man in das Land „Kunterbunt“.  Es gibt dort über 140 Autos, 170 Motor- oder Zweiräder, 23 Traktoren, 16 Feuerwehrautos und viele weitere historische Raritäten zu entdecken.

     

    Daneben gibt es fast nichts Nostalgisches, das es hier nicht zu sehen gibt. Irgendwie fühlt man sich in einen riesengroßen Flohmarkt versetzt. Doch bei näherem Hinschauen entdeckt man insbesondere allerlei Fahrzeugraritäten. Manche haben einen Wert im sechsstelligen Eurobereich. So beispielsweise ein Bianchi von 1926.

    Auch Filme aus der Zeit, als das Auto laufen lernte, können angesehen werden. Lacher sind garantiert.

    Mich persönlich haben ein altes Feuerwehrfahrzeug von BENZ-Gaggenau aus dem Jahr 1919 und ein wunderschönes Underberg-Emailleschild von den Eisenwerken Gaggenau besonders angesprochen. So hat sicher jeder Besucher seine indivieuellen Erlebnisse. Es lohnt sich, etwas Zeit mitzubringen. Die zwei Stunden, die ich dort verbracht habe, waren zu wenig. Ich werde wieder hinfahren.

    Michael Wessel

    Weitere Informationen: www.fahrzeugmuseum-marxzell.de

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Vor 100 Jahren in Gaggenau: Die Vorgänger des Unimog und MB-trac

    BENZ-GAGGENAU Straßenzugmaschine 1920 vor der Verwaltung der Benzwerke

    Der Benz-Gaggenau Landtraktor – Vorgänger des Unimog und MB-trac

    Vor 100 Jahren wurden in Gaggenau Traktoren gebaut

    Gaggenau – Ein universell einsetzbares Motorgerät für die Land- und Forstwirtschaft entwickelte eine kleine Gruppe von Ingenieuren und ein Diplom-Landwirt gleich nach dem Zweiten Weltkrieg. Es sollte den bekannten Schleppern sowohl technisch als auch im Komfort für den Fahrer und Beifahrer überlegen sein. Und vor allen Dingen: Es sollte helfen, den Hunger der Bevölkerung zu lindern. Das Ergebnis war bekanntermaßen der Unimog.

     

    Prospekttitel für den BENZ-GAGGENAU Traktor von 1921

    In einem Prospekt ist zu lesen: „Die Nutzung der Bodenfläche zur Erzeugung von Feldfrüchten, vornehmlich für die Zwecke der Ernährung, steht heute mehr als je im Vordergrund des Interesses. Die Hungersnöte, die in allen Ecken herrschten und herrschen, der Mangel an gewissen lebenswichtigen Rohstoffen sind ein warnendes Zeichen.“ Aber diese Sätze stehen nicht in einem frühen Unimog-Prospekt sondern in einem Prospekt von 1921 für den Benz-Gaggenau-Traktor.

    Mit der Entwicklung zweier Friedensprodukte, einem Landtraktor und einer Straßenzugmaschine wurde Oberingenieur Berger beauftragt. Dabei galt es, Komponenten der nach dem Kriege neu entwickelten Lastwagen zu verwenden.

    Titel eines weiteren Prospektes aus dem Jahr 1921 für den BENZ-GAGGENAU Traktor

    Der Landtraktor konnte nach kurzer Entwicklungszeit bereits 1920 angeboten werden. Er hatte den aus dem 5-Tonnen-Lastwagen stammenden Vierzylindermotor S 120 mit 40 PS. Eine weitere Parallele zum späteren Unimog und MB-trac war das verkleidete Fahrerhaus mit einer gepolsterten Sitzbank – bei den damaligen Traktoren unüblich.

