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411 Bremsanlage
Verfasst: 18.11.2018, 11:48
von Bussi
Guten Morgen!
Ich habe hier im Forum schon einiges zu der schlechten Bremsleistung bei 411er gelesen.
Das Problem habe ich auch. Deshalb meine Frage, was kann man tun um den Zustand zu verbessern?
Im Zuge der Restauration wurde folgendes gemacht: Bremsleitungen und Schläuche neu. Reparatursätze für
Randbremszylinder und Hauptbremszylinder. Bremsbeläge alle neu. Bremsen eingestellt und entlüftet.
Kann es sein das es einen gravierenden Unterschied bei den Belägen von MB und den bekannten Lieferanten gibt?
MfG
Reinhard
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 18.11.2018, 12:47
von 421michimog
Hallo Reinhard,
wenn die Bremsbeläge zu alt sind, weil sie z.B. beim Verkäufer zu lang gelegen haben, dann werden sie hart, bis glashart, und dann sind die Reibbeiwerte zu klein.
Es kann also durchaus sein, dass die Bremsleistung dann erheblich zu gering ist.
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 18.11.2018, 16:02
von mhame
Hallo,
ich würde mal auf einen Bremsenprüfstand fahren und die Werte für jedes Rad ermitteln. Das sind dann aussagekräftige Werte. Gefühlt bremst mein 411er viel schlechter als mein PKW, die Werte auf dem Prüfstand gaben das aber nicht her. Hier täuschte der Eindruck. Ein 411er wiegt ja auch um 2t.
Gruß
Markus
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 18.11.2018, 17:00
von Jürgen-Fahlbusch
Hallo Markus,
hallo Reinhard
Hmm,
Ein 411er wiegt ja auch um 2t.
leer, beladen sogar 3,5to,
wobei aber die Bremsverzögerung gemäß STVZO Gewichtsunabhängig mindestens 5m/s² betragen muss.
Dies bedeutet, auch der schlellfahrende Mog (50km/h) muss nach 19m Strecke stehen vom Moment indem voll auf die Bremse getreten wird.
Tatsächlich erreichen moderne PKW (und auch LKW) aber deutlich höhere Werte, daher Eure Eindrücke.
Aber völlig richtig, nur ein entsprechender Bremsenprüfstand gibt hier den richtigen Aufschluss.
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 21.11.2018, 11:59
von Bussi
Ich war ja vor Kurzem erst zur HU. Da wurde ja auch die Bremse geprüft.
Der Prüfer hat die Bremsen jedoch nicht banstandet. Weil es ein Oldtimer ist ?
MfG
Reinhard
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 21.11.2018, 13:53
von Jürgen-Fahlbusch
Hallo Reinhard,
war der Mog bei der HU den auf einem Bremsenprüfstand oder wie hat der Prüfer dies beurteilt.
Wenn der Mog auf einem Prüfstand war sind die Werte zumindest bei meiner TÜV Prüfstelle dann im Prüfbericht vermerkt.
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 21.11.2018, 21:03
von Murgtäler
Hallo.
DasProblem habe ich auch gehabt mit den Bremsen.
Hastdu die Bremsbeläge richtig eingestellt?
Ich hätte auch nie gedacht das die so eng an der Trommel anliegen.
Da ist nicht viel Luft zwischen Trommel und Beläge.
Gruß
Markus

Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 21.11.2018, 22:04
von BroSe
HAllo zusammen,
ich war dieses Jahr blauäugigerweise bei der HU, ohne vorher auf den Rollenprüfstand zu fahren. Ergebnis war
natürlich mängelbehaftet: Ungleiche Bremswirkung, zu schwache Bremswirkung usw... Feststellbremse stimmte auch nicht.
Also: Zurück auf den Hof (war noch eine andere Sache zu richten). Aufgebockt. Abdeckbleche runter und begonnen, die Bremsen neu einzustellen. Erst Betriebsbremse, dann Feststellbremse. Also ein Familienmitglied in dem Mog gescheucht und auf Ansage bremsen lassen. Richtig kräftig treten! - Ja...
Die Wirksamkeit der Einstellung durch kräftige Drehversuche am Rad überprüft. Ich habe ewig keine passende Einstellung gefunden. Entweder passte es bei der Betriebsbremse nicht oder bei der Feststellbremse nicht.
