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#496437
Servus Community,

da hier im Forum ja scheinbar sehr viele Ihren Unimog als Hilfskraft für die Holzgewinnung verwenden möchte ich mal auf eure Erfahrungen setzen. Wir planen derzeit den Bau eines Ofens mit Durchlauferhitzer zur Warmwassergewinnung. Unser Haus wird gerade Kernsaniert und hat eine Wohnfläche von ca. 180 m².

Da wir die Betriebskosten des Hauses gerne möglichst gering halten möchten und auch an der nachhaltigen Befeuerung interessiert sind bietet sich ein Ofen an. Uns stellen sich jedoch unentwegt einige Fragen.

1. Wie groß wird voraussichtlich der Holzbedarf für Heizung und Warmwasser in der Heizperiode sein?
2. Wie viel Waldfläche benötigt man um diesen Bedarf decken zu können? / Wir besitzen derzeit ca. 2,3 ha Mischwald welcher seit mindestens 40 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurde.
3. Wie viele Stunden Arbeitszeit investiert ihr je fertigem Raummeter Brennholz?

Ich bin schwer beeindruckt, welche Mengen an Holz hier viele jährlich bewegen und gewinnen. Das wird bei den meisten doch sicherlich deutlich über den Eigenbedarf hinausgehen oder?
Freue mich auf eine angeregte Diskussion und Informationen.

Viele Grüße vom Niederrhein

Christian
#496439
Hallo Christian,

was für ein Verbrauch ein neuer Holzofen hat, kann der Heizungsbauer sagen. Danach richtet sich auch die Größe des Waldes.

Und wie lange man braucht, um das Holz passend zu haben? Naja, mit der Zeit für das Ablagern nicht vor Winter 18/20 je nach Holzart. Aber Du meinst eher die Arbeitszeit. Mit einem Harvester und Spaltautomat ist der Wald ruckzuck weg. Mit der Bügelsäge dürfte es einige Jahre dauern. Sorry für die blöde Antwort. Aber genauer ist schwierig.

Nach Deinen Fragen würde ich mal schätzen, dass Du bisher eher weniger Holz gemacht hast. Darum würde ich mich an Deiner Stelle eher nicht alleine auf Holz verlassen. Ich selber mache ca. 35 rm im Jahr. Das ist für Hobby schon nicht wenig. Ich habe einen U406 mit Seilwinde, eine große Husquarna und kleine Dolmar. Mit Steuer, Versicherung für den Mog und Sprit sowie Verschleiß sind pro Jahr so knapp 600,00 € weg. Darum Hobby. Es muss schon Spaß machen. Wir heizen parallel noch mit Gas und sparen etwas mehr als die Kosten. Aber der Mog ist ja auch Hobby. Darum kann man das so nicht rechnen. Wir sind eben auch gerne im Wald.

Viele Grüße
Uwe
#496441
Für die Beheizung der ca. 180 m“ Wfl. brauchst Du ca. 30 Festmeter trockenes Buchenholz bei einem effektiven Ofen. Wenn Du im Sommer fürs WW auch heizen willst dementsprechend mehr, aber das würde ich eher über Solarthermie machen. Wichtig sind bei beidem große Pufferspeicher, ca. 2.500 Liter für die Größe des Hauses ist bei Stückholzheizung angebracht.
Zu Deiner Aufwandsfrage: wenn wir Polter kaufen, dann brauchen wir zu zweit für einen fm ca. 1 Stunde zum sägen und spalten. Wenn wir auf dem Stock kaufen oder im eigenen Wald fällen, dann lässt sich das schwer sagen insgesamt; man müsste Fällen, Entasten, Herausziehen etc. umrechnen auf die Einheit......
Noch was zu Deinem Mischwald: mir ist kein Ofen bekannt, der so ohne weiteres mit gemischtem Holz umgehen kann..... jedenfalls kein moderner Vergaser. Bei mir misst die Lambdasonde zum Beispiel Unsinn, wenn ich Weichholz mit reinwerfe. Ein wenig Eiche oder Kastanie schadet nicht.
#496450
Hallo Christian,
was du für dein Haus an Holz benötigst kann hier wohl keiner mit Sicherheit sagen.
Evtl. kannst du anhand von Beispielen auf einen ungefähren Verbrauch schließen.

