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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#532130
Hallo,

nachdem der Motorenbauer am Montag keine Zeit hatte zum zerlegen, hat er es heute morgen gemacht.
War demnach leider nicht dabei, morgen früh fahr ich hin und schau mir die Teile an.

Am Telefon meinte er allerdings schon dass der Schaden von einer fehlerhaften Einspritzung/Düse her kommen würde.
Begründung, ein eingelaufener Kolben kommt in der Regel am Kolben von dem unteren Bereich nach oben fortlaufend. Dieser Schaden wäre aber am Kolben im oberen Bereich und im unteren Bereich ich nichts zu erkennen.
Deswegen soll ich morgen die Düsen mitbringen damit diese nochmal abgedrückt werden können. (obwohl diese beim Bosch schon geprüft wurden)

Kann dies wirklich die Ursache sein?
Vor allem weiß ich auch noch nicht was der Schaden am 2. Zylinder ist, dort waren ja keine Einlaufspuren vorhanden.

Morgen gibts weitere Neuigkeiten.
Gruß Roman
#532135
Hallo Roman,

wenn man die Innenwand auf den Fotos vom 3. Zylinder betrachtet, sieht man einen bläulichen Schimmer. Falls das keine Spiegelung sondern eine Anlassfarbe sein sollte, wäre das ein Indiz für Überhitzung, also mangelnde Kühlung.

Dass der Schaden mit fehlerhaften Einspritzdüsen zusammenhängen soll, erscheint mir abwegig.
#532155
Hallo Roman,

Noch eine Frage zur den Bildern: Sind die Kolben der schadhaften Zylinder ohne Ruß ? Sie sehen so sauber aus. Ein Kolben ist schwarz ( müsste der erste Zylinder sein,oder?)
Hast du die gereinigt für die Fotos? Sind es unterschiedliche Kolben?

Bitte setz Mal ein paar Bilder vom ausgebauten Kolben ein, wenn es soweit ist.

Grüße Tobias
#532428
Hallo Jungs,

es geht weiter....hatte letzte Woche keine Zeit mich darum zu kümmern.

Heute mittag hole ich den reparierten Block und den Kopf mit den Düsen ab.
Düsen sind, wie schon erwartet, in Ordnung. Er meinte dass durch eine tropfende Düse der Schmierfilm weggewaschen würde.....
Ich hoffe dass er den alten Kolben noch hat, dann mach ich euch ein paar Bilder.

Der Ruß war auf allen Kolben gleichmäßig, beim abwischen der Zylinderwand wurde der Kolben auch sauber.
Am Zylinderkopf sah man auch dass die Verbrennung gleichmäßig war.

Ich habe jetzt nur Bammel alles einfach wieder zusammen zubauen ohne die Ursache für den Schaden zu kennen. Auf ein Dejavu habe ich keine Lust.



Gruß
Roman
#532430
Hallo Roman,

Wenn die Düsen alle i.O. sind beudeutet das aber im Umkehrschluss, das keine tropft. Verstehe die Aussage daher nicht.

Wurde an den Düsen nun was repariert oder nicht? Wenn nicht wirst du du das gleiche Problem wieder haben, wenn man dem Instandsetzer das mit der Tropfenden Düse glaubt. Möglich wäre es. Auch, das das Spritzbild fehlerhaft ist, also gegen die Zylinderwand spritzt.

Was hat er mit dem Block gemacht? Neuer Kolben, Kolbenringe und Zylinder gehont?

Grüße Tobias
#532431
Der OM636 ist doch ein Vorkammer Diesel.
Somit wird der Diesel doch in die Vorkammer eingespritzt.
Das ist doch eigentlich gar nicht möglich, dass die Düsen so falsch einspritzen, das damit eine Zylinderwand
angesprüht und "sauber gewaschen" wird.
Zumal der Diesel irgendwo kurz vor OT eingespritzt wird, also ist gar nicht so viel Zylinderwand oberhalb vom Kolben
"zu sehen ".
Oder liege ich da falsch ?

Zumal Diesel selbst ja auch ein Schmierstoff ist, wenn auch ein sehr dünnflüssiger.

Ich glaube nicht an die Düsen als Ursache.

Gruß
Martin
#532432
Hallo Martin,

du hast natürlich völlig recht. Ich habe die Vorkammer nicht bedacht.

Kraftstoff könnte dann nur in den Zylinder kommen, wenn:
- die Düse nach dem eigentlich Einspritzvorgang nicht mehr schließt und durch die Abwärtsbewegung des Kolbens Kraftstoff aus der Vorkammer "gezogen" wird welcher nicht mehr an der Verbrennung teilnimmt, dieser sich im Auslasstakt im Brennraum verteilt (und teilweise über das Auslassventil heraus befördert wird) und im Ansaugtakt noch mehr Kraftstoff in den Brennraum gesaugt wird und dieser durch die gerichtete Strömung des Ansaugluft an eine Stelle der Zylinderwand getragen wird und somit auch an die Zylinderwand in UT gelangt.
Im Verdichtungstakt würde das natürlich zu unkontrollierter Verbrennung führen (Klopfen wie von Roman beschrieben) mit der Folge, dass der Kraftstoff, der den Schmierfilm an der Zylinderwand verdünnt hat, verdampft, und dadurch keine ausreichende Schmierung mehr vorhanden ist.
Alles sehr theoretisch aber möglich.

Eigentlich müsste man an den Vorkammern auch sehen, ob eine Düse tropft. Da müsste schmieriger Ruß vorhanden sein


Grüße
Tobias
Zuletzt geändert von Mogler123 am 13.05.2019, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
#532433
Diese Vermutung, daß der Schaden durch zuviel unverbrannten Treibstoff entstanden ist, können wir direkt ausschliessen. Das wäre beim Probelauf sehr schnell aufgefallen durch weiss-blauen Abgasrauch und Dieselgeruch.

