Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#103346
Hallo !!!

Wieviel Zeit vergeht bis sich der Zeiger an der Öldruckanzeige bewegt :?:
Der Motor wird bei ca. + 10° gestarten und läuft dann ca. eine halbe Minute auf Standgas erst dann bewegt sich der Öldruckzeiger und geht schnell von 0 auf 5,5 bar.
Bei anderen Motoren (PKW) steigt der Öldruck sofort nach dem Start.
Wie ist das bei euren OM 352 Motoren.
Danke!!
Gruß aus dem Schönbuch
UnimogHeim
#103365
Hallo Unimogheim,

keine Panik bekommen! Völlig normal bei den alten Schinken. Nach Standzeit läuft das Öl aus dem Filter zurück in die Ölwanne. Das dauert seine Zeit bis das der Öldruck wieder aufgebaut ist und ist beim OM 352 völlig normal.

Selbst im warmen Betriebszustand ein Öldruck bei Leerlaufdrehzahl von knapp "nur" 1 bar und bei Volllast ca. 3 bar ist völlig o.k.

Also

nerve behaale (nerven behalten) wie wir eifeler sagen :wink:

Gruß
Stefan
#103384
Hallo Unimogheim! (Wie heisst Du mit Vornahmen)
Wenn Du den Unimog täglich startest könnte wahrscheinlich die Schmierung für die Zeit gerade noch ausreichen. Aber wenn er länger steht liegt die Kurbelwelle auf den Hauptlagern Metall auf Metall und da ist der Lagerschaden nur mehr eine Frage der Zeit.
Es ist überhaupt ein Unding bei einem Fahrzeug wie den sonst sehr langlebigen Unimog den Motor oder die Anbauteile(Ölkühler und Ölfilter) so zu konstruieren, dass sie ablaufen. Das ist bei täglichen Einsatz nicht unproblematisch, bei einer Arbeitsmaschine, die wie der Unimog oft Saisonbedingt eingesetzt wird gar nicht zu vertreten.
Aus meiner Lehrzeit (1970) kann ich mich erinnern, dass bei gewissen Mercedes Pkw nach dem Ölwechsel empfohlen, bzw. vorgeschrieben war den dort „Hängenden Ölfilter“ aufzufüllen um Schäden zu vermeiden. Andere Pkw mit „ Stehenden Ölfilter“ haben eine spezielle Gummimembrame um ein auslaufen zu verhindern. Die Verwendung baugleicher Filter ohne dieser Membrame führte über kurz (bei hohen Drehzahl nach dem Starten) oder lang zu Lagerschäden. Dabei bewegte sich die Öldrucklose Zeit im einstelligen Sekundenbereich.
Jetzt werden manche denken, der OM 352 hält das locker aus, aber es gibt immer wieder Fälle von extrem niedrigen Öldruck oder Lagerschäden die meiner Meinung nach nur auf diesen Umstand zurückzuführen sind. Es kann jeder selbst kontrollieren wie viele Tage es dauert bis das Öl abgelaufen ist und der Ölstand in der Wanne nicht mehr steigt und wie viele Sekunden es dauert bis sich Öldruck aufbaut. Meinem Gefühl nach ist jede Sekunde eine zuviel.
In der Betriebsanleitung steht steht meiner Meinung nach zu Recht nach langer Stehzeit sollte der Motor solange ohne Gas gestartet werden bis der Öldruck aufgebaut ist.
Ich glaube das ist mit der Originalbatterie, wenn sie nicht mehr ganz neu ist, schlecht möglich. Außerdem befürchte ich der Starter mit Riezel und der Zahnkranz hätten keine sehr lange Lebensdauer.
Ich habe eine andere Lösung gefunden.
Mein Öldruck war bei heißen Motor um die 2,5 bar (mit Manometer gemessen, nach Betriebsanleitung noch ausreichend, für mein Gefühl zu wenig) und nach Kaltstart dauerte es ca. 15 bis 20 sec (oder mehr ich habe es nicht gestopptbis sich Druck aufbaute. Einige selbsternannte Unimogfachleute erklärten mir das sei das kein Problem.
Das ließ mir keine Ruhe, ich kippte das Fahrerhaus, baute den Kühler aus , löste die vorderen Motorlager und hob den Motor stark an. Dann demontierte ich die Ölwanne.
Meine Hauptlager waren an der Unterseite sehr stark abgenützt.(Vom Trockenlauf nach langer Stehzeit).Die Pleuellager waren in Ordnung, habe sie aber gleich mitgewechselt.
Vor der Montage der Ölwanne habe ich noch eine Verschraubung eingeschweisst, um mittels einer kleinen Elektropumpe Öl anzusaugen und nach längerer Stehzeit den stehenden Motor auf Öldruck zu bringen. War nicht sehr viel Aufwand und hat sich seit 14 Jahren gut bewährt.
Der Öldruck ist jetzt bei heißen Motor und Nenndrehzahl über 4,5 bar. (218 000 Km alt)


