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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#516188
Guten Tag!

Ich beabsichtige für meinen 424er eine Seilwinde nachzurüsten um ab und an mal einen Baum in meinem Wald zu bergen - aber hauptsächlich um den Unimog selbst aus misslichen Lagen zu befreien.
Nun gibt es ja hydraulische Winden, Zapfwellen angetriebene und elektrische.
Der Kaufpreis sollte nicht über 1000,- € liegen - und eine Bedienung aus dem Fahrerhaus wäre mir auch sehr wichtig.
Welche grundlegenden Vor- und Nachteile muss ich bei meiner Entscheidung einfließen lassen?

Vielen Dank schon mal im Voraus!
Michael
#516190
Hallo Michael,
bei deinem Budget wird es schwirig werden etwas anders als eine E Winde zubekommen.
Gute gebrauchte Hydraulik und Zapfwellenwinden gehen in der Regel so bei 1250 bis 1500 € los und können je nach Ausstattung und Zubehör ein vielfaches kosten.
E Winden sind technisch nicht die erste Wahl und nur zur Selbstberung geeignet. Da die Elektrische Leistung begrenzt ist sind diese in der Regel stark untersetzt und laufen somit sehr langsam.
Auch haben diese häufig nur eine kleine Seiltrommel mit entsprechend wenig Seil.
Ich würde dir raten etwas Zeit in die Marktbeobachtung zu investieren und das Budget dadurch etwas anzuheben 8).
Zapfellenwinden sind bärenstärk, hydraulische sicherer und für den ungeübten leichter zu Bedienen.
Am besten verfügbar sind Zapfwellenwinden für den Frontanbau in der 3 bis 4 Tonnen Klasse. :technik

Gruß Oliver.
#516198
Hallo Michael,

wenn du dich für eine über Zapfwelle angetriebene Seilwinde entscheidest, sollte die eine Überlastsicherung haben. Dein Motor hat zu viel Leistung bei dem großen Unimog. Wenn es also eine Mercedes Typ A, Typ C oder Werner F530, F64 werden sollte, dann darauf achten, dass die Winde eine Rutschkupplung hat. Nur die kleinen UNIMOG bis 32PS hatten die Version ohne Überlastsicherung verbaut, hier wurde der Motor bei Überlast abgewürgt. Ab 34PS war dann eine Rutschkupplung verbaut.

Gruß
Markus
#516210
Vielen Dank für die ersten Einblicke!

In der Bucht werden ja immer wieder mal alle möglichen Winden angeboten. Leider habe ich in meiner Gegend keinerlei Möglichkeiten mir sowas mal von der Nähe anzuschauen.
Welche Zugkraft sollte ich denn mindestens ins Auge fassen, damit ich meinen 424er (ohne Anbaugeräte) auch mal aus einem Schlammloch befreien kann?
#516230
Hallo Michael,

ich glaube es wäre gut, wenn Du die von dir ins Auge gefasste Winde etwas mehr beschreibst.
Bei Deinen Angaben kann das ein absolutes Schnäppchen oder aber auch Kernschrott sein. Nur die Angabe einer Hilfsspannung, des Preises und einer möglichen Zugkraft ist etwas wenig, um es technisch vernünftig zu beurteilen.
#516238
Hallo Michael,

das wird die hier (siehe Anhang) sein - oder?

Eine brauchbare technische Beschreibung fehlt. Wie so oft bei Massenartikeln, die meist in Billiglohnländern als Raubkopie auf ein beeindruckendes äußeres Erscheinungsbild abzielen. (Wieviele Seillagen sind drauf? Für welche gilt die Zugkraft? Für welche die Seilgeschwindigkeit? Ist da ein Planetengetriebe drin? Kabellänge? Reichweite Funk? Wie muss die Hydraulikversorgung aussehen? ...)

Das Original von WARN kostet ohne Seil, ohne Seilfenster, ohne Betätigung, ohne Ventil ... schon 3200 €.

