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Entlüftungsgerät für zwei Bremssättel gleichzeitig

Verfasst: 01.07.2011, 21:11
von hymer1987
Hallo,

in der Bucht (http://cgi.ebay.de/TECH-Bremsenentluftu ... 2c55d1c91e) gibt es Bremsenentlüftungsgeräte mit denen man zwei Bremssättel gleichzeitig entlüften kann.

Hat von euch jemand so ein Gerät im Einsatz und kann mir sagen ob es viel besser ist als ein einfaches?

MfG Andreas.

Verfasst: 01.07.2011, 22:03
von Michael_Weyrich
Hallo,

kannst du das bitte genauer erläutern? Die Entlüftungsschrauben musst du sowieso einzeln auf und zudrehen, wenn ich zwei gleichzeitig entlüften will, brauche ich nur zwei Schläuche und Behälter (bzw. einen Behälter mit zwei Schläuchen), sehe aber da jetzt irgendwie keinen Vorteil.
Um zwei getrennte Kreise mit zwei Behältern gleichzeitig mit einem Gerät mit Bremsflüssigkeit und Druck zu beaufschlagen, gibt es auch für handelsübliche Geräte Adapter, kann man sich mit Schlauch, Y-Stück und Kupplungen auch selbst bauen.
Oder meinst du ein Unterdruck-Gerät?

Gruß,
Michael

Verfasst: 01.07.2011, 22:55
von hymer1987
Hallo Michael,

ich meine ein Unterdruck-Gerät. Den Link habe ich nun oben eingefügt.

MfG Andreas.

Verfasst: 01.07.2011, 23:00
von OPTI-MOG
Hallo Andreas,

ich sehe da lediglich ein T-Stück, welches aus dem Gerät ein solches für 2 Bremssättel macht. Ob das überhaupt sinnvoll ist, muß der einzelne Anwender entscheiden. Und man kann sich mittels T-Stück aus jedem beliebigen Unterdruckgerät ein solches für 2 ... :wink:

Verfasst: 02.07.2011, 09:42
von Helmut Schmitz
Hallo Andreas

ein Unterdruckgerät "saugt" aus dem Entlüfternippel. Allerdings kann über das Gewinde am Nippel ebenfalls Falschluft angesaugt werden, so dass die Blasenkontrolle am Schlauch nicht eindeutig ist.
Im übrigen ist die maximale Druckdifferenz theoretisch 1 bar, beim Überdruckgerät quasi beliebig.

Der Sinn bei einem Untrdruckgerät ist, dass die Bremsflüssigkeit entgast wird, während bei Überdruck die Luft eher gelöst wird (Sprudelwassereffekt)

Es gibt also Argumente für und wider.

Verfasst: 02.07.2011, 17:15
von Michael_Weyrich
Hallo,

zur Sinnhaftigkeit des gleichzeitigen Entlüftens hab ich ja schon was gesagt, es bringt eigentlich wenig (zumindest beim Unimog). Ob ein als Motorradzubehör verkauftes Gerät sinnvoll für den Einsatz bei Nutzfahrzeugen ist, sei auch mal in Frage gestellt. Die Haupt- und Radbremszylinder haben doch leicht unterschiedliche Volumen zwischen einem Motorrad und einem Unimog.

Ich verwende ein 5l-Überdruckgerät ähnlich diesem:
http://www.ate-info.de/de/products/data ... betrieben/
(allerdings nicht von ATE sondern von einem Hersteller, der ein baugleiches Gerät deutlich billiger unter eigenem Namen anbot, hab aber den Hersteller jetzt nicht im Kopf). Ist natürlich deutlich teurer, dafür funktioniert es aber problemlos. Adapter für 2-Kreis-Anlagen mit getrennten Behältern hab ich selbst angefertigt, 2 passende Adapter für die Vorratsbehälter sowie eine Auffangflasche mit Schlauch als Zubehör.

