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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#542993
Hallo zusammen,

nachdem ich an der Vorderachse der Gelenkwelle auf der Fahrerseite etwas Spiel festgestellt habe wollte ich den Schaden mal vorab begutachten. Das Spiel ist vor allem auf der Seite mit dem Vorgelege, habe deshalb mal die Deckel geöffnet um die Nadeln anzuschauen. Die Nadeln sind noch ganz ok, das Spiel kommt aber von dem Bolzen, dieser lässt sich bei mir leicht verschieben bzw. könnte man ihn mit einem Dorn auch austreiben. In anderen Threads konnte ich lesen dass dieser normalerweise sehr fest sitzt und es deutlicher Argumente bedarf bis er sich bewegt.
Hatte schon mal jemand dieses Problem (evtl. das Auge in dem der Bolzen sitzt gebrochen)?
In meiner ET Liste finde ich dieses Teil einzeln nicht, nur die komplette Welle mit Gelenk. Passt da der Achsstummel vom 404 (die andere Seite der Welle ist ja zu lang weil breitere Spur)?

Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen, schon mal vielen Dank und schöne Grüße
Frank
#542995
Hallo Frank,

vermutlich ist das Auge im Achsstummel ausgeschlagen. Um da Gewissheit zu bekommen muss es ausgebaut werden. Wie das geht weißt du? Es ist richtig, dass normalerweise eine Presse zum Auspressen des Bolzens erforderlich ist.
Der Achsstummel vom 404 passt. Die Welle nicht.

Bzgl. ET Liste: In der Explosionszeichnung ist nur die komplette Welle dargestellt, in der Auflistung der Teile stehen jedoch alle Bauteile separat. Vgl. Explosionszeichnung der neuen Achse, Aufbau ist nicht gleich aber da sieht man die aufgelöste Darstellung.

Grüße
Tobias
#542997
Hallo Tobias,

vielen Dank für die schnelle Antwort, dann werde ich mal sehen dass ich noch eine 404er Gelenkwelle aus alten BW Beständen bekomme, dann hätte ich die offensichtlich defekten Teile zusammen (die üblichen Wedis tausch ich natürlich auch gleich), den Zustand der Antriebswelle sehe ich dann nach dem Ausbau. Ich habe das Werkstatthandbuch und hab mich auch schon hier etwas eingelesen, die Reparatur hab ich noch nie gemacht aber sollte klappen, Presse bis 20T wäre verfügbar.
Was mir noch nicht ganz klar ist wie ich diesen Bolzen mittig in das Auge eingepresst bekomme. Der Bolzen ist ja gleich lang wie der Käfig für die Nadeln, das Auge der Welle oder des Stummels ist aber vermutlich schmäler wie der Innenraum des Käfigs? Sollte das nicht mittig sitzen würde das Gelenk ja schlagen und wäre versetzt oder ergibt sich das automatisch?

Schöne Grüße
Frank
#543001
Schlagen tut es nur, wenn Lagerungen ausgeschlagen sind. Das kann an den Bohrungen , Nadelbüchsen,am Bolzen als auch an verschlissenen Wälzkörpern liegen. Das musst du prüfen. Das Auspressen und Einpressen klappt schon, man muss die Teile erstmal vor sich haben und dann probieren.
Tipp: Bei der Gelegenheit sämtliche Lager prüfen an der Doppelgelenkwelle, säubern und ggf. ersetzen wenn zu stark verschlissen. Dichtungen ebenfalls prüfen und ggf. erneuern.
#543015
Hallo Tobias, Hallo Thomas,

ich habe mir jetzt eine Welle vom 404er bestellt und will diese dann umbauen. Mir steht eine 20t Presse zur Verfügung, evtl. erwärmen und runterkühlen mit Kältespray sollte das hoffentlich reichen. Werde mit dem Ausbau und Sichtung weiterer Schäden aber erst beginnen wenn ich den Ersatzteilspender habe. Den Achsstummel und die zugehörige Hälfte von dem Doppelgelenk werde ich nicht zerlegen, da wollte ich die Zahnräder und das Ritzel umbauen.
Das Lagerspiel muss ich dann kontrollieren, sollte ich die gleichen Lager und Ritzel verwenden können wird sich das nicht verändern, oder (neue Dichtung soll rein)?

Schöne Grüße
Frank
#543019
Hallo Frank,
deine Bedenken beim ausrichten des Bolzens in der Mitte sind berechtigt, durch den Abdichtring vom Fett zwischen Lagerkreuz und Antriebswelle oder Wellenstummel wird sich die Welle beim einpressen immer etwas nach untenbewegen, da muss man sich vorsichtig rantasten. Macht man das nicht funktioniert alles, aber nur weil das Lagerkreuz axial über die Blchdeckel geführt wird, bzw gegen einen von den beiden Dichtringen gedrückt wird , das hat Unwucht usw zur Folge, meiner Meinung nach vermeidbarer Verscheiß.
#543114
Hi Frank,
zu der Presskraft: Ich habe z.B. 4 komplette Wellen auseinander gebaut. Das ist natürlich keine repräsentative Anzahl. Thomas hat da sicherlich weitaus mehr Erfahrungswerte. Die maximal erforderliche Kraft war bei den von mir zerlegten Wellen ca. 140kN. Die meisten konnte ich mit etwa 100kN oder weniger auseinander pressen, ohne Wärme oder Kälteeinwirkung. Beim Zusammenbau würde sich die Temperaturmethode evtl. anbieten.
Bzgl. Lagerspiel einstellen schau mal im Werkstatthandbuch.
Hannes hat natürlich recht mit dem was er schreibt.