    In dem Prospekt von 1921 ist zu lesen: „Die Benzwerke Gaggenau, welche diese Maschine herstellen, konnten die Erfahrung eines Vierteljahrhunderts im Auto-Lastwagen-Bau bei der Konstruktion des Traktors nutzbar machen. Durch verständnisvolle Abänderung wurde der schwere Arbeitswagen zu einem Universal-Werkzeug für die Landwirtschaft, dem Traktor, entwickelt, der seine Besitzer zum souveränen Herrn der Wirtschaft macht.“ Und später heißt es weiter: „Pflug und Kultivator, Walze und Egge, Sämaschine und Heuwender, Mähmaschine, Garbenbinder und Rübenheber, alle die unentbehrlichen Werkzeuge des Landmannes zieht das starke Tier aus Stahl unermüdlich.“ Angepriesen wird weiter, dass durch eine Riemenscheibe eine Dreschmaschine, eine Mühle oder ein Steinbrecher angetrieben und sogar Strom erzeugt werden kann. Auch die frühen Unimog-Modelle konnten mit solch einer Riemenscheibe ausgestattet werden.

    In einem weiteren Prospekt wird zudem damit geworben, dass durch den Einbau einer Seilwinde die Verwendbarkeit des Traktors erhöht wird. “Unimog, ich höre dich grüßen!”

    Schmunzeln muss man auch bei der Aussage: „Für den Verkehr abseits der Kunststraße, das heißt für das Befahren nicht befestigter Wege, ist der Benz-Gaggenau-Traktor das lange gesuchte Fahrzeug. Als Zubringer für das Baumaterial und zur Abfuhr der ausgehobenen Erde, bei Kanalbauten, beim Bau von Staubecken und Straßen leistet er alles das, was sonst der Feldbahn überlassen werden muß. Dieser gegenüber ist er durch den Wegfall des Schienenweges mit allen seinen manchmal unerwünschten Folgen und großem Kapitalaufwand überlegen.“

     

    BENZ-GAGGENAU Straßenzugmaschine in Werksnähe bei der Einmündung der Sulzbacher Straße in die Hauptstraße Ottenau

    Die Benz Gaggenau Straßenzugmaschine

    Für den schnellen Massentransport ohne Schienen wurde ab 1921 eine Straßenzugmaschine mit vier gleich großen Rädern angeboten, die ebenfalls mit dem Vierzylindermotor S 120 – allerdings mit 50/55 PS – ausgestattet war. In einem Prospekt werden ihre Vorzüge wie folgt beschrieben: „Die Bewältigung der Massentransporte ist ein Problem, an dessen Lösung die ganze Volkswirtschaft in hervorragendem Maße interessiert ist. Diejenige Einrichtung, welche heute beinahe das Monopol auf diesem Gebiet hatte, nämlich die auf eigenen Wegen verkehrende Eisenbahn, erfüllt ihre Aufgabe aus verschiedenen Gründen unzureichend.“ Auch diese Aussage kommt uns heute bekannt vor.

     

    Der Gaggenauer Landtraktor wurde zwar 1925 noch mit einem 50-PS Diesel-Motor ausgestattet. Aber im Zusammenhang mit der Fusion zwischen Daimler und Benz gab man hier sowohl die Produktion des Landtraktors als auch der Straßenzugmaschine noch im gleichen Jahr auf.

     

    Gaggenauer Artillerie-Schlepper 1917 – Auch Erfahrungen aus dessen Bau konnten in die Neuentwicklungen einfließen

    Eine leicht gekürzte Fassung dieses Berichts erschien im Badischen Tagblatt vom 12. August 2019

    Text und Repros: Michael Wessel

    Ausführliche Informationen zum Benz-Gaggenau Traktor und zur Straßenzugmaschine in: Traktoren der Daimler AG, Vom Motorpflug bis zum Unimog und wie der Stern auf den Acker kam; Werner Schmeing, Hans-Jürgen Wischhof, Frankfurt 2009

     

    Sackmann Unimog
  • Unimog-Museum: 500.000ster Besucher

     

    Geschäftsführerin Hildegard Knoop freut sich mit den Brüdern Georg (links) und Dr. Peter Kohlhas über den 500.000. und 500.001. Museumsbesuch.

    Dr. Peter Kohlhas und sein Bruder Georg werden mit einer Flasche Unimog-Whiskey und zwei Museumspässen überrascht

    „Nur schnell mal ins Museum, Unimog anschauen“ wollte der Baden-Badener Kieferorthopäde Dr. Peter Kohlhas mit seinem Bruder Georg, der aus Groß-Umstadt zu Besuch war. „Muss ich mir da was Passendes anziehen?“ fragte der. Für ihn war es der erste Besuch im Museum, für Bruder Peter der achte oder neunte. Schon lange überlegt das UCG-Mitglied, sich einen Unimog oder einen „G“ zuzulegen – „in meinem Freundeskreis haben schon alle einen“ – aber zur Zeit fehlt es an Platz und auch an Zeit, sich um das Fahrzeug zu kümmern.

