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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#526590
Hallo liebe Community

endlich ist es soweit, ich bin mehr oder weniger stolzer Besitzer eines 404S geworden. :) Ich habe den MOG aus Belgien importieren lassen und bin mit dem allgemeinen Zustand eigentlich sehr zufrieden! - Klar gibt es hier und dort ein paar Baustellen... Warum Belgien? - Warum mache ich mir den Aufwand deutsche Papiere und eine deutsche Zulassung zu erwirken? - Keine Ahnung... Ich habe ihn gesehen und MUSSTE ihn kaufen :D

Kurz zu seiner Geschichte: Der MOG lief beim belgischen Militär und hat sage und schreibe 3500km gelaufen und stand dann wohl seit ein paar Jahren nur.

Als er dann meine kleine Werkstatt erreicht hat, war ich sofort Feuer und Flamme und habe viel Zeit investiert. Das Projekt wird keine klassische Restauration sondern viel mehr eine technische Instandsetzung (ich mag die vorhandene Patina total gerne). Ziel ist es den MOG zuzulassen, ablasten zu lassen und dann eine H-Zulassung zu erwirken. Dienen soll er mir nur als Spaßobjekt um Kontrollfahrten durchs Dorf zu machen und um meine KTM damit auf Wettbewerbe zu fahren.

Was habe ich bereits gemacht?

- alle Flüssigkeiten neu
- Reifen neu (12.5er)
- Elektrik instandgesetzt (Lichter waren merkwürdig angeschlossen)
- Batteriekasten auf Retro restauriert
- Teilweise den Motor revidiert (kann hier die Laufleistung nochmals bestätigen)
- Bremsen Vorderachse neu
- Hauptbremszylinder überarbeitet
- Bremsleitungen neu
- komplette Abgasanlage neu (was für ein schreckliches gefummel bei völlig vergammelten Hosenrohr)
- ein paar kosmetische Ausbesserungen
- diverse Kleinigkeiten und Dichtungen

Jetzt kommen wir zu den eigentlichen und für mich sehr problematischen Defizienten:

- das Zündschloss hat es komplett hinter sich und lässt sich nur noch mit einem passenden Schraubenzieher schalten, ich habe schon ein neues gekauft... natürlich das falsche, mit 3 bzw. 4 Schaltmöglichkeiten. Hat zufällig jemand die Artikelnummer von dem passenden Modell für mich? - Also so wie ich das identifizieren kann gibt es dann nur Zündung an oder aus?!

- Simmernring Getriebe zu Hinterachse: so wie ich das verstehe hat das Problem quasi jeder Unimog aus der Baureihe. Was brauche ich an Werkzeug um den Simmernring zu tauschen? - Muss die Hinterachse dafür raus, oder gibt es eine andere Möglichkeit? - Hat damit jemand Erfahrung? Ich habe die SUFU schon heiß laufen lassen, bin aber nicht wirklich zu einem Ergebnis gekommen. - Ich strebe an aus meiner Reparatur dann ein Video oder eine bebilderte Reparaturanleitung zu schreiben. :)
Ich bitte hier um tatkräftige Unterstützung. :?:

Nach den Reparaturen und noch ein paar Kleinigkeiten wäre der MOG bereit für den TÜV.

Ich freue mich auf eure Antworten :)
Allzeit gute Fahrt! :mog2

Liebe Grüße,
Robert
#526592
Hallo Robert

Gratulation zum Mog und allzeit Gute Fahrt. :party

Die Suchfunktion braucht etwas Eingewöhnung, bis man sich damit zurecht findet...

In diesem Beitrag siehst du sehr vieles:

https://bit.ly/2qBqHig

Im verlinkten Youtube-Film siehst du den eigentlichen Wechsel vom Abdichtring, welcher drehrichtungsgebunden ist.

Gruss Norbert
#526596
Hallo Robert,

Norbert hat dir ja schon einen Tipp gegeben. Mein Rat ist die Anschaffung eines WHB oder einer TDV vom Bund. In der TDV steht alles sehr detailliert beschrieben. Da das Getriebe baugleich zum 411er ist, gehen auch in diesem Fall Getriebeunterlagen vom 411. Das Getriebe ist ein UG1.

Ohne Spezialwerkzeug geht das aber nicht. Hier sind drei Stück Minimum (Abzieher f. Flansch, Zapfenschlüssel f. Nutmutter, Treibdorn für RWD und Lager). Wenn du mal nach Sonderwerkzeugen suchst, wirst du Abbildungen finden. Unter anderem wird dieser Zapfenschlüssel benötigt:

https://www.unimog-community.de/phpBB3/ ... 00#p517082

Bei dem RWD empfehle ich einen RWD von Scania. Der geht für beide Richtungen, ist nicht überlagert un kostet 1/4 vom Mercedes RWD. Er kann für die VA und HA verwendet werden.