Andererseits kann das ein für den gelegentlichen Einsatz - bei etwa der Hälfte der nominalen Zugkraft - taugliches Produkt sein. Vielleicht nicht zum Bäume aus dem Wald, aber sich aus einem Schlammloch zu ziehen. Vielleicht ist danach der Seileinlauf verbogen. Aber das weiß man natürlich erst, wenn man die Winde selbst getestet hat.

Noch was positives: Grundsätzlich ist Hydraulik sehr robust. Der Engpass wird hier möglicherweise in der Mechanik liegen.

Wenn Du das "Spielgeld" hast, kauf sie, probiere sie aus und berichte. :wink:
Dateianhänge:
HydrSeilwinde.jpg
HydrSeilwinde.jpg (57.86 KiB) 3296 mal betrachtet
#516304
Hallo
die eine Zugkraft von 6804Kg haben soll
damit ist i.d.R. das Gewicht des zu bergenden Fahrzeuges gemeint bzw die sich daraus ergebende Rollwiderstand und nicht die Seilzugkraft. Das Angebot wird hin und-herkopiert, der Text mehrfach übersetzt, von amerikanischen Einheiten in europäische Einheiten umgerechnet und keiner weiß genau was wirklich gemeint ist. Kg ist eine Masseangabe, Zugkraft wird in N (früher Kp) angegeben. Alleine das zeigt schon, das sich da keiner genau auskennt. Die Auswirkung stellt sich erst beim echten Gebrauch heraus, wenn die Karre dann nicht aus dem Dreck kommt.
Vorher genau nachfragen was der Wert bedeutet.
#516349
hallo Michael,
wenn es Dir um eine guenstige Loesung geht, bist Du vielleicht beschraenkt auf eine Chinesische Elektrowinde.Und klar belasten elektrische Winden die Batterie stark. Wenn man die Teile mit der angegebenen max. Zuglast betreibt werden auch sie Leitungen und Relais stark beansprucht. Sonst ist eine gebrauchte Zapfwellenwinde langfristig besser, denke ich. Aber es waere gut, eine Zapfwellenkupplung zu haben fuer die Zuglastunterbrechung.
Wenn Du Dein Fahrzeuggewicht als Zugkraft ansetzt, ist das ein Anfangswert. Sollte die Fuhre aber im Schlamm feststecken, is das nicht genug!!!
Bernd
#516664
Moin moin!

Ist ja wirklich gar nicht so einfach wie ich dachte! Als erstes habe ich mich von der E-Winde gedanklich verabschiedet, dann habe ich die Zapfwellen-Winde aus Platzgründen verworfen (weil ich weder hinten noch vorne so eine fette Konstruktion haben möchte), und mich auf eine hydraulische Winde eingeschossen. ....... und jetzt sagt Michael dass die hydraulischen durch die verbauten Planetengetriebe für meine Zwecke auch nix taugen. :shock:
In der Bucht fand ich eine schöne große hydraulische Winde, die ich mir unter die Pritsche zwischen dem Rahmen bauen wollte. Leider konnte mir der Verkäufer keinerlei Angaben zur Leistung, Hersteller und Funktionstüchtigkeit geben.
Zu 95% wird die Winde wohl nach hinten arbeiten müssen - und selbst wenn mal vorn etwas zu tun ist, kann ich ja das Seil über eine Umlenkrolle unter die Achsen nach vorne legen.
Ich bin nach wie vor über jeden Gedankenanstoß, Link oder Beispielfotos dankbar!
#516678
Hallo Michael,

es ist wie immer, viele Fragen ergeben noch mehr antworten und wieder weitere Fragen.
Nicht alles was hier geschrieben wird ist auf jeden Fall anwendbar. Besonders wenn es allgemein gehalten ist.

Schau mal über den Tellerrand Unimog hinweg.
Berge und Selbstbergewinden gibt es sehr schöne für Militärische- und Rettungsfahrzeuge (THW/ Feuerwehr etc)

Häufig verwendet dabei hydraulische Rahmenwinden auch mit Planetengetrieben. Aber auch elektrische und natürlich rein mechanische.

