- 24.05.2004, 14:10
#6330
Hallo,
nachdem wir hier schon öfters über Holzspalter diskutiert haben, wollte ich mal meine Erfahrungen dazu wiedergeben - und nicht nur immer mit fragen löchern :
zielsetzung war, kurzfristig direkt im wald eine größere menge holz mit stämmen von 20-60cm auf transportable maße und gewichte bringen zu können - am einfachsten also spalten. alternative wäre gewesen: mit kettensäge auf ofenlänge schneiden und dann von hand spalten. hätte aber zu lange gedauert, ich will das holz auch nicht ofenfertig, sondern am stück lagern, außerdem ist der sägenverschleiß auch nicht unerheblich.
nach längerem ringen (mit mir selbst und dem geldbeutel) und diversen selbstbaugedanken hatte ich das glück, einen gebrauchten 10t Güde-Spalter für ZW halbwegs preiswert kaufen zu können. der einzige fehler war, daß der nicht wirklich richtig druck produzierte, d.h. bei kleinsten ästen im holz ging nichts mehr.
das stellte sich aber relativ schnell als verstelltes betätigungsgestänge heraus - das ventil wurde einfach nicht ganz gedrückt. nachdem das behoben war, spaltet er einwandfrei, und ich empfinde den spaltdruck als völlig ausreichend.
da ich keinen HKH habe und außerdem normalerweise mit nur einem fahrzeug und anhänger los will, transportiere ich den spalter einfach am frontlader hängend. am einsatzort wird er abgestellt, der mog umgedreht und mit einer lange ZW (vom heuwender) betrieben. geht einwandfrei. bisher hänge ich den spalter mit einer kette an den lader, ich bin aber am überlegen, die 3-punkt aufnahme des spalters zu verbreitern, so daß ich ihn direkt an die haken des FL2 bekomme. evtl. könnte man ihn dann noch mit einem wendegetrieb an der front-zw direkt betreiben - mal sehen.
vorteile des \"kleinen\" güde spalters:
- kompakt, relativ leicht (ca. 100kg), ausreichend kräftig, 4fach verstellbarer tisch, freistehend verwendbar, hat transportrollen, man kann ihn auch mal so bewegen.
nachteile:
- etwas klapprige hebelbetätigung, und das hauptproblem: man muß das holz immer mindestens 30cm auf den spalttisch wuchten - tiefer geht\'s nicht, wegen dem grundrahmen. auch ist der spaltkeil für langes holz zu schmal, er \"treibt\" nicht genug (aber dafür gib\'s wohl aufsätze - nur waren mir 80.- dafür bisher zu teuer ...).
ob er ausreichend stabil und verschleißfest ist, muß sich herausstellen.
damit habe ich jetzt einen teil des vorgesägten holzes gespalten (ca. 20rm), der rest muß warten bis im herbst, wenn ich wieder in den wald kann ...
ach ja, und wenn der wind falsch steht, dann vergast man sich unweigerlich mit dem mog ... also ein altes darinnenrohr mit 90er bogen über den auspuff, an der pritsche festgebunden - fertig ist der \"hochgelegte\" auspuff !
das andere problem, nämlich meine stämme mit 30-60cm, war damit noch immer ungelöst.
einen teil habe ich auf meter gesägt und mit hilfe des frontladers (war die beste anschaffung bisher ! nach dem mog natürlich ...) verladen und abgefahren. kann ich also gelegentlich in ruhe zuhause kleinmachen.
na ja:
wiederum hatte ich glück (na ja ... wie man\'s nimmt, bei dem gerät), ich fand einen eigenbau-hydraulikspalter im umkreis von 100km, der einigermaßen bezahlbar war. also hingefahren und mit dem pkw-anhänger abgeholt. der spalter ist die klassische konstruktion: doppel-t träger ca. 2.30m, 60x80 grundplatte aus stahl, 3-punkt-aufnahme, ein angeschweißtes gegenlager und einen dicken hydraulikzylinder, seitlich am träger eine konsole mit einem einfachen steuerblock, anschluß an die bordhydraulik über schläuche. der rest ist allerdings etwas gebastelt, der \"konstrukteur\" hat den spaltkeil direkt mit der kolbenstange verschweißt (aua !), außerdem hat der spalter keine \"führung\" für den keil, er kann sich also beliegig drehen, und auftretende querkräfte bekommt der zylinder ab. weiterhin waren die hy-schläuche total vertauscht, und beim ersten test hat\'s mir eine dichtung im steuerblock verblasen. die endgültige reparatur steht noch aus, und auf neue schläuche warte ich auch noch.