Grüße
Tobias
#543271
Hallo,

habe die Tage an meiner Vorderachse etwas weitergearbeitet, nachdem die Sperre eingelegt und gesichert war habe ich beide Vorgelege abgebaut und die Achsen gezogen, ging recht gut mit einer kleinen Hilfskonstruktion auf einem Rollbrett. Möchte beide Dopppelgelenkwellen überholen, das große Lager im Vorgelege und Dichtungen wechseln. Die Achsen haben bereits Verschleißhülsen, auf der Beifahrerseite ist diese etwas eingelaufen, wird erneuert, Buchse im Achsrohr noch ok und minimales Spiel. Auf der Fahrerseite ist die Verschleißhülse noch top, die Buchse hat aber kleine Macken und das Spiel ist etwas größer. Da ich bereits neue Buchsen habe bin ich im Moment am überlegen ob ich dass so lasse oder diese tauschen soll, mir fehlt leider der Kalibrierdorn den ich zum einpressen benötige.
@Hannes, ich denke die Bolzen der Gelenkwellen wurden früher einfach eingepresst, Deckel drauf und fertig. Bei den neuen Wellen waren beide Bolzen nicht 100% mittig eingepresst, bei entfernten Deckel sieht man auf einer Seite den Überstand und im Deckel sind Abdrücke obwohl nie gelaufen. Werde ich bei der Montage aber korrigieren, wie Du richtig sagst ist das vermeidbar.
@Tobias, ich habe bis jetzt nur 2 Bolzen ausgepresst, beide haben bereits bei ca. 5T aufgegeben, scheint dann doch recht unterschiedlich zu sein.
Da beide Vorgelege schon mal ab waren habe ich mir auch die Achsschenkel gleich vorgenommen, hier war in den oberen Lagern auch leichtes Spiel, nicht viel aber spürbar und wird auch gleich erledigt. Der äußere Achsschenkel ist bereits abmontiert und ich habe die Buchsen mit Abzieher ausgepresst. Den inneren Achsschenkel wollte ich nicht abbauen.
Lässt sich der Bolzen in eingebautem Zustand auspressen? Hat das schon jemand so gemacht?
Sollte ich die Messingbuchse im Achsrohr tauschen, wo wird dann der Auszieher und später der Einpress- Kalibrierdorn abgestützt? Die Beschreibungen die ich bisher im Forum gefunden haben beziehen sich auf die neue Achse, da wird das an Gewinden für den Lenkanschlag abgestützt, diese hat aber die alte Achse nicht. Im Werkstatthandbuch für 401/411 findet sich über diesen Arbeitsschritt komischerweise auch nicht viel.

Schöne Grüße Frank
#543409
Hallo Frank,

Ein Auspressen des Achsschenkelbolzens am eingebauten Achsschenkel stelle ich mir schwierig vor, da doch einiges an Kraft mit der hydraulischen Presse erforderlich gewesen ist, um diesen auszutreiben. Heißt aber nicht, dass jemand dafür eine Lösung gefunden hat.
Wenn bei deinem Fahrzeug noch die ursprünglichen Lagerbuchsen (dicker Bund) für die Antriebswelle im Achsschenkel eingebaut sind, musst du den inneren Achsschenkel abbauen, um diese auszupressen. Es wurden bei Reparaturen aber auch die neuen Sinterbuchsen manchmal von der Innenseite des Achsschenkels eingebaut. Die neuen Sinterbuchsen kann man dann auch von außen einpressen. Die Befestigung des Werkzeugs ist mir nicht bekannt.
#543418
Hallo Tobias,

vielen Dank für die Rückmeldung, mir war nicht ganz klar dass es hier unterschiedliche Versionen gibt. Da ich noch die alte mit dem Bund innen habe war die Demontage der inneren Achsschenkel notwendig, ging einigermaßen, die neuen Buchsen habe ich dann von außen eingepresst und mit einem selbst hergestellten Kalibrierdorn auf das korrekte Endmaß gebracht, bei der Gelegenheit wurden auch die Achsschenkellagerung erneuert.
7043
Soweit ist das wieder einbaufertig, Schwierigkeiten habe ich allerdings noch mit dem Einpressen der Bolzen in die Doppelgelenkwelle. Ich habe jetzt zwei dieser Dichtungen bereits zerstört weil der notwendige Druck von ca. 5-6T diese nicht wirklich aushalten, abgestützt habe ich das am Käfig. Bin jetzt am überlegen ob ich mir eine Vorrichtung baue um die Welle an der Laufbuchse aufzunehmen und so den Bolzen in das Auge der Antriebswelle einzupressen.
Wie hast Du das gemacht, irgendein Tipp, das Auge hatte ich bereits erwärmt (Bolzen aber nicht gekühlt)?
Besteht da evtl. das Risiko die Welle zu schrotten weil sie dann verbogen ist?
Jetzt warte ich mal auf neue Dichtungen und dann werde ich mal schauen wie ich das noch gelöst bekomme.

