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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#527299
Moin,

angeregt durch den Parallelbeitrag "Kippzylinder fährt nicht ein" ist mir wieder eingefallen, was ich an meinem U427 schon oft bemerkt habe:
Die Pritsche kippe ich eigentlich so gut wie nie, aber wenn ich es hin und wieder DOCH mal tue, fährt die 1. Zylinderstufe manchmal erstmal ca. 30 bis 50 cm weit aus, um dann schlagartig um fast den gleichen Betrag wieder zurück nach unten zu fallen. Im Anschluss daran läuft alles normal weiter bis in die Endstellung.
Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass da irgendwo Luft ins System kommt, aber wo und wie nur?

Beim Absenken der in der Regel leeren Pritsche muss ich mich auch an die 5 Minuten in der letzten Stufe lang gedulden, stört mich aber nicht weiter - ist halt einfachwirkend das System.
#527309
Moin Wolfgang,

wenn Du mit erste Stufe den kleinsten Kolbendurchmesser meinst, und die Erscheinung nur bei leerer Pritsche auftritt, wäre die Erklärung: sehr hohe Reibung in den übrigen Stufen. Das ist jedenfalls nicht normal. Die Kolben müssen in Reihenfolge kleiner werdenden Durchmessers ausfahren und in Reihenfolge größer werdenden Durchmessers einfahren. Sonst ist am Zylinder was faul.
#527310
Hallo Christoph,

verstehe ich nicht. Erste Stufe ist doch der größte Teil des Stufenzylinders beim Ausfahren.
Nochmal: die Pritsche ist ganz abgesenkt. Ich bewege den Steuerhebel in Richtung Heben. Die Pritsche hebt sich um den genannten Betrag an und fällt dann schlagartig fast ganz wieder herunter. Halte ich den Steuerhebel weiter fest, fahren alle Stufen ganz normal aus bis in die Endstellung. Größte Stufe bis kleinste Stufe des Zylinders. Wie es sich gehört. Anders habe ich es noch nie gesehen.
#527311
Hallo Wolfgang,

kannst Du mal ein kleines Video machen? Dass die Pritsche während des Hebens "herunterfällt" kann doch nicht richtig sein!

PS: Noch ein Erklärungsversuch für die Definition 1. Stufe = größte Stufe
Die erste Stufe klemmt und bewegt sich nicht. Der Zylinder fährt die 2. Stufe aus.
Wenn die 2. Stufe voll ausgefahren ist, setzt sich die 1. Stufe in Bewegung und gleichzeitig fällt die 2. Stufe zurück.
Wenn die 1. Stufe voll ausgefahren ist, folgen wie normal die weiteren Stufen bis zuletzt der kleinsten.
Ist das so?
#527312
Hallo Christoph,

nein, natürlich kann das nicht richtig sein, deswegen frage ich ja. Es passiert auch nicht immer so. Mir scheint, dass es meist dann passierte, wenn ich die Pritsche längere Zeit nicht gekippt hatte. Wenn ich sie öfter mal hochkippte, passierte es nicht. Inzwischen benutze ich sie eigentlich überhaupt nicht mehr, dewegen hatte ich das eigentlich längst vergessen. Nur neulich musste ich zufällig mal etwas runterkippen. Dabei fiel es mir wieder auf (und ein).

Aber ich werde mal versuchen, einen Helfer zu besorgen, der das Steuerventil betätigt, damit ich von außen beobachten kann, was genau passiert. Danach komme ich darauf zurück.

Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass es so abläuft, wie Du beschreibst. Was wäre dann zu untersuchen? Im Grunde ist es mir nicht wirklich wichtig, aber falls ich mal Zeit und Lust verspüre, könnte ich mich darum kümmern...
#527314
Hallo Wolfgang,

das Fehlverhalten dürfte nur bei leerer oder leicht beladener Pritsche auftreten. Dann würde ich die Reibung in der größten Stufe auf 1 kN (100 kg) schätzen. Das ist natürlich nicht gesund und zudem besteht Unfallgefahr durch einen unzuverlässigen Bewegungsablauf.