Ich fang mal an:
Einfamilienhaus, Baujah 1987, ganz gut isoliert mit ca. 140m2 Wohnfläche, beheizt mit Holzvergaser + seperatem Pelletskessel (3000l Puffer).
Ich benötige ca. 7 Festmeter Hartholz (meist Buche & Esche) + ca. 300Kg Pellets.

Mein Schwiegervater hat ca. 10Hektar Wald, da bekomme ich mein Holz kostenlos (bzw. ich helfe ihm bei seinen 50-80 Festmetern jährlich).
Aus eurem Wald dürften 7-10 FM pro Hektar kommen (regional allerdigs auch mehr/weniger möglich),
wenn alles nur Brennholz wird reicht das allemal für euren Bedarf.

Was für einen Stand hat denn dein Haus nach der Sanierung / Renovierung?
Evtl. kann dir auch ein Energieberater (oft sind Schornsteinfeger auch Energieberater, mit dem musst dein Vorhaben eh absprechen) weiterhelfen.

Gruß
Thomas
#496451
Servus!

Über zwei Ha. dürften auf alle Fälle ausreichend sein. Wenn 40 Jahre nicht bewirtschaftet wurde, hast Du die ersten Jahre allein durch die Auslichtungsmaßnahmen mehr als genug. Allerdings könnte sich dann eine Lücke auftun, wenn aufgrund eines zu dichten Bestands kein Jungholz nachwachsen konnte.
@Thomas: Ein HDG Holzvergaser kommt mit Mischholz gut zurecht.
Grüße Andreas
#496453
Hallo Community,

und erst einmal vielen Dank für eure Infos. Ich entschuldige mich erst mal für die doch etwas unpräzise Fragestellung und werfe noch mal etwas mehr Infos in den Raum.

Isolation des Gebäudes:
Das Gebäude ist voll unterkellert und erhält ein neues und gut isoliertes Dach + moderne Kunststofffenster. Baujahr des Hauses ist 1974. Da das Haus verfügt über eine nicht gedämmte Klinkerfassade. Ich rechne durch die neuen Fenster und die Dachisolierung eine deutliche Verbesserung herbeiführen.

Derzeitige Heiztechnik:
Es ist eine Gas Brennwertanlage mit einem alter von zwei Jahren verbaut. Das heißt, wir bekommen keinen kalten Hintern, wenn wir kein Holz mehr haben und das Haus kühlt bei längerer Abwesenheit auch nicht aus. Im Sommer werden wir nur mit Gas das Warmwasser erzeugen. Nach ausführlicher Lektüre der Fachliteratur rechne ich in unserem zwei Personen Haushalt mit einem Warmwasseranteil von 5-10% beim jährlichen Energieverbrauch.

Geplanter Ofen:
Wir haben nun drei Ofenbauer für einen Termin im Haus gehabt. Klar ist uns, das der Ofen sicherlich eine Amortisationszeit von 8-10 Jahren hat. Uns ist das gute Gefühl, die Heizenergie selbst zu gewinnen als auch der Luxus etwas Wert. Dabei rechne ich Spielzeug wie Kettensäge und Unterhalt des Mog bewusst nicht mit ein. Das ist halt Hobby und ein Hobby kostet nun mal Geld :lol: ;-)
Der Kamin wird so wie es derzeit ausschaut ein wasserführender Eckkamin mit ca. 15 kW Heizleistung. 55% der Wärme können dabei im Kessel gespeichert werden. Im Kopf kalkuliere ich derzeit mit ca. 80€ Heizkosteneinsparung je verwendetem Raummeter Kaminholz.

Müssten wir das Holz zukaufen, so würde ich über diese Art von Kamin sicherlich gar nicht nachdenken. Die aktuelle Holzsituation würde für mich aber auch bedeuten, dass ich erst 2019 mit eigenem Holz heizen werden. Ggf. eher wenn das Totholz aus dem Wald trockener sein sollte.

