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#393372
Moins,

für meine Rentenversicherung habe ich ein paar alte Unterlagen gesichtet. Dabei ist mir der "Lehrvertrag für Landwirtschaftslehrlinge", dem ich seinerzeit verpflichtet war, in die Hände gefallen.

Unter
V. Pflichten des Lehrlings
ist u.a. zu lesen
Der Lehrling verpflichtet sich:
- nach bestem Wissen und Können den Anordnungen des Lehrherrn nachzukommen und fleißig und pünktlich alle dienstlichen Verpflichtungen auszuführen
- dem Lehrherrn und anderen Vorgesetzten Gehorsam zu erweisen und die im Betrieb und im Haus bestehende Ordnung streng einzuhalten
- sich jederzeit so zu führen, wie man es von einem deutschen Jungen erwartet.
Nein, der Lehrvertrag ist nicht aus "Adolfs" Zeiten, er ist von 1968!

amüsierte Grüße
Ulli
#393378
Hallo zusammen,

@Helmut, der Lehrvertrag stammt nicht aus "Adolfs" Zeiten, nein, der stammt aus "Kaisers" Zeiten.
Deine Generation ist doch die erste, die die Realität wirklich richtig erkannt hat.
In vielen Höfen liegen Tonnen von Schrott, der nicht in Bargeld umgesetzt werden können, solange der Opa noch lebt.

Als hier in der Nachbarschaft Mitte der Siebziger Jahre eine Kurve entschärft werden sollte, hat man dem Bauern einen Streifen Land abgekauft. Da lag ein großer Haufen Feldsteine, der jedes Jahr beim Pflügen größer wurde. Abgesprochen war, daß die Baufirma die Steine kostenlos abtransportiert.

Man hatte aber die Rechnung ohne den Opa gemacht, der hat einen Platz gefunden wo die Steine wieder hin gekippt werden mußten. "Man kann die doch noch gebrauchen."

In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts hat niemand mehr einen Stall aus Feldsteinen gebaut.

Gruß Lothar
#393411
Hallo
@Helmut, der Lehrvertrag stammt nicht aus "Adolfs" Zeiten, nein, der stammt aus "Kaisers" Zeiten
abbaabba
ich abe nix gesagte :shock: Ulli viel mehr Alte als ische

Ich musste mich verpflichen
...ein zuverlässiger Mitarbeiter und Handwerker zu werden
... die Vorschriten zu befolgen
... die mir übertragenen Verpflichtungen zu erfüllen
... die Gesellenprüfung abzulegen :shock:
... mich bei Aufnahme in die häuslicher Geminschaft der Hausordnung zu fügen
( auch 1968 :wink: )
Man hatte aber die Rechnung ohne den Opa gemacht, der hat einen Platz gefunden wo die Steine wieder hin gekippt werden mußten. "Man kann die doch noch gebrauchen."
Opa hat recht, bei uns hier ist ein Steinhändler, der mit alten Pflaster- und Feldsteinen handelt. Ein gebrauchter Blaukopfpflasterstein kostet 1€. :shock: :shock: :shock:
Zu DDR-Zeiten hat der das Zeug von dort als Aushub massenweise importiert, das Geld liegt auf der Straße.
#393417
Ja, ja,

heute ist es manchmal so,

dass die Kinder die Eltern erziehen

dass die Lehrer vor den Schülern Angst haben (müssen!)

dass der Lehrling - äh, Auszubildende - sich weigert, den Hof zu kehren, was aber noch niemandem geschadet haben dürfte :wink:

...

Andererseits sind wir heute unbefangener und aufgeklärter und wenn man damit vernünftig umgeht, gibt es viel mehr Möglichkeiten zu leben, zu lernen und zu arbeiten.

Machen wir alle das Beste draus!
#393420
Hallo zusammen,

@ Helmut tschuldigung, hab irgendwie die Wechstaben verbuchselt.

@ Christoph, mit die ärmsten sind wohl unsere Polizisten.

