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#431210
Hallo Lothar,

leider bin ich kein Seilkenner. Aber ich habe mal gehört, dass bei Hubseilsystemen bewusst mit inneren Verspannungen gearbeitet wird. Dann laufen die Seile angeblich ruhiger. Es dürfen ja auch keine Wirbel verwendet werden. Die Drehkräfte bei Laständerung würden sonst zerstörerisch wirken, indem es dort zu heftigen Rotationen kommt.
#431213
Hallo Lothar,

gemeint ist hier nicht der Wirbel am Haken, sondern der - nicht zulässige - im Seil!
#431215
Hallo Christoph,
ich weiß ich nerve,
Einfachseil und Haken mit Wirbel.
Oder ohne Wirbel. Ist egal die Last würde sich drehen. Das Seil einfach aufdrehen. Das kann nicht sein.
Der andere Punkt ist noch die Seilspannung in einem gespanntem seil beim Seilbruch.
Gruß Lothar
#431224
Hallo @all,
ich zitiere mal aus folgendem Fachbuch:
Rudolf Becker
Das große Buch der Fahrzeugkrane.
2. ergänzte Auflage Herausgeber : Rene Hellmich
ISBN 3-934518-00-1

Ka.21.1
Auswahl der Hubseile.
Hubseile müssen so beschaffen sein, daß sie den besonderen Beanspruchungen und Anforderungen für eine mehrlagige Trommelwicklung entsprechen. Es kommen nur drehungsfreihe Seile in Frage.

Auswahl der richtigen Seilschlagrichtung zur 1. Lage-Trommelsteigung und Einscherung Trommel rechtsgängig Seil= Linksgängig. Einscherung von der Trommel aus gesehen rechts(Rollenkopf)
Trommel Linksgängig Seil= rechtsgängig. Einscherung von der Trommel aus gesehen Links(Rollenkopf)

Der Seildurchmesser, die Trommelsteigung und der Rillengrund müssen die Vorschriften...... einhalten.
Die Trommelendlagen sind mit passenden Anhebe und Füllkeilen zu versehen. Ebenso muss die Seilablenkung in den Trommelendlagen zwischen 0.7° bis 2° betragen. Die Seilablenkung zwischen den Seilrollen soll 4° bei gefetteten Seilen nicht überschreiten. Die Seile müssen ohne Verdrehbeanspruchung fest auf der Trommel aufgewickelt werden.

Korrekter Seildurchmesser zur Trommelsteigung ! Spiel zwischen den einzelnen Seilen 0.005 bis 0.015 x dn
Wenn sie ohne Spiel auf der Trommel liegen scheuern sie sich durch.

Die Unterflasche muss schwer genug sein , so daß sie bei maximaler Einscherung mit leerem Haken und größter Hakenhöhe, das Seil bis zur Trommel bei Senkbewegung so straff hält, daß kein Schlappseil entstehen kann. (Gefahr Seilschaden)

Drallgefahr:
Besonders während der ersten Seilbetriebszeit baut sich im Hubseil u. U. ein gewisser Drall auf, der bei Nichtbeachtung zu erheblichen Seilschäden (Korbbildung) führen kann.

usw... Das ist nur ein ganz kleiner Auszug vom Fachwissen über ein Hubseil. Es gibt Hubseile die sind für den Nacken - A- bock und ziehen den Gitter Ausleger hoch.. usw.. es gibt viele Arten von Hubseilen. Sie sind für Ihre Aufgabe gebaut. Und nur für diese.

Ich zitiere noch zwei Arten von Hubseilen.
rechtsgängiges Gleichschlagseil. oder: linksgängiges Kreuzschlagseil.
Dann gibt es konventionelle Litze : geschmeidiger.
verdichtete Litze: biegesteifer.
Und zum Schluss noch die Erklärung für Einstrangbetrieb: Aufbau der Seilkonstruktion eines rechtsgängigen drehungsfreien Seiles: Bei Belastung dreht die Innere Lage in umgekehrter Richtung zur äußeren Seillage.