Ich lese derzeit ein Buch zum Thema Bewirtschaftung von privatem Wald. Dies ist leider nicht auf die Brennholzgewinnung ausgelegt. Was könnt ihr an Literatur empfehlen? Für mich stellt sich die Frage, auf welche Abstände wir auslichten sollten und welche Bäume erntereif sind? Oder soll erst mal das Schwachholz raus?

Viele Grüße

Christian
#496457
Hi Christian,

unabhängig von dem Brennholzthema ist mir aufgefallen, das Du ein Haus aus 1974 komplett abdichtest (neue Isolierung, Fenster usw.) hast du Dir mal Gedanken über den Luftaustausch gemacht, Thema Lüftung...
Ich habe als Gebäudeverwalter (Neudeutsch Facilitymanager) und Mitarbeiter in einem Bauamt fast täglich mit Schimmel und den Folgen des "industrialisierten" Modernisieren von Wohnhäusern zu tun. Leider wird hier oft vergessen , dass ein nach den Standards isoliertes und abgedichtetes Haus täglich ca. 5x belüftet werden muss. Das ist im Normalfall unrealistisch - Lüftungsanlagen können dies mittlerweile energetisch vertretbar sehr gut - kosten zwar ne Menge (weshalb sie oft nicht verbaut werden) die Kosten machen aber meiner Ansicht nach- energetisch und auch bauphysikalisch absolut Sinn.
Nur mal als Gedankenanstoß evtl. ist das Thema bei Dir ja geklärt.

Grüße und viel Erfolg

Thomas
#496458
Hallo!

Mit dem letzten Punkt hast Du ein großes Thema aufgemacht. Das Schlagen "erntereifer" Bäume ist eher zur Gewinnung von gutem Möbelholz oder Sägewerksware (v.a.starkes Nadelholz) zu verstehen. Brennholz fällt "nebenbei" an.
Schnellwachsendes, "minderwertiges" (entschuldigt den Ausdruck) Pioniergehölz wie Birken, die anderen Bäumen Licht nehmen werden als Erstes entfernt. Problematisch sind auch geschlossene Buchenbestände, da sie im Sommer fast kein Licht auf den Boden lassen. Im Nadelwald sagt man, wenn Grün am Boden zu sehen ist, ist genug ausgelichtet.
Ich würde mal mit einem verständigen Förster, der die Langzeitentwicklung auch im Auge hat durchgehen entscheiden was raus kommt und was stehen bleibt.
Und: Sieh den Wald nicht nur aus wirtschaftlichen Überlegungen, sondern auch, was ein "schöner" Baum ist -oder werden kann und welcher Baum welche Rolle erfüllt ( Rand/-windschutz, Parasitenschutz, Diversität für verschiedene Tierarten etc.)
Grüße, Andreas
#496459
Hallo Thomas,

und vielen Dank für deinen Tipp. Ja, das wurde uns von einem befreundeten Architekten und unserem Heizungsbauer auch dringend ans Herz gelegt und ist in unserem Budget und der Planung bereits berücksichtigt.

@ Andreas
Auch dir vielen Dank. Das heißt deiner Meinung nach, erstmal alles entnehmen was minderwertig ist. Das sind aus meiner Sicht erst mal Tannen, verkrüppelte Eichen, Erlen, Pappeln, Kiefern und Birken. Also alles was die letzten Jahrzehnte wild gewachsen ist. Die Pappeln möchte ich zur Pflege der niederrheinischen Kulturlandschaft so oder so durch die Pflanzung von Kopfweiden ersetzen. Die stehen entlang eines kleinen Baches. Auf ca. einem Ha stehen sehr viele Eichen. Da wäre ich z.B. überfordert welche man stehen lassen sollte. Die alten raus oder die jüngeren? Ich kann am Wochenende mal Bilder machen. Ggf. lässt sich anhand dieser schon ein wenig diskutieren.
In NRM gibt es keinen kostengünstigen Support durch die zuständige Behörde. Wenn jemand zum auszeichnen rauskommt kostet dies ca. 70 €/Std. Das ist mir zu teuer. Vielleicht finde ich ja einen gelernten Forstwirt im Dorf der mal mit der Sprühdose mitkommt.