    Wenn die beiden gewusst hätten, dass sie Besucher Nr. 500.000 und 500.001 sind und damit nicht nur etwas geschenkt bekommen, sondern auch „mit aufs Foto“ müssen, hätte sich Georg Kohlhas das mit der Garderobe vielleicht noch einmal überlegt. Für Geschäftsführerin  Hildegard Knoop waren beide aber allemal „passend“ genug. Sie überreichte dem einen eine Flasche edelsten Unimog-Whiskeys  vom Bodensee und dem anderen zwei Museumspässe, mit denen die beiden ein Jahr lang sämtliche 320 Mitgliedsmuseen des deutsch-französisch-schweizerischen MuseumsPASSMusées kostenlos besuchen können. Denn 500.000 Besucher in 13 Jahren und zwei Monaten – das ist schon etwas ganz Besonderes.

    Noch etwas, was  aufmerksamen ZeitungsleserInnen aufgefallen sein mag: Dass so bald nach der 450.000 Besucherin im Februar 2019 schon der 500.000. Besucher im Unimog-Museum begrüßt werden kann, liegt nicht daran, dass im halben Jahr dazwischen ganz außerordentliche Besucherrekorde aufgestellt worden wären, sondern dass aufgrund einer Panne in der elektronischen Erfassung die 30.143 Museumsbesucher des Jahres 2006 lange Zeit „vergessen“ waren. Aber die wurden zwischenzeitlich wieder hinzu addiert – sehr zur Freude aller!

    Univoit Unimog
  • Unimog-Museum: Weltenbummlertreffen mit 136 Fahrzeugen

    Schwere Unimog sind in der Überzahl. Auf dem Gelände des Museums sind insgesamt 136 Fahrzeuge versammelt. – Foto: Hegmann

     

    Hans-Peter Hegmann schreibt am 30. Juli 2019 im Badischen Tagblatt:

    Rucksackreisende auf vier Rädern

     Beim siebten Weltebummlertreffen gastieren einfache Fahrzeuge ebenso wie Luxusmobile

    Gaggenau – Vom Regenwald bis in die Wüste, über ewiges Eis und durch weite Moore in der Taiga, oder einfach nur ein paar Meter abseits der Autobahn in Spanien, das ist es, was sie alle verbindet: die Weltenbummler, die sich jährlich am Unimog-Museum treffen. Bereits zum siebten Mal haben sie sich nun auf dem Gelände beim Schlosspark versammelt.

    “Ich komme mir hier vor wie auf einem großen Familientreffen. Die Großeltern und die Eltern haben nicht nur die Kinder und Enkel eingeladen. Nein, auch Neffen, Nichten, Cousinen, Cousins sowie Vetter waren aufgefordert, vorbeizuschauen.” So beschreibt eine junge Frau aus Holland, in ihrem Citroën Type H sitzend, ihre aktuelle Situation auf dem Weltenbummlertreffen des Unimog-Museums. Und sie sind alle gekommen: “Manche haben sogar noch ein paar Schwippschwager oder einfach nette Freunde mitgebracht, und zu denen gehören wir.”

    Damit hat sie sehr treffend den Charakter der nun bereits zum siebten Mal ausgerichteten Veranstaltung rund um das Museum beschrieben. Auch wenn ihr hellgrüner “Wellblech-Kastenwagen” von 1980 keinen Allradantrieb hat, fühlt sie sich unter den vielen Unimog und sonstigen, überwiegend geländegängigen Fahrzeugen sehr wohl.

    Der grundlegende Gedanke des dreitägigen Fests mit diesmal 135 teilnehmenden Fahrzeugen ist nämlich die Ausstattung derselben für längere Reisen. Von der minimalistischen Einrichtung der “Ente” mit zwei Matratzen und einem kleinen Küchenanhänger über den von einer Spezialfirma ausgestatteten, modernsten Unimog 5030 mit 300 PS und klimatisierter Wohnkabine – alle sind sie hier vertreten.

