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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

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Moderatoren: stephan, mbtrac_passion

#209415
Servus,
hat jemand von euch Erfahrung mit den Niedrigkabinen (schätze hier ist eine Mauser montiert) auf dem 700S? Hab eschon gelesen, das man gerne mitm Kopf anstößt, wenn man über 180cm ist, trifft leider für mich nicht zu (nur 175cm).

Laufen die Scheiben gerne an (kann ich mir bei soviel Glas gut vorstellen)?

Was heißt eigentlich das S? Schnelläufer?

Die Reifen sind zwar neu aber ich schätze für Wald- und Wieseneinsatz nicht sehr geeignet.
War die Kipppritsche so original zu haben oder is die vom Unimog "geklaut"?

Möchte mir den hier mal anschauen

http://www6.traktorpool.de/suchen/detai ... _id=949053

Steht nicht weit von mir, deshalb interessant für mich.


Wäre schön wenn mir jemand vielleicht auch mit technischen Daten weiterhelfen könnte.

Schöne Grüße
Michael
#209434
Hallo Michael,

die Pritsche war offizielles Zubehör und in der Tat die kurze Pritsche von einen Unimog.

Zu der Kurzbezeichung "S" habe ich in meinen Büchern folgendes gefunden:

ab 1982 drei neue Varianten
MB-trac 700 K für Gewerbe, Industrie und Kommunal, mit Kipppritsche, spez. Bereifung und Anbauvorrichtung für Winterdienst
MB-trac 700 G besonders für Einsatz auf Grünland
MB-trac 700 S für normaler Zug- und Pflegearbeiten

Was der genaue Unterschied zw. G und S war steht leider nicht drin. Nur noch die Anmerkung, dass die Niedrigkabine besonders bei der "G"-Ausstattung verbaut wurde.

Also ist "Dein" MB-trac ein Mix von allen drei :D

Mit mehr kann ich Dir leider nicht helfen.

Glückauf

Lutz
#209482
Hab auch selber noch ein bissl was rausgefunden. Die montierte Kabine ist eine Mauser (steht jedenfalls in der Anzeige).
Und die Haube die montiert ist (komplett geschlossen) ist eine Schallschutzhaube wie sie bei Rangierfahrzeugen (auch im Daimler Werk) verwendet wurde. Was die Theorie, das es ein S ist, also Fahrzeug für Pflege- und Rangierarbeiten, stützt.
Teerschneider sind ja auch montiert, deutet auf Straßeneinsatz hin.

Werde nächste Woche mal besichtigen, da werd ich dann schon sehen wo und wie der gelaufen ist.

Thanks@ Lutz

Michael
#209491
Hallo Michael,

die Pritsche konnte auf jeden MB-trac der Baureihe 440 geordert werden. Dennoch waren es fast ausschließlich 700-er, die die Pritsche hatten.
Die Kommunaltracs waren natürlich überwiegend mit der Pritsche ausgestattet.
In unserer Gemeinde läuft noch ein 900 turbo mit Pritsche.

Der Buchstabe "S" erschien als Anhang nur zur Bezeichnung des 700-ers. Das hängt mit der besonderen Geschichte dieses Modells zusammen.

Der Ur-MB-trac war ein 65/70 (440.161), der im Laufe des Jahres 1975 zum MB-trac 700 "mutierte".
Der 65/70 hatte ausschließlich ein 8-Gang Getriebe mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25km/h.

Als der 700-er (440.162) den 65/70 ablöste oder ersetzte (wie auch immer man das richtig nennt), gab es diesen erstmalig auch in der 30- und 40 km/h Variante. Die 30-er und 40-er hießen dann 700 S (wie Schnellgang).

Das S beschreibt damit keine Ausstattungsvariante in Form einer technischen Ausrichtung des Fahrzeugs hin zu einem speziellen Einsatzgebiet sondern nur die Ausstattung 14/7 Gänge.

Die 25km/h Variante des 440.162 hieß seinerzeit 700 N, wobei das "N" jedoch nie den Weg als Aufkleber zur Motorhaube des jeweiligen Tracs gefunden hat.

Da die 25-er Variante aber fast keine Zulassungszahlen mehr hatte, findet man auf fast allen 700-ern der Mittelschalterbaureihe (440.162) dieses besagte "S".

Grüße

Holger
#209494
Hallo Holger,

dann lag Michael mit seiner Vermutung ja genau richtig - S = Schnellgang.