Schöne Grüße Frank
#543517
Hallo,

ich muss mich bei diesem Thema mit dem nahezu gleichen Problem mitanhängen.
Zwei Dichtungen habe ich ebenfalls geschrottet. Bin dann dazu übergegangen, einen alten Bolzen etwas im Durchmesser abzuschleifen und beim Einpressen von unten als Führung zu benutzen. Der neue Bolzen schiebt ihn dann einfach nach unten raus.
Beim Einpressen drücke ich aber meist über die Mitte hinaus. Dann geht es von der anderen Seite weiter. Leider ist das dann nicht "dichtungsschonend"! Gibt es da einen Trick?
Dann habe ich ebenfalls das Problem mit dem Käfig. Mit steigendem Druck kommt es gerne zum Verkannten. Die Dichtung hat es dann auch gerne zerstört. Bin am Überlegen ob an Stelle der Lagernadeln ein Kunststoffring hilfreich wäre. Hier wieder als Führung!
Ich freue mich auf hilfreiche Antworten!

Schöne Grüße


Jürgen
#543519
Hallo Jürgen,

da hast Du leider die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich, nachdem das beim ersten mal nicht geklappt hat war mein zweiter Versuch auch der mit dem Bolzen von unten zum zentrieren, leider wurde die Dichtung dabei auch beschädigt.
Wie bereits angedeutet habe ich darüber nachgedacht die Antriebswelle an der Verschleißbuchse abzustützen und dadurch den Druck nicht über die Dichtung zu führen. Ich habe mir das dann auch gebaut und auf Anhieb die Bolzen eingepresst ohne die Dichtungen zu belasten oder zu schädigen. Die Konstruktion war recht einfach, Rohrstück mit Außendurchmesser 70mm, innen 50mm, eine Buchse rein und auf 48mm ausgedreht, an zwei stabile Winkel angeschweißt und auf einer stabilen Eisenplatte verschraubt. Das ganze mit der Antriebswelle auf der Werkstattpresse ausrichten und die Welle am Ende mit der Verzahnung noch fixiert.
Ich denke dass Daimler oder wer auch immer diese Doppelgelenkwellen früher mal gebaut hat, das auch mit einer speziellen Vorrichtung/Aufnahme gemacht hat und nicht den Einpressdruck über die Dichtung geführt hat.

Schöne Grüße
Frank
#543523
Hallo miteinander,
ich habe mir dazu einen kleinen Führungsdorn gedreht, dieser hat einen großen Konus und wird durch den Dichtring geschroben und zentriert durch den Konus das Zapfenkreuz und die Welle, der Dorn selbst wird durch den Dichtring auf Höhe gehalten und ist am Ende scharfkantig, sodass die Dichtlippe sofort vom Führungsdorn auf den Bolzen des Gelenks überspringt, das hat bei den letzten paar Wellen die ich und eine weitere Person damit gepresst haben immer gut geklappt. Das die Dichtungen danach nicht sind wie neu ist klar, aber der Mog ist auch kein Formel 1 Fahrzeug, wenn der Dichtring nicht 100%ig Dicht ist kein Problem dann verschwindet das Fett nach der letzten Lagerstelle, perfekt! Bei den Achsschenkeln feile ich auch immer eine kleine Nut in den Oring, das dieser sich nicht nach außen drückt und kaputt gequetscht oder gerieben wird (ist immer der Fall).
#543545
Lukaffe hat geschrieben:Hallo Jürgen,

da hast Du leider die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich, nachdem das beim ersten mal nicht geklappt hat war mein zweiter Versuch auch der mit dem Bolzen von unten zum zentrieren, leider wurde die Dichtung dabei auch beschädigt.
Wie bereits angedeutet habe ich darüber nachgedacht die Antriebswelle an der Verschleißbuchse abzustützen und dadurch den Druck nicht über die Dichtung zu führen. Ich habe mir das dann auch gebaut und auf Anhieb die Bolzen eingepresst ohne die Dichtungen zu belasten oder zu schädigen. Die Konstruktion war recht einfach, Rohrstück mit Außendurchmesser 70mm, innen 50mm, eine Buchse rein und auf 48mm ausgedreht, an zwei stabile Winkel angeschweißt und auf einer stabilen Eisenplatte verschraubt. Das ganze mit der Antriebswelle auf der Werkstattpresse ausrichten und die Welle am Ende mit der Verzahnung noch fixiert.
Ich denke dass Daimler oder wer auch immer diese Doppelgelenkwellen früher mal gebaut hat, das auch mit einer speziellen Vorrichtung/Aufnahme gemacht hat und nicht den Einpressdruck über die Dichtung geführt hat.

Schöne Grüße
Frank

Hallo Frank,

kannst du mal ein Bild einstellen?
Bilder sagen mehr als tausend Worte!

Schöne Grüße


Jürgen
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