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#60858
Hallo,

ich habe einen Pneumatik-Heckraftheber an meinem 401er (der mit den kleinen Zylindern). Das Ding funktioniert auch,
ich weiss nur nicht so recht, was ich damit anstellen kann / soll?

Ausser die Mitfahrer auf der Pritsche zu erschrecken, wenn ich damit den Einlegedeckel anhebe ... ;)

Ich brauche ein paar Ideen ... wie setzt ihr die Anlage ein (am besten mit Bildern) ?

Gruß, Daniel
#60903
Hallo Daniel
Ich sag mal so......an den Heckkraftheber kannst du so ziemlich alles hängen was an so ein Dreipunktgestänge dranpasst :lol:
Naja, also was bei mir so dementsprechend rumsteht wäre ein Lemken Zweischarpflug (pflügen hab ich noch nicht probiert, aber heben tut er ihn :wink: ), ne Egge und ne Fräse...Bilder hab ich aber leider keine...
#60964
Hallo,

nicht hauen, wenn ich etwas dumm Frage, bin weder Forst noch Landwirt:

Ich möchte eine originale Lösung. Mein Mog ist Baujahr 1953, also ein früher 401er.

Für die alte Achse gibt es eine originale bodenkonstante Ackerschiene:
- links und rechts gummigelagert in der Achse
- einteilig verschweisst
- In der Mitte am Rahmen aufgehängt, ebenfalls mit Gummidämpfung
- daher seitlich und in der Höhe nicht beweglich.

Vom 411er kenne ich eine zweiteilige verschraubte Ackerschiene, ebenfalls für die alte Achse. Kann man die an den Heckkraftheber hängen? Gab es die bereits 1953?

Von Traktoren kenne ich die Dreipunktaufhängung mit beweglichen Unterlenkern. Gab es die bereits 1953 als original Zubehör für den 401er?

Als mögliches Anbaugerät schwebt mir eine Kreissäge vor.
An der Ackerschiene hätte ich gerne einen Kugelkopf für den PKW-Anhänger.

Gruß, Daniel
#60981
Hallo Daniel,
die bodenkonstante Ackerschiene, die bei dir montiert ist, hat mit dem Kraftheber nichts zu tun! Die feste Ackerschiene selbst wird abgebaut.
An dem Rahmen dieser "Ackerschienenaufhängung" sind auf der Unterseite Laschen angeschweißt. An diese Laschen werden die Unterlenker mit deren Augen beweglich angeschraubt. An die Unterlenker wird eine beweglich Ackerschiene eingehängt. Die Unterlenker wiederum werden über Hubspindeln mit den Armen des Krafhebers verbunden. (Die Arme mit denen du den Einlegeboden anhebst)
Mach dir allerdings nicht zu viel Hoffnung über zufriedenstellende Hubkraft! Nur die wenigsten Anlagen funktionieren einwandfrei. Ich selbst habe einen 411.110 auch mit Luft. Kann ich aber vergessen, weil die Kraft für den richtigen Arbeitseinsatz einfach nicht ausreicht! Luft ist komprimierbar und deshalb schlecht zu dosieren! Anbauen kannst du grundsätzlich alles, was nicht zu schwer für den Heber ist.
MfG
Joachim
#60990
Sorry Daniel, war davon ausgegangen das du mit Heckkraftheber das komlette Dreipunktgestänge meintest :wink:
Ohne dieses Dreipunktgestänge ( 2 Unterlenker+ 1 Oberlenker) kannst du mit dem Heckkraftheber höchstens, wie schon gesagt, deine Mitfahrer erschrecken. Wenn du die entsprechenden Teile hast, kannst du die üblichen Landw. Geräte anbauen. An die Ackerschiene kannst du sachen wie z.B. einen Heuwender dranhängen. Allerdings bin ich gerade am überlegen wie denn der Heckkraftheber funktionieren soll, wenn bei dir die Ackerschiene nicht herausnehmbar ist :shock: dann schlagen nämlich im Betrieb die Unterlenker an die Ackerschiene und es gibt nur eine sehr begrenzte Hubhöhe. An der Ackerschiene habe ich einen Kugelkopf montiert, ist allerdings nur für kurze fahrten, etwa wenn der Anhänger auf der Wiese angeladen werden soll, zu gebrauchen, da die Kugel, wenn man sie direkt aufschraubt, etwa 20 cm zu hoch liegt.
#60998
Hallo Daniel.