VG

Christian
#496461
Servus nochmal!
Muß was berichtigen, hatte gerade die Buche im Kopf: Tannen sind v.a. robuster gegen Schädlingsbefall, bzw. kommt es bei diesem Baum selten zur gefürchteten Massenvermehrung wie bei der Fichte. Lange Trockenheit mögen sie aber auch nicht, was bei Dir am Bach vielleicht eh nicht das Problem ist.
In welchen Klimaregionen welche Baumarten zukunftsträchtig sind, findet man oft auch auf den Seiten der Forstämter. Allerdings sind diese Einrichtung, zumindest in Bayern seit der Forstreform v.a. wirtschaflich, d.h. ertragsorientiert ausgerichtet.
Grüße, Andreas
#496492
Guten Morgen Christian,
vor dem gleichen Problem bin ich vor 11 Jahren auch gestanden. Habe 160qm Wohnfläche und ein Ladengeschäft mit ca. 350qm zum Heizen. 65 qm Garage und 300 qm Kellerräume.
Damals gingen ca. 8.000 l Heizöl durch den Brenner, das waren in Spitzenzeiten 8.000 € Kostenf für Heizen und Warmwasser. Eigener Wald war vorhanden, Holz bis dahin "verschenkt", damit der Wald in Ordnung war, d.h. keine Käferbäume etc.. Dann war irgendwann klar - Eigennutz des bisher gratis abgegebenen Holzes. Also wieder (hatte schon mal einen Unimog) einen Mog anschaffen, dann vernünftige Ausstattung, Eigensicherheit, Schnittschutzausrüstung, Lehrgänge, Beratungen durch das Forstamt (hier gibt es bei uns in Bayern Förster, die sich um die Privatwälder kümmern), dann Seilwinde, dann Anhänger, dann Holzspalter, dann dies, dann das.

Zwischenzeitlich ist es mehr als "Brennholzerwerb", sondern Hobby, das mir sehr viel Freude bereitet.
Ich verheize im Jahr ca. 50 Ster Holz, hier meistens Kiefer und Fichte. Das hört sich viel an, ist aber im Schnitt ein Ster pro Woche, dafür habe ich eine warme Wohnung, ein warmes Ladengeschäft. "Sparen" tue ich ... nichts! Eigentlich rechnet man sich viel "schön", aber so genau will ich es auch nicht wissen :) - macht Spaß und ist ein schöner Ausgleich zu den 80.000 km, die ich auf deutschen Autobahnen unterwegs bin.
Nachwuchs im Wald pro Jahr und ha. kann man schlecht sagen, da es auf die Bodenbeschaffenheit, auf die Lage, ankommt. Bei uns hat man vor der Forstreform mit 2-3 Festmeter (Festmeter!) pro ha gerechnet, nach der Reform waren es über Nacht 5-7 Festmeter, die die Förster abliefern müssen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Die Kosten für den Unterhalt des Mogs sind nicht unerheblich, es ist ein sehr kompexes System an dem immer wieder was kaputt gehen kann und meistens sind die Maschinen 40 oder mehr Jahre alt. Die Teile sind nicht "billig" und wenn du niemanden an der Hand hast, der dir bei Reparaturen helfen kann, können ruck zuck ein paar Tausender weg sein. Unterschätze die Kosten des Mogs nicht.
Vorschlag: Es gibt die Waldbauernvereinigungen, sicherlich nicht nur bei uns, sondern auch bei euch. Nehme doch hier Kontakt auf und frage nach, wer Brennholz liefern kann. Die machen auch - für Mitglieder (Beitrag bei uns so um die 20/Euro/Jahr) kostenlose Beratungen rund um Wald und Waldbewirtschaftung.
Für 2,3 ha würde ich mir einen PKW Anhänger zulegen (falls die Zuwegung einigermaßen in Ordnung ist) und so das Brennholz nach Hause schaffen.
Viele Grüße aus Nordbayern-
Axel
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