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Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#509308
...moin Justus und Jürgen,

..dank Euch für die Angaben, hab den mit 9er Verdichtung, Ziviler Verteiler mit Unterdruckdose. Zur Zeit hab ich
mit ca 9° vor OT versucht, da ist der Motor aber oben herum nicht sehr willig, wird wohl besser sein auf 3-5 runter zu gehen.
Mach ich mich nach Schmidtenhöhe ran...

Gruß
Stefan
#510805
....so kurze Rückmeldung, hab mal mit 5 v. OT versucht, junge junge, der Bock zieht auf der AB ordentlich, bei 7o kmh leicht bergauf hab ich mal gas gegeben, kaum ne Minute später war ich auf 82 kmh ..wohl gemerkt bergauf.. :lol:
Werde aber trotzdem nochmal auf 3 v. OT runter gehn weil der Verbrauch leer (Pritsche) bei 28 l. liegt , der könnte noch bisl runter gehn.. paralel lass ich mal noch co messen...evt. muss/ müssen die 4 Schräuchen noch ein wenig rein... :roll:

Gruß
Stefan
#510970
Hallo Stefan,
die korrekte Einstellung hängt -leider- stark vom Motorbaumuster (Verdichtung, Nockenwelle, Gemischaufbereitung) und Zündverteilerbaumuster ab.
Für den M130.920 (Normalverdichtung, nicht USA) und Verteiler 0 231 116 048 sind es lt Tabellenbuch PKW 1972 mit Unterdruck
2 Grad v.OT bei Anlasserdrehzahl und 35 Grad v.OT bei 4.500 U/min ohne Unterdruck.
Für die Benzinverbrauchsreduktion folgender Tip, weil der CO-Wert nur einer Momentaufnahme ohne Last darstellt. Nicht zu vergessen, dass bei manchen hochgezüchteten Motoren damals Benzinüberschuss (fettes Gemisch) zur inneren Kühlung des Brennraumes diente.
Prüfe mal mit der Zündpistole, ob ALLE Zylinder genau den gleichen Zündzeitpunkt haben. Die Zündverteilernocken sind beim 6-Zylinder eine heikle Verschleisssache, sie müssen 6x pro Umdrehung den Unterbrecher zeitgenau heben. Da reicht schon nicht sichtbarer Flugrost um den Benzindurst wegen ungenauem Zündzeitpunkt der einzelnen Zylinder zu heben. Nachhaltige Abhilfe: vollelektronischer Zündverteiler.
Ein weiterer Benzinfresser sind die 404S-Geländedoppelvergaser. Die 2,2 Liter-Maschine hat einen, die mit 27% mehr Hubraum 2,8 Liter-Maschine hat 2 davon. Die Folge ist, dass bei der 2,8 Liter-Maschine pro Ansaugkanal viel weniger Luft durchgeht, was die optimale Benzinzufuhr vor allem im Teillastbereich erschwert. Genau deshalb sind im PKW 2 Registervergaser verbaut, wo die 2.Stufe erst dann öffnet, wenn die 1.Stufe nicht mehr genug Luft liefert (oberster Lastbereich).
Ich hatte die 2 Doppelregistervergaser vom 220S (120PS) bei der 80 PS 2,2 Liter-Maschine im 404S verbaut mit dem für mich unerwarteten Ergebnis, dass die 2. Stufe praktisch in allen Betriebzuständen nie sichtbar geöffnet hat. Ergebnis nur 19 Liter bei BAB-Vollgasfahrt mit Pritsche und 3,5T Gesamtgewicht, rehbrauner Auspuffbelag. Und wie sieht Dein Auspuffbelag aus?
Spritmangel gab es mit den Registervergasern vom PKW erst ab deutlich über 35% Steigung. Damit konnte ich überall leben.
Viel Spass beim Tüfteln.
Doc
#511132
Hallo DOC,

danke für deine Erfahrungs-Tipps. Ich habe 2 Geländevergaser verbaut. Die 2° v.OT bei Anlasserzahl
kann ich nochmal checken, denke aber dass ich mit 5° v.OT bei ca.950 Leerlauf ganz gut liege.
Der Auspuff sieht recht schwarz aus, da scheint etwas viel Sprit durch zu laufen. Das Thema Nockenwelle
werde ich wohl nicht verfolgen, es gibt nimmer so viel auf dem MArkt was bezahlbar is und GUT.
Der erste Motor den ich erworben hatte ließ sich schön durchdrehen und machte einen guten Eindruck.
Als er auseinander war kam das erwachen, Kurbelwelle hatte am 3. Lager gefressen, dadurch unwucht.
Und damit nicht genug, der Block war ebenfalls verzogen an diesem LAger, da war nur der ZK über zum verwenden.
Und der war schonmal geplant worden, noch mal geht nicht weil an Grenze!. Also 2. Block gekauft. Der war soweit
gut und wurde dann aufgebaut. Aktuell kämpfe ich noch mit dem Gasgestänge, das ist für die beiden Vergaser zu Schwach, das muss ich verstärken damit sich die Stange nicht durch biegt. Dadurch hab ich beim anfänglichen Gasgeben immer einen Drehzahlsprung :wink: .