Ja, die Achse muss vom Getriebe, wie soll man sonst an den RWD kommen?

https://www.unimog-community.de/phpBB3/ ... ia#p523915

Gruß
Markus
Zuletzt geändert von mhame am 10.11.2018, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
#526600
Hallo,

die Hinterachse ist das kleinste Problem. Die Arbeiten sind überschaubar, teilweise etwas fummelig. Die HA muss nach hinten geschoben werden. Dazu muss sie am Schubrohr, Stabi und HA Federn gelöst werden. Die Leitungen der Bremse und Sperre müssen auch gelöst werden.

Für einen Schrauber kein Hexenwerk, auch wenn es immer den Anschein macht. Wichtig sind die drei Werkzeuge. Wobei der Abzieher sorgfältig behandelt werden muss. Bei vielen ist die Buchse schon mal hingefallen und das Außengewinde hin. Viele Abzieher werden daher ohne Buchse angeboten.

Wenn man die Arbeiten machen läßt, kommen zu den paar Euro für Material schnell das 10fache und mehr an Arbeitszeitkosten. Ich habe von Reparaturen bei Mercedes gehört, die um 3000 Euro für beide RWD lagen. Gut, die haben dann meist das Getriebe ausgebaut, um besser arbeiten zu können.

Gruß
Markus
Dateianhänge:
Abzieher.jpeg
Abzieher.jpeg (65.11 KiB) 1469 mal betrachtet
#526610
Hallo Robert,

hatte an meinem "Reiseunimog"(ca. 180.000 km hauptsächlich in Afrika und Südamerika) vor 25 Jahren dasselbe Problem. Nach der vor geschilderten Reparatur des Dichtrings hat das ganze etwa 5000 km dichtgehalten. Will mir den Streß nicht nochmal antun und entlehre inzwischen in 1000 km-Abständen das Hinterachsdiferential vom überschüssigen Öl welches ich dann einfach wieder ins Getriebe schütte.
Und der Unimog läuft und läuft - und tropft. Er ist inzwischen 52 Jahre alt, da kann man schon mal inkontinent werden. Wichtig ist eben, dass er an den nassen Stellen(nicht nur Getriebe, sondern auch Vorderachse rechts und links) nicht komplett leerläuft.

Mit Mog Grüßen
Roland
#526628
Pflichte Roland da bei, verhält sich bei mir in allen Punkten auch so.....
Aber es geht wenn es dann sein muss auch ohne Spezial Werkzeuge, da man sich diese auch leicht selber Bauen kann...

Gruß Ralf
#526633
Hallo,

ganz ehrlich, dann frage ich mich, warum die Entwickler bei Mercedes einen RWD am Getriebe vorgesehen haben, wenn doch ein Ablasshahn am Differential viel einfacher ist? Oder besser gleich einen Schlauch zurück ins Getriebe. Man hätte auch die Schubrohre gleich fluten können, dann wäre die Konstruktion mit dem Docht und den Bohrungen an der VA auch überflüssig geworden. :mauer

Gruß
Markus
#526641
Hallo Markus,

nicht gleich verzweifeln. Ich denke zwar ähnlich wie Roland und Ralf, aber es kommt sicherlich darauf an wieviel Öl in welcher Zeit eben durch die Abdichtung diffundiert.
Also in welchem Verhältnis die Reparatur zum Workaround steht.
Dies im Übrigen ist eine Aussage von einer sehr guten Unimog Werkstatt, die an dem empfohlenen Workaround nun mal garnichts verdient.
Du selbst weichst ja mit Deiner Empfehlung des Scania Wellendichtringes (die ich im übrigen gut finde) ja auch von den eigentlichen Vorgaben der Konstrukteure ab.

@Robert,
welche Symptome hat den Dein Mog, dass Du Du auf die auf Die Idee des Simeringtausches kommst?
Öl da irgend etwas nach außen sichtbar oder ist es zunächst nur ein falscher Ölstand in der Hinterachse.
Wenn letzteres würde ich zunächst den Ölstand in den Achsen und im Schaltgetriebe jeweils auf den richtigen Füllstand bringen und dann erst einmal beobachten, wie groß die Ölwanderung tatsächlich ist. Für den TÜV wäre dies erst einmal unerheblich.
#526642
Hallo Jürgen,

ja, manche Werkstatt empfiehlt einen Workkaround weil sie glauben, dass der Kunde es sowieso nicht bezahlen will oder weil sie es gar nicht mehr können.

Bis auf den RWD stimme ich dir zu. Ich habe natürlich geprüft, ob der Scania Ring aus passendem Material ist. Zu dem Drall gab es immer drei Lösungen, Rechtsdrall, Linksdrall und Wechseldrall (siehe Radvorgelege neue Achse) Und es ist doch besser einen frisch produzierten weichen RWD zu verwenden als einen überlagerten aus Altbeständen. Scania benutzt diesen Ring auch am Getriebeausgang.

Wir nutzen doch auch Standard RWD wenn möglich und kaufen sie nicht bei DB. Das ist alles kein Workaround für mich.

Jeder darf machen was er will. Wenn ich aber nach Reparaturmöglichkeiten gefragt werde, bin ich gerne sach- und fachgerecht.