Lass dich nicht verwirren. Hier wird ein wenig Unfug erzählt, weil die unsere alten Kisten nicht kennen.

Deine Ackerschiene ist nur solange Bodenkonstant, wie die Mittelstrebe eingehängt ist. Bei ausgehängter Mittelstrebe ist sie beweglich.
Die ursprüngliche Idee war, dass das Arbeitsgerät auf der Ackerschiene verschraubt /eingeklinkt wird und dann über Ketten oder Zugstreben mit den beiden Armen des Krafthebers verbunden wird. Also wird, wenn der Kraftheber betätigt wird, das Arbeitsgerät nach oben gezogen. Dadurch wird dann auch die Ackerschiene gehoben. Die Ackerschiene übernimmt damit die Zugkräfte und die beiden "Oberlenker " die Hubkräfte. Im Prinzip eine Vierpunktaufhängung. Das hat hier ja schon mal jemand angezweifelt, ist aber Fakt.
Zwei Punkte and der Achse und zwei Punkte an den Oberlenkern.
Vorteil dieser Anordnung war, das sich die alten, noch für Pferdezug oder Schlepper ohne Hydraulik, entwickelten Arbeitsgeräte weiter verwenden ließen und man sie trotzdem ausheben konnte.
Nachteilig war, dass die Geräte durch die Bewegungen zwischen Achse und Aufbau beeinflusst wurden.
Daher wurden für diese Ausstattung recht schnell Anhängeböcke entwickelt, die eine umgekehrte Dreipunktaufhängung nachbildeten.
Zwei Punkte an den "Oberlenkern" und ein Punkt mittig auf der Ackerschiene.
Sieht man z.B. im Unimog Prospekte Buch auf Seite 27 von der Firma Rabewerk.

Also, wenn du was anhängen willst, löst du die Mittelstrebe, schraubst dein Gerät auf die Ackerschiene und hängst es über Ketten an die beiden Kraftheberarme.

Zur Kugel. Ich habe auf meiner Ackerschiene eine selbstgedrehte Kugel.
Bei Anhängerzug wird dabei eine etwas verlängerte, nicht Gummi gelagerte Mittelstrebe eingesetzt. Dadurch bringe ich die Ackerschiene samt Kugel bodenkonstant auf die erforderlichen 40cm über dem Boden.

Thorsten
#61161
Moin,
für mich sieht es auch ganz nach der Vierpunkt-Anhängung aus:

In meiner "Anbau-Anleitung für Eberhardt-Pflüge am Unimog Universal-Motorgerat" (2010 + Böhringer) ist die Aufhängung anschaulich beschrieben und detailliert abgebildet.
Ein Vorteil der Vierpunkt-Aufhängung gegenüber der Dreipunkt-Aufhängung war auch die Möglichkeit, einen Wechselpflug anzubauen: eine Art Vorgänger des Volldrehpflugs, bei dem zwei spiegelbildliche Beetpflüge abwechselnd herabgelassen wurden, um ohne Mittelfurchen auszukommen.

Aber dafür muß es noch eine mechanische Schaltung in der oberen Aufhängung geben, da die Luftzylinder nicht einzeln ansteuerbar sind. Hat jemand noch so eine Aufhängung (womöglich noch den passenden Pflug) oder Erfahrung damit?
Diese Vierpunktaufhängung wurde schon Anfang der 50er flächendeckend durch den (ca. 1923 von Harry Ferguson erfundenen) Dreipunktanbau verdrängt.
Am längsten hielt wohl Holder an dem 4-P-System fest, allerdings mit einzeln ansteuerbaren Hydraulikzylindern (Anfang 60er im A/B12).

@Daniel: Wenn Du unter die Schollenbrecher gehen möchtest, kann ich Dir gerne die Anbauanleitung kopieren.

