August 2020

Monthly Archives

  • Mit dem Unimog-Prototyp 2 im Abendkleid zur Hochzeit

    Unimog-Prototyp Nummer 2 kommt im Jahr 1950 von Göppingen nach Rotenfels

    Es war schon ein ganz besonderes GefĂ€hrt, das der Rotenfelser Karl Gutmann 1950 nach einem Arbeitseinsatz bei GebrĂŒder Boehringer in Göppingen in sein Heimatdorf mitbrachte: Der Prototyp Nummer 2 des Unimog, noch gebaut bei Erhard & Söhne in SchwĂ€bisch GmĂŒnd. Mit vier weiteren Kollegen war er zuvor vom Benzwerk aus in die zwischenzeitliche ProduktionsstĂ€tte der ersten 600 Unimog nach Göppingen entsandt worden, um sich dort in die Montage des Unimog einzuarbeiten. Schließlich sollte der im Laufe des Folgejahres in Gaggenau gebaut werden.

    Gutmann war von dem Fahrzeug so begeistert, dass er sich privat den Prototyp 2 kaufte. Schnell wurden er fĂŒr allerlei Transportaufgaben, insbesondere fĂŒr das Einbringen von BĂŒrgerholz, eingesetzt, und so entwickelte sich ein interessanter Nebenerwerb fĂŒr die Familie. Der Sohn, Karlheinz Gutmann, erinnert sich im Band 2 der „Geschichten rund um den Unimog“: „Das GeschĂ€ft entwickelt sich gut. An einem Samstag brachten wir es oft auf 20 Ster Holz, die wir im Wald aufluden und dann zu unseren Kunden transportierten. FĂŒr das Aufladen, Transportieren und Abladen verlangten wir DM 4,50. FĂŒr mich blieben meistens noch 20 Pfennig Trinkgeld hĂ€ngen. Viel Geld damals.

    Der Transport beschrĂ€nkte sich aber nicht auf Holz, es wurde auch gelegentlich Kies fĂŒr die HĂ€uslebauer oder Mist fĂŒr die Nebenerwerbs-Landwirte auf der Pritsche oder auf dem EinachsanhĂ€nger befördert.“ Sonntags kamen BĂ€nke auf die Pritsche und los ging es. Überall erregte das Fahrzeug Aufsehen.

    Nach dem Erwerb eines bereits in Gaggenau gebauten Unimog 2010 verkaufte Karl Gutmann Ende 1951 den Unimog-Prototypen 2 an Holzbau Hurrle. Ein Jahr zuvor hatten Vroni Hurrle und Friedrich Dinger geheiratet und fĂŒhrten das GeschĂ€ft.

    Der Unimog brachte einen großen Fortschritt. Mit einem AnhĂ€nger des benachbarten AnhĂ€ngerbaus Lindner konnten zwölf Kubikmeter Holz auf einmal zur Baustelle gefahren werden.

    Als 1956 zum JubilĂ€um „50 Jahre Unimog“ der Ă€lteste seiner Art gesucht wurde, war es der von Holzbau Hurrle, denn Prototyp Nummer 1 hatte zuvor einen Totalschaden. Anfang der 1960er Jahre wurde der Prototyp Nummer 2 bei der Anschaffung eines leistungsfĂ€higeren Unimog in Zahlung gegeben. Heute stehen im Deutschen Landwirtschaftsmuseum Stuttgart-Hohenheim der Prototyp Nummer 5 und im Unimog-Museum der Prototyp Nummer 6.

    Unimog-Prototyp Nummer 2 im Jahr 1956 auf dem BetriebsgelÀnde von Holzbau Hurrle in Gaggenau.       Foto: Sammlung Wessel

     

    Friedrich Dinger beim Skifahren mit dem Unimog-Prototyp 2 Anfang der 1950er Jahre. Foto: privat

    Holzbau Hurrle hat wieder einen Unimog!

    Hellauf begeistert war Vroni Hurrle, als sie hörte, dass jetzt wieder ein Unimog auf dem BetriebsgelĂ€nde von Holzbau Hurrle zum Einsatz kommt. Dabei erinnert sie sich, dass es auch privat ein GlĂŒcksfall war, einen Unimog zu besitzen, denn Personenwagen waren Anfang der 1950er Jahre Mangelware. Wie Karl Gutmann hatte auch ihr Mann SitzbĂ€nke angefertigt und so wurden Ausfahrten – im Winter insbesondere zum Skifahren – gemacht. Und schmunzelnd ergĂ€nzt sie: „Wir sind mit dem Unimog auch einmal zu einer Hochzeit nach Lauf gefahren – ich mit einem Abendkleid!“

    Damals wie heute mit einem AnhĂ€nger Bauholz. Inhaber Simon Baumann mit seiner Neuerwerbung fĂŒr seinen Fuhrpark bei Holzbau Hurrle, einem Unimog 1400. Foto: Wessel

    Mitte August 2020 wurde der Fuhrpark von Holzbau Hurrle im Ottenauer Pionierweg um einen Unimog 1400, Baujahr 1995, erweitert. Damit knĂŒpft der Inhaber Simon Baumann ganz bewusst an eine besondere Tradition an, denn der allererste Unimog in Gaggenau, der Prototyp Nummer 2, lief bereits 1951 in diesem Betrieb.