Habe ich so nicht herausgelesen aus den Buch, aber dafür ist das Forum ja da, jeder bringt eine bisschen (manche hier natürlich auch mehr) Infornation und am Ende ist jedem geholfen.

@Michael
Viel Erfolg beim Besichtigen und vielleicht bekommt der MB-trac ein neues Zuhause.

Glückauf
Lutz
#219724
Lutze hat geschrieben:...

Was der genaue Unterschied zw. G und S war steht leider nicht drin. Nur noch die Anmerkung, dass die Niedrigkabine besonders bei der "G"-Ausstattung verbaut wurde....

Lutz
Hallo Lutz,

der "kleinste" MB-trac ist seit 1983 in einem, seit 1989 in zwei Exemplaren mein "heißgeliebtes" Spielzeug, daher besaß ich fast alles, was es als lesbares seinerzeit von DB zu diesem Fahrzeug gab.

Die Bezeichnung G bedeutete, wie Du richtig beschrieben hast, Grünlandversion. Der Unterschied war in der Grundausstattung die Bereifung 14.5R20 auf den Unimog 403/406-er Trommelbremserfelgen 11x20, wohingegen der Ackerschlepper (also N oder S) mit 14.9R24 oder 12.4R28 bereift war.
Damit besaß der 700G bereits eine erheblich niedrigere Bauhöhe sowie bessere Kippsicherheit am Seitenhang, als der S.
Die Mauserkabine war als zusätzliche Niedrigkabinenvariante lieferbar und brachte, wenn ich mich recht erinnere, weitere etwa 20cm.
Obwohl sie theoretisch für jeden 440-er Trac bestellbar war, kenne ich fast ausschließlich 700-er mit der Mauserkabine.

Beim S musste für 40km/h Endgeschw. der 7. Gang drehzahlbegrenzt werden, da er ansonsten 50km/h laufen würde. Der 8. Gang war bei beiden gesperrt.
(Die 700-er Tracs besaßen (leider) die gleiche Achsübersetzung, wie die 403/406, deshalb würden sie im größten Gang aufgrund der größeren Bereifung als beim 403/406 fast 100km/h laufen.)
Die durch den geringeren Abrollumfang der kleineren Räder des G niedrigeren Geschwindigkeiten wurden durch einen bis zur Nenndrehzahl drehenden 7. Gang realisiert.

Grüße

Holger

MB-trac 700G: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... Wender.jpg
MB-trac 700: http://www.konedata.net/Traktorit/Kuvat/86MBTrac700.jpg
#229228
Hallo,
ja, G Stand für Grünland. Es wurden "Grünlandreifen" montiert, man ging oft davon aus dass der Trecker auch in niedrigere Ställe fahren musste, somit niedrigere Kabine und oftmals auch ein Frontkraftheber um ein Mähwerk vorne anzubauen.
Diese Infos habe ich noch im Kopf von alten Prospekten. Besaß in den 70/80er eigentlich alle Prospekte und Poster von Unimog / MB-trac die aber mit einem Umzug anfang der 90er verschwanden - leider.
Das K war überwiegend Ausdruck für Komunal - auch kleinere Räder, Pritsche und übliche Komunalausstattung.
In Erinnerung habe ich dies auch deshalb, weil der Anblick der Mauser Kabine sehr gewöhnungsbedürftig war. Auch haben wir Anfang der 80er einen MB-trac 65/70 als Gebrauchtmaschine ausprobiert. Der ist selbst einen Tag vor einem 4-Schar Rabe Beetpflug mit Packer gekommen. Den konnte der zwar ziehen aber eben, ist ja auch klar mit 65PS wesentlich langsamer als der FIAT 880 mit 88PS.
Und wenn ich doch schon Schreibe - wem es interessiert
Der MB sollte damals ein in die Jahre gekommenen Hanomag Brilliant 600 mit Frontlader ersetzen. Leider ist es nicht zum Kauf gekommen. Stattdessen wurde ein David Brown 1210 und ein MF65 von der Mercedeswerkstatt Fenner & Co. gekauft. Mein Wunschtrecker war damals der MB-trac 1100 oder 1300. In den 80er Jahren war dies für einen 70ha Betrieb allerdings noch eine sehr hohe Leistung. Selbst Lohnunternehmen lagen damals bei ca. 100PS.
Die Leistungen bei uns in der Umgebung nach Jahren:
Mitte bis Ende der 70er die ersten mit rund 70PS. Wir 1975 ein FIAT 750, viele andere einen IHC 644 oder 744.
Ende der 70er bekamen wir einen FIAT 880, war der erste im weiten Umkreis mit Kabine. Dann folgten weitere mit Fendt LS600 oder Deutz DX85.
Erst Ende der 80er kamen die ersten mit Leistungen um die 100 PS. Und in den letzten Jahren ist hier wirklich das Wettrüsten der PS-Klassen entfacht. Es geht in den 200 PS. Ob es sich rechnet???
#230318
Hallo Bernd,

Du kommst aus dem Emsland, was mich schon sehr lange interessiert, einmal zu besuchen!
Stammst Du aus einem alteingesessenen Wohnort oder gehörst Du zu den Neusiedlern, denen die Firma Ottomeyer seinerzeit den Sand auf den Torf geschaufelt hat?

