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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#508598
Hallo zusammen, bei meinem 411 und auch bei meinem 421 sind die Vorderen Federn im laufe der Jahrzehnte Müde geworden,sie haben sich gesetzt und der Federweg wird immer kleiner.
Für diese Federn gibt es in meiner alten Heimat Dortmund einen Fachmann, der die Federn wieder "aufweckt" und höher keilt. Die Firma Federn Rüter GMBH.Wie der Freundliche Chef mir am Telefon sagte kostet der Spaß mit Kugelstrahlen ca,35€ pro Feder. Das finde ich, ist ein Fairer Preis. VG ULI
http://tremmelbromse.blogspot.de/2013/1 ... edern.html

http://www.federnrueter.homepage.t-online.de/Kontakt
#508625
Hallo Uli
Ferdern sprengen war früher eine standard-Arbeit für jede Federschmiede. Die Federn hatten aber nicht mehr die gleiche "Leistung" wie neue. Um das zu erreichen müsste die Feder neu geglüht, gehärtet und angelassen werden.
Beim Recken von Spriralfedern ist der Vorgang analog, nur das nicht gebogen sondern der Stab verdreht wird. Mit dem Kugelstrahlen kann man die Randzone nachvergüten, was der Feder nochmal für einen Verlängerung der Lebensdauer zugute kommt.
Wichtig ist, besonders die Enden vorher auf Anrisse zu prüfen, zumindest mit dem Farbeindringverfahren. Das geht mit zwei Sprühdosen und ist bei sauberer Oberfläche gut zu erkennen.
Da du ja nicht professionel mit der Kiste unterwegs sein wirst, wird es deinen Einsatz aushalten.
#508776
Hallo Uli,
bei Rudi sind 17 mm eingebaut und die sind sehr weich. Ein Kollege von mir hat auch 17 mm, aber steinhart.
Ja es gab 17mm und 19mm und 22mm bei Frontanbaugeräten wie Schneefräsen.

Danke für den Tipp, werde morgen dort mal anrufen.
#508780
Hallo Fabian,
ja, habe ich berücksichtigt, denn an Rudi sind neue Stoßdämpfer und trotzdem deutlich weicher. Verstärkte Variante(an rudi), genau wie an dem brettharten vom Kollegen, die sind aber eher Luftpumpen da verschlissen.
#508810
Hallo Hannes,

ja, Federn kann man wieder weich machen. Genauso wie jeden anderen Stahl kann man den Federdraht weichglühen. Hinzu kommt, dass jedes Material eine zyklische Belastung nur endlich lange ertragen kann (vergl. Wöhlerkurve, Mohr Kommers Jasper etc.), bevor es ermüdet.

Bei einer Spiral- oder Schraubenfeder ist neben der Drahtstärke (Durchmesser) auch die Steigung/ Windungszahl entscheident. Dazu kommt die Materialfestigkeit. Diese kann durch unterschiedliche Mechanismen erreicht werden (Aufhärten, Feinkornbildung, Ausscheidungen, etc.)

Woher wisst ihr, dass es sich um identische Federn handelt? Nur die Drahtstärke ist bekannt. Der Mechanismus mit dem die Festigkeit des Drahtes erreicht wird ist unbekannt. Auch die Anzahl der ertragenen Lastspiele, beziehngsweise das Belastungskollektiv oder -equivalent, da die Belastung einer Feder sicher nicht immer gleich hoch ist.

Gruß
Markus
#508830
Hallo Hannes,ist es möglich die Stoßdämpfer zu lösen. Es kann ja auch sein das die Dämpfer fest sind ! Klingt zwar unwarscheinlich aber einen Versuch ist es doch bestimmt Wert.Habe in meinen Handbuch folgende Werte gefunden.Ungespannte Länge 302-5 Federweg pro 100Kg Belastung 12,68mm früher 14,9 mm
Hallo Markus, weichglühen geht natürlich.Dann müßen sie wieder gehärtet werden.
VG Uli
#508837
mhame hat geschrieben: Auch die Anzahl der ertragenen Lastspiele, beziehngsweise das Belastungskollektiv oder -equivalent, da die Belastung einer Feder sicher nicht immer gleich hoch ist.
Hallo Markus, ist es Dir möglich das in einfachen Worten auszudrücken? Ich verstehe nicht was Du meinst.
VG ULI
#508858
Hallo Uli,

ja, das mache ich gerne. Zuerst muss man wissen, dass jede Belastung einen Werkstoff schädigt, auch wenn man sich das bei Stahl meist kaum vorstellen kann. Nimmt man eine Büroklammer und biegt die hin und her, bricht auch das Metall nach einer Anzahl von Zyklen. Wenn man sich das vorstellen kann, versteht man auch den Rest.

