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Hydrauliktank 411 reinigen?
Verfasst: 29.10.2006, 23:02
von heinz401
Guten abend gemeinde,
ich möchte demnächst die überholung der kipperhydraulik meines 411 angehen.
Äußerlich wird der hydrauliktank (im motorraum) jetzt noch durch eine dicke schicht aus öl und staub , vielleicht noch aus den 60ern, geschützt.
Nach dieser außenreinigung stellt sich für mich dann die frage ob eine spülung des tankes sinnvoll ist um auch die letzten reste alten hydrauliköles, welches dort seit 1988 ruht , zu entfernen. Macht das sinn oder spielen die reste bei der neubefüllung keine rolle?
Wenn reinigung , womit? diesel, benzin?
Wer hat mit diesen dingen erfahrung, bin für jeden kompetenten rat dankbar um die winterschraubsaison beginnen zu können.
Verfasst: 04.11.2006, 23:14
von heinz401
....ja gibt es denn in der community keine saubermänner???
Verfasst: 05.11.2006, 11:15
von Schradt
Also wenn du neues Öl rein kippst, ist es doch klar, dass der Tank und Filter vorher sauber sein sollten? Das Reinigungsmittel ist dabei eher zweitrangig. Wasser, Luft, Diesel, Benzin, Bremsenreiniger, Nitro,... je nach Bedarf und Verfügbarkeit
Wenn kein Ölschlamm im Tank ist, kannste auch das neue Öl einfach so rein kippen - nach 18 Jahren dürfte das aber eher nicht der Fall sein.
Frank
Verfasst: 05.11.2006, 16:30
von Thomas_D
Hallo Heinz,
ich habe das gleiche Thema wie du, aber bei einem 421 Oeltank.
Bin nach reiflicher Überlegung zu folgendem Schluss gekommen:
Filter ausbauen, Deckel wieder draufsetzen (mit alter Dichtung), alle Anschlüsse verschließen (Verschlüsse gibt's beim Hydraulik-Profi deiner Wahl ... z.B. Hansaflex) und dann mit ca 1 Liter Waschbenzin füllen.
Das ganze in der Garage etwas ruhen lassen (einweichen) und danach regelmäßig schwenken. Ich hoffe dass ich damit den Schlamm herausbekomme. Ich würde auf keinen Fall Nitro oder sonstige scharfe Mittelchen nehmen damit die Innenbeschichtung des Tanks sich nicht auflöst. Wenn der Süff dann mal drausen ist, werde ich mehrmals mit Waschbenzin spülen und dann das ganze in ruhe ablüften lassen. Somit sollte dann später im Hydrauliköl kein Waschbenzin drinn sein. Kannst sicher auch Diesel nehmen aber der stinkt mir für solche Arbeiten zu sehr.
Gruesse aus Stuttgart
Thomas
Verfasst: 05.11.2006, 18:37
von mogli406
Hallo zusammen!
Ich lese hier imemr wieder Hydrauliköl? Füllt ihr denn Hydrauliköl in euren Hydrauliktank? Also ich bin ja nicht so sehr mit den 411ern bewandert aber beim meinen 406 bzw 421 geht die Entlüftung der Hydraulikanlage immer in den Motor. D.h. dass auch immer wieder wenn auch wenig aber konstant einige Tropfen Hydrauliköl in den Motor gelangen.
Und laut meinem Unimogdoktor (arbeitet seit 69 am Mog in Gaggenau jetzt Wörth) sei das nicht so gesund und desahlb sind die Mog´s ab Werk ja auch mit Motorenöl gefüllt gewesen ( steht ja auch immer schon auf den Aufklebern auf dem Tank mit der Sonne und der Schneeflocke)
Also lest erstmal nach was da wirklich reingehört und wie schon einer geschrieben hat wäre ich vorsichtig mit solchen harten Mittelchen wie Bremsenreiniger und sowas....
Grüssle Michael
Verfasst: 05.11.2006, 19:52
von e.arens
Ich denke 1 - 2 l Diesel dürften ausreichende Reinigungsfähigkeiten besitzen. Tank ausbauen, Öffnungen verschliessen und mit mehrmals mit Diesel nach einer Nacht Einweichzeit ausschwenken. ( Die ganz peniblen Schrauber klemmen sowas mit Gurten auf eine alte Betonmischmaschine und lassen die 'ne Stunde drehen.) Wenn da immer nur Öl drin war, dürfte das völlig ausreichen. Den Reiningungsdiesel kann man nach entsprechender Filterung ( z.B. Kaffeefiltereinsätze in einem Trichter) in den Tank beimischen und verfahren oder das Martinsfeuer damit anzünden....
Gruss
e.a.
Verfasst: 05.11.2006, 19:55
von e.arens
Ich denke 1 - 2 l Diesel dürften ausreichende Reinigungsfähigkeiten besitzen. Tank ausbauen, Öffnungen verschliessen und mit mehrmals mit Diesel nach einer Nacht Einweichzeit ausschwenken. ( Die ganz peniblen Schrauber klemmen sowas mit Gurten auf eine alte Betonmischmaschine und lassen die 'ne Stunde drehen.) Wenn da immer nur Öl drin war, dürfte das völlig ausreichen. Den Reiningungsdiesel kann man nach entsprechender Filterung ( z.B. Kaffeefiltereinsätze in einem Trichter) in den Tank beimischen und verfahren oder das Martinsfeuer damit anzünden....
Gruss
e.a.
Verfasst: 05.11.2006, 22:42
von Thomas_D
Hallo Michael,
bei mir geht die Entlüftung über eine Grobfilter in's Freie.