Grüße

Holger

Für die Ahnungslosen hier ein paar Informationen:

Die Firma Ottomeyer kaufte bei Fowler Dampfpfluggespanne, die in eigener Regie (erheblich) leistungsgesteigert wurden und bauten hierfür einen eigenen Moorkulturpflug, auch Kuhlpflug genannt. Der größte von Ottomeyer gebaute Kuhlpflug mit Namen Mammut konnte 2,15m tief pflügen und holte den unter den Mooren liegenden Sandboden nach oben über das Moor. Auf der Furchenseite mit einem mehrere Meter großen Furchenrad, auf der ungepflügten Seite mit einem Raupenantrieb ausgestattet, wurde dieser Pflug von je zwei Ottomeyer-Lokomobilen hin- und hergezogen.
Ausgehoben wurde der Pflug mit einem auf der Lafette angebrachten Hilfsdiesel mittels eigener Hydraulik.
Die dadurch entstandenen Sandmischkulturböden vorzugsweise im Emsland leisteten nach den Hungerjahren am Ende des 2. Weltkrieges einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Ernährung In Deutschland!
Angesichts der damaligen Ernährungslage ist die heute als Raubbau an der Natur bewertete Moorkultivierung aus damaligem Blickwinkel nicht zu verurteilen!

Wer sich für so was interessiert, hier in Bild und Ton festgehalten:
http://www.historischer-filmservice.de/ ... uegen.html

Auch interessant:
http://wettrup.net/Moor/Dampfpflug.htm
http://www.moormuseum.de/
http://www.moormuseum.de/freigelaende.htm
http://www.nordwestreisemagazin.de/moor/
#231864
Hallo Holger,
ich komme von einem Hof. Auch bei uns wurde kultiviert. Auch habe ich davon noch etwas in Erinnerung obwohl ich zu damaliger Zeit, Anfang der 70er erst um die 5 oder 6 Jahre alt war. Es müssten auch noch alte Schwarz/Weiß Fotos davon existieren, habe diese aber noch nicht eingescannt. Diese bringen auch nicht ganz viele Details.
Bei uns wurde nicht mehr mit Ottomeyerpflüge kultiviert sondern mit Planierraupen vor einem davon gezogenen Pflug. Es konnte damit um die 2 Meter mit gepflügt werden.
Ich kann mich noch gut daran erinnern daß ich höllischen Respekt vor den Planierraupen hatte. Auch an die großen, bei uns sogenannten Kienstubben (oder wie auch immer das geschrieben wird) kann ich mich erinnern, wie diese zu großen Haufen zusammengefahren/geschoben wurden um verbrannt zu werden. Diese wurden auch Jahrelang als Feuerholz für ein Kamin genutzt.
Übrigens habe ich gerade in der letzten Woche noch eine Unimogfuhre dieser Stubben geholt die noch an einer Stelle lagern. Das Aufladen geht mit dem Atlaslader und Greifer sehr gut.
Das Moor ist zwar als Weideland bewirtschaftbar, wenn es Regnet gibt es bei uns in den Flächen aber immer noch Streifen in denen das Moor einfach zu tief war. Hier würde man mit den Fahrzeugen bei feuchter Witterung versacken.
Um beim Unimog zu bleiben: in dieser Zeit hatten wir zwei Unimogs. Diese waren tätig die kultivierten Flächen brauchbar zu machen. Einer, ein 411 aus Bj 63 mit neuen Achsen besaß auch vorne und hinten Zwillingsräder. Leider kann ich mich aber an diesen Arbeiten nicht mehr erinnern. Ich denke aber, daß diese eine Fuhre nach der anderen mit Stubben beladen wurden um diese dann wieder abzukippen. Auch kann ich mich an einer Egge / Grubber erinnern die mit einer Kette an die Ackerschiene befestigt wurde und von links nach rechts sprang.