    Sie hätten sich zunächst zwar ziemlich weit hinten in die beiden langen Reihen der Fahrzeuge eingeordnet, aber schnell festgestellt, dass sie genauso dazugehören. “Nicht wie bei manchen anderen Treffen, wo die Fundamentalisten einer Marke unter sich bleiben wollen”, ergänzt die junge Weltenbummlerin in bester Laune.

    Auch mit einem Citroen-Kastenwage von 1980 kann man die Welt erkunden. – Foto: Hegmann

    Aus Bekannten werden Freunde

    Nein, Schilder mit der Aufschrift “Hier dürfen wir nicht rein” gibt es in Gaggenau nicht. Aber solche mit Hinweisen auf Vorträge oder fachmännisch betreute Workshops in der Werkstatt des Museums.

    Acht Filme oder Fotovorträge von Reisen durch Mauretanien, an das Nordkap, nach Island, in den Kaukasus, durch die Prärie in Nordamerika oder über Finnland durch Russland bis in die Mongolei waren zu sehen. Diese sind oft auch für viele der über 1000 Besucher ohne entsprechende Fahrzeuge ein Anreiz, ins Murgtal zu kommen.

    Bei Herstellern und Ausrüstern von Expeditionsfahrzeugen konnte man sich umschauen und eventuell entscheiden, ob aus dem Traum Realität werden könnte.

    Ansonsten bestand die Möglichkeit, mit einem der Museums-Unimog auf dem Außenparcours eine Runde mitzufahren. Erfahrungen austauschen, bewährte technische Tipps bekommen, neue, zum Teil selbst entwickelte Ausrüstungsvarianten oder einfach nur neue Menschen mit den gleichen Interessen kennenlernen – das sind weitere Gründe für viele, drei Tage an die Murg zu kommen.

    Dass daraus langjährige Freundschaften entstehen können, ist dann darüber hinaus eine sehr schöne Nebensache.

    Hier noch weitere Fotos von Hans-Peter Hegmann:

     

    Und als “Zugabe” noch ein paar Fotos von Michael Wessel:

     

     

    Kindermann Unimog
  • Mercedes-Benz Offroad-Ikonen: Unimog und G-Klasse: Gipfeltreffen der Gelände-Giganten

    Fahrzeuge, die in extremem Gelände zur Höchstform auflaufen, sich seit Jahrzehnten technologisch konsequent weiterentwickeln und weltweit eine eingeschworene Fangemeinde hinter sich haben: Mercedes-Benz hat gleich zwei davon. Was die G-Klasse im Pkw-Bereich, ist bei den Nutzfahrzeugen der Unimog. Und während die G-Klasse in diesem Jahr 40 Jahre Jubiläum feiert, kann der Unimog auf mehr als 70 Jahre Tradition zurückblicken. Genug Gründe, um beide zu einem Gipfeltreffen zusammen zu bringen.

    Es gibt Fahrzeuge, die Lust auf Abenteuer machen und den kindlichen Spieltrieb in jedem Erwachsenen wecken: Die Mercedes-Benz G-Klasse und der Mercedes-Benz Unimog gehören dazu. Als einzigartige Charaktere fahren beide seit vielen Jahrzehnten auf ihrem ganz eigenen Weg. Und dieser fängt oft dort an, wo für andere bereits Schluss ist – dank ihrer Geländegängigkeit. Ihre Durchsetzungskraft und Zuverlässigkeit haben beide unter anderem auf der Rallye Dakar bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Darüber hinaus teilen Unimog und G-Klasse höchste Robustheit und Langlebigkeit sowie die enorme Variantenvielfalt, mit der sie fast jeden Kundenwunsch erfüllen.

    Kein Wunder, dass sie auch in Hollywood eine glänzende Figur machen: In den Blockbustern „ Jurassic World“ von 2015 und „Transformers: The Last Knight“ aus dem Jahr 2017 standen die zwei Ikonen sogar gemeinsam vor der Kamera. Ihre Weltpremiere im Januar 2018 bestritt die aktuelle G-Klasse in Detroit mit Arnold Schwarzenegger auf der Bühne. Neben der G-Klasse hatte der Superstar einst auch einen Unimog in seiner Garage stehen.