    2019 waren Holzbau Hurrle und Rollandenbau Hurrle aus den beengten rĂ€umlichen VerhĂ€ltnissen in der Gaggenauer Viktoriastraße in den Pionierweg nach Ottenau umgezogen. „Ein richtiger Schritt, den wir nie bereut haben!“, so Simon Baumann heute. Statt 3.500 stehen jetzt 5.500 Quadratmeter mit einer besseren Verkehrsanbindung zur VerfĂŒgung. Da sich auch hier immer wieder die Aufgabe stellte, langes Holz mit einem möglichst kurzen Zugfahrzeug zu transportieren, hatte Baumann die Idee, auch aus historischen GrĂŒnden das Angenehme mit dem NĂŒtzlichen zu verbinden. „Wenn wir wieder am Ende einen Unimog auf dem Hof hĂ€tten, wĂ€re das cool“ dachte sich Baumann, und begab sich auf eine intensive Suche nach dem am besten geeigneten Unimog. Gefahrene Kilometer, Baujahr, Leistung, Zustand und natĂŒrlich auch der Preis waren dabei die wesentlichen Entscheidungskriterien. Letztlich empfahl ihm ein renommierter Unimog-HĂ€ndler, einen gut gepflegten Unimog 1400 mit 136 PS zu nehmen und stellte ein Fahrzeug zur Probe auf den Hof. Schnell war klar, dass ein Fahrzeug in dieser Art genau das Richtige wĂ€re.

    Aus dem frĂŒheren Bestand der Bundeswehr wurde ein Unimog mit nur 80.000 gefahrenen Kilometern in gepflegtem Zustand ausgewĂ€hlt, der zuvor als Flugzeugschlepper im Einsatz war. FĂŒr sein „zweites Leben im zivilen Bereich“ erhielt der Unimog fĂŒr seine besonderen Transportaufgaben unter anderem vorne und hinten ein Zugmaul und Ballast auf die verkĂŒrzte Pritsche. Und natĂŒrlich wurde das Oliv in die Firmenfarbe Weiß umlackiert.

    Damals wie heute begeistert der Unimog durch seine enorme Zugkraft. Heute zieht er bis zu  24 Tonnen. Hatte der kleine Unimog-Prototyp nur 25 PS, so sind es heut mehr als fĂŒnfmal soviel.

    Zum GrĂ¶ĂŸenvergleich: Ein Unimog 2010, Bj. 1952, mit den Maßen des Prototypen U 2 und der heutige Unimog 1400. Foto: Sara Wörner

     

    Michael Wessel am 29. August 2020 im Badischen Tagblatt

    Übrigens: Die BĂ€nde 1 und 2 der “Geschichten rund um den Unimog” sind zum Sonderpreis von 10 Euro im Unimog-Museum oder ĂŒber www.buchundbild.de zu haben. Der hier zitierte Band 2 ist schon einige Jahre vergriffen.

     

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Die richtigen Teile finden: Ersatzteillisten und Bildkataloge fĂŒr Unimog und MB-trac

     

    Unterschiede zwischen Ersatzteillisten und Ersatzteilbildkatalogen

    FĂŒr die Ermittlung der Teilenummern der Unimog hat der Unimog-Kundendienst Ersatzteillisten und Ersatzteilbildkataloge erstellt.

    Die umfangreichen Ersatzteillisten waren fĂŒr den Werkstattgebrauch gedacht und enthalten sowohl die sogenannten Explosionszeichnungen mit den Strichzeichnungen der Teile sowie deren Teilenummer und Bezeichnung (meist in Deutsch, Englisch und Französisch). Hinzu kommen Hinweise insbesondere zur GĂŒltigkeit fĂŒr bestimmte Fahrgestellnummern.

    Die handlichen kleinen Bildkataloge hingegen sind fĂŒr den Kunden gedacht und enthalten nur Bildtafeln mit Strichzeichnungen. Die Angabe der Bildnummer auf der Bildtafel erleichtert die Abstimmung mit dem Servicepersonal im Ersatzteillager der Vertretung.

     

    Ersatzteillisten

    Foto- und Textseite der Fahrgestell-Ersatzteilliste UNIMOG von 1951

    Bereits vor Beginn der Unimog-Montage im Werk Gaggenau der damaligen Daimler-Benz AG hatte der Kundendienst mit Stand vom MĂ€rz 1951 eine Fahrgestell-Ersatzteilliste mit 163 Seiten im Format DIN A 5 hoch fĂŒr den Unimog 2010 vorbereitet. DafĂŒr waren alle Teile fotografiert, auf Bildtafeln platziert und mit einer zweistelligen Bildnummer versehen worden. Über die Bildnummer gelangt man zur Teilenummer und zur deutschsprachigen Bezeichnung. ErgĂ€nzt wurde dies durch die pro Fahrzeug notwendige StĂŒckzahl und gegebenenfalls durch Bemerkungen. Diese betreffen meist die dazu passenden Fahrgestellnummern. SpĂ€tere Ausgaben beinhalteten mit ĂŒber 300 Seiten auch die Ersatzteile fĂŒr den Unimog-Motor OM 636/I-U.

    Die speziellen Unimog-Teilenummern sind noch zwölfstellig. Ab der dritten Stelle erscheint die 2010. Dies war ĂŒbrigens die Kostenstelle, unter der die sechs Prototypen bei Erhard & Söhne in SchwĂ€bisch GmĂŒnd gefĂŒhrt wurden. SpĂ€ter erfolgte die Umstellung auf die zehnstelligen Daimler-Benz-Teilenummern. Hierzu gibt es spezielle „UmschlĂŒsselungslisten“, um von der alten auf die neue Teilenummer (und umgekehrt) zu gelangen.

    Bereits bei den Unimog 401 und 402, die 1953 auf den Markt kamen, wurde die Ersatzteilliste in das Format DIN A 4 quer und auf Explosionszeichnungen umgestellt. Die Benennungen der Teile erfolgte zusĂ€tzlich in englischer – spĂ€ter auch in französischer –  Sprache. Schmunzeln muss man heute, dass diese Ersatzteilliste auch noch in der 5. Fassung von 1961 die Bezeichnung 2010 hatte, obwohl sie laut Inhaltsangabe fĂŒr die Baumuster 401 und 402 gĂŒltig war.