Gruß
Stefan
#511205
Hallo Stefan,
hänge das Gestänge bei den Vergasern aus und prüfe, ob sich die Drosselklappenwellen LEICHT bewegen lassen. War bei mir jüngst auch so. Habe geglaubt das Gestänge klemmt, dabei war die Drosselklappenwelle schwergängig/verharzt. Geht mit Rostlöser. Vergiss nicht das Gleitlager zwischen den Ansaugkanälen (Luftschlauch abnehmen)! Vergasersynchronisierung mit geeichten (gleich genau anzeigenden) Unterdruckmanometern erforderlich. Zur Kontrolle beide Manometer an dieselbe Leitung hängen und sehen, ob der Zeigerausschlag exakt gleich ist.
Zum schwarzen Auspuff: Die Einstellung bei Leerlauf (Zündung, Leerlaufgemisch) sagt nichts darüber aus, ob bei nicht mehr neuen Bauteilen im oberen Drehzahlbereich die Einstellungen stimmen. Daten sind im Tabellenbuch Personenwagen Ausgabe 1972 Seite 214 ff. zu finden.
Grüße
Doc
#511281
...moin,

...die Wellen sind freigängig, lediglich am Anfang, also ab Standgas klemmt es etwas. Da das Gasgestänge
eine biegung zum umlenkbock hat ist dort halt die Schwachstelle. Die lasse ich verstärken und dann sollte da
auch gleichmäßig und Dosiert gasgeben möglich sein.
Tja synchronisieren würde ich auch gerne machen, hab die Gerätschaften nicht daür. Und gemacht hab ichs auch noch net :roll: ....da siniere ich noch nach einer Lösung.

Gruß
Stefan
#511380
Hallo Stefan,
das mit dem zu schwachen Gasgestänge scheint mir wenig wahrscheinlich, wenn es denn original ist und nicht aus zu dünnem/weichem Draht nachgefertigt.
Wenn es vom Leerlauf weg klemmt, sind wahrscheinlich die Drosselklappen nicht exakt auf der Drosselklappenwelle zentriert. Löse dazu auf beiden Ansaugkanälen die Fixierschraube der Drosselklappe auf der Drosselklappenwelle, drehe die Leerlaufanschlagschraube ganz heraus und bringe die Drosselklappenwelle auf geschlossen so weit es geht. Das zentriert die Drosselklappen. In dieser Position der Fixierschrauben wieder festmachen und den Leerlauf wieder einstellen.

Vergasersynchronisieren geht bei den beiden 404S-Geländevergasern vergleichsweise einfach. Man braucht nur 2 Vakuummanometer, da der Ansaugkrümmer nur je 3 Zylinder versorgt. Bekommt man im großen Baumarkt (Heizungsabteilung) in der 10EUR-Preisklasse, das reicht. Zum Abgleichen beide Manometer wie schon gesagt an einen gemeinsamen Unterdruck"Spender" anschließen und ggf. ein Manometergehäuse öffnen (2 kleine Schrauben an der Rückseite) und die Zeigerrückholfeder verstellen, bis beide Anzeigen gleich sind.
Die so kalibrierten Manometer jeweils an einen Ansaugkrümmer anschließen. Falls keine Prüfröhrchen vorhanden, Unterdruckanschluss für den Vakuumbremskraftverstärker verwenden oder in die Blindbohrungen an Ansaugkrümmerhälften (je) einen Prüfanschlussröhrchen (Messing) eindrehen (Gewinde M5 reicht).
Die Kunst ist es nun, mit erhöhter Leerlaufdrehzahl beginnend die Leerlaufgemischschrauben leicht auf mager (1/4 Umdrehung) hineindrehen (Beginn mit 1 1/2 Umdrehungen weg von ganz geschlossener Leerlaufdüse) und die Leerlaufanschlagschraube zurücknehmen bis der Motor so um die 850 U/min ruhig läuft und das Vakuum auf beiden Ansaugkrümmerhälften gleich ist. Man braucht Geduld, geht aber mit zunehmender Übung leichter. Geht schlecht, wenn die Drosselklappen nicht zentriert sind, den dann liefert nur eine Vergaserhälfte wenn die andere schon geschlossen ist und die feinen Korrekturbohrungen in den Ansaugkanälen im Bereich der Leerlaufstellung der Drosselklappen können ihre Arbeit nicht wie geplant verrichten.
Viel Spaß beim Motoroptimieren
Grüße
Doc
#511477
404oldie hat geschrieben: Ein weiterer Benzinfresser sind die 404S-Geländedoppelvergaser. Die 2,2 Liter-Maschine hat einen, die mit 27% mehr Hubraum 2,8 Liter-Maschine hat 2 davon. Die Folge ist, dass bei der 2,8 Liter-Maschine pro Ansaugkanal viel weniger Luft durchgeht, was die optimale Benzinzufuhr vor allem im Teillastbereich erschwert.
Doc
Malne Zwischen Frage von 130 zu 130 er Fahrer, ich habe den 2,8 Liter auch ja Verbaut, jedoch mit dem Krümmer Satz und auch nur dem Einzel Vergaser vom M 180, 2,2 Liter. Habe den Ölbadluftfilter umgebaut auf Papier Trocken Filter, und kann da nichts Negatives von der Benzinzufuhr Feststellen, egal in welchem Bereich !?