Gruß
Markus
#526718
Hallo
Und es ist doch besser einen frisch produzierten weichen RWD zu verwenden als einen überlagerten aus Altbeständen.
wie kommst du zu der Aussage, die Teile beim Benz wären überlagert? Hast du genauere Informationen oder Unterlagen dazu? Oder beziehst du dich bei deinem Rundumschlag auf die Lagerbestände von NOS-Händlern?
#526723
Hallo Helmut,

wo bitte schön steht, dass die Teile bei Benz überlagert sind??

Gut, ausschließen will ich das trotz Qualitätsaudits im Lager grundsätzlich im Einzelfall nicht und Wegschmeißen ist immer bitter und kostet Geld. Ich habe aber auch nicht das Gegenteil behauptet. Heute sind solche Teile mit Verfallsdatum gekennzeichnet, das war zu der Zeit, zu der einige RWD für das Getriebe UG1/11 produziert wurden noch nicht der Fall.

Mir wurden Originalteile bei meiner Restauration angeboten, die waren hart, d.h. überlagert. Da hätte der Einbau nicht gelohnt. Ich weiß nicht, wie lange die RWDs der Bundeswehr in ihrer Sonderverpackung gelagert werden können, aber ausgepackt und ggf. falsch gelagert sicher keine 20 Jahre.

Auch bei den NOS Händlern möchte ich nicht pauschalisieren. Die müssen im Einzelfall die Qualität ihrer Ware selber bewerten.

Sicher stimmst du mir zu, dass RWD die noch in der Serie verwendet werden in der Regel eine höhere Umschlagwahrscheinlichkeit haben als Teile die ausschließlich für Reparaturen vorgehalten werden? Da die Losgröße den Preis wesentlich mitbestimmt, müssen die Prognosen schon recht präzise sein, sonst liegt das eine, oder andere Teil recht lange. Wenn man allerdings den Ersatzteilbedarf aus laufender Produktion bedienen kann, kann man auch immer kostengünstig einzelne Teile für Reparaturen abzweigen, statt einzeln im Reparaturfall zu produzieren.

Ich hoffe, dass ich dir meine Überlegungen, die zu der zitierten Aussage geführt haben, schlüssig erläutern konnte.

Gruß
Markus

P.S.: Du hast noch nie ein überlagertes Teil angeboten bekommen?
#526875
Moin Leute,

vielen Dank für die Antworten. Den Vorschlag von Roland finde ich garnicht schlecht, ist aber für mich leider nicht anwendbar... da ich quasi keine Ölwanderung habe, sondern ein mittelschweres Leck. Ich fahre 300m, stelle den MOG ab und am nächsten Tag ist der Ölfleck am Boden ca so groß wie eine DIN A4 Seite.
kinzigsegler hat geschrieben: @Robert,
welche Symptome hat den Dein Mog, dass Du Du auf die auf Die Idee des Simeringtausches kommst?
Öl da irgend etwas nach außen sichtbar oder ist es zunächst nur ein falscher Ölstand in der Hinterachse.
Wenn letzteres würde ich zunächst den Ölstand in den Achsen und im Schaltgetriebe jeweils auf den richtigen Füllstand bringen und dann erst einmal beobachten, wie groß die Ölwanderung tatsächlich ist. Für den TÜV wäre dies erst einmal unerheblich.
Als ich den MOG bekommen habe, ist mir aufgefallen, dass am Getriebe HA das Lagergehäuse (wo das Kreuzgelek drin läuft) 3 der 6 Schrauben nur noch in den Bohrungen steckten (konnte ich so rausziehen) und das der Flansch an der unterseite ca. 3-4 mm vom Getriebe abstand. Der jenige, der sich da vorher dran versucht hat, hat die Bolzen unterschiedlicher Länge falsch montiert und somit die Gewindegänge teils zerstört. Naja also neue Bolzen rein (4/6 sind fest, 2/6 nicht so besonders fest :)), das Gehäuse abgedichtet mit Flüssigdichtung und Probefahrt gemacht... Topft trotzdem noch.

- ich glaube auch, dass die Undichtigkeit einfach zu doll ist, als das ich versuche das Gehäuse nochmals abzudichten und das Öl in die HA laufen lasse. Dann müsste ich ja gefühlt alle 500km das Öl umpumpen. - Kann aber auch sein, dass das einfach täuscht und das es garnicht so viel ist... Fragen über Fragen :|


Liebe Grüße,
Robert
#526881
Hallo Robert,

nach Deiner Beschreibung wäre erst einmal zu prüfen, wo das Öl überhaupt durch kommt.
Wenn Du schreibst
der Flansch an der unterseite ca. 3-4 mm vom Getriebe abstand
welches Teil meinst Du damit, das Schubkugelgehäuse oder den Zwischenflansch am Getriebe?
Mindestens eine untere Schraube geht durch bis ins Getriebe, hier kann also auch Öl austreten.
#526882
Hallo Robert,

ich nochmal

Du schreibst:
der sich da vorher dran versucht hat, hat die Bolzen unterschiedlicher Länge falsch montiert
Eigentlich sind hier sechs gleichlange Schrauben verwendet worden.

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