    WĂ€hrend man in der Ersatzteilliste fĂŒr den Unimog 411 nach dem Produktionsanlauf 1956 auf etwa mehr als 400 Seiten noch ohne Abbildungen auskommen musste, wurde man in der Ersatzteilliste fĂŒr den Unimog 411 a auf ĂŒber 800 Seiten informiert. Zwischenzeitlich wurden auch die französischen Bezeichnungen aufgenommen.

    Titel einer Ersatzteilliste fĂŒr den Unimog 413/416 aus dem Jahr 1967

    Bis zum Jahr 1973 entstanden weitere Ersatzteillisten fĂŒr die Baumuster 404, 403/406, 413/416 und 421 sowie die verschiedenen Unimog-Motoren und zur Seilwinde. Danach wurde auf Mikrofiches und online-Datenbanken umgestellt. FĂŒr den Unimog 435, 1300 L der Bundeswehr wurde 1978 dann doch noch eine eigene deutschsprachige Ersatzteilliste zusammengestellt.

    Explosionszeichnung aus einer Ersatztelliste fĂŒr den Unimog 411

     

    … und eine dazugehörige Textseite

    Als 1973, also im letzten Erscheinungsjahr der Ersatzteillisten, der MB-trac 440,161 (65/70) auf den Markt kam, wurde fĂŒr ihn noch eine Ersatzteilliste erstellt. Es blieb damit die einzige fĂŒr den MB-trac.

     

    Ersatzteilbildkataloge

    Drei Generationen Ersatzteilbildkataloge

    Groß ist die Zahl der Bildkataloge zu Fahrgestellen, Aggregaten, Motoren und FahrerhĂ€usern der Unimog und MB-trac. Sie alle hier aufzufĂŒhren wĂ€re mit unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig großem Aufwand verbunden.

    Beipiel einer Bildtafel zur Kupplung

    Der Kunde nennt im Bedarfsfall die Nummer des Bildkatalogs sowie die Tafel- und die Bildnummer. Die genaue Anwendung des Katalogs durch den Kunden wird in acht Sprachen als Vorbemerkung beschrieben.

    Beschaffungsquelle

    Ersatzteillisten und Bildkataloge fĂŒr Unimog und MB-trac fĂŒhrt in großer Zahl die Buch&Bild Unimog-Museum GmbH unter www.buchundbild.de – Dort einfach links die gewĂŒnschte KATEGORIE anklicken.

    Mercedes-Benz Teileinformationssystem

    Informationen zum Mercedes-Benz Teileinformationssystem stehen im speziellen UCOM-Beitrag vom 11. Juni 2020

    Michael Wessel

    August 2020

    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik
  • Der Unimog in Videospielen

    Es gibt Autolegenden, deren BlĂŒtezeit lĂ€ngst in der Vergangenheit liegt und nur noch die Herzen von wahren Liebhabern höherschlagen lassen. Beim Mercedes-Benz Unimog oder „Universal-Motor-GerĂ€t“ verhĂ€lt es sich jedoch ein wenig anders. Obwohl seine Entstehungsgeschichte auf die harten Zeiten der Nachkriegszeit zurĂŒckfĂŒhrt, ist der allradgetriebener GerĂ€tetrĂ€ger kein Relikt der Vergangenheit. Das von Albert Friedrich erfundene GefĂ€hrt wird nĂ€mlich immer noch hergestellt und erfreut sich einer großen Fangemeinde.

    Bei einem solch hohen Beliebtheitsgrad wundert es nicht, dass der Unimog auch in vielen Videospielen vorkommt. Zwar sieht man das GerĂ€t nicht unbedingt in Klassikern wie Super Mario oder dem Autospiel Out Run, aber dafĂŒr eine ganzen Reihe von Ă€lteren und neueren Spielen, die einen großen Unterhaltungswert fĂŒr jeden Unimog- und Spiele-Fan bieten. Eine kleine Auswahl der bemerkenswertesten Unimog-Auftritte in Computer- und Videospielen ist hier aufgelistet.

    Jurassic Park: Trespasser

    Im auf dem Steven Spielberg-Film basierenden Computerspiel Trespasser hat man die Möglichkeit, einen Mercedes-Benz Unimog U 1300 durch den Dschungel zu fahren. Bedenkt man, wie uneben das GelĂ€nde im Spiel ist, gibt es auch kaum ein anderes GefĂ€hrt, das dies mitmachen wĂŒrde. Das Spiel wurde schon im Jahr 1998 fĂŒr Windows-Computer veröffentlicht. Im Spiel LEGO Jurassic World, das 2015 fĂŒr sĂ€mtliche Plattformen und Konsolen entwickelt wurde, trifft man auf dasselbe Unimog-Modell und ein etwas moderneres Design.

    Far Cry 2


    Immer wenn es wild hergeht, scheint ein Unimog herhalten zu mĂŒssen. So ist das auch bei Far Cry 2 ein Action-Game, dass im Jahr 2008 fĂŒr Windows, PlayStation 3 und Xbox 360 auf den Markt kam. Im Spiel geht es darum, einen gefĂ€hrlichen WaffenhĂ€ndler in bis in ein fiktives ostafrikanisches Land zu verfolgen. Mit einem Mercedes-Benz Unimog 406 fĂ€hrt man durch zwei Sektoren, die in etwa 25 kmÂČ umfassen. Dabei besteht die zu befahrene FlĂ€che aus Steppen-, Dschungel- und WĂŒstengebieten.