Auf ein recht langes Motorleben!
#103555
@Herbylix,
wo drückst Du denn das Öl mit der E-Pumpe rein? Mit so einer Lösung hab ich auch schon geliebäugelt, da ich meinen eben auch nicht täglich brauche und mein Mechifreund mir mal lang und breit erklärt hat, wie sie das früher mit den LKW Motoren nach Reperaturen gemacht haben.
Das eine Problem ist die lange Zeit, die der Motor braucht, um überhaupt Druck aufzubauen, aber selbst dann ist noch lange nicht überall Öl. Bei so grossen Motoren kann es bis zu 2 Minuten dauern, bis der Schmierfilm aufgebaut ist.
#103569
Hallo Herbert,
konntest Du die Hauptlager des Motors, im eingebauten Zustand wechseln?
Beschreib mal bitte kurz die Abläufe! Kannst Du noch ein Paar Details zu Deiner Zusatzpumpe machen? Typ, Leistung, wie geschaltet, wo drückst Du das Öl wieder in den Motor, Werkstoff der Ölleitung, usw. Hast Du Fotos, auf denen man etwas erkennt? Interesiert mich sehr!

Wole aus Heidelberg
#103570
Hallo Herbert,
mal wieder eine Superidee von dir. Bringt es schon etwas nur den Ölfliter aufzupumpen? ( als kleine Lösung ), und gibt es auch eine - von außen ereichbare - Stelle um den Schmierölkreislauf unter Druck zu bringen.
Wenn mich in Zukunft einer nach Systemen der Motorschmierung fragt werde ich die Kaltmotorschmierung ( System Herbylix ) als Toplösung darstellen.
Ist deine E - Pumpe fest montiert und wird vom Amaturenbrett gestartet ?
Mit allergrößtem Respekt Winni
#103706
Hallo Zusammen!
Freut mich, dass ihr meine Idee gut findet!
Als Pumpe habe ich jetzt einen kleinen Starter mit einer Lenkservopumpe gekoppelt, der hängt mit einer Schelle unter dem Fahrerhaus links an der schrägen Strebe. Der erste Versuch war eine ganz billige kleine Impellerpumpe angetrieben mit Lüftermotor,aber nach einen halben Jahr löste sich der Gummiimpeller auf, da er wahscheinlich nicht ölfest war.
Ich werde demnächst den Vesuch machen, eine Servopumpe(sollte eine Zahnrad- oder Laufringpumpe und keine Schieberpumpe sein) mit einer ausrangierten Accubohrmaschine anzutreiben. Ich konnte mir vorstellen, die 1- 2 Minuten könnte auch eine 7,2 oder 9,6 Volt Bohrmaschine vertragen.
Auch werde ich probieren ob es möglich ist das Öl beim Ölmassstab rauszusaugen, da ja das Rohr weiter unten einen grossen Durchmesser hat.
Von der Pumpe weg habe ich einen 10mm Hydraulickschlauch zum Ölfiltergehäuse, auf das ich ich eine 10L Verschraubung geschweisst habe.
Wichtig ist ein Rückschlagventil, damit das Öl nicht durch die Pumpe zurückläuft. Ich habe dazu einen kleinen Hydraulikstecker genommen und statt der Kupplung einen Drehteil mit einen O Ring als Dichtung darauf befestigt und eine Verschraubung angeschweisst.
Ich lasse die Pumpe solange laufen bis ein Öldruck angezeigt wird. (Hört man auch wenn die Pumpe auf Druck geht, ich erreiche bis 3 Bar).
Die Hauptlager und Pleuelager sind bei eingebauten Motor tauschbar.
Hütte kippen, Motorlager lösen, Motor hoch anheben, Ölwanne ab und los gehts. Wenn alle Hauplagerböcke gelöst sind, kann man die oberen Schalen leicht mit einen Alublechstreifen rausschieben, aber auf die richtige Seite wegen der Nase.
Bei den Pleuelagern sollte man aufpassen, dass die Kolben nicht zu tief runtergehn, sonst könnten die Kolbenringe unten rausrutschen. ( Kann bei manchen Motoren passieren, ich weiss nicht ob es beim OM 352 so ist).
Fotos habe ich keine, werde aber welche machen und dann einstellen, das wird aber 1 bis 2 Wochen dauern.
#103734
Richtig genial deine Konstruktion! Mit nem Accuschrauber dürfte es gehen, allerdings würde ich eine Festeinbauversion vorziehen.

