Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#511584
Liebe Unimogfreunde!
Die meisten werden mich nicht mehr kennen, da ich lange nicht mehr Online war. Deshalb möchte ich mich neu vorstellen:
Bin der Peter aus dem Ostallgäu und besitze einen U411-110 Bj.1961 (also alte Achsen) und ausserdem noch einen kleinen Lanz (D1206 „Bulli“) mit 12 PS 2-Takt Diesel.
Meinen Unimog habe ich vor mehreren Jahren komplett zerlegt um ihn von Grund auf zu restaurieren. Angefangen habe ich damit auch, aber nachdem meine Ehefrau verstarb, hat mich das schwer zurückgeworfen und das „Projekt“ ruhte. Nun möchte ich aber im Rahmen der Möglichkeiten (neben Beruf und sonstigen Arbeiten) wieder angreifen.
Bin zwar gelernter Maschinenbauer, aber muss mich in die Unimog-Materie auch erst mehr oder weniger schmerzhaft einarbeiten…..(Grins). Wäre daher dankbar zwischendurch bei Bedarf den einen oder anderen Tip von einem alten Hasen zu bekommen.
Status ist folgender: Motor war schlecht. Habe ein Stromaggregat mit OM636 aus einer Münchner Bank aufgetrieben mit nur 200 Betriebsstunden. Leider wollte der Vorbesitzer ihn Probelaufen lassen. Fatalerweise hing durch die lange Standzeit der Einspritzpumpenregler und er drehte zu weit hoch, sodass mehrere Ventile verbogen waren.
Habe ihn dann komplett zerlegt – war auch gut so! Ein Zylinder hatte tiefe Rostmacken durch Standschaden. Also habe ich alle 4 Aufbohren lassen und Übermaßkolben montiert.
Kurbelwelle und alle Lager waren neuwertig. Leider hatte der Zylinderkopf zwischen Ein und Auslassventilen einen kleinen Riß. Ich vermute mal weil ihn der begabte Vorgänger ohne Kühlwasser startete??? Ich zeigte ihn einem professionellem Motorentuner in meiner Nähe. Dieser schrumpfte Ventilsitzringe aus Stahl ein und montierte die dazugehörigen Ventile. Nach erfolgreicher Dichtprüfung habe ich ihn eingebaut.
Die Einspritzpumpe konnte ich wegen dem Regler nicht verwenden, da es ja ein Stationärmotor war. Also habe ich die Pumpe vom alten Motor von einem alten Motoreninstandsetzer überholen lassen (ist der volle Guru und kennt die ganzen Tricks – leider gibt’s nicht mehr viele, die das noch können….)
Das Getriebe hat mir ein sehr kompetenter Landmaschinenmechaniker, der beruflich viele Unimoggetriebe repariert hat, für Sage und schreibe 800€ überholt (Lager geprüft, neues Zahnrad, neue Syncronringe, abgedichtet).

Also Motor ist inzwischen einbaufertig, Getriebe muss ich nur noch lackieren, Rahmen ist sandgestrahlt und lackiert, Federn sind pulverbeschichtet, Vorderachse ist überholt – die hat mich einige Nerven gekostet. Alle Simmerringe erneuert, Gelenke instandgesetzt, Steckachse neue Verschleißbuchse drauf, neue Bremsbacken und Radbremszylinder.

Jetzt bin ich an der Hinterachse. Leider läuft das Differential total rauh und die Sperre funktioniert nicht. Beim Ablassen vom Öl kam hellbraune Schmotze zum Vorschein. Ich vermute mal Wassereinbruch durchs Schubrohr bei defekter Manschette und Simmerringen. Habe jetzt eine günstige Hinterachse aufgetrieben und möchte das ganze Differential umbauen, weil ich weiß, dass bei meiner Achse die Vorgelege gut sind – bei der gekauften weiß ich es nicht.

Bei meinem Differential steht folgende Nummer drauf:
01 4111 103 00 7 12 61
Bei der gekauften aber eine andere:
01 4111 1069 00 4 12 59

Jetzt meine 1. Frage: Passen die zusammen? Oder gibt´s da Unterschiede? Verschiedene Übersetzungen vielleicht? Maßlich habe ich noch keinen Unterschied festgestellt.

Meine 2. Frage: Beim Abschmieren der Vorderachse am unteren Traggelenk (wo die große Hutmutter mit Schmiernippel dran ist): Habe mit normaler Hebelfettpresse Fett reingepumpt. Dann , wenn´s voll ist kommt ja bekanntlich ein Wiederstand und wenn man weiterpumpt sollte irgendwo oben das Fett rausquillen……..
Wenn ich aber zu stark pumpe, hauts mir mit einem Knall den oberen dicken O-Ring raus! Der Ring hat aber die original Größe (bei Mogparts gekauft). Kennt jemand das Problem?