Ich vermute ja, dass Du Dich nicht bei jeder Ausfahrt mehrfach selbst bergen möchtest. Dein Einsatz wird also eher gelegentlich sein. Da wäre die von Dir angedachte Idee einer Rahmenwinde gar nicht falsch. Allerdings schau mal ob du nicht einen Weg findest in dem Du das Seil generell hinten über eine Umlenkrolle , dann nach vorne über den Achsen entlang möglichst innerhalb des Rahmens führst und vorne an der Stossstange einhängst. Beim meinem 404 ohne Zapfwelle würde sich zum Beispiel eben diese Linie der Zapfwelle anbieten. Bei dieser Installation könntest Du jederzeit nach vorne oder nach hinten ziehen. Nach hinten sogar mit doppelter Zugkraft, wenn Du das Seil vorne eingehängt läßt und die Umlenkrolle ausziehst.
Deine Lösung, das Seil unterden Achsen bei Bedarf nach vorne zu ziehen setzt voraus, dass dieser Bereich frei ist wenn Du festsitzt. :wink:
#516681
Hallo Jürgen und Michael,

die Sache mit dem Seil "von hinten durch die Brust ins Auge" ist sehr reizvoll. Ich wollte sie auch schon realisieren.

Doch es gibt einige Schwierigkeiten. Der Seilauslauf der hinteren Winde muss auch nach unten möglich sein, die Umlenkmechanik hinten darf das saubere Aufwickeln nicht verhindern und muss stabil genug ausgeführt sein (das wird ein ganz schöner Klopper), dann muss das Seil durch ein Rohr geführt sein, damit es nicht die Achsen oder sonstiges durch- oder absägt und vorne muss auch ein Seilfenster angebracht werden.

Einmal so eingefädelt dürfte es sehr aufwändig sein die Winde auf Heckzug umzurüsten.

Das halte ich alles zusammen für einen vergleichsweise zu hohen Aufwand gegenüber einer zweiten Winde.

Ein Profi-Beispiel für eine Winde, die gleichzeitig Front- und Heckzug ermöglicht sieht man hier ab Seite 13: https://www.feuerwehrwinde.de/download/ ... _alpin.pdf
Da wird auch die oben geschilderte Problematik deutlich, indem sie aufwändig gelöst ist.
#516683
Liebe Unimog-Freunde,

weiter oben hieß es:
... dass die hydraulischen durch die verbauten Planetengetriebe für meine Zwecke auch nix taugen.
Die Tauglichkeit einer Winde hat mit der Getriebebauart nichts zu tun. Und die meisten Winden - ob sie mechanisch, elektrisch oder hydraulisch angetrieben sind - haben Planetengetriebe, weil sie einen hohen Wirkungsgrad haben, konzentrisch aufgebaut sind und deshalb auch oft in die Trommel eingebaut werden können.

Winden mit Schneckengetriebe sind selbsthemmend, was funktional oft stört oder gar ein Ausschlusskriterium darstellt.

Ob das Getriebe "taugt" hängt nur davon ab, ob es innerhalb seiner zulässigen Betriebsbedingungen betrieben wird, dafür ausgelegt und in entsprechender Qualität gefertigt ist.

Gleiches gilt für die Winde als Ganzes: Ob die Winde "taugt" hängt nur davon ab, ob sie innerhalb ihrer zulässigen Betriebsbedingungen betrieben wird, dafür ausgelegt und in entsprechender Qualität gefertigt ist.

Der schlechte Ruf vieler Winden, die im Hobbybereich eingesetzt werden, ist dadurch entstanden, dass sie billigst produziert und als Blender verkauft werden.

Auch die Behauptung, dass eine bestimmte Windenbauart, z. B. die mit reinem Reibschluss (Prinzip der ROTZLER Treibmatic) auf dem Seil, für den Forsteinsatz nicht taugt ist unwahr. Das hat nämlich eher kaufmännische als technische Gründe.

Hier ein Beispiel einer hydraulischen Forstwinde mit Planetengetriebe (rot) und einem doppelt mit 200° umschlungenen Antriebsrad im Fahrzeugheck integriert. Der Seilspeicher für bis zu 500 m Seil ist separat angebaut.
Dateianhänge:
P1210506_klein.jpg
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