Das Öl-Absaugen über den Ölmeßstab geht ohne probleme. An manchen Tankstellen gibts dafür sogar extra Geräte. Stellt sich nur wieder die Problematik wenn du deinen Ölwechsel darüber machst, bekommst du nichts mehr mit. Beim "normalen" Ölwechsel durch herausdrehen des Stopfens siehst du auch evtl. Abrieb oder Spähne im Öl (was bei den guten alten Motoren auch mal vorkommt) - das ist dabei dann nicht mehr möglich...
#103748
Als Pumpe kann man eine eine Pumpe von einem Ölbrenner verwenden. Meine Teile liegen zwar schon alle im Regal, zum Einbau ist es bisher noch nicht gekommen.
Mein Ansatz ist der: eine längere Standzeit mit allmählicher Kompettentleerung findet ja überlicherweise zu Hause statt. Dort ist dann auch ein normler Stromanschluß vorhaden, so dass die gesamte Brennerpumpe mit Motor verwendet werden kann. Ebenso möchte ich die Motorvorwärmung dann über eine Heizpatrone im Motorölkreislauf bewerkstelligen, das erwärmte Öl wird dann mittels Pumpe durch den Motor gedrückt. Da für die Fremdvorwärmung sowieso ein Netzanschluß vorhanden sein muß, wären dann zwei Probleme mit einem Schlag gelöst. Die Anlage und auch die zwischengeschaltete Heizpatrone soll mit Schnellkupplungen Saug- und Druckseitig versehen werden, so dass sie modular je nach Bedarf demontiert werden kann.
Als Sauganschluß ist einfach ein große Hohlschraube mit Öse an der Ölablassschraube geplant. Um zu verhindern, dass nicht immer der gesamte Ölschlamm aus dem Sumpf angesaugt wird, verlängert man die Hohlschraube innen um ca 2 bis 3 cm.
#103789
Hallo

Warum nicht eine 24V Dieselpumpe aus einer Baumaschiene Zweck endfremden und so anklemmen das Sie nur läuft wenn die "Zündung" an ist und so bald Ladestrom der Lima anliegt die Pumpe aus ist.

Nur so als Idee.