Der Pflug ist natürlich das wohl bekannteste Anbaugerät, aber gerade auf einem Treffen kommt es m.E. darauf an, daß überhaupt geackert wird!

Wir pflügen mit:
U411 kurz, Bj. 1960, pneum. Kraftheber + 2-Schar-Niemeyer Winkeldrehpflug (3-P.)
U411 kurz, Bj. 1962, hydr. Kraftheber + 2 Schar-Rabe Grenzpflug
U411 lang, Bj. 1970, hydr. Kraftheber + 2-Schar-Niemeyer Winkeldrehpflug (3-P.)
Mein U401 Bj. 1954 hat leider keinen Kraftheber sondern "nur" eine Seilwinde, also werde ich mich wohl an dem 4 Schar-Anhängeschälpflug von Eberhardt versuchen, wenn meine Straßenreifen mitspielen.

Frage: Darf man an die Seilwinden-Ackerschiene Geräte für schweren Zug (z.B. Pflug) anhängen?

Zum Kugelkopf: Wir haben ein Normteil von Anhängebock mit ABE mittels Eisenplatten unterhalb der bodenkonstanten Anhängeschiene auf die richtige Höhe gebracht und dann vom TÜV abnehmen lassen : sicher, kostengünstig und nie im Weg.



Munter bleiben!
Andreas
Dateianhänge:
schräglinks klein.jpg
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#61163
Hallo Andreas.

Zum Thema Wechselpflug.
Die Ackerschiene wurde am Furchenende zunächst abgelassen.
Dadurch klinkten beide Seiten des Wechselpfluges ein.
Dann wurde ausgehoben, gewendet, und die passende Seite des Wendepfluges über einen nach vorne laufenden Seil oder Kettenzug vom Führerhaus her ausgeklingt.
Siehst du z.B. auf Seite 8 des besagten Unimog-Prospekte Buches.

Thorsten
#61169
Hallo Thorsten,
na dann haben wir ja alle Glück, dass es nur ganz wenige Unimogbesitzer gibt, die so alte Kisten besitzen wie ihr!!!


Es tut mir aufrichtig leid, dass ich das Prinzip eines solchen Luftkrafthebers - wie ich ihn übrigens auch besitze - komplett falsch verstanden habe. Bin halt doch ein ahnungsloser! Leider ist es ja in letzter Zeit in diesem Forum so, dass nur noch Leute die entweder Dipl. Ing. Fahrzeug- und Brensentechnik oder Meister der Sparte landw. Fahrzeuge die richtige Einstellung haben... und vor allem nur diese Menschen Unimogs bewegen dürfen! Auch nur solche Menschen dürfen mit Motorsägen, Spaltern, Seilwinden usw. arbeiten...

Nun aber nochmals zurück zum Thema: Wie hält die bodenkonstante Ackerschiene, wenn die Mittelstrebe ausgehängt ist??
Joachim
#61212
Bitte nochmal zu meiner Frage:
KanonikusAL hat geschrieben: Frage: Darf man an die Seilwinden-Ackerschiene Geräte für schweren Zug (z.B. Pflug) anhängen?
Die Winde ist zwar fest mit dem Rahmen verbaut und erzeugt auch größere Zugkräfte als der Radantrieb, aber ist die Anhängeschiene für schweren Zug (mit Stößen!) wie bei der Arbeit mit dem Anhängepflug ausgelegt?

Munter!
Andreas
#61238
Hallo,

Ich habe die einteilig verschweisste bodenkonstante Ackerschiene ohne Dreipunkt-Lenker-Aufnahmen.
Es war genau der Unterschied zu der von Joachim (joagoe) beschriebenen Ackerschiene mit dem Querrohr und den Laschen für die Unterlenker, der mich beschäftigt hat. Ich hatte mich ja gefragt, ob es diese Variante 1953 schon gab und wieweit sie mit dem HKH zusammenspielt.

Daher Danke an alle für die ausführlichen Beschreibungen. Sehe jetzt einigermassen klar ... :roll:

@Joachim: Keine Panik, deine Ausführungen waren richtig und hilfreich. Obwohl bei mir das mit dem Dipl. zutrifft, komme ich mir beim Unimog manchmal eher als "Dippel" (Depp) vor.