    Need for Speed: Porsche

    Als fĂŒnfter Teil einer Rennspielreihe kam das Spiel „Need for Speed: Porsche“ im Jahr 2000 in die LĂ€den. Dabei konnten sich besonders PlayStation-Besitzer freuen. TatsĂ€chlich geht es hier natĂŒrlich um Autos der Marke Porsche. Das Unimog-Modell 404 taucht jedoch öfter Mal als Side-Kick auf, wenn es um den Transport von BaumstĂ€mmen geht. Im Spiel wird ĂŒbrigens großer Wert auf die realistische Fahrbarkeit der Autos gelegt. Nur bei UnfĂ€llen ist ein Totalschaden auf Anraten der Firma Porsche nicht möglich.

    Test Drive Off Road: Wide Open

    Eine weitere Rennsimulation, in der verschiedene Unimog-Modelle vorkommen, ist das Spiel „Test Drive“. TatsĂ€chlich hatte das Computerspiel seine AnfĂ€nge Ende der 80er Jahre und wurde von Accolade ins Leben gerufen. Im Jahr 2000 ĂŒbernahm Atari die Vermarktung des Spiels, bis im Jahr 2016 die Rechte an das französische Unternehmen Bigben Interactive verkauft wurden. Im Spiel geht es darum, das Testauto so schnell wie möglich ans Ziel zu bringen und dabei der Polizei zu entkommen. Wer einen Unimog fahren will, sollte sich die „Off Road“-Edition anschaffen.

    Resident Evil: Revelations

    Das Survival-Horrorspiel wurde im Jahr 2012 fĂŒr die Nintendo 3DS entwickelt. Wie der Name es schon verrĂ€t, geht es um das reine Überleben. Hier einen Unimog an seiner Seite zu haben ist deshalb gar nicht so schlecht. Denn um verschiedene RĂ€tsel zu lösen, die bei der TerrorismusbekĂ€mpfung der SchlĂŒssel zum Erfolg sind, muss man sich durch extrem unsichere Gebiete bewegen, in denen an jeder Ecke eine neue Gefahr lauert. Hier gilt es jedoch zu erwĂ€hnen, dass das Spiel wahrscheinlich nichts fĂŒr schwache Nerven, sondern eher Horror-Fans ist.

     

    Switchcars

    Zartere GemĂŒter, die einfach nur gut unterhalten werden wollen, sollten sich das Spiel Switchcars einmal nĂ€her ansehen. Hier geht es um einen wahren Kampf gegen die Zeit. Diese ist nĂ€mlich vollkommen aus den Fugen geraten. Mithilfe von 1.000 verschiedenen Fahrzeugen soll es dem Spieler gelingen, das Jahr 2055 völlig unbeschadet zu erreichen. NatĂŒrlich kann man hier auch einen coolen Unimog wĂ€hlen, der besonders viel Schutz vor Aliens und anderen feindseligen Kreaturen bietet. Das Spiel wurde 2016 veröffentlicht und funktioniert auf Linux und Windows.

    NatĂŒrlich ist dies nur eine begrenzte Auswahl der Spiele, in denen Unimog-Autos vorkommen. Vielleicht dienen diese ja vor einem Kauf des Kultfahrzeugs als kleine Inspiration.

     

    Kindermann Unimog
  • Unimog-Museum: Abschied von Christoph Kohlbecker

    Christoph Kohlbecker (li.) und Stefan Schwaab

    Abschied von Christoph Kohlbecker

    Nachruf durch den 1. Vorsitzenden des Vereins Unimog-Museum e. V. Stefan Schwaab

    Im Unimog-Museum Gaggenau mussten wir im August 2020 Abschied nehmen von unserem großen Freund, Berater und Förderer Christoph Kohlbecker, der im Alter von 85 Jahren verstarb. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass wir uns gleich zu Beginn der Planungen nicht mit den erstbesten Lösungsalternativen zufrieden gaben, sondern mutig den großen Wurf versuchten. Dank seiner reichen Berufserfahrung als international anerkannter Architekt und Honorarprofessor dachte er meist zwei Schritte weiter.

    Der Erfolg des Unimog-Museums, das heute als „Leuchtturm in der hiesigen Tourismuslandschaft“ gilt, ist somit auch sein Erfolg.

    Bereits vor GrĂŒndung des Vereins Unimog-Museum brachte er seine weitreichenden Ideen ein und veranschaulichte diese in ersten Skizzen. Er ĂŒbernahm die Planung des Museums und sein Herzblut an dem Projekt war auch daran zu erkennen, dass er in wesentlichen Phasen der Realisierung tĂ€glich vor Ort war.

    Wir konnten das gewaltige Projekt auch nur dank der großzĂŒgigen UnterstĂŒtzung durch ihn und seine leider schon viel zu frĂŒh verstorbenen Frau Kristine schultern.

    Im Unimog-Museum zeigen wir eine Reihe der VÀter des Erfolgs des Unimog. GÀbe es zwischenzeitlich eine solche Reihe mit den VÀtern des Erfolgs des Unimog-Museums, so hÀtte Christoph Kohlbecker einen Platz ganz vorne.

    Mir persönlich war er seit vielen Jahren ein hoch geschÀtzter Ratgeber und verlÀsslicher Freund, den ich jetzt schmerzlich vermisse.

    Wir bewahren ihm ein ehrendes Angedenken.

