Unimog-Community

Moin Ihr Schrauber,

ich möchte demnächst meine zwar gut laufende und bereits überholte Gleichstromlima gegen eine Leistungsstärkere Lichtmaschine austauschen. Aus den über die Suche gefundenen Informationen entnehme ich, dass eine Drehstromlichtmaschine gut geeignet ist.

Ich habe in einem Thread von einem Umbau von Fred gelesen, welche Teile dafür nötig sind, leider sind die scheinbar nicht mehr alle lieferbar.

Hier mal die aus dem älteren Thread kopierten Bilder/Infos:

Hi Thilo,
ist schon eine Weile her, daher noch DM Preise:
Die Lima kostete: (Bosch-Nr.:0 986 034 400 090) DM 660,00.
Ich habe eine alte 14V Lima in Zahlung gegeben - das geht bei unserem Boschdienst, und erhielt dann eine Gutschrift - die Höhe weiß ich nicht mehr.
Zur Lima brauchst Du noch eine Riemenscheibe (Nr.1 126 600 382)
DM 22,00 und ein Lüfterrad (Nr. 1 126 610 070) DM 15,60.
Da an der Lima meistens die Passfeder fehlt - unbedingt mitbestellen.
Der Rest ist Heimarbeit (ca. 1/2 Tag) und das Problem Lichtmaschine /Stromversorgung kannst Du abhaken. Wenn ich bedenke, was ich mit meiner originalen Gleichstromlima Ärger hatte - 3 maliger Aus-und Einbau, da Lagerschaden/Wackelkontakt etc. - ist ja einschließlich Ab- und Anmontage Kompressor/Kühlwasserleitungen, ganz einfach, gell?
Zudem läd die Lima jetzt auch bei Leerlaufdrehzahl.
Wenn Du noch Infos brauchst bitte melden.

Gruß

Fred

In der Bucht habe ich eine NoName Lima gefunden, die die o.g. ersetzen kann: Lichtmaschine Mercedes 24V 55A Unimog U 1550 2450 NEU ca. € 150,00

Leider kann ich die anderen Teile (Lüfter u. Riemenscheibe) nicht mal mehr im Bosch-online-Katalog finden.
Nun meine Fragen:
1. Wer hat Infos darüber, welche Größe insbesondere die Riemenscheibe hat/haben muss?
2. Was ist eine Passfeder?
3. Kann ich die Lima so direkt verdrahten (Klemmen sind ja beschriftet und Schaltplan vom Mog habe ich- also 61/D+ an die Ladekontrollleuchte, B+/30 an Batterie+ bzw. direkt an den Anlasser+ und Fahrschalter, B- an Masse), oder benötige ich noch irgendwelche Zusatzbauteile (Relais, Kondensatoren, o.ä. ...)?

Gruß
Arne

Moin Arne,

eine Passfeder ist ein Metall-Keil (Form eines Kreisabschnitts), der in einer Nut in der Welle und einer Nut in der Riemenscheibe das Verrutschen der Riemenscheibe auf der Welle verhindert.

Gruß Ulli

Ah OK,
dann weiß ich was Du meinst
Danke Dir Ulli

Gruß
Arne

Hallo.

hier wird aber alles durcheinander gewürfelt.
Das Teil heisst Scheibenfeder,


eine Passfeder besitzt einen quadratischen Querschnitt.


eine Keilfeder ist wiederum etwas anderes, sowas stammt aus dem Maschienebau des 18. bis 19. Jahrhunderts.

Alle Achtung Helmut und danke für die Erläuterung!

Ich gehe dann mal davon aus, dass ich mit dem Wort Passfeder im Handel weiterkomme, auch wenn die anders aussieht als eine Scheibenfeder.

Hat denn noch jemand ne Idee zur Größe der Riemenscheibe und ob die Verkabelung ohne Weiteres möglich ist?

Gruß
Arne

Hallo Arne,

Die Verdrahtung der Gleichstromlichtmaschine (dickes Rundkabel)
kannst Du komplett vergessen. Ebenso den GS-LIMA-Regler!

Die Verbindung der Stromerzeugung mit dem restlichen
Bordnetz besteht neben der Masseverbindung aus den zwei Leitungen "B+"
und "61" .

