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406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 21.01.2015, 23:31
von 406kalle
Hallo,
bin zz dabei die Vorachse von meinem 406.121, Bj.71 aufzuarbeiten.

Haben heute Abend festgestellt, das die Buchse und Wedi im Achsrohr defekt sind.
Im WHB habe vom Einpresswerkzeug 406589021500 gelesen.
1. Könnte dieses Werkzeug mit jemand leihen ? (Komme aus 32689 Kalletal)
2. Wo kann ich am besten die Buchse beziehen ?
3. Ist der Wedi eine Standardgröße ? wenn ja welche?
4. Die Antriebswelle ist etwas eingelaufen, Habe irgend wie was von einer Rep.-Hülse gelesen.
Hat jemand Erfahrung damit?

Ebenso ist das obere kleine Lager im Vorgelege kaputt. (Rollenlager),
hier steht was von 315 509 drauf, habe nicht im Netz hierzu nichts gefunden.
5. Ist das ein Standard Rollenlager / Wälzlager?

Bei den Achsschenkeln sind die unteren Lager defekt.
Würde hier dann das Schwenklager GE 30 DO (30x47x18+22) einbauen plus Dichtung vom Daimler oder (6.) wo anders ?
Im Forum habe ich was vom Abschleifen gelesen.
7. Könnte das jemand evtl. genauer erläutern?

Schonmal besten Dank im VORAUS.

Gruß
Jens

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 22.01.2015, 10:00
von MBTRAC
Hallo Jens,
Also das Einpresswerkzeug brauchst du nicht unbedingt, große nuss, verlängerung und ein schlegel tuns auch.
Der Wellendichtring ist eine Standardgröße, hab leider die jetzt nicht im kopf, kann mir nicht alle merken :D
Bei deiner eingelaufenen Welle kommt es drauf an wie viel und wo sie eingelaufen ist, ob beim Lager oder beim Dichtring.

Die Lager kannst du dir alle bei SKF direkt bestellen, sind die gleichen wie von Mercedes nur ohne den Preisaufschlag.

MfG
Enzo

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 22.01.2015, 12:59
von benz
Hallo Jens,

das obere kleine Lager (in dem die Antriebswelle steckt) ist ein Zylinderrollenlager RNU 2206 ohne Innenring, A 001 981 77 01. Die Maße sind 38,5x62x20.

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 22.01.2015, 22:49
von 406kalle
Schonmal zwischedurch BESTEN Dank bin schon ein Stück weiter

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 23.01.2015, 10:24
von Wiesberkuckuck
Hallo Jens

Ich habe vor ein paar Monaten, im Zuge meiner Restauration, auch beide Achse zerlegt und überholt.
Die Buchse kostet bei Mercedes 15 € netto. Zur Montage der Buchse benötigt man einen Kalibrierdorn, welcher wieder ein Sonderwerkzeug ist. Ich hab mir diesen nach einer Zeichnung hier aus dem Forum nachgefertigt. Zum Einpressen des Dorns brauchst du eine Traverse, ein stabiles Rechteckrohr oder ähnliches. Ich habe auch noch einiger Bilder von den Arbeiten, die ich dir zukommen lassen kann.

Wenn die Welle eingelaufen ist, kommt es auf die Stelle an. Für die Stellen an denen die Wellendichtringe auf der Welle laufen, gibt es Verschleißringe (Schrumpfbuchse) zum aufschrumpfen. Für die Stelle an der die Welle in der Sinterbuchse läuft, gibt es das meines Wissens nicht.

Für die Achsschenkellager gibt es bei Mercedes einen Reparatursatz (150 € brutto). Ich würde empfehlen alle Lager zu tauschen, weil wenn ein Lager auf dem Achsschenkelbolzen dreht oder ausschlägt, wird dieser auch nicht lange halten. Der Wechsel dieses Bolzens ist mit größerem Aufwand verbunden. :flex

Was du mit abschleifen meinst, müsstest du genauer erläutern.

Gruß
Kevin

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 23.01.2015, 13:46
von Schorsch406
Hallo Jens,
möchte die Aussagen von Kevin unterstreichen. Habe die Achsen ebenfalls neu abgedichtet.
1. Buchse einbauen ohne Kalibrierdorn würde ich nicht machen. Kannst Du machen, merk Dir aber die Vorgehensweise. Denn ohne Kalibierung (aufweiten) der Sinterbuchse wandert sie aus dem Achsrohr und Du baust die Buchse in wenigen Jahren nochmal ein. Und den WeDi dazu, denn der geht kaputt. Buchse vor dem Einbau in Öl legen nicht vergessen!
2. Verschleissring auf die Welle aufschrumpfen überdeckt in der Regel die eingelaufene Stelle des alten WeDi. WeDi einpressen geht ohne Sonderwerkzeug.
3. Achsschenkellager tauschen ohne prüfen und evtl. ersetzen der Achsschenkelbolzen macht keinen Sinn. Wenn dann Rep-Satz von Daimler nehmen und beide Lager tauschen. Wenn der Achsschenkelbolzen zu tauschen ist, muss das Achstragrohr raus. Du brauchst eine ordentliche Werkstatt-Presse, um den Bolzen aus zu pressen. Mein Bolzen ist bei einer Presskraft von 28to rausgeknallt. Achstragrohr raus ist machbar, aber ordentlich Arbeit. Positiv ist, dass Du im kurzen Rohr gleich die Diff-Speere überholen kannst und das Diff sichtprüfen kannst.
4. Halt Dich ans Werkstatthandbuch!
Gutes Gelingen! :spitze
Bester Gruß aus BaWü
Wolfgang