Ich wähle eine Brücke als Beispiel. Diese wird immer belastet, wenn ein Fahrzeug hinüber fährt. Die Brücke wird belastet und wieder entlastet. Dadurch biegt sich die Brücke durch und wieder zurück. Ähnlich der Feder. Aktuell an der Leverkusener Brücke zu erleben.

Eine neue Brücke kann dabei mehr reine PKW (leicht) Überfahrten ertragen, wie die gleiche Brücke an schweren LKW. Wenn aber beide Fahrzeugtypen (leicht und schwer) gleichzeitig über die Brücke fahren, lebt die Brücke kürzer als wenn nur PKW fahren und länger als bei reinen LKW Überfahrten. Das ist also eine zyklische Belastung mit unterschiedlichen Belastungen.

Um dennoch zu sagen, wann die Brücke Ermüdungsrisse zeigt gibt es verschieden Theorien (u.a. Palmgen Meiner) um die Schädigung des einzelen Zyklus an der Gesamtschädigung zu bestimmen. Immer wenn 100% Schädigung erreicht ist (Schadenssumme =1) ist das Bauteil kaputt. Jetzt summiert man die einzelnen Schädigungsanteile im Verhältnis zur spezifischen Gesamtschädigung auf und bei 1 (=100%) ist die Zeitfestigkeit erreicht.

jetzt zur Feder:
Wenn du dir bei der Feder jetzt eine ruhige Straßenfahrt und ruppige Geländefahrt vorstellst, weißt du was eine unterschiedliche Belastung ist. Der Feder sieht man aber nicht an, ob sie schon x-tausend mal im Gelände hart eingefedert ist, oder die gleiche Anzahl sanfter Straßenstöße hinter sich hat. Sie sieht immer gleich aus, hat aber eine unterschiedliche Schädigung schon erreicht.

Jetzt kannst du das Material Rekritallisationsglühen und der innere Aufbau wird sich ändern. Danach muss die Feder wieder vergütet werden. Viele Federdrähte sind kaltgezogen und haben schon eine Festikkeit durch Pastifizierung. Die kannst du durch eine Wärmebahandlung nicht mehr weiderherstellen.

Was wir jetzt nicht berücksichtigt haben sind Kerben und Oberflächenfehler. Diese sind beliebte Stellen für Anrisse. Dann sinkt natürlich rapide unsere ertragbare Lastspielzahl (die immer an eine Belastung oder ein Belastungskollektiv gekoppelt ist). Das könnte man berücksichtigen, in dem man mit Anpassungsfaktoren rechnet (Abschwächung von Materialkennwerten oder Erhöhung auf der Belastungsseite).

Daher ist es auch sehr wichtig, wenn man Federn strahlt, kein scharfkantiges Strahlgut (daher nur arrondiertes Drahtkorn) zu verwenden. Gekerbte Bauteile mit mechanischen Kerben (z.B. mit der Säge abgerutscht), metallurgische Kerben (Fehler in der Kristallstruktur) oder struturelle Kerben (aufgeschweißte Rippen, Steifigkeitssprünge durch schroffe Übergänge) sind für ein dynamisch belastetes Bauteil schwer zu berechnen und nie von Vorteil.

War das verständlich? Federn sind leider komplizierter als sie ausssehen.

Bei dem Beispiel von Hannes ist nur der Drahtdurchmesser bekannt, aber nichts zur Geschichten der Federn. Abgesehen von weiteren Systemeinflussgrößen wie Gummilager, Stoßdämpfer, Rad-reifenkombination etc. Schon der reine Vergleich der des bauteils Feder ist schwierig. Es gibt zu viele Parameter die wir nicht kennen.

Gruß
Markus
Zuletzt geändert von mhame am 22.08.2017, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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