Über die "B+" Leitung gibt der Regler der Gleichstromlichtmaschine die erzeugte Energie an das Bordnetz ab. Am Regler des UNIMOG sind zwei Leitungen auf B+ geklemmt, eine 6mm² rot kommt vom Anlasser und stellt die Verbindung zur Batterie her. Die andere ebenfalls 6mm² rot führt von der Klemme B+ des Reglers zum Zündschloss Klemme 30.

Beim Einsatz einer Drehstromlichtmaschine musst
du die 2 vom Bordnetz kommenden Leitungen 6mm² rot an der Klemmstelle,
wo vorher die B+ Klemme des Reglers war, zusammenfassen und weiterführen zur Klemme B+ der Drehstromlichtmaschine.
Die Klemme B+ hat bei Gleichstrom und Drehstrom die selbe Bedeutung und
Funktion.

Das gilt ähnlich auch für die Leitung "61". Bei eingeschaltetem Zündschloss bekommt die Lichtmaschine (genauer: Deren Regler) Erregerstrom über die
im Reihe geschaltete Ladekontrollampe. Du kannst demnach die Leitung (blau 1mm²) , die zuvor an der Klemme 61 des alten Reglers angeschlossen
war, ohne weiteres zur Klemme "D+" der Drehstromlichtmaschine
verlängern.

Der Querschnitt der Leitung zur KLemme B+ der Drehstromlichtmaschine sollte mindestens 2 x 6mm² betragen. Die Leitungen sollten mit zusätzlichem mechanischen Schutz (Schutzrohr / Schutzschlauch) verlegt werden.
Die Drehstromlichtmaschine selbst ist zwar kurzschlussfest, aber an der Leitung B+ sind (bei üblicher Verdrahtung) direkt die Batterien angeschlossen. Und diese können ausreichend Strom "in zerstörerischer Stärke" liefern.

Für die Leitung D+ bzw 61 reicht eine 1,5mm² Leitung aus.

Neben der schon erwähnten Kurzschlussfestigkeit besteht der eigentliche Vorteil einer Drehstromlichtmaschine darin, bereits bei kleinen Motordrehzahlen ausreichend Ladestrom zu liefern. Weitere Vorteile, wie einfachere Fertigung und preisgünstigere Herstellung, sind eher auf der Herstellerseite.

Aus Anwendersicht heisst das: Die Drehstromlichtmaschine kann ihre Vorteile
dann ausspielen, wenn man mit dem Fahrzeug viel im Stau steht und dabei
Fahrlicht, Nebelscheinwerfer, (Heiz-) Gebläse, Klimaanlage, Navi und Passenger-Entertainment betreibt.
Da eine frisch überholte Gleichstromlichtmaschine ohne Weiteres für 100.000km gut ist, stellt sich die Frage, ob sich der Austausch lohnt.

Den Durchmesser der Riemenscheibe werde ich sofort nachmessen und nachliefern. In meinen Mog habe ich mir unlängst eine Drehstromlichtmaschine für ein separates 12V Bordnetz eingebaut. Das war aber mehr aus Spaß und die 24V GS-Lima habe ich als Parallelsystem dringelassen.

Beste Grüsse aus Viersen
Klaus

Hi Arne...

Der Durchmesser der DS- Lima- Riemenscheibe beträgt 70mm.
Die Aussenkante (Breite Seite) des Keilriemens liegt innerhalb der Riemenscheibe auf einem Durchmesser von 65mm.

Dies trifft für eine 12V Lichtmaschine zu, die ab einer Motordrehzahl von
800 U/min Ladestrom liefert. (Die Spannung 12 oder 24 Volt ist hier unbedeutend)

Der Keilriemen der Drehstromlichtmaschine greift seine Antriebskraft auf der
zweiten Riemennut der Gleichstromlichtmaschine (Durchmesser 100mm) ab.
Die erste Riemennut der GS-Lichtmaschine hat 100mm Durchmesser und
wird von der Kurbelwelle angetrieben.
Bei meinem 404.113 ex BW Funkkoffer ist die Tropenkühlung eingebaut,
d.h. die Antriebsscheibe für den LIMA- Keilriemen an der Kurbelwelle hat ebenfalls 100mm Durchmesser. Also dreht die GS- Lichtmaschine mit Motordrehzahl und die DS- Lichtmaschine dreht schneller.