Bis ich drauf gekommen bin, dass "gefühltes kräftig" eben nicht "echtes kräftig" war. Zum Glück hat der Mog eine Anhänger-Druckluftanlage mit Doppelmanometer. Die Ansage war nun: Treten bis Zeiger auf Null!
Und siehe da.... es ließen sich gute Einstellungen finden und auf dem Rollenprüfstand waren die Werte rechts und links nahezu exakt gleich und insgesamt auch passend. Und ja, sie liegen sehr eng an, werden aber nicht warm.
Was will ich damit sagen: Ich glaube einfach, dass man heute kaum eine Vorstellung hat, wie fest man wirklich auf die Bremse treten kann bzw. muss. Vielleicht liegt darin der Grund für die vermeintlich schlechte Bremsleistung?
Gruß Sebastian
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 26.11.2018, 16:30
von Murgtäler
Hallo
Ich glaube wir sind von den modernen PKWs verwöhnt.
Als ich in die Eisen gestiegen bin hatte ich den Verdacht das ich noch einen Bremsanker brauche.
Ich hatte das Gefühl der Mog kommt gar nich tzum stehen.
der Bremsentest vom TÜVhat bei mir einen guten Wert ergeben.
Vorderachse: 300 links 300 rechts
Hinterachse: 250 links 230 rechts
Trotzdem werde ich schön Abstand zu den anderen halten.
Gruß
Markus
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 19.07.2019, 11:13
von Bussi
Guten Morgen allerseits!
Ich muss noch mal das Thema 411er Bremsen aufgreifen.
Im Reparaturhandbuch steht etwas von Übermassbremsbelägen mit Verweis auf Tabelle 1.3/1
Je nach Trommelgröße sollen 6,4 oder 7 mm Bremsbeläge verbaut werden.
Machen 0,6 mm wirklich etwas aus?
Die Tabelle kann ich allerdings nicht finden.
Hat jemand Maßangaben zum Trommeldurchmesser und den entsprechenden Belagstärken?
PS: Da die Feststellbremse auch nicht richtig packt, kann es meiner Meinung nach nur an den Bremsbelägen liegen.
MfG
Reinhard
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 19.07.2019, 12:47
von Bobber
Hallo Reinhard,
ich habe jetzt das WHB gerade nicht zur Hand, aber bei Mogparts z.b. stehen die zul. Bremstrommeldurchmesser je nach Belagstärke dabei, das ist schon mal ein guter Anhaltspunkt:
Bremsbelag MP
Die 0,6mm mehr im Radius machen dahingehend Sinn, dass die tragende Fläche der größer werdenden Trommel angeglichen werden.
Werden die Standardbeläge 6mm bei einer großen, ausgebremsten bzw. nachgedrehten Trommel verwendet, liegt der Belag nur an einem kleinen Bereich an wie ein Reifen auf der Straße, übertrieben dargestellt. D.h. die vorhandene Bremskaft (aufgebracht durch Fußkraft-Hauptbremszylinder-Radbremszylinder) wird nur auf einer kleinen Fläche wirksam.
Passen Trommeldurchmesser und Belagdurchmesser überein, liegt der Belag auf voller Fläche an und kann die volle Bremskaft übertragen.
Dieser Zustand mit maximalem Traganteil ergibt sich nach ettlichen Bremsvorgängen durch das Einbremsen der Beläge. Das kann je nach erster Passform ewig dauern mit der Auswirkung einer geringere Bremswirkung zu haben. Im schlimmsten Fall ist der Belag in der Mitte bis auf die Nieten runtergebremst und liegt außen noch nicht an. Mit einer Bremsbelagdrehmaschine könnte man Übermaßbeläge auf den richtigen Trommeldurchmesser für die beste Passform bringen. Heute aber nur noch selten zu finden, in LKW-Werkstätten eher.
Deswegen die verschieden dicken Bremsbeläge.
Murgtäler hat geschrieben:
Ich hätte auch nie gedacht das die so eng an der Trommel anliegen.
Da ist nicht viel Luft zwischen Trommel und Beläge.
Die Bremsen werden so eingestellt, dass diese gerade noch nicht schleifen.
Re: 411 Bremsanlage
Verfasst: 19.07.2019, 13:21
von Bussi
Hallo Florian, vielen Dank für die Info.
Ich werde die Bremstrommel mal ausmessen.
Aufgenietet habe ich die 6,4mm Beläge.
Gruß
Reinhard