@Thorsten: Danke besonders für den Tip mit dem Prospekte-Buch.

@Wolfgang: Habe meine Frau schon informiert: "Am 1ten Mai geht es nach Münsingen, Wolfgang will mich über meinen Kraftheber aufklären." :arrow: :oops:
Werde leider wieder ohne Unimog dafür aber mit Familie kommen.

@Andreas: Ans Pflügen habe ich eigentlich nicht gedacht. Aber mal sehen, was nicht ist kann ja noch werden, aus der alten Landwirtschaft ist noch ein verpachteter Acker übrig ... ."Pflugsaurier" ist gut :).

@Alle: Um die Ackerschiene zu montieren, brauch ich noch die beiden Achsschrauben sowie die Mittelstrebe. Kennt jemand eine Bezugsquelle?

Ich werde zunächst wohl die von Thorsten beschriebene Lösung installieren (einteilige Ackerschiene mit Mittelstrebe und Kugelkopf) und die Augen nach historischen Anbaugeräten offen halten.

In einem der alten Prospekte stand was von "Bäume mit dem HKH zum Schleifen anheben". Hat das schon mal einer mit dem Luft-HKH probiert?

Gruß, Daniel
#61638
Hallo,

--> Andreas

Zur Frage mit der MB-Heckwinde und der daran befindlichen Ackerschiene:

Diese ist nicht gedacht, um daran Geräte für "schweren" Zug, also z.b. einen Pflug o.ä. anzuhängen. Auch erzeugt die Winde selber keinen nennenswerten Zug auf den Rahmen, wenn sie stationär mit Standketten betrieben wird.

Dies ist der wesentliche Unterschied zum Kraftheber bzw. der bodenkonstanten/beweglichen Ackerschiene: Die jeweiligen Unterlenker sind IMMER an der Achse angelenkt, und zwar möglichst weit außen - da der Mog nämlich alle Längskräfte zwischen Fahrwerk und Rahmen über das Schubrohr und die Querkräfte über den Achstabilisator überträgt (und nicht wie der ungefederte Schlepper direkt), greifen sie so immer direkt außen an den Vorgelegen an. Beim Schlepper ist es relativ egal, da Achse und "Rahmen" immer eine starre Einheit bilden.

Wenn du dagegen mit dem Zugmaul ziehst, geht alles über die Achsaufhängung. Ebenso mit der angebauten Winde. Hier kommt noch dazu, daß die Winde ziemlich weit nach unten gebaut ist, also eine starke Hebelwirkung auftritt, je weiter unten der Zug ansetzt. Der Seileinlauf (oberkante Trommel) liegt knapp unter dem Rahmen (für Mobilbetrieb, also Schleppen im Fahren), aber die Ackerschiene macht schon 50 cm Abstand aus - ein ordentlicher Hebel.
Du hast also zusätzlich zum Zug auch noch eine Verwindung des Rahmens.
Man sollte also der Winde ohne Standketten (oder Bergstütze) nicht mehr zumuten, als der normale Schlupf der Räder auf dem Boden ausmacht - also keine Keile unterlegen oder gar den Mog vorne anbinden ...

Der Zug der Winde im Stationärbetrieb wird ja normalerweise über die an der Ackerschiene angehängten Standketten direkt an den Boden übertragen - der Mog selber dient nur als Gewicht, um die "Ketten" in den Boden zu drücken.

Wenn man sich aber gängige Anbauböcke für eine Kugelkopfkupplung anschaut, dann sind die meistens auch nur rechtwinklig an den Rahmenaugen nach unten verbaut - einen Einachser sollte sie also schon vertragen. Auch zum Mog passende (alte und damit kleine und leichte Geräte), z.b. eine Egge, Walze, evtl. einen Einscharpflug, würde ich der Ackerschiene der Winde im Hobbyeinsatz zumuten.

Die meisten Mogs mit der MB-Heckwinde, die ich gesehen habe, haben dort eine Kugelkopfkupplung verbaut (so auch meiner) - und nutzen damit den praktischen Nebeneffekt der Winde als Anbaukonsole :-)

mfg,
(auch) Andreas

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