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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#536132
Hallo,

ich bin gestern mit meinem 424 U1000 BJ77 eine längere Strecke gefahren (30km)

als ich ankam war das Hydrauliköl so erhitzt, dass es qualmte und im Ausgleichsbehälter laut kochte.

Nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass ich vergessen hatte den Hydraulikhebel für die Pritsche zurück zu stellen, der Hebel war die ganze Zeit auf "Pritsche senken".

Könnt ihr bestätigen, dass die Erhitzung von der falschen Hebelstellung kam?

Hab ich jetzt irgend was kaputt gemacht mit der Aktion?

Bitte um Aufklärung.
#536135
Hallo
die Pumpe ist dabei permant gegen Block gelaufen, die Antriebsleistung wurde dabei Wärme umgewandelt. Das Öl dürfte komplett verbranntr sein, zumindest Filter und Öl muss neu. Mit dem Zustand von Keilriemen, Riemenscheiben und Pumpe solltest du dich dabei auch mal befassen.
Hab ich jetzt irgend was kaputt gemacht mit der Aktion?
das solltest du selber genauer inspizieren. Da das Maximaldruckventil im Steuerblock sitzt, ist dieser insgesamt stark erhitzt worden, eventuell könnten die Dichtungen verbrannt oder zumindest verhärtet sein.
#536136
Hi,

Ich bin Techniker in einer Hydraulik Firma und hab immer wieder mal mit heisgelaufenen Aggregate zu tun. Wie Helmut schon geschrieben ist das Öl auf jeden Fall zu tauschen. Der Geruch sollte in der Nase beißen..

NBR Dichtungen sind ab 70 °C nicht mehr glücklich und ab 90°C schwer am Ende und werden hart oder Lösen sich zum Teil sogar auf. In solchen Fällen werden bei uns in der Regel alle Dichtungen (Komponententausch ist wegen der Arbeitszeit meist günstiger) und Schläuche getauscht.

Sollte die Hydraulik nicht zu oft im Gebrauch sein würde ich auch nur mal Öl und Filter tauschen. In diesem Zug den Tank vielleicht innen komplett auswischen. Auch ein Filter fängt nicht alles auf, vorallem wenn das Wechselintervall nicht immer eingehalten wurde. Danach würde ich alle Komponenten außen reinigen und die Anlage kurzzeitig immer wieder auf allen Schaltstellungen in die Endlage fahren und somit das System unter Druck setzen. Sollte es nach außen keine Leckage geben würde ich es dabei belassen. Wenn du es genau wissen willst kannst du in der Druckleitung noch einen Messanschlusse setzen und mit einem Manometer den Maximaldruck messen. Sollte der aber nicht mehr den Soll Wert erreichen kann es einfach auch am generellen Verschleiß liegen.

Lg
Joe
#536143
Hallo Pasges,

die Pumpe scheint ja etwa 1/2 Stunde lang mit ca. 200 bar gelaufen zu sein. Das dürfte mehr als 10 kW entsprechen und erklärt damit die extrem hohe Öltemperatur. Da die Siedetemperatur von z. B. HLP46 bei mehr als 300 °C liegt, dürfte das Öl noch nicht gekocht haben. Doch bereits ab 180 °C können zündfähige Dampf-/Luft-Gemische entstehen. Das Ganze war also nicht ganz ungefährlich.

Die Pumpe und auch das Druckbegrenzungsventil haben vermutlich gelitten (Verschleiß). Deshalb wäre nun eine Leistungsmessung der Hydraulik angebracht, die jeder ordentliche Landmaschinenbetrieb machen können sollte.

Zur Orientierung siehe folgendes Diagramm.
Dateianhänge:
Leistungsdiagramm Eckerle EIPS2.jpg
Leistungsdiagramm Eckerle EIPS2.jpg (22.95 KiB) 1128 mal betrachtet
#536146
Hallo
kurzer Überschlag 40Kg Öl
300° Siedetemperatur, Ausgangstemperatur 20°C
Dauer 1/2 h
c p 1900 J/(kg * K)
ist bei ca13KW (Pumpenleistung)
der gesamte Ölinhalt auf Siedetemperatur erhitzt :shock:
Das mit dem Kochen wird schon stimmen, an der Ventilkante und im Pumpenspalt wird die Temperatur noch höher gewesen sein, besonders die Dichtungen im Bereich Steuerblock und Pumpe dürften "gelitten" haben. Was dich gerettet hat, ist der direkt hinter dem Kühlgrill sitzende Hydrauliktank, in dem das Öl wieder abkühlen konnte.
Solche und ähnliche Ursachen führen zu den mittlerweile recht häufigen Vollbränden bei Traktoren und Erntemaschinen.
#536149
Hallo Helmut,

da kann man viel rechnen. Aber nicht wissen was genau passiert ist. Die 40 Liter Öl waren ja auch nicht vollständig im Spiel. Jedenfalls ist nach meiner Erfahrung der Ölvorrat schon gleichmäßig irgendwo verteilt (Dichtungen nach außen kaputt) bevor es so extrem heiß wird. Wie Du schon angedeutet hast: Wenn es gekocht hat, hat es auch gebrannt.
#536168
Hallo zusammen!
pasges hat geschrieben: Nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass ich vergessen hatte den Hydraulikhebel für die Pritsche zurück zu stellen, der Hebel war die ganze Zeit auf "Pritsche senken".
Die Pritsche wird doch in Schwimmstellung gesenkt, bist du sicher, dass du die Funktion deiner Hydraulik richtig kennst?

Gruß
Thomas

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