erfahrungen damit: erst ein paar klötze gespalten, da steuerblock unter druck undicht.
ich schließe ihn vorne statt des laders an und raste dann den hebel am lenkrad ein. ich habe allerdings den eindruck, daß die öltemp. relativ schnell auf ca. 50 grad steigt (man kann die schläuche eben noch anfassen), und länger wie 20min hatte ich ihn nicht laufen. das muß ich also noch weiter beobachten.
die bordhydraulik des mogs scheint mir dafür völlig ausreichend, sowohl druck als auch fördermenge. spalten geht zwar langsam, aber das teil \"drückt wie sau\". ich kann den spalter liegend und stehend verwenden (bisher stehend getestet, für liegend brauche ich erst längere schläuche, und den hebel muß man etwas umbauen). nur hat der \"hersteller\" es wieder gut gemeint und das gerät auf 120cm spalthöhe ausgelegt, und das bei einem hub von nur 60cm ... bei meinen meist nur 80cm langem holz also essig ! ich will aber ohnehin den zylinder weiter runtersetzen und verstellbare aufnahmen montieren. ergebnis: auch diese variante des spalters am mog scheint brauchbar zu sein. zum \"kleinholz\" machen ist das gerät aber nicht geeignet, also machen beide spalter parallel durchaus sinn ! mit dem transport muß ich mir auch noch was ausdenken, entweder an den FL (wie den kleinen), oder eben auf den anhänger packen (bedingt aber 2x fahren). warscheinlich bleibt der aber stehen, und ich lade das holz mit dem FL und spalte dann daheim.
beide spalter sind also brauchbare kompromisse in bezug auf preis und leistung. optimal wäre natürlich ein \"vollautomat\" mit kombinierter säge ...
oder, um realistischer zu werden: evtl. ein spalter, der mehr hub hat und weiter ins holz reinspalten kann - zähes und verwachsenes holz geht sonst eben nicht auseinander.
den großen spalter würde ich eher liegend und mit druckplatte am zylinder und feststehendem spalkeil bauen (oder zum umstecken), wenn ich es je machen müßte.
man kann das gespaltenen holz dann einfach rausdrücken und neues nachlegen.
aber das sind kleinigkeiten- ich bin bisher hoch zufrieden mit den geräten.
fragen oder anregungen sind übrigens immer gern gesehen !
mfg
Andreas
nachdem wir hier schon öfters über Holzspalter diskutiert haben, wollte ich mal meine Erfahrungen dazu wiedergeben - und nicht nur immer mit fragen löchern :
zielsetzung war, kurzfristig direkt im wald eine größere menge holz mit stämmen von 20-60cm auf transportable maße und gewichte bringen zu können - am einfachsten also spalten. alternative wäre gewesen: mit kettensäge auf ofenlänge schneiden und dann von hand spalten. hätte aber zu lange gedauert, ich will das holz auch nicht ofenfertig, sondern am stück lagern, außerdem ist der sägenverschleiß auch nicht unerheblich.
nach längerem ringen (mit mir selbst und dem geldbeutel) und diversen selbstbaugedanken hatte ich das glück, einen gebrauchten 10t Güde-Spalter für ZW halbwegs preiswert kaufen zu können. der einzige fehler war, daß der nicht wirklich richtig druck produzierte, d.h. bei kleinsten ästen im holz ging nichts mehr.
das stellte sich aber relativ schnell als verstelltes betätigungsgestänge heraus - das ventil wurde einfach nicht ganz gedrückt. nachdem das behoben war, spaltet er einwandfrei, und ich empfinde den spaltdruck als völlig ausreichend.
da ich keinen HKH habe und außerdem normalerweise mit nur einem fahrzeug und anhänger los will, transportiere ich den spalter einfach am frontlader hängend. am einsatzort wird er abgestellt, der mog umgedreht und mit einer lange ZW (vom heuwender) betrieben. geht einwandfrei. bisher hänge ich den spalter mit einer kette an den lader, ich bin aber am überlegen, die 3-punkt aufnahme des spalters zu verbreitern, so daß ich ihn direkt an die haken des FL2 bekomme. evtl. könnte man ihn dann noch mit einem wendegetrieb an der front-zw direkt betreiben - mal sehen.
vorteile des \"kleinen\" güde spalters:
- kompakt, relativ leicht (ca. 100kg), ausreichend kräftig, 4fach verstellbarer tisch, freistehend verwendbar, hat transportrollen, man kann ihn auch mal so bewegen.