    Stefan Schwaab

    1. Vorsitzender des Vereins Unimog-Museum e. V.

     

    Merex Unimog
  • TabellenbĂŒcher fĂŒr Unimog und MB-trac

    Geballte Information im Westentaschen-Format

    In der Unimog- und MB-trac Szene sind die kleinen handlichen TabellenbĂŒcher im Format DIN A 6 wenig bekannt. Denn diese wurden ursprĂŒnglich nur fĂŒr die mit der Wartung und Instandhaltung betrauten Mitarbeiter in den Unimog-WerkstĂ€tten zusammengestellt. Sie beinhalten Informationen in geballter Form. Inzwischen kann jeder Unimog- oder MB-trac Besitzer zumindest die deutschsprachigen TabellenbĂŒcher von 1986, 1988 und 1989 auch als Kunde online ĂŒber www.buch&bild.de – Suchbegriff „Tabellenbuch Unimog“ oder „Tabellenbuch MB-trac“ – erwerben.

    FĂŒr die TabellenbĂŒcher in englischer Sprache gilt der Suchbegriff „Technical data book“ und in französischer Sprache „Manuel de tableaux“.

    Die Inhalte der verschiedenen TabellenbĂŒcher

    Die TabellenbĂŒcher sind nach den Konstruktionsgruppen aufgebaut.

    Im Tabellenbuch 1979 findet man auf ĂŒber 500 Seiten zu den Baumustern 403, 404.0, 406, 413, 416, 421, 424, 425, 435 sowie den MB-trac 440, 442 und 443 zunĂ€chst die Aggregate, dann die Gewichte, Abmessungen, AnhĂ€ngelasten, Geschwindigkeiten der einzelnen GĂ€nge, FĂŒllmengen und Anzugsdrehmomente. Dann folgen Motordaten, Verschleißgrenzen, Kompressionsdruck.

    Hilfreich sind die Keilriemenmaße und Kupplungen zu den verschiedenen Motoren einschließlich der Ersatzteilnummern.

    Es folgen Angaben ĂŒber die GetriebeĂŒbersetzungen und vieles mehr.

    Beispiel: Verbaute Aggregate

    In den folgenden TabellenbĂŒchern von 1983 und 1986 sind zu Gunsten der neueren Typen der Unimog 404.0 sowie der 421er mit 40 und 45 PS nicht mehr enthalten.

    1988 erschien ein sehr detailliertes Tabellenbuch zu sÀmtlichen MB-trac-Baumustern.

    1989 wurde die interessante Reihe mit dem Tabellenbuch zu den damals neuen Unimog-Baumustern 407, 417, 419 (SEE-trac), 427 und 437 abgeschlossen.

     

     

    Beispiel: Anziehdrehmomente

     

     

     

    Hier die beschriebenen Baumuster in den einzelnen TabellenbĂŒchern:

    1979:
    403.122 und 123
    404.010 bis 013
    406.120, 121, 142, 143, 145, 170, 171
    413.110, 111
    416.114 bis 117, 134, 135, 140, 141, 160, 162, 163, 200
    421.124, 125, 128, 129, 132, 133, 140, 141, 172
    424.121, 131
    425.121, 131, 141
    435.110, 111, 115
    440.162, 163
    442.161
    443.161

    1983:
    403.122 und 123
    406.120, 121, 145, 170, 171
    413.110, 111
    416.114 bis 117, 134, 135, 140, 141, 160, 162, 163
    421.124, 125, 128, 129, 132, 133, 140, 141, 172
    424.121, 122, 131
    425.121, 131, 141
    435.110, 111, 113, 115, 117, 170

    440.162 N, 167 S, 167 K, 163 N, 168 S, 169 S
    441.161 S
    442.161
    443.161, 162

    1986:
    403.122 und 123
    406.120, 121, 145, 170, 171
    413.110, 111
    416.114 bis 117, 134, 135, 140, 141, 160, 162, 163
    419.101
    421.124, 125, 128, 129, 132, 133, 140, 141, 172
    424.121, 122, 126, 127, 132
    425.121, 131, 141
    435.110, 111, 113, 115, 117, 160, 170

    440.167 S, 167 K, 168 S, 169 S
    441.161 S
    443.160, 161, 162

    1988:
    440.161, 162 N, 167 S, 167 K, 163 N, 164 N, 168 S, 169 S, 171 bis 173
    441.161 S, 162, 163
    442.161
    443.160 bis 164, 166

    1989:

    407.100, 110, 111, 200, 210, 211

    417.000, 101, 110, 111, 120, 200, 201, 210, 211, 212, 220

    419.101, 102, 103

    427.000, 100, 101, 102, 105, 110, 111, 112, 115, 116

    437.000, 100, 110, 111, 112, 113, 115, 116, 117, 120, 125, 130, 131, 136

    Jetzt online bestellen.

    Michael Wessel

    August 2020

    Univoit Unimog
  • Jetzt zuschlagen: Zahlreiche Unimog & MBtrac kommen unter den Hammer

    VDI Auctions bringt im September zahlreiche Mercedes-Benz Unimog & MBtracs unter den Hammer. Einfach mal reinschauen und mitbieten. Hier geht es zur Übersicht des niederlĂ€ndischen Auktionators.

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog hilft beim Durst löschen

    Mercedes-Benz Unimog U 218. AusgerĂŒstet mit einem Gießarm der Firma Ecotech mit einer Reichweite von bis zu 6,3 Metern sorgt er fĂŒr rasche und wirkungsvolle BewĂ€sserung.

    Alle haben Durst in diesen hochsommerlichen Tagen. Auch die Blumen und Pflanzen in stĂ€dtischen Parks und auf Verkehrsinseln. Was die meisten GrĂŒnanlagenbesucher kaum vermuten: Ein ausgewachsener Baum braucht an heißen Sommertagen bis zu 200 Liter Wasser, um in Form zu bleiben.