    Henne Unimog
  • Unimog-Museum: Aktionstag zum Unimog im Baugewerbe

    Hans-Peter Hegmann schreibt im Badischen Tagblatt vom 9. Juli:

    Unimog von heute, gestern und vorgestern

    Sonderausstellung im Museum: Universalmotorgerät im Einsatz beim Baugewerbe

    Den Unimog im Einsatz beim Baugewerbe – von den 50er Jahren bis in die Neuzeit – konnten Besucher am Sonntag hautnah selbst erleben. Während einer Sonderausstellung “Unimog als Baumeister” waren, im Rahmen eines Aktionstages des Unimog-Museums (UM), mehrere Fahrzeuge mit entsprechenden Anbaugeräten oder Ausstattungen im Einsatz zu sehen. Die Palette reichte von “heute, gestern bis vorgestern”, wie der technische Leiter des UM, Karl-Josef Leib, bei den Vorführungen den zahlreichen Besuchern erläuterte.
    Die Museumsleitung und die ehrenamtlichen Helfer des einmaligen Museums an der Geburtsstätte eines Fahrzeugs, das in der ganzen Welt bekannt und zuhause ist, hatten wieder keine Mühen gescheut, um einen attraktiven Aktionstag auf die Beine zu stellen. Im Außengelände des Museums waren Vorbaukompressoren und Frontlader sowie ein auf der Ladefläche aufgebockter Bagger bei der Arbeit zu sehen. Daneben zog ein Unimog eine angebaute Grabenfräse durch die Wiese, die einen bis 1,5 Meter tiefen Graben für die Kabelverlegung grub und das ausgehobene Erdreich anschließend wieder verfüllte.
    Ein Zweiwege-Unimog, der Güterzüge bis zu einem Gewicht von 800 Tonnen ziehen kann, vergnügte sich auf der selbstverlegten Gleisstrecke neben dem Museum mit einem zum Personentransport umgebauten offenen Güterwagen von 1913. Vom ersten Unimog des leichten Typs 411 für die Landwirtschaft mit 25 PS bis zu zum aktuellen Euro 6, hochgeländegängigen, schweren Unimog 5023 mit 231 PS und 12,7 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht war alles im Einsatz.
    Neben der stetigen Steigerung der Motorenleistung der gezeigten Universalmotorgeräte konnte auch die Entwicklung des Umfangs der für das Baugewerbe erforderlichen Sonderausstattungen in Augenschein genommen werden. Besonders deutlich wurde dieser stetige Fortschritt im Umfeld des Unimog bei zwei Kranfahrzeugen. Der eine Kran steht auf einem Prototyp eines in den 60er Jahren selbst gebauten Sattelauflegers einer Stahlbaufirma. Gezogen wird er von einem ausgemusterten Unimog 404 S der Bundeswehr von 1967. Er hat eine maximale Tragkraft von 3000 Kilogramm und eine Hubhöhe von zehn Meter. Das Fahrzeug war bis 1989 beim Hallenbau im Einsatz. Noch immer einsatzbereit, ist er inzwischen in guten Händen im Ruhestand bei einem Unimog-Liebhaber, der rechtzeitig von seiner beabsichtigten Verschrottung hörte.
    Der andere steht hinter der Kabine des oben beschriebenen Unimog 5023. Sein Ausleger kann hydraulisch bis auf 16 Meter ausgefahren werden und er kann dann noch 690 Kilogramm heben. Ebenso besteht die Möglichkeit, an seiner Spitze einen Arbeitskorb für Personen zu befestigen. Während früher der Bediener persönlich für die Kontrolle der maximalen Lasten verantwortlich war, wird diese Aufgabe heute elektronisch überwacht. Sobald die maximale sichere tragfähige Kombination zwischen Last und Auslegerlänge überschritten wird, verweigert der Kran die Arbeit.
    Foto: Hans-Peter Hegmann
    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Museum Hohenheim: Sonntagsführung zum Thema Unimog am 1. September

    Der Prototyp 5 ist der älteste Unimog der Welt. Er steht im Deutschen Landwirtschaftsmuseum Stuttgart-Hohenheim.