Ich bin kürzlich bei einer Veranstaltung mit meinem Nebenmann ins Gespräch gekommen. Es ging um das Benehmen einiger Jugendlicher.

Der Mann war von Beruf Polizist. Er war der Meinung, daß "diese Brut" nicht mehr beherrschbar ist. "Diese Rotzlöffel sind saufrech, und jeder zweite Satz ist, hau doch her.

Und was die Schädlichkeit der Arbeit angeht, ich lebe noch.

Als ich anno 62 meine Lehre begonnen habe, gab es das Jugendschutzgesetz bereits. Jugendliche unter achzehn Jahren dürfen nur vierzig Stunden in der Woche arbeiten.

Die reguläre Arbeitszeit war damals 45 Stunden. Da gab es in einem Handwerksbetrieb der hauptsächlich auf Baustellen zu gange war nur: mitmachen.

Ich habe auch zwei Stundenbücher geführt. In dem einen stand die Wahrheit, im anderen täglich acht Stunden.

Wenn viel in der Werkstatt gearbeitet wurde (bei einem 45 Mann Betrieb nicht selten) mußte ich oft noch am Samstag für drei/vier Stunden antreten.

Das feine an der Sache war, daß ich für jede Überstunde 50 Pfennig bekommen habe, bei einem Stundenlohn der Guten Monteure von 4,25 DM

Gruß Lothar.
#393421
Den Lehrlingen geht's doch heute richtig gut, wenn man vergleichend noch weiter in die Vergangenheit schaut (aus Wikipedia):

Vom Mittelalter bis zum Beginn der Industrialisierung war der Lehrling Mitglied einer Meisterfamilie. Gleichzeitig mit dem Eintritt in Lehre übernahm sein Lehrherr neben der Ausbildung auch Unterhalt (Kost und Logis), Obsorge und die Vormundschaft über den Lehrling, der ihm neben dem Lehrgeld auch unbedingten Gehorsam schuldete. Zum Lehrvertrag gehörten ein Gelöbnis des Gehorsams und der treulichen Dienste seitens des Lehrlings. Es gab bis ins 20. Jahrhundert hinein auch ein gesetzlich festgelegtes Züchtigungsrecht (Recht zur „väterlichen Zucht“) des Lehrherren über den Lehrling.

Heute bekommt der Lehrling Lehrgeld, statt solches bezahlen zu müssen, und schlägt auch schon mal zurück ... :wink:
#393423
Hallo zusammen,

@ Christoph, klar geht es uns gut. Was Du hier aufzählst gibt es schon lange nicht mehr.

Was es aber gibt sind Jugendliche die "händeringend" nen Ausbildungsplatz suchen, dann aber "den Dreck hinschmeißen".

Nicht etwa weil sie schikaniert werden, sondern weil sie einen ganz normalen Arbeitstag nicht überstehen.

Als wir vor wenigen Jahren einen neuen Lehrling bekommen hatten, habe ich den Chef gefragt, aus welchem Hut er denn den hervorgeholt hätte.
Die Antwort war : Von den sieben die man eingeladen hatte, war er der einzige,der in zusammenhängenden Sätzen gesprochen hat.

Die Zukunft und ich grüßen, Lothar
#393427
Hallo Lothar,

von unbrauchbaren oder selbst hinschmeißenden Lehrlingen hört man ja allenthalben. Schlechte Nachrichten verbreiten sich aber besser als gute und leuchten dann in einem besonders hellen Licht.

In Wirklichkeit geht es doch irgendwie auf- oder mindest seitwärts. Sonst müssten wir heute völlig am Boden liegen. Denn schon die alten Griechen haben sich über die nachlassende Moral der Jugend beschwert.

Mit den armen Polizisten hast Du sicher Recht. Ich habe auch einen solchen in der Bekanntschaft. Der war bei Stuttgart 21 im Einsatz und sah sich mit Rasierklingen fuchtelnden Jugendlichen gegenüber. Hingegen mit ihren Lehrern müssen sich die Schüler doch irgendwie arrangieren, was dem Verhältnis die Spitzen nimmt.

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