    Auch dafĂŒr ist der Mercedes-Benz Unimog das perfekte ArbeitsgerĂ€t. AusgerĂŒstet mit einem Gießarm der Firma Ecotech mit einer Reichweite von bis zu 6,3 Metern sorgt er fĂŒr rasche und wirkungsvolle BewĂ€sserung.

    Kindermann Unimog
  • Der vergessene SchĂŒtzenpanzer aus Gaggenau

    Unimog-SH, noch ohne GeschĂŒtzturm, bei VorfĂŒhrungen vor Offizieren aus Kanada, Frankreich und der Bundesrepublik auf dem Gaggenauer TestgelĂ€nde „Sauberg“. Die kĂŒnstlichen Sprenglöcher im GelĂ€nde wurden eigens fĂŒr diese Tests angelegt.

    Trotz Sympathie des damaligen Verteidigungsministers Franz-Josef Strauß wurde der Unimog SH nicht zum Erfolgsmodell

    Von Carl-Heinz Vogler

    Die sogenannten Sitzproben, auf den Pritschen oder in den Fahrzeugen im Versuchsstadium, waren auch beim StĂŒckzahlenprimus Uni­mog 404 (Unimog-S) ange­sagt. Dahinter standen vor ĂŒber 60 Jahren meistens die Lastenhefte der MilitĂ€rs und der Polizei. Ein typisches Bei­spiel ist der bei vielen Unimog-lern bereits vergessene Heckmotoren-Unimog SH.

    Da bei den kleinen Unimog, wie dem U 2010, U 401, U 411 sowie dem Serien-Unimog 404 (Unimog-S), eine Beschusssi­cherheit nicht gegeben war, wurde von den MilitÀrs 1955, unmittelbar vor Serienbeginn des Unimog 404, ein leicht ge­panzertes Fahrzeug mit den GelÀndeeigenschaften des Uni­mog 404 gefordert.

    In den Vorgaben war zu le­sen, dass der „Neue“ beschuss­sicher, niedrig, wendig, schnell und voll gelĂ€ndetauglich sein sollte. Er musste neun Solda­ten und zusĂ€tzlich den Fahrer aufnehmen können. Des Wei­teren ist der gepanzerte Ge­schĂŒtzturm mit starker Bewaff­nung wie Kanone oder Rake­ten auszustatten. Die Unimog-Konstrukteure, unter der Pro­jektleitung von Dipl.-Ing. Hans Goebel, legten diesen „Minipanzer“ als Baumuster 405.110 fest und nannten ihn Unimog-SH. Das H steht fĂŒr Heck, denn dorthin wurde der ur­sprĂŒngliche Frontmotor, ein Benziner Typ M 180 mit 90 bis 95 PS, verlagert. Vor dem BordschĂŒtzen saß leicht nach rechts versetzt und erhöht der Fahrer direkt ĂŒber der Vorder­achse. Die Bauart der Fulmina-Lenkung des 1. Prototypen zwang zu einer beengten und unsicheren Position fĂŒr den Fahrer, was zur Folge hatte, dass man sich fĂŒr die ergono­misch bessere ZF-Lenkung aus Friedrichshafen entschied. Die restlichen Mitfahrer wurden je nach soldatischer oder polizei­licher Funktion im Fahrzeug entsprechend der abgebildeten Sitzprobe in der Bodenwanne untergebracht. Die beengten Sitze der Soldaten waren direkt ĂŒber den Munitions- und Waf­fenkisten positioniert.

    Sitzprobe mit neun Personen fĂŒr den Unimog SH. Hier mit der erhöhten Sitzposition, vorne in der Mitte, fĂŒr den BordschĂŒtzen (Foto mit Norbert Rieger aus Michelbach).

     

    Kritischer Vorfall auf dem Sauberg

    Besagte Wanne hat bei die­sem System eine tragende und stabilisierende Funktion. Be­reits 1955 fertigte man im Uni­mog-Versuch in Gaggenau die ersten SH-Fahrgestelle fĂŒr den Bundesgrenzschutz (BGS). Auch die erste beschusssichere Variante mit 5 bis 6 mm Blechen und frontseitig mit 8 mm Ble­chen wurde in Gaggenau dar­gestellt. „Bei Vergleichsfahrten zwischen dem Unimog-S und dem Unimog SH auf den Stre­cken Michelbach, Moosbronn, Bad Herrenalb und Gernsbach haben wir festgestellt, dass ge­rade in den Kurven der SH, wegen des gĂŒnstigeren Schwer­punktes, schneller und wendi­ger war als der Unimog-S“, so Zeitzeuge Norbert Rieger aus Michelbach.

    Zu einem sehr kritischen Vorfall kam es auf dem Testge­lĂ€nde Sauberg mit einem Unimog-SH ohne Aufbau. WĂ€hrend einer Querfahrt an einer der sehr steilen Rampen kippte der SH um und begrub den spĂ€teren Abteilungsleiter Unimog-Versuch, Heinz Rinkel, unter sich. Durch das schnelle Eingreifen mit provisorischem GerĂ€t konnte Rin­kel unverletzt gerettet werden. Danach wurden alle Versuchsfahrzeu­ge mit einem Rohrschutzrah­men, Ă€hnlich einem ÜberrollbĂŒÂ­gel, ausgestattet.

    Nach diesem Versuchsstadi­um bekam der allradbetriebene „Minipanzer“ ab 1958 bei der Firma Ruhrstahl in Witten-An­nen den beschusssicheren Versuchsaufbau. In die frontseitig angebrachte Panzerstahlplatte wurde ein schusssicheres Fens­ter fĂŒr den Fahrer eingesetzt.