    Zu einer Sonntagsführung zum Thema Unimog lädt das Museum für den 1. September, 11 Uhr, nach Stuttgart-Hohenheim in den Standort Filderhauptstraße 179 ein.
    Von A wie Ackerbau bis Z wie Zweiwegefahrzeug geht Martin Flammer – ehemaliger Leiter des Unimog-Vertriebstrainings – mit den Besuchern auf Zeitreise durch die weitverzweigte Unimog-Technikgeschichte. Auf seinem Streifzug vorbei an seltenen Originalen darf ein weiterer Stern auf dem Acker natürlich nicht fehlen: der legendäre MB-trac. Diese Sonntagsführung verspricht Geschichte und Geschichten aus erster Hand von einem Unimog-Experten.

    Weitere Informationen zum U 5 oder zur Anfahrt unter www.landwirtschaftsmuseum.uni-hohenheim.de

    Foto: DLM Hohenheim

    Prototyp Nummer 6 steht im Unimog-Museum Gaggenau

    Insgesamt wurden nur sechs der von der amerikanischen Besatzungsmacht genehmigten zehn Prototypen fertiggestellt. Die ersten vier existieren nicht mehr.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Wie schnell ist ein Unimog rückwärts?

    Unser Freund André vom Bauforum24 war mal wieder unterwegs, – dieses Mal war er mit dem Unimog U 5023 auf einer Mercedes-Teststrecke und hat ein unterhaltsames aber auch informatives Video mitgebracht. Wir wünschen viel Spaß mit dem Universal-Motor-Gerät, das ist nämlich das Akronym für Unimog!

    Unimog U 5023 im Gelände!

    Gefahren ist André zusammen mit Klaus von Mercedes-Benz den U 5023 und mit dem ging es direkt in den Härtetest. Unbestritten: Wo andere Geländewagen den Geist aufgeben, lächelt der Unimog-Fahrer nur Müde. Wusstet ihr, dass der Unimog rein theoretisch über acht Rückwärtsgänge verfügt? Rein theoretisch könnte man mit dem Unimog auch 110 km/h schnell fahren! Rückwärts! Das macht man natürlich nicht, das wäre auch lebensgefährlich. Aus dem Grund sind die Rückwärtsgänge sieben und acht auch gesperrt.

    Unimog U 5023 im Gelände!

    Unimog U 5023 im Gelände!

    Technische Daten vom Unimog U 5023:

    Unter der Haube vom Unimog U 5023 steckt der OM 934 LA. Der 4-Zylinder Diesel verfügt über eine Leistung von 231 PS. Der Hubraum wird mit genau 5,132 Liter angegeben. Wichtiger ist da schon das Drehmoment von 900 Nm welches bereits ab 1.400 U/Min an der Kurbelwelle anliegt. Der U 5023 verfügt über Schubrohrgeführte Portalachsen mit Schraubenfedern. Der Böschungswinkel vorne liegt bei 43°, hinten bei 41°. Die Wattiefe liegt serienmäßig bei 80 cm und optional bei 1,2 Meter. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei exakt 89 km/h. 160 bzw. 240 Liter Kraftstoff kann man im U 5023 mitführen und der Ad-Blue Tank fasst 18 Liter.

    Die von André und Klaus gefahrene Doppelkabine vom U 5023 ist sechs Meter lang und ohne Außenspiegel 2,48 Meter breit. Der Wendekreis wird mit 16,4 Meter angegeben.
    Doch im Video selbst seht ihr wie der Unimog 5023 sich im Gelände schlägt, ihr erfahrt auch warum es einen Warnton gibt wenn man die Vorderachse sperrt und ihr seht wie das Fahrzeug sich “ganz locker” den Berg hinauf zieht.

    Ein fantastisches Video, sicherlich nicht nur für Unimog-Fans! Wir wünschen gute Unterhaltung und hätten gerne etwas von der Gelassenheit von Klaus, der auf dem Beifahrersitz scheinbar ganz genau wusste, dass André den Unimog nicht in seine Grenzen weisen kann.

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Für die Feuerwehr Matzelsdorf kommt nur ein Unimog infrage.