Gruß
Jochen
#532434
Ja, müsste so sein.
Habe hier noch nicht gelesen, ob Roman die Rauchentwicklung beschreiben hat.
Schwieriges Thema das ganze und viele Vermutungen. Ich möchte nur nachvollziehen und diskutieren, ob die Ursache entsprechend der Aussage des Mechanikers wirklich die Einspritzdüse sein kann.
Es kann ja auch erst während der Vollast/erhöhter Betriebstemperatur ein Schaden an der Einspritzdüse aufgetreten sein. Oder der Druck in der Einspritzleitung wird zu langsam abgebaut (Druckventil defekt). Aber ob das so ein Folgeschaden nach sich zieht wage ich zu bezweifeln.

Romans Antwort mal abwarten.
#532435
Hi zusammen,

also der eine Zylinder wurde jetzt nochmal gehohnt, neuer Kolben und Ringe rein.

Die Düsen und die Pumpe waren vor dem Einbau beim Boschdienst, wurde geprüft und waren in Ordnung.
Jetzt hat der Motorenbauer aber nochmals die Düsen geprüft...Ergebnis alles ok.

Er ist felsenfest der Meinung dass anhand des Schadensbild es von einer fehlerhaften Verbrennung her kommt.
Auf Nachfrage ob es auch von einer mangelnder Schmierung oder fehlerhaftem Kühlsystem kommen könnte, hat er direkt ausgeschlossen.

Sein Tip war jetzt nach dem 1. Start nur kurz im Stand kontrollieren ob alles dicht ist und dann direkt damit fahren (natürlich nicht Vollgas). Sprich nicht im Stand laufen lassen sondern fahren. Was meint ihr dazu?

Nach dem 1. Start hat er damals überhaupt nicht gerußt und ist sowas von direkt angesprochen.
Erst nach dem Schaden hat er genebelt und auch aus der Kurbelwellenentlüftung geblasen.

Ich Zweifel ja inzwischen an mir selbst was ich vielleicht falsch gemacht habe. Dachte schon dass den OT um 360°verdreht habe, da bin ich mir aber zu 99% sicher dass der gepasst hatte. Hab schon soviel Motoren zusammengebaut aber sowas ist mir noch nie passiert.


Hier mal die Bilder vom Kolben.
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IMG_0354.jpg (61.85 KiB) 888 mal betrachtet
Gruß Roman
#532438
Das sieht ja schlimmer aus als vermutet.

Die Fresser sind fast vollständig in Richtung Kolbenbolzenachse, fast komplett im Bereich der Kolbenringzone. In Richtung Bolzenachse ist das größte Einbauspiel vorhanden, am Feuersteg und Kolbenboden die höchsten Temperaturen. Die Fresspuren am Schaft sind vermutlich entstanden, nachdem die Kolbenringe verschweißt waren und die heißen Verbrennungsgase sowie Kraftstoff auch noch bis an den unteren Teil des Schafts gelangen konnten.
Ich würde anhand des Schadensbildes ebenfalls auf eine fehlerhafte Einspritzung tippen. Es entstehen zu hohe Temperaturen am Kolbenrand und dadurch dehnt er sich übermäßig stark aus, bevorzugt in Bolzenachse, da dort das meiste Material vorhanden ist. Evtl. hat der Kolben auch noch Regelstreifen? Egal..

Sofern die Einspritzdüsen wirklich i.O. sind kann es eigentlich nur noch an der Einspritzpumpe liegen, z.B.
- falscher Förderbeginn
- Druckventil defekt

Da die Pumpe ja beim Bosch Dienst war sollte könnte man annehmen, dass alles i.O. ist.
Pumpe falsch eingebaut?

Ich würde den Motor nicht betreiben. Du kannst Glück haben, dass nichts passiert und alles i.O. ist (aber warum sollte es auf einmal i.O. sein)? oder du hast den gleichen Schaden wieder. Mit etwas Pech reicht dann honen nicht mehr aus...

Gruß Tobias
#532439
Hallo Tobias,

Wie würdest du weiter vorgehen?

Bei der Pumpe bin ich so vorgegangen:
1. Motor auf FB eingestellt
2. Pumpe auf FB eingestellt, Markierung an der sechskantmutter hat so gestanden wie im WHB
3. Pumpe montiert
4. Motor von Hand durchgedreht und nach der Überlaufmethode nochmal feineingestellt

Wenn es an einer falsch eingestellten Pumpe liegen würde, wären dann nicht an den anderen Zylindern Spuren zu sehen?

Gruß Roman
#532442
Hört sich erstmal ok an. Da gibt es hier im Forum und auf einer Seite rifelmog.wordpress.com auch eine Anleitung zu.
Wenn die Pumpe daneben stände, würde der Motor auch schlecht anspringen oder gar nicht bzw. räuchern.
Was sein könnte, dass der Förderbeginn des 3. Zylinders nicht stimmt.
Das könnte man auch mit der Methode prüfen, die du für den 1. Zylinder anwendest.
Weißt du, ob die ESP beim Bosch-Dienst auf einem Prüfstand auf Gleichhub und Gleichförderung geprüft und eingestellt wurde?
#532443
Habt Ihr mal die Paarung, Kolben vs. Bohrung geprüft?
Evtl. Kolbenkipper?
Sieht für einen 4-takter nach einem heftigen Ereignis aus.
Bin ja da sonst immer eher hemdsärmelig unterwegs, aber hier würde ich den Motor nicht noch einmal laufen lassen wollen, ohne zu wissen was Sache ist.

Viel Glück bei der Fehlersuche!

Henning

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