Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#535878
Hallo Liebe Unimog Gemeinde ,
Ich bin neu hier in eurem Forum und würde mich zunächst gerne vorstellen. Ich bin gelernter Landmaschinenmechaniker und besitze einen WF Trak 1100 daheim und richte momentan für einen Bekannten seinen Unimog 406 wobei ich auf viele schockierende Dinge gestoßen bin wo ich Hilfe bzw Details benötige.

So der Unimog 406 kam zu mir in die Werkstatt mit einem losen bzw halb abgerissenen Schubkugelgehäuse an der Hinterachse . So jetzt habe ich am Getriebe bzw am Abtriebsflansch für das Schubrohrgehäuse defekte Schraubengewinde die schonmal wahrscheinlich selbst vom Besitzer mit Helicoil bearbeitet wurden und teilweiße einfach nur auf M12 aufgebohrt und geschnitten wurden. So jetzt wäre meine Vorgehensweiße folgende
1. Abtriebsflansch demontieren (Nutmutter lösen)
2.Lagerdeckel vom Getriebe demontieren
3. Würth Time Sert M12 *1,5 Gewindehülsen montieren und leicht einkleben
4. Neuen Simmering und Dichtung für Lagerdeckel montieren
5.Schubrohr Spiel einstellen
6.Schubrohr wieder mit Hinterachse montieren.

Nun habe ich folgende Fragen zu der Geschichte:
1.Kann ich die Nutmutter einfach am Abtriebsflansch der Hinterachse demontieren und den Lagerdeckel abnehmen?
2. Welches Anziehdrehmoment bekommt die Nutmutter wieder?
3. Wo bekomme ich das Spezialwerkzeug her um das Spiel an der Schubkugel einzustellen?
4. Wo besorg ich am besten meine Ersatzteile?
Was haltet ihr von dem alles und kann mir jemand weiterhelfen. Wäre für alle Tipps äußerst dankbar.
Und hat jemand das auch schon erlebt das es ein Schubkugelgehäuse abreißt sodass die Schrauben knallen?
Wollte noch Bilder dazu stellen bekomm sie leider hier nicht rein die kann ich gerne versenden.
#535893
Hallo, ich habe das selbe grade bei der Vorderachse durch.
1) Nutmutter sollte man nur mit einem geeigneten Nutmutternschlüssel und Führungshülse demontieren. Danach eine neue einbauen, da mit Körnerschlag gesichert.
2) Gibt kein festgelegtes Anziehdrehmoment. Es wird solange festgezogen, bis das Axialspiel gleich Null ist, Getriebe wird blockiert indem zwei Gänge geschaltet werden. Genau steht das aber auch im Werkstatthandbuch.
3) Für ca. 450€ bei Mercedes oder einfach selber bauen. Bei Bedarf kann ich dir eine technische Zeichnung dazu zukommen lassen.
4) Standartteile bei den jeweiligen Herstellern Simmerringe, Lager etc. Alles andere bei Mercedes.
Grüße Josch
#535902
Hallo,

das Werkzeug zum Einstellen des Schubkugelspiels hat die Teilenummer W406589025900 und kostet 66,85€ inkl. MwSt. Dieses Werkzeug besitzt die Form des Getriebe-Flansches und somit kann das Spiel bzw. die Vorspannung korrekt eingestellt werden. In das Werkzeug wird ein ca. 72cm langes Rohr gesteckt und die Handkraft zum Bewegen der Schubkugelschalen ermittelt. Es wird solange eine Ausgleichscheibe untergelegt / herausgenommen, bis am Rohr eine Handkraft von 200 - 300N erreicht wird. Da sich das Schubrohr im Fahrbetrieb eigentlich nur nach oben und unten bewegt, ist die Einstellung mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels sinnlos.
Der Flansch kann auch selbst gedreht werden, die Zeichnung kannst Du per PN erhalten.

Um den Simmerring am Hinterachs-Abtrieb zu wechseln, muss die Nutmutter gelöst und der Flansch abgezogen werden. Hinter dem Flansch befindet sich der Simmerring, zwei Schrägrollenlager und eine Abstandbüchse /Spannhülse, mit der das Spiel der Hauptwelle eingestellt wird. Bei jedem Lösen der hinteren Nutmutter muss diese Spannhülse eigentlich erneuert werden und das Spiel eingestellt werden. Bei neuen Lagern wird eine Vorpsannung von 2/100mm eingestellt. Daher gibt es für die hintere Nutmutter kein vorgeschriebenes Anzugsdrehmoment.