So das war´s! Ist ja auch genug fürs erste.
Freue mich schon auf Antworten…….

Herzliche Grüße aus dem Allgäu!
Peter
#511585
Hallo Peter

Willkommen hier und hoffen wir doch, dass der Unimog wieder auf die Räder kommt.

Zu Frage 1 kann ich wenig helfen - aber irgendwann wurde die Verzahnung vom Differenzial geändert. Das macht bei der Gesamtübersetzung sehr wenig aus, ist aber nicht hunderprozentig gleich.
Schau mal unter: 404 ein interaktives Tagebuch (Autor kinzigsegler), der hatte kürzlich das Problem mit den verschiedenen Verzahnungen und auch einige Bilder eingestellt.

Frage2: Das ist so - die dicken O-Ringe dichten viel zu gut ab und lassen kein Fett rausquillen. Sehr feinfühlig schmieren ist die einzige Möglichkeit. Der ganze O-Ring kommt aber meist nicht raus und wenn du jetzt den Schmiernippel ausbaust kann dort der Druck entweichen und der O-Ring geht wieder etwas zurück. Es wird aber etwas von dem O-Ring abreissen durch die Drehung vom Achsschenkel. Ich hatte bei mir das gleiche Problem...

Jetzt bei der zweiten Restauration habe ich beim Dichtring an einer Stelle etwas Material abgeschliffen. Jetzt drückt es dort das überschüssige Fett raus und dichtet trotzdem noch ab.

Gruss Norbert
#511588
Vielen Dank Norbert für die schnelle Antwort.
Da bin ich froh, daß das normal ist, dachte schon ich bin zu blöd.....☺
Danke für den Tip mit dem 404. Werd mal recherchieren - oder vielleicht weiss ja sonst noch jemand was. Notfalls muss ich das originale Differntial reparieren. Aber wenn möglich, erspare ich mir das........

Grüße Peter
#511692
Hallo Peter,

die angegebenen Nr. sind keine typischen Ersatzteilnummern. Ich kann mir vorstellen, dass dies die Gussnummern der jeweiligen Achsantriebsgehäuse sind.
Was für ein Differenzial bzw welcher Achsantrieb tatsächlich dann in den Gehäusen der Achsen verbaut sind läßt sich dann so nicht mit Sicherheit sagen.
#511702
norbi99 hat geschrieben: Es wird aber etwas von dem O-Ring abreissen durch die Drehung vom Achsschenkel. Ich hatte bei mir das gleiche Problem...

Jetzt bei der zweiten Restauration habe ich beim Dichtring an einer Stelle etwas Material abgeschliffen. Jetzt drückt es dort das überschüssige Fett raus und dichtet trotzdem noch ab.
Moin,
Das mit dem Stück von der Drehung hatte ich bei mir auch- Ich werd es aber nicht wieder Zerlegen. Gegen Dreck im Lager hilft auch einfach regelmäßiges abschmieren, dort wo neues Fett regelmäßig durchgedrückt wird sinkt die Gefahr das da Dreck durch die Lücke eintritt immens.

Genauso feinfühlig und regelmäßig sollte die Gesamte Vorderachse abgeschmiert werden. Die Doppelkreuzgelenke reagieren auch empfindlich auf zu viel Druck, da kann es auch die kleinen zylindrischen Gummidichtungen herausdrücken. Wenn die Achse jahrelang nicht gefettet wurde und in einem der winzigen Schmierkanäle das Fett hart geworden ist gibt eines der Gummis als erstes nach.

Gruß
Alex
#511704
Danke Alex für deine Ausführungen. Hab bei mir schon einen neuen O-Ring eingebaut und vorsichtig abgeschmiert. Jetzt weiss ich ja wie´s geht! :lol:

@ Kinzigsegler: Vielen Dank für die Antwort!
Sehe ich das richtig: Wenn an beiden Differentialen Triebling und Tellerrad die gleiche Zähnezahl haben, müsste ich die doch ohne Probleme austauschen können?
(Sofern die restlichen Abmessungen passen und das Keilprofil der Steckachsen gleich ist). Rein äusserlich schaut schon mal alles gleich aus. Der eine Gußkörper ist anscheinend Bj.59 und der andere Bj.61

Grüße!
Peter

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