    Die Beziehung hielt 38 Jahre lang. Sie konnten sich immer aufeinander verlassen, meisterten zahlreiche brenzlige Situationen gemeinsam, gingen durchs Feuer. Zwei starke Partner. Doch jetzt wechselt der Unimog aus dem Jahr 1981 nach erfolgreicher Karriere als Einsatzfahrzeug bei der Feuerwehr Matzelsdorf in den Winterdienst bei der Marktgemeinde Millstatt.

    Aber ohne Unimog kann und will die Feuerwehr Matzelsdorf nicht auskommen. Deshalb haben sich die Kärntner den neuen LFA Unimog U 218 mit Ladebordwand ins Team geholt. Denn ein adäquater Ersatz für einen Unimog kann nur ein Unimog sein.

    Vielseitig im Einsatz: mit dem Unimog U 218.

    Aus feuerwehrtechnischer Sicht ist der Unimog 218 eine echte Bereicherung für die Einsatzkräfte in Matzelsdorf, wie Kommandant Hubert Kramer bestätigt. Mit dem Special Truck von Mercedes-Benz können auch anspruchsvolle Aufgaben leicht gemeistert werden. Denn der „kleine“ Unimog punktet auf ganzer Linie: optimale Traktion und spurtreues Fahrverhalten dank permanentem Allradantrieb, dazu sparsam im Verbrauch und extreme Wendigkeit. Der Unimog U 218 bringt alles mit, was für einen vielfältigen Einsatz bei kommunalen Feuerwehren notwendig ist.

    Denn das Einsatzgebiet der Matzelsdorfer Feuerwehrleute erstreckt sich vom Millstätter See bis in den Biosphärenpark Nockberge. Unter anderem kann es dann schon einmal heißen: Einsatz in 2.500 m Höhe. Aber mit dem Unimog U 218 ist auch das kein Problem.

    “Wir können dankbar und stolz sein, dass die Marktgemeinde Millstatt und der Kärntner Landesfeuerwehrverband unseren Vorstellungen für dieses Einsatzfahrzeug zugestimmt haben.”

    Hubert Kramer, Kommandant Feuerwehr Matzelsdorf

    Feuerwehr und Gemeinde erfüllen sich gemeinsam den Traum vom Unimog.

    Großen Dank spricht Hubert Kramer auch der Firma Nusser in Feldkirchen aus. Die Zusammenarbeit für die Aufbauarbeiten des Löschfahrzeugs sei für Nusser und die Matzelsdorfer Einsatzkräfte stets hilfreich und zielführend gewesen. Kramer und seine 41 aktiven Feuerwehr-Kollegen und -Kolleginnen wollten das elf Tonnen schwere Allrad-Löschfahrzeug Unimog keinesfalls missen. Zur Finanzierung des Einsatzfahrzeuges und den dazu notwendigen Gerätschaften hat sich das gesamte Feuerwehr-Team mit einem Fünftel an den Kosten beteiligt. Und auch die Bevölkerung half mit. Eine Gemeinde erfüllt sich den Traum eines 220 PS-starken Unimog U 218 mit einem 5.132 ccm großen Hubraum. Beste Voraussetzungen für sichere Einsätze.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Sehenswerter U 401-Werbefilm aus dem Jahre 1953: Der Unimog im Forstbetrieb

     

    Der Unimog der Baureihe 401, Typ U 25 wird durch seine vielseitige Verwendbarkeit als ein für die Forstwirtschaft besonders geeignetes Fahrzeug präsentiert.

    Zu Beginn des Films werden Eigenschaften und Vorzüge (leistungsfähiger Motor, Ladepritsche, bequemes Fahrerhaus, Vierradantrieb und Differentialsperren, Druckluftanlage, drei Leistungsabtriebe) aufgezeigt.

    Folgende Einsatzmöglichkeiten des U 25 werden vorgestellt: Rücken besonders schwerer Stämme, Schleifen des Stammholzes, Holzbringung im Hochgebirge, Schichtholztransport, Abtransport des Langholzes, Wegeinstandhaltung, Schneeräumung, Transportaufgaben, Waldkalkung, Bodenbearbeitung, Schädlingsbekämfung, Waldbrandbekämpfung. Nutzung verschiedener Anbaugeräte, wie Schaufel, Rechen, Schneefräse.

    Sehenswerter U 401-Werbefilm aus dem Jahre 1953: Der Unimog im Forstbetrieb

    Univoit Unimog