    Die Sicht des Fahrers war durch dieses frontseitige „Guckloch“ sehr einge­schrĂ€nkt, so dass Beifahrer beim Navigieren mithelfen mussten. Der Radstand lag, analog den ersten U 404, bei 2350 Millimeter. Das Vorse­rienfahrzeug des SH diente nun der schwedische Firma Landsverk in Landskrona als Musterfahrzeug fĂŒr einen ge­panzerten SpĂ€hwagen. Von Schweden aus wurde das Equipment des Unimog-SH in­nen und außen dem Einsatzge­biet, entsprechend dem Kun­denwunsch, komplettiert. Schweden ĂŒbernahm danach auch die Auslieferung.

    Der Nachfolger nannte sich Unimog-T

    Der erste Einsatz dieses Uni­mog-SH war nicht bei der neu gegrĂŒndeten Bundeswehr, son­dern 24 davon wurden von der belgischen Regierung fĂŒr die militĂ€rische Polizei ihrer afrika­nischen Kolonie Belgisch-Kongo, bestellt. Das Land hieß von 1971 bis 1997 Zaire und ist heute die Demokratische Republik Kongo. Neun SH hat man 1962 ausgeliefert, und we­gen der bĂŒrgerkriegsĂ€hnlichen Unruhen haben die Schweden die 15 restlichen Fahrzeuge zu­rĂŒckbehalten und eingelagert. Diese 15 Fahrzeuge, plus zwei VorfĂŒhrfahrzeuge, eines von Ruhrstahl, das andere war ein Landsverk Nachbau, kaufte 1972 die Sicherheitsabteilung der APC in der Republik Irland zu einem SchnĂ€ppchenpreis, denn Schweden wollte die Fahrzeuge loswerden.

    Trotz der gut gelaufenen Vor­fĂŒhrungen auf der Bonner Hardthöhe im Beisein des da­maligen Verteidigungsministers Franz-Josef Strauß, der sich schnell mit dem Unimog SH angefreundet hatte, Ă€ußerten sich einige GenerĂ€le und Stabsoffiziere kritisch ĂŒber die zu geringe Raumhöhe fĂŒr die Insassen, denn diese wĂŒrde nicht dem GrĂ¶ĂŸendurchschnitt der Bundeswehr-Soldaten ent­sprechen. „Dann sorgen sie halt fĂŒr einen niederen Durchschnitt“, gab F. J. Strauß den Offizieren laut Zeitzeuge Rieger, der in Bonn mit dabei war, zur Antwort. Weitere VorfĂŒh­rungen bei europĂ€ischen Mili­tĂ€rs, wie zum Beispiel in Frankreich, brachten keine weiteren AuftrĂ€ge.

    Nach Sichtung aller zur Ver­fĂŒgung stehenden Unterlagen geht man heute davon aus, dass 34 SH-Fahrgestelle in Gaggenau gebaut wurden. Sechs davon gingen nach Indi­en. Zwei Unimog-SH schlum­mern heute im Nationalen Transportmuseum in Dublin und im englischen MilitĂ€rmu­seum in Muckleburgh. Unmog-Fans haben davon zwei weitere SH-Torsos bei in- und auslĂ€ndischen Sammlern aus­findig gemacht. Einer davon wird seit geraumer Zeit origi­nalgetreu restauriert und bei Gelegenheit im Unimog-Museum vorgestellt.

    Die Bundeswehr sah beim SH noch Handlungsbedarf, denn er wurde Vergleichen mit damaligen kettenbetriebenen SchĂŒtzenpanzem-Hotchkiss unterzogen. Der weiterentwi­ckelte SH wurde nun Uni­mog-T genannt und hatte den Radstand 2 900 Millimeter, mehr Platz im Innenraum so­wie die wuchtige Bereifung 14,5-20, mit einer dadurch er­höhten Bodenfreiheit. Der Mo­tor wurde vom SH ĂŒbernom­men. Die strategischen Ziel­gruppen waren Funk- und Sa­nitĂ€tskompanien und die Gre­nadierbataillone. Ende 1962, F. J. Strauß war nicht mehr Ver­teidigungsminister, wurden die­se Fahrzeuge der Bundeswehr vorgestellt, aber die erhofften Bestellungen blieben aus, wie schon beim Unimog-SH.

    Allerdings dienten der Bun­deswehr diese Erfahrungen mit dem „T“ der Konzeption fĂŒr den sechsrĂ€drigen Transport­panzer Fuchs.

    Mit ĂŒber 800 StĂŒck erfolgte spĂ€ter durch den leistungsstĂ€r­keren Unimog UR 416 der Durchbruch mit diesen „Son­dereinsatzfahrzeugen“ und dies hauptsĂ€chlich bei den MilitĂ€rs in SĂŒdamerika und bei der deutschen Polizei sowie dem Grenzschutz. Die Ära der be­schusssicheren Sondereinsatzfahrzeuge geht heute mit dem Dingo 2 weiter. WĂ€hrend Mer­cedes-Benz Fahrgestell und Antriebsstrang der modernen Baureihe 437.4 beisteuert, stammt der gepanzerte Aufbau von der MĂŒnchener KMW.

    Fotos: Sammlung Vogler/Daimler AG

    Erstveröffentlichung im Badischen Tagblatt vom 15. August 2020

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Immer dabei: Betriebsanleitungen fĂŒr Unimog und MB-trac

     

    Immer dabei: Die Betriebsanleitung

    Das Wichtigste vorab: Die Buch&Bild Unimog Museum GmbH bietet in deutscher Sprache 16 verschiedene Bedienungsanleitungen fĂŒr Unimog und fĂŒnf fĂŒr MB-trac an! Viele gibt es auch in Englisch, Französisch und Spanisch. Hinzu kommt eine Reihe Betriebsanleitungen in weiteren Fremdsprachen bis hin zu Arabisch. Mehr mit dem Suchbegriff „Betriebsanleitung“ unter www.buchundbild.de

    Was nĂŒtzt eine Betriebsanleitung?