Ein Hubseil ist für den einen Zweck gebaut und auch nur für den einen bestimmten Kran. Ich habe im ersten Posting eine Funktion beschrieben, die ein Seil leisten muss. Was heißt, man kann (darf-sollte)es nicht Zweckfremd verwenden. Die Wichtigste Funktion ist das korrekte aufrollen auf die Winde. Und das geht ohne Aufspulhilfe...eben durch seine Beschaffenheit.

Aber am einfachsten und sichersten ist die Einstellung, Hubseil is nix... :trink
Zuletzt geändert von festus am 28.11.2013, 08:57, insgesamt 1-mal geändert.
#431227
Hall Christoph,
den Wirbel(Drallfänger) ist nicht verboten sondern bei Kranen die längere Zeit das Hubseil nicht entlasten, sehr zu empfehlen. Da Mobil-Krane ständig umscheren müssen um die Windenkraft an die Hublast anzupassen, wird der Drall immer gleich herausgemacht. Genauso ist es vorgeschrieben in welche Rollen man die Seile macht um die Kraft in den Ausleger zu leiten. Wie schon geschrieben bildet sich am Anfang eines neuen Hubseiles ein Dehnungsdrall, den man immer wieder herausmachen muss. Voll austeleskopieren und Flasche auf den Boden stellen. Seil entlasten und entgegen dem Drall verdrehen. Das ein paarmal und dann ist gut. Man muss beim umscheren immer darauf achten keinen Drall zu verursachen. Die Nachwuchsfahrer....haben von so was leider keine Ahnung....die Kollegas..
#431246
Liebe Unimog-Freunde,

Kran ist ja nicht gleich Kran. Es gibt verschiedene Krantypen und noch mehr unterschiedliche Anwendungen. Wie Festus schon schreibt, werden Seile sogar auf bestimmte Maschinen hin konstruiert.

Also ist Kranseil noch weniger gleich Kranseil und es gibt für jedes Seil eine spezifische "Einbau- und Betriebsanleitung".

Da Seile Sicherheitsvorschriften unterliegen, muss man wohl ein zur Maschine und Anwendung passendes Seil wählen, um Risiken zu minimieren und Vorschriften zu erfüllen. Letzteres geschieht natürlich oft sehr widerwillig. :wink:
#431257
Guten Tag zusammen,
und deswegen ist es fast immer mit Gefahr verbunden, wenn Seile angeboten und verkauft werden ( egal wo, auch hier in der Com ) von denen der Verkäufer nicht weiß, woher sie stammen und welcher Konstruktion dieselben sind
und der Erwerber auch keinen Schimmer hat, was er da kauft und in Anwendung bringt. Es sind mit Seilen, egal welcher Art und Verwendung, schon die schlimmsten Unfälle geschehen. Ich spreche aus meiner Erfahrung in meinem ehemaligen Job. Ein Kopf, welcher durch ein Seil abgetrennt wurde, hat einen feinen Schnitt zwischen eben demselben und verbliebenen Halsrest.
Es treten sehr große Kräfte auf, die kaum zu beherrschen sind. Deswegen immer Obacht bei Verkäufen von Seilen. Ich denke, dass man bei einem Unglück in Mithaftung genommen werden kann.Und ich spreche hier nicht nur von lapidaren Abschleppseilen, die zweckentfremdend verwendet wurden.
Also, viele Grüße und Obacht
ADI
#431258
411117 hat geschrieben:Und ich spreche hier nicht nur von lapidaren Abschleppseilen, die zweckentfremdend verwendet wurden.
Ha...

gibt ja für winden rechts und links geschlagene Seile...

und bei nem Abschleppwagen ist das ziemlich Scheiße wenn das Seil so aufgetrommelt ist das es sich unter Last nen linksdrall hat.

Da stehst du aufn ner Landstraße, willst nen BMW ausm Graben ziehen und dir fliegt 3 x die Schleppöse raus....


Danach kam Frontträger inkl Öse neu, 2m Brechstange und 110kg Schlosser danach dreht sich nix mehr.... 8)
#435403
Hallo,

es gibt grundsätzlich einen Unterschied zwischen Ziehen (Pullen) und Heben (Liften). Hauptsächlich sind die Sicherheitseinrichtungen unterschiedlich (Endlagenbegrenzer, Kupplungen im Kraftfluss etc.).