Es ist richtig dass man statt Hydrauliköl auch Motorenöl bei älteren Unimogs verwenden kann. Ich würde das aber nur machen wenn ich keine Geräte betreibe die abwechselnd auch mal an einem Schlepper hängen. Sonst vermischt sich die Brühe und du hast irgendeine undefinierte Hydrauliksoße.
Ich fahre in meinem 421 ein HP46 Hydrauliköl und habe keinerlei Probleme damit. Im Preis ist es auch nicht allzu hoch. Für die Hydraulik sind die Additive die ein Motorenöl enthält zum größten Teil unötig. Du hast ja z.B. kein Ruß in der Hydraulik. Dafür kann ein gutes Hydrauliköl relativ viel Wasser aufnehmen.
Wie gesagt, es geht beides.
Gruesse asu Stuttgart
Thomas
Verfasst: 05.11.2006, 22:56
von mogli406
Dann verstehe ich aber nicht warum Mercedes die ja auch imemr Geld sparen wollen sowas gemacht hat und die Anlagen nicht eifnach mit dem billigen Hydrauliköl gefüllt hat? Denn ein einfaches Hydrauliköl ist immernoch um einiges billiger als ein noch so güstiges Motorenöl.
@Thomas D:
Wie gesagt beim 406 sollte man es definitiv nicht machen und wo liegt das Problem wenn bei mSchlepper auch bisschen Motoröl drin ist? Lieber so rum wie Hydrauliköl in der Motorsosse wie du schreibst oder?
Also ich werd auch weiterhin wie im WHB für den 406 / 421 das 10/40er oder 15/40er Öl einfüllen je nacjdem wie kalt es ist und was grade günstig ist da ich meinen Motor doch noch ne weile gebniessen möchte.
Nichts für ungut aber mal drüber nachdenken.
Grüssle Michael
Verfasst: 05.11.2006, 23:47
von Schradt
Bei meinem 421er hat der Hydrauliköltank ne Entlüftung mit Drahtfilter oben drauf. In der Hydraulikanlage ist zwar Motorenöl (10W30), aber dieses kommt nirgendwo mit dem Öl des Dieselmotors (15W40) in Verbindung. Hydraulikpumpe ist separat per Keilriemen angetrieben, Servolenkungspumpe am Kompressor angeflanscht. Der Kompressor ist zwar druckölgeschmiert vom Motor, aber die Servopumpe meines Wissens nach gekapselt angeflanscht, da kommt kein Öl hin, oder her. Öl im Kompressor war rabenschwarz, das in der Servopumpe deutlich heller - quasi wie frisch aus dem Fass.
Motorenöl in der Hydraulik kann auch Probleme geben. Vor paar Jahren ist mal das teure 15W40 von Aral für Dieselmotoren im Hydrauliktank gelandet, das schäumte aber unendlich, so dass die Suppe nach ner Stunde wieder raus musste. Damals kam dann 15W40 aus nem Baumarkt rein, funktionierte einwandfrei. Nun hab ich Shell Havella 10W30 drin, ebenfalls problemlos.
Frank
Verfasst: 06.11.2006, 11:14
von Gundo
Beim 411/421 ist es im Prinzip völlig egal, welches Öl in der Hydraulik verwendet wird: Hydrauliköl, Motorenöl, Spindelöl usw. usw.
Was definitiv nicht verwendet werden darf sind säurehaltige Öle, also alle echten Getriebeöle.
MB hat damals Motorenöl für die Hydraulik der kleinen Unimogs freigegeben, um dem Landwirt die Wartung und die Bevorratung zu vereinfachen (denn Motorenöl hat man ja immer irgendwo herumstehen). Technische Gründe für die Verwendung von Motorenöl dürfte es nicht gegeben haben.
Allerdings ist eine Ackerhydraulik wegen der Wechselmöglichkeit der Anbaugeräte immer etwas verschmutzungsgefährdet. Und Motorenöl enthält immer Additive, die Schmutz lösen und in der Schwebe halten. Hydrauliköl enthält solche Additive nur, wenn es auch draufsteht ("detergierend").
Beim Kauf von Kleinmengen ist einfaches Motorenöl im übrigen viel preisgünstiger als detergierendes Hydrauliköl, das dürfte auch schon vor 50 Jahren so gewesen sein. Derzeit bekommt man im Baumarkt 5 Liter 15W-40 Motorenöl ab etwa 5,-¤, qualitativ ist das genau ausreichend für die 411/421 Hydraulik. Detergierendes Hydrauliköl kann billiger sein, allerdings wird man dann 100 Liter abnehmen müssen...
Gundo
Verfasst: 06.11.2006, 19:28
von grusler
Bei unseren Fendt´s ist auch in der Hydraulik Motorenöl drin, je nach Lieferung 15W40 oder 10W30. Ins Getriebe kippen wir auch Motorenöl zum nachfüllen, wenn das Getriebeölfass grad unauffindbar ist

^
Gruß
Max
Verfasst: 06.11.2006, 22:38
von Thomas_D
Hallo Max,
Motoren-Öl im Getriebe ist auf die Dauer auch nicht der Hit. Da geht dir irgendwann mal der Verschleiß in den Sync Ringen hoch. Wenn du kleine Mengen nachfüllst ist's sicher kein Problem, solange du auch mal nen richtigen Ölwechsel machst.
Ich habe übrigens auch so ein Oelfass wie du
@ Michael:
Wenn du in die Sauganlage deines Motors entlüftest würde ich auch statt Hydraulikoel Motorenöl nehmen. Aber wie gesagt, ich entlüfte in's Freie (wie von Frank beschrieben) und fahre mit Hydrauliköl. Habe beim Ölwechsel ca 16 Liter verbraten. D.h es rentiert sich einen 20 Liter Kanister zu kaufen. Habe das Zeugs bei Ritec bestellt und so um die 50 Euronen bezahlt. Da kann man nicht meckern.
Gruesse
Thomas