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 23.01.2015, 22:40
von 406kalle
Hallo,
hab selber noch das passende gefunden

http://www.unimog-community.de/phpBB3/p ... ml#p201873

Wer hat diesen Dorn zu verleihen?
Oder sollte man einen Drehen lassen?
Oder in Argentien über ebay bestellen?
http://www.ebay.de/itm/321637073086?ssP ... 1436.l2649

Gruß
jens

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 24.01.2015, 11:55
von Wiesberkuckuck
Hallo Jens,

ich habe mir meinen Dorn aus Schnittstahl (hab leider die genaue Bezeichnung nicht im Kopf) gedreht. Er hat auch funktioniert. Allerdings habe ich die Flächen mit den verschiedenen Kalibrierdurchmessern ein wenig zu lang gemacht. Dadurch entstand eine hohe Reibkraft zwischen Dorn und Buchse, die eine hohe axiale Kraft zufolge hatte, die wiederum durch die Spindel aufgebracht werden musste. Deswegen wollte ich die Freimachungen zwischen den Durchmessern noch etwas verbreitern. Leider habe ich im Moment keine Zeit dazu, weil ich wieder mal für die anstehenden Klausuren lernen muss :( Ansonsten würde ich dir den Dorn gerne leihen. Nur macht das ohne die Änderung wohl kaum Sinn.
Und denk dran die Sintermetallbuchsen in Öl zu kochen, bevor du die montierst 8)
Bei Fragen kannst du mir auch gerne eine PN schreiben.

Gruß
Kevin

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 25.01.2015, 18:59
von 406kalle
Hallo,
was für einen Grund hat das Erhitzen im ÖL ?

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 25.01.2015, 19:38
von knuddl
Hallo Jens,
beim Erhitzen geht die Luft aus der Sinterbuchse und beim Abkühlen geht das Öl in die Hohlräume der Buchse. Somit werden die Notlaufeigenschaften der Buchse verbessert.

Gruß Karl-Heinz
:mog5

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 25.01.2015, 22:17
von winterjo
Achschenkelbolzen umpressen.jpg
Achschenkelbolzen umpressen.jpg (61.79 KiB) 5194 mal betrachtet
Hallo, habe auch die Buchse getauscht aber ohne Dorn. Habe die Buchse mit einem Lagerabzieher eingepresst. Den Achsschenkelbolzen habe ich mit einer mobilen Hydraulikpresse eingepresst den ich bei einer LKW Werkstatt ausgeborgt habe. Habe ein Bild davon angehängt.
Mfg winterjo

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 26.01.2015, 18:43
von knuddl
Hallo Jens, hallo winterjo,
ich kann nur empfehlen die Buchse nach dem Einpressen mit dem Dorn aufzuweiten, sonst besteht das Risiko, dass Ihr bald wieder an der Vorderachse schraubt. Beim mir ist die Buchse nach einer unfachmännischen Reparatur in einer MB-Werkstatt herausgewandert. Siehe diesen Thread.
www.unimog-community.de/phpBB3/wellendichtring-aus-dem-achsrohr-herausgedruckt-t82915.html

Gruß Karl-Heinz
:mog5

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 27.01.2015, 13:51
von Schorsch406
hallo Jens, hallo winterjo,
karl-Heinz hat recht! Ist mir genau so gegangen: unfachmännische Reparatur (in der Sternwerkstatt!) ohne die Buchse in Öl zu kochen und ohne einpressen mit dem Kalibirerdorn. Ergebnis nach knapp 3 Jahren: erneute Reparatur, weil die Buchse rausgewandert ist.
Also spart Euch den doppelten Aufwand.
mit bestem Gruß
Wolfgang

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 30.01.2015, 08:15
von 406kalle
Hallo,

konnte zwischenzeitlich einen Dorn erwerben.
Nächste Woche soll dann montiert werden.
Schaun wir mal ob alles KLAPPT.

Besten Dank für Eure Antworten.


Gruß
Jens

Re: 406 Vorderachse aufarbeiten

Verfasst: 30.01.2015, 13:43
von Wiesberkuckuck
Hallo Jens,

ich weiß nicht in wie weit du dich jetzt schon in die Materie eingearbeitet hast, aber für die Reparatur ist noch weiteres Werkzeug notwendig. Was mir da noch einfällt, wäre ein Innenabzieher für die alte Buchse zu demontieren. Und ein Werkzeug um den Wedi mit der Spindel einzupressen (Bild), damit er nicht verdrückt. Außerdem benötigst du eine Abzieherspindel mit Aussengewinde und Mutter sowie einer passend Traverse zur Befestigung in den Gewinden der Achse. Damit sollte das dann einwandfrei funktionieren. Ich wünsche dir viel Glück und gutes gelingen. :party
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Gruß
Kevin