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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#501397
Hallo Reinhard,

"nur" in warmes Öl legen hilft da nicht. Hatte selbiges Problem, auch in warmes öl gelegt, drehte sich aber schwer. Denn wenn die Buchse nicht kalibriert ist verdampft das Öl da das Innenmaß der Buchse zum einen nicht passt und zum anderen ist die Vorspannung der Buchse auf den Achsschenkel nicht alltzuhoch. Was das mitdrehen der festgefressenen Buchse begünstigt.
#501401
Moin,
Vor der Montage 1Std in 75-80 Grad (also eine Stunde die Temperatur halten) heißem Getriebeöl kochen und dann langsam Abkühlen lassen. Dann sind die Poren definitiv voller Öl. Bis zur Montage im Öl lagern, dann klappt das.
Vorsicht: Kochen auf dem Kuchenherd könnte Ärger mit dem lieben Hausdrachen einbringen :mrgreen:

Das Maß ändert sich wenn die Buchse in den Achsschenkel gepresst/oder ganz! zart eingeklopft wird. Ist dabei der Kraftaufwand zu groß reißt außen der dünne Bund der Buchse ein oder ganz weg, die Buchse verformt sich dann auch.
Wenn sie im Achsschenkel sitzt muss der Kalibrierdorn mit einer Portion Öl durchgepresst werden. Der den man per Suche im Forum findet passt für die Buchsen die von Außen eingesetzt werden, ist der von den neueren Mogs. 406 etc.

Die Welle braucht nach dem Fressen auch eine neue Verschleißhülse. Hier nochmal prüfen, ob das Maß beim Abdrehen auch gepasst hat. Ist da die Passung nicht ganz genau erreicht lässt sich die Buchse zwar Aufziehen, aber sie kann sich dann nicht aufs Endmaß zusammenziehen - was wieder zum Klemmen führen könnte.

Gruß
Alex
#501403
Auch ich tippe auf die Sinterbuchse, zumal ich dasselbe Phänomen auch bereits erlebt habe. Es reichte bei mir allerdings gerade 50m auf einem Feldweg und 100m auf der Landstraße (beschleunigen bis in den 4. oder 5. Gang), bis es mir beinahe das Lenkrad aus der Hand gerissen hätte, weil der Unimog unbedingt nach rechts in den Graben wollte. In der Zeit des reflexhaften Zurückreißens in die Fahrtrichtung und einer Vollbremsung hatte es bereits den verräterischen Ruck gegeben, nach dem allen wieder ganz leicht ging. Das war der Moment, in dem sich die Sinterbuchse aus ihrem Sitz gelöst hatte und fortan im Gehäuse mit drehte.

Die Buchse passte vor der Montage problemlos über die Welle. Nach der Montage klemmte die Welle deutlich, der an sich erfahrene Unimog-Schrauber neben mir hielt ein Ausschleifen der Sinterbuchse für ausreichend, bis die Welle sich leicht sämig in der Buchse drehen ließ. Die folgende Probefahrt brachte die oben geschilderte Schrecksekunden zutage.
Die Demontage im Anschluss (2 Stunden reichen für die gesamte Vorderachse!) zeigte, dass die Sinterbuchse bombenfest auf der Welle saß und folglich beim Ziehen der Welle gleich mit heraus kam.
mhame hat geschrieben:Also ich halte Adhäsion (Fressen Haftverschleiß) der Sinterbuchse auf der gehärteten Welle für unwahrscheinlich. Dazu müsste Material durch Adhäsion anhaften und dann aus der Oberfläche herausgerissen werden. Dazu muss das Öl aus der Buchse bei Hitze erst verdampfen oder zerstört werden.

Hier ist Abrasion wahrscheinlicher. harte Partikel lagern sich in der weichen Sinterbuchse ein und reiben die gehärtete Lauffläche der Welle auf.
Daher gehe ich davon aus, dass es bei mir durchaus eine Adhäsion gab, und das schon nach erstaunlich kurzer Fahrtstrecke. Nach den vom Themenstarter geschilderten 1km sehe ich das als noch wahrscheinlicher an.

mfG
Fabian
#508697
Guten Morgen, mein Unimog fährt wieder. Es war doch die Messingbuchse im Achstragrohr, die hatte sich regelrecht mit der Steckachse verschweißt.
War wohl zu eng.Ein Bekannter hat die neue Buchse mir Schrägnuten zur besseren Schmierung versehen und dann eingepresst. Anschließend mit einer Ahle auf Maß gebracht. Jetzt sollte es dauerhaft laufen.

Übrigens hat er mir erzählt, das das Aufkochen der Messingbuchse in Öl dunkelster Aberglaube wäre und nichts bringt.

Dann noch ein schönes Wochenende!

Gruß Reinhard
#508699
Hallo Reinhard,

eine massive Messingbuchse kannst du sicher im Öl baden, die wird nie Öl aufnehmen. Hier handelt es sich aber um ein Sintermaterial, wenn es die richtige Buchse ist. Dieses hat Poren und nimmt sehr wohl Öl auf. Und weil es eine porige Struktur hat, soll die Buchse auch mit einem Dorn kalibiert werden und nicht aufgerieben. Beim Reiben können sich die Poren durch Abrieb zusetzen. Das hat mit Aberglaube nichts zu tun.

Dass eine Buchse vor dem Einpressen auf eine Welle passt, und nach dem Einpressen klemmt, ist auch logisch. Beim Einpressen wird von außen Druck auf die Buchse ausgeübt und sie kann nur durch Verforung darauf reagieren. Also wird der Innendurchmesser kleiner. Auch Reibungswärme kann dazu führen, dass eine Buchse erst mit leichtem Spiel dreht und später fest auf der Welle sitzt. Das muss nichts mit Fressen zu tun haben, sondern ist einfach ein Presssitz. Die Buchse kann sich bei Erwärmung nicht nach außen ausdehnen und zehrt das Spiel ziwschen Welle und Buchse auf. Beim Abkühlen sitzt sie dann fest auf der Welle, da das Schrumpfen anders verläuft als das Ausdehen. Man kann das auch Verzug nennen. Ähnliche Effekte nutzt man beim Flammrichten (Wärme und Verformungsbehinderung).

Gruß
Markus
#508700
Hallo
Übrigens hat er mir erzählt, das das Aufkochen der Messingbuchse in Öl dunkelster Aberglaube wäre und nichts bringt.
mag auch daher kommen, dass in der dunkelsten Ecke der Unterschied zwischen einer Sinterbuchse und Messingbuchse nicht erkannt wird. Der schlaue Sparschrauber nimmt natürlich ein Stück Messing, ist ja auch wesentlich billiger. Aber selbst Messing ist da der falsche Werkstoff, für Lagerbuchsen von drehenden Wellen wird Rotguss oder Lagerbronze verwendet, leider aber auch wieder teurer.
Hier gilt die alte Weisheit, billig kaufen ist teurer.
#508733
Moin Reinhard,

wenn das Originalteil nicht vorschriftsmäßig eingebaut und sogar verändert wurde, ist es vermurkst. Trotzdem wünsche ich Dir, dass Du lange damit fahren kannst.
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