Unimog-Community

Ich bin neu in der Community und möchte mich zuerst mal vorstellen. Ich bin im Schrauberteam des Vereins Historische Landmaschinen in Hofheim Diedenbergen. Wir reparieren alte Traktoren und Landmaschinen in einer eigenen Werkstatt. Bisher haben wir nur Traktoren überholt und restauriert.
Nun hat ein Mitglied einer Unimog 2010 vererbt bekommen der fast 30 Jahre unbenutzt in einer Scheune stand und in einem desolaten Zustand war. Das Schrauberteam wurde beauftrag den Unimog fahrbereit zu machen. Wir haben das nach unseren besten Kenntnissen gemacht, leider springt er nur sehr schlecht an. Bisher gemacht wurden:
Einspritzdüsen erneuert und auf 130 bar eingestellt, Glühkerzen erneuert und Vorwiderstand überprüft, Vorfilter gereinigt und neues Filterelement eingebaut, alle Leitungen mit Druckluft durchgeblasen, Kraftstofffilter erneuert. Kraftstoffförderpumpe erneuert, gründlich entlüftet und Ventile eingestellt, Kompression geprüft 16 - 18 bar bei Anlasserdrehzahl, neue Batterie.
Trotzdem die Kerzen vorglühen und Kraftstoff an den bei losen Verschraubungen an der E-Pumpe und den E-Ventilen blasenfrei austritt, springt er nur sehr schlecht an. Man muss 5 - 6 mal startendes bis er langsam kommt. Beim starten kommt schwarzer Qualm, also Einspritzung wohl in Ordnung. Wenn angesprungen ist läuft er sehr sauber und rund. Bei der ersten Ausfahrt mit rund 20 km wurde er an der Tankstelle abgestellt und ist nicht mehr angesprungen. Auch nach einer Abkühlphase nicht mehr. Er musste abgeschleppt werden; wie peinlich.
Nun wissen wir nicht mehr weiter und hoffen auf Anregungen aus der Community. Wer hatte also schon mal ein ähnliches Problem bzw. kann uns mit Vorschlagen weiterhelfen.
Für alle Anregungen sind wir dankbar.

Hallo und herzlich willkommen,

wie habt Ihr die Kompression gemessen.
Nur 16-18 Bar ist schon die Verschleißgrenze.
Welche Glükerzen sind verbaut, noch die alten Wendelkerzen? Dies in Verbindung mit der schlechten Kompression kann schon ein Grund für schlechtes Anspringen sein.

Zunächst mal herzlichen Dank für die Antwort und das du uns weiterhelfen willst. Kompression bei ausgeschraubten Glühkerzen und bei Anlasserdrehzahl gemessen. Glühkerzen sind Wendelkerzen mit Vorwiderstand.
Schönen Grus aus dem Taunus an die Kinzig und bleibt gesund.

Hallo HLD
Für dich als Newbi einen kleinen Hinweis, jeder Beitrag beginnt mit einem Gruß und endet mit der Unterschrift seines Realnamen.
Das ist ein Bestandteil unserer Nettiquette, die du sicherlich bei der Anmeldung gelesen hast.
Zu wissen, mit wem man es zu tun hat erhöht die Hilfsbereitschaft erheblich.

16-18bar sind unter der Verschleißgrenze. Wichtig sind dichte und richtig eingestellte Ventil, wird eigentlich noch vor der Einsptitzgeschicht gemacht.
Die Leistung, die im Glühüberwacher und den Widerstandsleitungen "verglüht" fehlt beim Vorglühen im Motor. Da ihr wohl stärker auf Orginalzustand Wert legt, sollte halt die Kompression so gut wie möglich sein. Auch die Einspritzpumpe könnte auf Grund des Alters schwächeln, was das Startverhalten nochmals ungünstig beeinflusst.
Beim Starten kann man auch den Abstellhebel auf Startmehrmenge durchdrücken.

Hallo Heinz,
Auch mal Danke an dich für diene Anmerkungen und Hinweise.
Ventile haben wir überprüft, kalt 0,2 mm
Da es nicht so sehr ums Original geht habe ich die Absicht auf Stabglühkerzen umzubauen Mogparts bietet ja einen Umbausatz.
Das mit dem Abstellhebel wuste ich nicht, das man ihn durchdrücken kann zur Startmenge. Wir sind ja keine Unimog Spezialisten und müssen die Mog Technik erst lernen. Deshalb nehmen wir jede fachliche Anregung gern an.
Also Danke für deine Antwort.
Viele Grüße aus dem Taunus
von Anno aus dem HLD Schrauberteam