nachteile:
- etwas klapprige hebelbetätigung, und das hauptproblem: man muß das holz immer mindestens 30cm auf den spalttisch wuchten - tiefer geht\'s nicht, wegen dem grundrahmen. auch ist der spaltkeil für langes holz zu schmal, er \"treibt\" nicht genug (aber dafür gib\'s wohl aufsätze - nur waren mir 80.- dafür bisher zu teuer ...).
ob er ausreichend stabil und verschleißfest ist, muß sich herausstellen.
damit habe ich jetzt einen teil des vorgesägten holzes gespalten (ca. 20rm), der rest muß warten bis im herbst, wenn ich wieder in den wald kann ...
ach ja, und wenn der wind falsch steht, dann vergast man sich unweigerlich mit dem mog ... also ein altes darinnenrohr mit 90er bogen über den auspuff, an der pritsche festgebunden - fertig ist der \"hochgelegte\" auspuff !
das andere problem, nämlich meine stämme mit 30-60cm, war damit noch immer ungelöst.
einen teil habe ich auf meter gesägt und mit hilfe des frontladers (war die beste anschaffung bisher ! nach dem mog natürlich ...) verladen und abgefahren. kann ich also gelegentlich in ruhe zuhause kleinmachen.
na ja:
wiederum hatte ich glück (na ja ... wie man\'s nimmt, bei dem gerät), ich fand einen eigenbau-hydraulikspalter im umkreis von 100km, der einigermaßen bezahlbar war. also hingefahren und mit dem pkw-anhänger abgeholt. der spalter ist die klassische konstruktion: doppel-t träger ca. 2.30m, 60x80 grundplatte aus stahl, 3-punkt-aufnahme, ein angeschweißtes gegenlager und einen dicken hydraulikzylinder, seitlich am träger eine konsole mit einem einfachen steuerblock, anschluß an die bordhydraulik über schläuche. der rest ist allerdings etwas gebastelt, der \"konstrukteur\" hat den spaltkeil direkt mit der kolbenstange verschweißt (aua !), außerdem hat der spalter keine \"führung\" für den keil, er kann sich also beliegig drehen, und auftretende querkräfte bekommt der zylinder ab. weiterhin waren die hy-schläuche total vertauscht, und beim ersten test hat\'s mir eine dichtung im steuerblock verblasen. die endgültige reparatur steht noch aus, und auf neue schläuche warte ich auch noch.
erfahrungen damit: erst ein paar klötze gespalten, da steuerblock unter druck undicht.
ich schließe ihn vorne statt des laders an und raste dann den hebel am lenkrad ein. ich habe allerdings den eindruck, daß die öltemp. relativ schnell auf ca. 50 grad steigt (man kann die schläuche eben noch anfassen), und länger wie 20min hatte ich ihn nicht laufen. das muß ich also noch weiter beobachten.
die bordhydraulik des mogs scheint mir dafür völlig ausreichend, sowohl druck als auch fördermenge. spalten geht zwar langsam, aber das teil \"drückt wie sau\". ich kann den spalter liegend und stehend verwenden (bisher stehend getestet, für liegend brauche ich erst längere schläuche, und den hebel muß man etwas umbauen). nur hat der \"hersteller\" es wieder gut gemeint und das gerät auf 120cm spalthöhe ausgelegt, und das bei einem hub von nur 60cm ... bei meinen meist nur 80cm langem holz also essig ! ich will aber ohnehin den zylinder weiter runtersetzen und verstellbare aufnahmen montieren. ergebnis: auch diese variante des spalters am mog scheint brauchbar zu sein. zum \"kleinholz\" machen ist das gerät aber nicht geeignet, also machen beide spalter parallel durchaus sinn ! mit dem transport muß ich mir auch noch was ausdenken, entweder an den FL (wie den kleinen), oder eben auf den anhänger packen (bedingt aber 2x fahren). warscheinlich bleibt der aber stehen, und ich lade das holz mit dem FL und spalte dann daheim.
beide spalter sind also brauchbare kompromisse in bezug auf preis und leistung. optimal wäre natürlich ein \"vollautomat\" mit kombinierter säge ...
oder, um realistischer zu werden: evtl. ein spalter, der mehr hub hat und weiter ins holz reinspalten kann - zähes und verwachsenes holz geht sonst eben nicht auseinander.
den großen spalter würde ich eher liegend und mit druckplatte am zylinder und feststehendem spalkeil bauen (oder zum umstecken), wenn ich es je machen müßte.
man kann das gespaltenen holz dann einfach rausdrücken und neues nachlegen.
aber das sind kleinigkeiten- ich bin bisher hoch zufrieden mit den geräten.
fragen oder anregungen sind übrigens immer gern gesehen !
mfg
Andreas