    Die Betriebsanleitung beantwortet in ĂŒbersichtlicher Form wichtige Fragen zu Bedienung, Pflege, Wartung sowie zu den technischen Daten des Fahrzeugs und sollte deshalb immer mitgefĂŒhrt werden. Meist sind wichtige SonderausfĂŒhrungen berĂŒcksichtigt.

    Was steht in der Betriebsanleitung?

    Beispiel Inhaltsverzeichnis Unimog 403, 406, 413, 416 Scheibenbremse

    Einleitend wird meist auf die Bedeutung der Fahrzeugdatenkarte – „der Personalausweis Ihres Fahrzeugs“ – hingewiesen. Es folgen bebilderte Hinweise, wo Typenschilder oder Nummern der Aggregate zu finden sind. Vorgestellt werden dann die Instrumente und Bedienungshebel bevor Hinweise zur Inbetriebnahme des Fahrzeugs folgen.

    AusfĂŒhrlich wird die Wartung des Fahrzeugs beschrieben. Immer mal wieder wichtig zum Nachlesen sind die FĂŒllmengen an Kraftstoffen, KĂŒhlmittel, Ölen und Fetten sowie die ReifendrĂŒcke. FrĂŒhe Ausgaben beinhalten auch StromlaufplĂ€ne.

    Hilfreich ist ein umfangreicher Ratgeber bei Störungen. Abgeschlossen wird die Betriebsanleitung mit wichtigen technischen Daten.

     

    Welche Betriebsanleitungen gab es?

    Die erste Betriebsanleitung fĂŒr den Unimog erschien 1949 im BĂŒrodruck

    Die erste „vorlĂ€ufige Betriebs- und Wartungs-Anweisung“ fĂŒr den Unimog 70200 wurden von Gebr. Boehringer in Göppingen mit Datum vom 11. 7. 1949 noch im BĂŒrodruck auf 10 Seiten im Format DIN A 4 hoch herausgegeben. 1950 erhielten die Kunden zusĂ€tzlich eine Betriebsanleitung fĂŒr den speziellen Unimog-Motor

    OM 636/I-U mit braunem Umschlag im Formt DIN A5 hoch. Herausgeber war die Daimler-Benz AG.

    Die frĂŒhen Betriebsanleitungen fĂŒr den Unimog erschienen im Hochformat

    Nach dem Wechsel der Unimog-Montage in das Daimler-Benz Werk Gaggenau, folgte eine weitere vorlĂ€ufige Ausgabe der Betriebsanleitung fĂŒr den Unimog 2010 ebenfalls mit braunem Umschlag im Formt DIN A5 hoch und dem Ochsenkopf-Markenzeichen. Ende 1951 folgte eine Betriebsanleitung mit dem Hinweis „Ausgabe A“ in gleicher Aufmachung. Ab dem Unimog 401/402 wechselte die Farbe des Umschlags in GrĂŒn und der Mercedes-Stern durfte verwendet werden.

    Die erste Ausgabe fĂŒr den Unimog 406 erschien 1965 ebenfalls noch im Hochformat aber neuem Design bevor 1968 das heute noch ĂŒbliche Querformat Verwendung fand. Im Zuge einer Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes fĂŒr alle Betriebsanleitungen von Daimler wurde beispielsweise die Betriebsanleitung 403, 406, 413 und 416 mit Scheibenbremse mit silberfarbenem Umschlag herausgegeben.

    Michael Wessel

    Univoit Unimog
  • Auch 2020 ist der Mercedes-Benz Unimog GelĂ€ndewagen des Jahres

    Unimog ist GelÀndewagen des Jahres 2020. Im Bild: UHE 4023 mit Kofferaufbau von Bimobil.

    Der Unimog ist ĂŒberall dort, wo sonst keiner hinkommt. Immer wieder sehen das auch die Leser der Fachzeitschrift „Off Road“ und wĂ€hlten ihn zum 16. Mal (!) in Folge zum besten GelĂ€ndewagen des Jahres – und zwar in der Kategorie „Sonderfahrzeuge“. Mit 54,7 Prozent der Leserstimmen belegte der Unimog mit großem Abstand den 1. Platz. Bei Globetrottern erfreut sich der hochgelĂ€ndegĂ€ngige Unimog als Basisfahrzeug fĂŒr Reisen auch abseits asphaltierter Straßen und kann in abgelasteter Version mit nur 7,49 Tonnen zulĂ€ssigem Gesamtgewicht auch mit dem Pkw-FĂŒhrerschein Klasse 3 gefahren werden.

    Dies ist erneut ein Vertrauensbeweis der Off Road-Leserschaft fĂŒr den Mercedes-Benz Unimog. Der Unimog ist auch nach bald 75 Jahren das ultimative Off-Road-Fahrzeug und hĂ€lt aktuell den Höhenweltrekord fĂŒr Radfahrzeuge. Viele seiner genialen Features, wie zum Beispiel die doppelte Dreipunktlagerung der Wohnkabine, machen ihn zum idealen Fahrzeug fĂŒr Expeditionsfahrten abseits asphaltierter Straßen, in schwerem GelĂ€nde oder, wie zuletzt unter Beweis gestellt, fĂŒr Fahrten auf knapp 7000 m Höhe auf den höchsten aktiven Vulkan der Welt. FĂŒr die Anschaffung fehlt jetzt nur noch ein glĂŒckliches HĂ€ndchen beim aktuellen Lotto-Jackpot oder ein gutes Blatt auf www.neuecasinos24.com

    Buch und Bild Unimog Literatur