Die von Dir eingestellten Links habe ich noch nicht geöffnet (lahmes ISDN) aber vom Hinweis Wettrup kann ich was anfangen. Aus diesem Ort habe ich meinen Unimog gekauft. Hier verlaufen auch nur gerade Straßen was nach der Kultivierung und Flurbereinigung in dieser Gegend so angebracht war. Überall sind Siedlungshöfe. Einige haben überlebt, viele aber auch aufgegeben. Werde mir die Links aber noch anschauen.

Viele Museen zeigen die Geschichte des Emslandes. Eines z.B. in Hesepe, wird auch Moormuseum genannt. Hier gibt es auch eine überholte Dampfmaschine mit Ottomeierpflug. Oder das Heimatmuseum in Cloppenburg.

Auf einem Lehrbetrieb bei Kampe (auch Lk Cloppenburg)habe ich aber noch eine andere Art der Kultivierung kennengelernt. Hier wurden die Moorflächen übersandet. Mit Schnecken wurde hier der Sand unter dem Moor heraufgefördert um diesen dann oben zu verteilen. Die Sandschicht ist dort ca. 30cm dick. Dort wird auch geackert, ist aber auch viel Weideland. Beim Gülle fahren z.B. ist es aber "tödlich" anzuhalten da der Boden unter jedem Rad wegsackt, dahinter wieder hoch kommt, ähnlich als wenn man auf einem Schwamm drückt. Hat man keinen Schwung mehr dann ist ein Anfahren ein schwieriges unterfangen.
Mehr später ... .
#231880
So,
hier noch einmal ein Zitat aus: http://wettrup.net/Moor/Dampfpflug.htm

Nach dem zweiten Weltkrieg wollten staatliche Stellen schnellstmöglich Land für Heimatvertriebene Bauern bereitstellen. Eine schnelle Kultivierung im Grenzgebiet zu den Niederlanden war aber auch gewünscht um den niederländischen Gebietsanspruch in diesem Grenzgebiet zu verhindern. Am 1. Oktober 1946 nahm die Firma Ottomeyer die Kultivierarbeiten im Emsland auf.

Wenn die Emslandplan nicht umgesetzt worden wäre hätten die Niederlande Gebietsansprüche auf die "trostlose Wildnis" gefordert. Dann wären wir jetzt wohl Niederländer.

Vor dem Krieg war im Emsland keine Wirtschaft oder ähnliches. Heute ist hier nur noch Hightech. Ob es ein Versuchskernkraftwerk in Lingen war, kenne ich schon als Kind, ob es die Magnetschwebebahn oder die Versuchsstrecke von Mercedes in Papenburg. Alles liegt um die 40km Entfernung zum Wohnort.

So wie auf dieser Seite http://www.moormuseum.de/frame.htm
findet man noch viele Bilder im Emsland und Cloppenurg / Saterland. An vielen Stellen sieht man auch heute noch Feldbahnen, Torfabbau, Torfstechen aber auch Rückentwicklung dieser Flächen. Für Außenstehende bestimmt sehr interessant.
Fahr doch, wenn´s geht, mit zum Unimogtreffen und bleib ein paar Tage länger. Dann hast Du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Auch die Meierwerft oder die Magnetschwebebahn könnten Dich sicher begeistern. Obwohl, das Moor ist im Sommer am schönsten. Habe dort auch noch einen Teich- allerdings momentan keine Fische.
#232914
holgi63 hat geschrieben:Hallo Bernd,

Du kommst aus dem Emsland, was mich schon sehr lange interessiert, einmal zu besuchen!
Stammst Du aus einem alteingesessenen Wohnort oder gehörst Du zu den Neusiedlern, denen die Firma Ottomeyer seinerzeit den Sand auf den Torf geschaufelt hat?

Grüße

Holger
Moin Holger,

Andere Stelle, selbe Welle ;)

Dann lade ich dich und deine Frau doch mal Herzlich ein uns hier im Norden zu besuchen und wir erkunden zusammen das Emsland mit den ausgiebigen Torfabbaugebieten.

Auch interessant ist das Moormuseum wo man den echten Ottomeyer noch Anschauen und Bestaunen kann...

Wie wär´s mit uns?

Gruss Hartmut
#233130
Hallo Bernd, hallo Hartmut,

danke für Eure Beiträge, mal sehen was sich machen lässt, evtl. sogar dann:
Bernd-Thomes hat geschrieben:...Obwohl, das Moor ist im Sommer am schönsten. ...
Wir bleiben in Kontakt!

Liebe Grüße in den Norden

Holger
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