Gruß

Thomas
#103806
Hallo Zusammen!
Noch ein kleiner Zusatz: Meine erste Version mit dem Ölfüllen vor dem Starten machte ich mit einen selbstgeschweissten Behälter, der mit einen Hydraulikschlauch mit der eingeschweissten Verschraubung des Ölfilters verbunden war. Der Schlauch hatte eine Kupplung und vor dem Behälter einen Absperrhahn. Wenn ich in die Scheune fuhr, schloss ich den Behälter an und füllte ihn bei laufenden Motor (ca. 2 Liter). Durch eine große Einfüllschraube konnte ich beobachten wann er voll wurde. An der Oberseite des Behälters befand sich ein Schlauchlosventil und mit einen 12 Volt Minikompressor( ich habe keinen Strom in der Scheune) drückte ich das Öl vor dem Starten wieder zurück in den Motor. Dann Behälter abkuppeln, starten und fertig.
Wenn ich dazumal schon einen Ölmessstab a la Unimurr gehabt hätte, wäre das Ölnachfüllen ohne Abnehmen der Motorabdeckung möglich gewesen. :wink:
#103814
Hallole,
um nochmal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:
Mein OM 352 im 435er baut sofort nach dem Start ca. 2bar Öldruck auf.
Sobald nach ca. 5 sek. der Ölkühler gefüllt ist, geht die Druckanzeige auf Anschlag.
Da der Druckaufbau im Lager (Ölfilm) nichts mit dem Öldruck der Pumpe zu tun, sondern nur durch die Kurbelwellenumdrehung erfolgt, ist dieser Druck von 2bar mehr als ausreichend, die Welle beim Start zu schmieren.
Der Öldruck bzw. die Ölmenge einer Schmierölpumpe dient im wesentlichen nur dazu eine gewisse Ölmenge an allen Lagern sicherzustellen und in der Hauptsache, durch eine große Ölmenge beim Betrieb das Lager zu kühlen.

Gruß

Fred
#103885
Hallo Forum,

der Ölfilm im Gleitlager an Kurbelwelle und Pleuellager ist am unbelasteten Motor völlig ausreichend, bis der Motor den Öldruck aufbaut.
Auch nach längerer Standzeit liegt niemals Metall auf Metall.

Die drei Sekunden für den Öldruckaufbau sollte man eigentlich erwarten können, oder?

Jedes Basteln an der Ölversorgung ist nur für Zeitgenossen wichtig, die beim Unimogstarten so im Stress sind, dass sie den Druckaufbau nicht mehr erwarten können. :wink:

Die Motorentwickler bei DC waren auch in den 60zigern keine Idioten und wusten schon, was sie tun.

Gruß

Franz
#103894
@ Franz
Mit dem Ölfilm nach langer Standzeit etc liegst du leider falsch. Bei jeder Gleitlagerberechnung lernt man, ab wann metallische Reibung bzw ab wann der hydrostatische Schmierkeil aufgebaut wird. Dazwischen gibt es den kritischen Punkt der Übergangsreibung. Dieses Problem wird in gesonderten Rechnungsgängen genau berechnet. Gleitlagerberechnung ist ein sehr umfangreicher Rechengang und keine Sache der Einschätzung, alles andere ist Wunschdenken, die Realität sind anders aus. Man kann den Übergangspunkt selbst bei hydrodynamisch geschmieten Lagern weit nach unten drücken, vermeiden kann man ihn nicht.
#103905
Hallo

Also die Tatsache das der Motor die ersten Sekunden ohne Öldrück läuft finde ich schon nicht so prickelnd zumal wir hier auch schon 700 U/min haben. Das Öl was noch in den Lagern ist muss da sicherlich schwerstarbeit leisten.

Aber eine andere Frage kam mir eben. Der Öldrück wird am Ölkühler gemessen. Heißt an der letzten Stelle wo das Öl hin kommt. Die Frage ist ob nicht an den anderen Stellen im Motor schon wesentlich früher bzw direkt nach dem Start schon Öldrück abliegt.

Wenn ich gesundheitlich wieder auf dem Damm bin kann ich das mal prüfen da ich noch einen zweiten ungenutzten Öldrückgeber am Ölfiltergehäuse habe.

Gruß

Thomas

Hallo! :D Da kann man nur GROSSEN RESPEKT zo[…]

Hallo in die Runde, ich habe das leidige Problem[…]

404 fire kipper

Any chance for dimensions of Auspuff Dichtungen??[…]

Hast du @stephan ein paar bilder von deiner Insta[…]