Viele Grüße
Florian
#536095
Hallo
Hab mal gesehen das man das axialspiel mit so einem spezialwerkzeug einstellen muss
das Spezialwerkzeug beinhaltet neben dem Nutmutterschlüssel eine passende Aufname mit einer Scala, mit der man die von Florian angegebene Vorspannung einstellen kann
#536098
Hi,

ich hab am Wochenende ebenfalls den Wellendichtring getauscht. Damit ich auf den Sollwert des Lagerspiels gekommen bin waren ca 800Nm nötig, also nicht entmutigen lassen wenn man schon am Hebel hängt.

lg
Joe
#536125
Hallo
kann man einfach selber nachrechnen.
bei einer Gewindesteigung von 1,5mm > 150 Teilstriche (2,4°) > wären dann je Teilstrich 0,01mm auf dem Sonderwerkzeug 406 589 01 07 02, laut WHB sollen (1 bis) 2 Teilstriche vorggespannt werden.
Wenn du auf dem Umfang des Nutmutterschlüssels die Markierung 4,8° anbringst, hast du die Lösung.
Der Mathe-Untericht in der Schule war nicht zum ärgern der Schüler sodern dafür dass man später im Leben damit einfache Aufgaben selber lösen kann :wink:
#536133
Helmut-Schmitz hat geschrieben: bei einer Gewindesteigung von 1,5mm > 150 Teilstriche (2,4°) > wären dann je Teilstrich 0,01mm auf dem Sonderwerkzeug 406 589 01 07 02, laut WHB sollen (1 bis) 2 Teilstriche vorggespannt werden.
Genau so hab ich es auch gemacht. Um den Punkt des Nullspiels festzustellen hab ich mit einer Messuhr und Magnetständer nach ca. 200Nm das erste mal das Spiel gemessen und habe mich dann Schrittweise über die Winkelgrade aufs Nullspiel hin getastet.

lg
Joe
#545371
Hallo Zusammen!

Mir ist das immer noch nicht ganz klar, wie das mit der Vorspannung genau funktioniert.
Mit der Nutmutter verspannt man doch die beiden Kegelrollenlager der Getriebeausgangswelle gegeneinander. Und dazwischen ist die Hülse.

Wenn ich das richtig verstanden habe besteht der Anziehvorgang aus zwei Schritten:
1.) Nutmutter soweit anziehen bis das Axialspiel der Welle Null ist, d.h. bis zu diesem Punkt wird die neue Hülse erstmal gestaucht.
2.) Dann nochmal 0,01 bis 0,02 mm (entspricht 2,4° bis 4,8°) weiterdrehen um die Lager über das Nullspiel hinaus weiter vorzuspannen?
Hab ich das richtig erfasst?

Wenn ich zwecks Tausch des Simmerrings nur den Flansch abziehe und wieder montiere, dann müsste ja, wenn das alles satt wieder montiert ist (z.B. mit 50 Nm vorangezogen), automatisch das Axialspiel null sein, oder? Und dann nochmal 4,8° weiter und fertig.
Hab ich da einen Denkfehler?

Gruß, Markus
#545406
Hallo Markus,
Markus_L. hat geschrieben: 1.) Nutmutter soweit anziehen bis das Axialspiel der Welle Null ist, d.h. bis zu diesem Punkt wird die neue Hülse erstmal gestaucht.
2.) Dann nochmal 0,01 bis 0,02 mm (entspricht 2,4° bis 4,8°) weiterdrehen um die Lager über das Nullspiel hinaus weiter vorzuspannen?
Hab ich das richtig erfasst?
Die Vorgehensweise ist richtig.

Sollte man wirklich die alte Hülse nochmal verwenden würde ich dem Denkansatz nicht die besten Chancen geben. Sowohl die Stauchhülse wird bei der Montage einer gewissen Verformung unterzogen die zu einem kleinen Teil Elastisch ist, also nach dem Lösen der Nutmutter wieder zurück geht. Daher wird ein zusammenschieben aller Komponenten meiner Ansicht nach nicht ein Axialspiel von Null ergeben.
Ich empfehle einen Magnetmessuhrständer und eine Messuhr zu kaufen (braucht man immer wieder mal wenn man sich mit altem Eisen beschäftigt). Wenn man hier nicht gleich zu Mitutoyo greift kostet das auch nicht die Welt.

Lg
Joe

Hallo Florian, zu Deinen Fragen: Der große D[…]

suche 401-411 Frosch

guten Morgen, die Suche ist aktuell u wird erweit[…]

Hallo Klaus, die Kühlwassermuffe gibt es z.B[…]

Zapfwellengetrieb U1000

Hallo Raphael, da geht nix kaputt. Du musst die […]