Zusammengefasst:
Durch die Größe der Riemenscheibe der Drehstromlichtmaschine von 65 mm wird die Motordrehzahl um den Faktor 1,54 ins Schnelle übersetzt.

Beste Grüsse aus Viersen
Klaus

Edit- Doppelpost.

Super und vielen Dank an Dich Klaus!

Ich habe es mir genau so, wie Du es beschrieben hast gedacht.
Kann Deine Angaben deshalb gut nachvollziehen und habe damit die Bestätigung, die ich gern haben wollte

Ausreichenden Kabelquerschnitt werde ich natürlich berücksichtigen und entsprechenden Schutzschlauch habe ich in verschiedenen Durchmessern bereits für vorher durchgeführte, andere Kabelerneuerungen und -erweiterungen angeschafft. Ich versuche immer so weit wie möglich "blanke" Kabel und Anschlüsse zu vermeiden und Schutzschläuche, Schrumpfschläuche etc. zu verwenden.

Der Umbau hat für mich hauptsächlich zwei Gründe:

1. Wie schon von Dir genannt- ausreichender Ladestrom bei geringen Drehzahlen. Ich bewege den Mog sehr viel im Ort, kurze Fahrwege, verhältnissmäßig viel Standzeit usw.
2. Mehr als doppelte Leistung. Insbesondere bei gelegentlicher Nutzung der Seilwinde vereinfacht es die Sache ungemein

Ein Beispiel aus dem letzen Winter: Ein Freund bittet mich um 22:00 Uhr telefonisch um Hilfe. Er steht mit seinem Auto teilweise im Straßengraben auf einer Kreisstraße ca. 5 km von meinem Wohnort entfehrnt. Weitere 5 PKW stehen auf der total verschneiten Straße und wehen langsam ein. Ein weiterer steht 100m weiter ebenfalls im Graben.

Wen es bei uns mittelmäßig schneit und entsprechender Wind dazukommt, dann hat man es oft, dass die Straße komplett frei geweht ist und man gut mit dem Auto vorankommt. Aber- Dann fängt auf einer Straßenseite an einem Feld ein Knick an und es gibt massive Verwehungen auf der Straße, in die man dann mit zu hoher Geschwindigkeit "reineiert".
So war es dort auch- 200m vor und hinter der Stelle war die Straße blank....

Also ich dahin und einen nach dem anderen rausgezogen und die Leute mit Schaufeln versorgt *g*. Da steht die Kiste dann lange rum und man benötigt vieeeeel Licht. Auch die Winde kommt dann schon mal zum Einsatz....und dann ist es leider trotz laufendem Motor schnell zu Ende mit dem guten Saft aus der Steckdose *g*

Es kamen und kommen auch ständig noch Verbraucher hinzu (RKL, Nebelscheinwerfer, Arbeitsscheinwerfer, event. Passenger-Entertainment wie Du es nennst - also Radio mit Bums usw.)
Über andere/neue Sitze denke ich auch nach- Sitzheizung hätte was

Und der Spaß an der Aufgabe ist natürlich auch ein Faktor

Wenn Du die Riemenscheibe messen könntest wäre super nett- danke nochmals für die Beschreibung der Verkabelung!

Gruß
Arne

Boa bist Du schnell- nochmals Danke für die Ausführungen und Messungen!

Dann kann es ja losgehen

gruß
Arne

Hallo Arne,

gibt es mittlerweile etwas neues von dieser Baustelle?
Hast Du dich nunmehr für eine LM entschieden, vielleicht mit Justus Tipp von www.kohl24.de

Hatte gerade mit denen Kontakt, demnach würde zumindest eine LM deren Nr 1289 24V 80A anpassbar sein. Dies LM wird unter anderem für die U300-400 und U3000-U5000 angeboten.

Die Wahl der Riemenscheibe ist noch offen. Die oben genannte LM hat wohl einen Wellendurchmesser von 17mm.

Weiß Du oder auch jemand anderes vielleicht den Wellendurchmesser der Gleichstromlichtmaschine? Kann man vielleicht die alte einfach und zerstörungsfrei abziehen und wieder verwenden?

guude,

jup, die alte riemenscheibe passt, habe allerdings problemlos auf eine kleinere vom schrottler umgerüstet.
ergo waren die limawellen bei mir alle mit den gleichen abmessungen versehen.

gut 404! justus.