Untersuchen kann man den Druckverlauf beim belasteten Ausfahren mit unterschiedlichen Belastungen. Dann kann man sich die Reibkräfte der einzelnen Stufen etwa ausrechnen.

Typischer Druckverlauf siehe angehängtes Bild. Es müssen sich klare ansteigende Treppenstufen im Diagramm abzeichnen und sobald die Ladung abzurutschen beginnt, fallen die Treppenstufen ab.
Dateianhänge:
Druckverlauf.jpg
Druckverlauf.jpg (25.02 KiB) 1090 mal betrachtet
#533226
Hallo Christoph,

leider erst jetzt (gerade gestern) ist mir das Thema wieder ins Bewusstsein gekommen. Ich hatte es über andere Dinge vollkommen vergessen.

Du hast recht - bislang war die Pritsche immer leer, wenn dieses plötzliche Absacken beim Ausfahren der ersten Stufe auftrat. Unter der Bedingung erscheint mir Deine Erklärung auch logisch.

Gestern nun hatte ich von einem Freund altes Feuerholz abgeholt und damit nahezu die ganze Pritsche etwa einen halben Meter hoch beladen.
Als ich diese Ladung dann bei mir abkippte trat genau das eingangs beschriebene Verhalten kurz nach dem ersten Anheben erneut auf. Natürlich (weil ich es inzwischen vergessen hatte) saß ich oben in der Kabine und konnte nicht beobachten, was dabei genau am Kippzylinder passierte...
#533244
Hallo Wolfgang, ich denke auch, daß Dein Zylinder schwergängig sein muß, wenn er nicht mit der ersten sondern mit der letzten Stufe beginnt auszufahren. Das Absacken lässt sich dann natürlich leicht erklären. Fährt die eigentlich letzte Stufe(kleines Volumen) bis zum Anschlag aus, tritt die nächste Stufe, wahrscheinlich die erste(großes Volumen) in Aktion. Ist diese erst mal in Bewegung, fällt die kleine auf Grund der hydraulischen Übersetzung wieder zurück, und gibt ihr Volumen in die größere Stufe ab. Ab da verläuft dann alles normal. Luft wird da nicht drin sein. Grüße Norman.
#533248
Hallo Wolfgang,

... dann liegt ein ziemlicher Schaden vor.

Angenommen die leere Pritsche entspricht einer Last von 250 kg, dann benötigt die erste, größte, Stufe 2,5 bar zum Ausfahren. Die übrigen Zylinder benötigen dabei jeweils höhere Drücke um sich zu bewegen, siehe Tabelle oben. Deshalb bewegt sich zunächst die erste Stufe, und so ist es richtig.

Bei Deinem Zylinder fährt jedoch zuerst die zweite Stufe aus, da die erste aufgrund zu hoher Reibung - in meinem Beispiel 390-250=140 kg entsprechend - behindert ist und 3,9 bar benötigen würde, bevor sie sich bewegt. Deshalb fährt die zweite Stufe bereits mit 3,8 bar aus, siehe Tabelle mittig.

Wenn sich beim Aufwärtshub die Kinematik ändert und der Lastdruck ansteigt auf 3,9 bar, bewegt sich die erste Stufe und die zweite fällt wieder zurück, da sie dabei weniger Öl verdrängt als die erste Stufe benötigt. Das passiert bei etwa 40 kg mehr Last, siehe Tabelle unten.

Den Effekt wirst Du nun immer haben solange der Zylinder nicht repariert ist. Denn beim Absenken der Pritsche fährt die zweite Stufe ganz ein, während die erste Stufe ein Stück weit ausgefahren bleibt. Die eigentliche Hubbewegung der Pritsche startet dann mit Verzögerung oder je nach Last mit leichtem Rückfall.

Nicht berücksichtigt ist hier, dass die Schwergängigkeit der ersten Stufe möglicherweise über den Hub veränderlich ist.

Ich würde die erste Stufe mal ganz ausfahren und nach Beschädigungen auf der Oberfläche sehen. Falls dort alles gut ist oder auch zusätzlich, muss es metallischen Abrieb im Zylinder geben.
Dateianhänge:
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