LG Ralf
#511550
Hallo Ralf,
ja, das ist korrekt.
Das Grundthema ist ja nicht, ob der Motor überhaupt läuft, sondern wie man ihn sparsam macht. Was Du nicht vergleichen kannst, ist der Treibstoffverbrauch mit nur einem oder 2 Geländedoppelvergaser. Solange der Auspuff schwarz ist bei korrektem Zündzeitpunkt, ist das Luft/Kraftstoffgemisch im Teillast/Volllastbereich zu fett und der Treibstoffverbrauch unnötig hoch.
Sowohl der M180 als auch der M130 (niederkomprimiert) sind original im 404 über die Nockenwelle (viel geringere Überschneidung der Ventilöffnungszeiten gegenüber der normalverdichteten PKW-Version) gedrosselt (siehe Kennzahl am hinteren Ende der Nockenwelle bzw. Tabellenbuch PKW) und nicht über den Vergaserquerschnitt bzw. Ansaug/Auspuffanlage. Das vermeidet, dass bei niedriger Drehzahl die mit hoher Geschwindigkeit in den Auspuff strömenden Verbrennungsgase viel frisches Benzin/Luftgemisch ungenützt vom neben dem offenem Auslassventil liegenden, schon offenen Einlassventil mitreißt. Genau deshalb sitzt auch das Einlassventil bei Niederverdichtung viel tiefer im Brennraum des Zylinderkopfs (und bewirkt, dass 1-2mm wegplanen die Verdichtung von 1: 7,0 nicht über 1:7,5 hochbringt!)
Der 404-Geländevergaser ist genaugenommen ein (auch im Motorsport häufig verwendeter) Doppelvergaser (2 Ansaugluftkanäle) mit zwei auf einer gemeinsamen Welle starr verbundenen Drosselklappen. Er ist für den 82PS-Motor nicht unterdimensioniert und verträgt daher die 25% Hubraumsteigerung ohne Aussetzter zu verursachen. Und ob Du dann bei Höchstdrehzahl 4.800 U/min 100PS oder 110PS (mit 2 Geländevergasern) an der Kupplung hast, merkst Du im normalen Fahrbetrieb (mit 10,5er sind 90 km/h nur 4.000U/min) sowieso nicht. Nur die Gemischzusammensetzung ist halt nicht über den ganzen Drehzahlbereich optimal. Im 220S PKW (120PS) sind deshalb 2 Registervergaser verbaut, wo die 2. Stufe nur dann öffnet, wenn es bei hoher Drehzahl notwendig ist und nicht wie der Geländevergaser, der schon von Standgas weg (ungenützt) ganz auf macht und zur erforderlichen Gemischkorrektur die (grobe) "Beschleunigerpumpe" braucht.
Nur für Neugierige:
Wen der Zusammenhang zwischen Leistung und Verbrauch bei Verbrennungskraftmaschienen näher interessiert, kann sich unter dem Stichwort Muschelkurven schlau machen. Der spezifische Verbrauch ("Gramm pro PS-Stunde") ist ein Geheimnis der Motorenhersteller, das fast nie in die Prospekte (außer für Frächter) findet. Bei meinem 40 Jahre alten Sportcoupe mit "scharfer" Nockenwelle (90 Saug-PS aus 1400ccm) verirrte sich diese Kurve in den Fahrzeugbrief. Zwischen 2.000 U/min und 2.600 U/min liegt da der spez. Verbrauch fast 30% höher als über 3.200 U/min. Ich muss daher diesen Drehzahlbereich im Stadtverkehr meiden, sonst komme ich selbst bei Samtgasfuß auf 10 Liter/100km gegenüber 5,5 Liter bei 110 km/h auf der BAB.
Kopfrauchende Grüße!
Doc
Zuletzt geändert von 404oldie am 20.10.2017, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
#511552
Hallo Stefan,
teuer und geht nur bei Einzellufttrichter. Das muss ggf. mit der Hand auf den Ansaugtrichter gehalten werden, wenn der Gummikonus nicht gut am Ansaugtrichter sitzt. Die Ablesegenauigkeit mit nur ca 90Grad max. Zeigerausschlag ist nicht gerade umwerfend, das kriegt man mit der Hand und feinem Gehör genauso gut hin. Ich muss mal sehen, ob der Werkzeugmarkt in meiner Nähe was besseres hat.
Sieh mal nach, ob am Vergaserfuß ein kurzes Messingröhrchen hervorlugt. Dann könnte ich Dir meine Synchronisierungsvorrichtung (2 Manometer) leihen ( ca 500 Gramm, EU-Versandkosten im Standardpaket schätze ich nicht über 10 EUR).
Grüße
Doc
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