Für die Kranauslegung galt viele Jahre die DIN 15018. Die ist mittlerweile durch die EN13001 abgelöst. Ein Teil davon befasst sich mit der Auslegung von Seilen. Es gilt nur noch der dritte Teil der DIN 15018 für Fahrzeugkrane.

Für Brücken- und Portalkrane gilt u.a. die EN 15011.
Für Serienhubwerke gilt die EN 14492-2, für Winden (Puller) die EN 14492-1.

Und jetzt viel Spass beim Lesen.

Gruß,
Markus
#435452
Hallo Freunde,
macht die Sache nicht so kompliziert.
Im Ladegeschirr der alten Stückgutschiffe liefen ganz simple Drahtseile 6 x 22 mit Faserseele, Durchmesser ca 22mm , eher simpler Stahl, Sicherheit mind 6 fach bei 5 to Nutzlast. Liefen auf Winden mit glatter Trommel, liefen im Betrieb auch über Kreuz, wurden , wenn man Lasten aus den Lukentaschen ziehen mußte, auch über Kanten gezogen - kurz, die wurden brutaler gefordert als ihr heute eure Forstseile belastet. Abgerissen hab ich keinen gesehen, die Seile waren nach einem Jahr Einsatz fertig.
So ein simples Seil sollte es auch auf seiner Winde tun, Bedingung: Du weißt, was du tust, kannst Seilschäden erkennen und die Seile rechtzeitig wechsel. Seemannsregel: Findet man auf einer Länge x= 30facher Seildurchmesser mehr als 10% der Einzeldrähte als Freischhacken, ist das Seil fertig.

By the way - Die DDG Hansa fuhr schon in den 30er Jahre mit 200 t tragenden Bäumen Lokomotiven nach Indien, schätze , da waren auch nur einfache 6kardeelige Seile drin. Ein Stülken Schwergutbaum in den 60ern hatte 6 Kradeelige Seile in der Warrington Seale Machart (6 x 36 plus Stahlseele). Nachteil: wenn die Seile eine Macke hatten, begann die Ladetalje, sich zu verdrehen. Wenn Du mal mit so einem Törn gekämpft hast, weißt Du, warum man Verdrehungsresitente Drahtseile erfunden hat. Festus, von dem Seil, das Du heute auf dem Kran hast, hätten wir 1970 nur geträumt.

Aber auf den Forst - oder Bergungswinde: Man hat keinen tonnensachwerden Ladeblock, der das Schlappseil verhindert, auf sauberes Auflaufen auf der Winde muß Ingo schon selbst achten. Ein hochwertiges Kranseil auf der Winde ist Perlen vor die Säue werfen, das ist eher empfindlich wenn die nächste Lage aufläuft, rustikale Seile sind eher unempfindlich. Wichtig ist eine Ausreichende Bruchlast (Mind 6fache Sicherheit)- die Vorteile von Forstseilen kann ich nicht einschätzen
LG Wolfgang
Zuletzt geändert von See_baer am 10.01.2014, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
#435462
See_baer hat geschrieben:Hallo Freunde,
macht die Sache nicht so kompliziert.
Im Ladegeschirr der alten Stückgutschiffe liefen ganz simple Drahtseile 6 x 22 mit Faserseele, Durchmesser ca 22mm , eher simpler Stahl, Sicherheit mind 6 fach bei 5 to Nutzlast. Liefen auf Winden mit glatter Trommel, liefen im Betrieb auch über Kreuz, wurden , wenn man Lasten aus den Lukentaschen ziehen mußte, auch über Kanten - kurz, die wurden brutaler gefordert als ihr heute eure Forstseile belastet.
Kleine Anektdote am Rande

Muschelkutter

Da haben die Holländer die Fangkörbe mit 1 oder 2 halben Schlägen fest gemacht.

Zum Öffen der Knoten wurde die Flex genommen!

Der Skipper meinte

billiger, schneller und vor allem zuverlässiger als Kausch + Schäkel

Hast du @stephan ein paar bilder von deiner Insta[…]

Hallo in die Runde! :D Ich möchte Euch ge[…]

Neue Website: Unimog404.de

Liebe Freunde des Unimog 404, nach einigen Wochen[…]

Servolenkung im 404?

I hab' eine MB100 Getriebe gekauft.....m-m-m-m-m-m[…]