Gruß,
Michael

Verfasst: 02.07.2011, 20:00
von Erksi-Stapler
Moin Helmut
Darf ich mir Fragen und Anmerkungen -eventuell noch einen Tipp verkneifen, oder nicht ? :)
Helmut-Schmitz hat geschrieben: ein Unterdruckgerät "saugt" aus dem Entlüfternippel. Allerdings kann über das Gewinde am Nippel ebenfalls Falschluft angesaugt werden, so dass die Blasenkontrolle am Schlauch nicht eindeutig ist.
Bei dem Unterdruckgerät habe ich festgestellt, dass wenn man zu heftig pumpt, es in der Tat, durch den Entlüftungsnippel Fremdluft zieht. (Nebenbei, bei meinem Moppedentlüfter zieht die Pumpe einen Unterdruck von 0,6 bis 0,7 bar gegen den geschlossenen Nippel.)
Soviel Unterdruck ist nicht nötig, um bei einem geöffnetem Nippel die Bremsflüssigkeit und die Luft herauszubekommen. -Es sei denn, die Bremsleitungen und Verteiler sind ungünstig angebracht, so dass dort eine Art Luftsack entsteht-.

Ich habe mich schon auch nicht geniert, das Gewinde mit ein, zwei drei Lagen Teflonband zu umwickeln, damit es nicht durchs Gewinde durchpfeift, d.h. wg. zu hohem Unterdruck die Fremdluft zieht.. Nach dem Entlüftungsvorgang drückt sich das Teflonband so zusammen, dass wirklich der Konus am Entlüftungsnippel gut in seinem Gegensitz sitzt.

Auch ohne das Teflonband, sehe ich am Schlauch sehr genau, ob es feinstperlige Luftblasen (aus dem Gewinde), oder ob es grobperlige Luftblasen aus der Leitung sind.

Helmut-Schmitz hat geschrieben: Im übrigen ist die maximale Druckdifferenz theoretisch 1 bar, beim Überdruckgerät quasi beliebig.
Verstehe leider nicht, Helmut, was Du damit sagen willst.
Die Wirkung eines Unterdrucks halte ich für weitaus wirksamer, als die eines Überdrucks, mal so unfüsikalisch aus der (meiner) Praxis betrachtet.
Helmut-Schmitz hat geschrieben: Der Sinn bei einem Untrdruckgerät ist, dass die Bremsflüssigkeit entgast wird, während bei Überdruck die Luft eher gelöst wird (Sprudelwassereffekt)
Leider steh' ich hier auch auf'm Schlauch :oops:
Meinst Du:
Mit dem "gewaltigem" Unterdruck entziehe ich Gase aus der Bremsflüssigkeit ?
Sind in dieser welche enthalten ?
...und:
Mit Überdruck drücke ich Gase in die Bremsflüssigkeit hinein ??

Bitte um Auf- und Abklärung, diesbezüglich, und zwar nur diesbezüglich :lol: :wink:

HerzlGrussWolFgang



PS: Trotz des vorhanden Unterdruckgerätes gehöre ich noch zur Fraktion des Zwei-Personen-Entlüftens: Treten, Gehnlassen, Treten, Gehnlassen Treten........ :wink:

PSPS: Auf die Frage vom Threadstarter: Ja würde ich nehmen, sogar das von zb. Detlef Louis-Motorradteileversand für nur einen Bremszylinder. Nur immer darauf, dass man alles was man unten an Flüssigkeitsmenge heraus saugt auch oben wieder nachfüllt :wink:

Verfasst: 02.07.2011, 20:25
von Michael_Weyrich
Hallo,

wenn du ein billiges "Entlüftungsgerät" haben willst, mach's dir ganz einfach:
- Bau aus einem alten Deckel und einer handelsüblichen Druckluftschlauchkupplung einen Anschlußadapter für den Bremsflüssigkeitsbehälter
- Mach den Behälter voll und schraub den Deckel drauf
- Gib mittels eines Druckminderers max. 1-1,5bar drauf
- Entlüfte mittels eines dünnen Schlauches an den Entlüftungsschrauben, dabei aber durch eine weitere Person den Stand im Ausgleichsbehälter beobachten, ist der Behälter fast leer (nicht ganz leer), Druck wegnehmen, Deckel öffnen und erst wieder nachfüllen.

Wie beim normalen Überdruck-Entlüftungsgerät, nur das nachfüllen machst du da eben selbst.

Gruß,
Michael