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Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#538324
Hallo Leute,
habe bei meinem 403 Trommelbremser erhebliches Spiel in der Achsschenkellagerung Fahrerseite festgestellt. Nach Abbau Lenkhebel und Lagerhälfte den Achsschenkel leicht nach außen geschwenkt, lag alles gleich am Boden samt Achsschenkelbolzen, der laut WHB eingepresst und zusätzlich verschweißt sein müsste. Das Schwenklager ist hinüber, und der Bolzen, an der Stelle wo es saß, eingelaufen. Ansonsten, wo der Bolzen im Achsschenkel sitzt, ist er einwandfrei rund und hat genau 30 mm Dicke. Was denkt Ihr, wie verfahre ich am besten? Danke schonmal und Grüße, Norman.
#538349
Hallo, wenn der Achskörper, also dort wo der Bolzen drinnen sitzt nicht ausgeschlagen ist, dann würde ich mir einen neuen Achsschenkelbolzen besorgen, die alte Schweißnaht mit einem Drehmel wegschleifen und den neuen Achsschenkelbolzen Einpressen und mit einer Kalkbasischen Elektrode verschweißen. Es gibt das Schwenklager auch noch neu von Daimler ist aber nicht ganz günstig. Hol es dir Lieber aus dem Zubehör ist ein Normteil. Ansonsten mal in der bucht nach einer Schlachtachse schauen.

Grüße, aus dem leider gar nicht winterlichen Sauerland, Josch
#538358
Hallo Josch, danke für die Antwort. Den Schwenklager- Repsatz habe ich schon bestellt. Achsschenkelbolzen sind da nicht dabei. Bevor ich diese bestelle, vermesse ich nochmal exakt das Bolzenauge, wenn man es so nennen kann. Ich befürchte jedoch, da der jetzige mit 30 mm Dicke schon lose sitzt, daß es mit dem neuen Bolzen ähnliche Probleme gibt. Hab erst mal wieder alles zusammengebaut, um den Mog wieder auf die Räder zu stellen (nicht zum fahren). Schauen wir mal... Grüße Norman.
#538370
Hallo Norman,

dachte eigentlich, es hätte hier mal den Bericht gegeben, wie jemand genau so einen Fall sauber gelöst hat.
Find ich aber leider nicht, das hier
https://www.unimogfreunde.de/technik-ti ... rtreff.htm
ist aber erst mal auch nicht schlecht.

Vorgehensweise war bei demjenigen war den Achsschenkel ausbauen, zerlegen, und nur den eigentlich Achsschenkel auf die Fräse und die ausgeschlagene Bohrung soweit aufmachen, das es wieder ne verwendbare Bohrung ergibt. Dazu passend eine Stufenwelle erstellen (Übergang schön ausgerundet ausführen) und wie ursprünglich einbauen.
Übermaß (m.E. leichter Preßsitz) und Bolzenmaterial (auf jeden Fall schweißbar) kann dir Helmut Schmitz vermutlich aus dem ff aufzählen.

mfG
Axel
#538401
Hallo
Übermaß (m.E. leichter Preßsitz) und Bolzenmaterial (auf jeden Fall schweißbar)
@Axel dein Vertrauen in meine Allwissenheit ehrt mich, allerdings muss ich dich hart enttäuschen.
Für ein paar maschinenbautechnische Überlegungen reicht es noch geradeso. Die Kraftübertragung erfolgt im Sitz des Bolzens und nicht in der Schweißnaht. Dazu ist ein kaftschlüssiger Sitz schon Voraussetzung, und zwar über die gesamte Länge. Die Schweißnaht ist nur als Sicherungselement gedacht. Eine adäquate Naht würde beim Schweißen derart viel Hitze einbringen, dass die Härtung des Bolzens und auch das Gefüge der Achsfaust leiden würden. Es wäre schon bei der Herstellung wesentlich einfacher, nur eine dicke Schweißnaht dranzubrutzeln statt einem Schrumpfsitz, aber schon bei der Konstruktion hat man einen anderen Weg gewählt.
@ Norman
für die Vorgehensweise beim Erneuern des Bolzens gibt es eine genaue Arbeitsanweisung im WHB. Den Achsschenkelbolzen gibt es als Ersatzteil.
Von einem leichten Presssitz kann keine Rede sein, die Achsfaust muss auf 160°C aufgeheizt werden oder der Bolzen in flüssigem Stickstoff runtergekühlt werden. Der neue Bolzen muss stramm sitzen und lässt sich nur bei diesen Temperaurverhältnisen einfügen. Für den Schrumpfsitz schätze ich 50µm. Wenn die Aufnahmebohrung ausgeschlagen ist, wird der neue Bolzen nicht mehr fest. Die Achsfaust müsste dann auf Übermaß aufgespindelt werden und ein Übermaß-Bolzen angefertigt werden. Der Bolzen ist am Lagersitz gehärtet, deshalb ist die Schweißbereich am Bolzen recht genau begrenzt.
#538402
Hallo Helmut und Norman,

wusst ich doch, das du da mithilfst :wink:

Ging von leichtem Sitz aus, damit es eben in der Replösung vor Ort ohne komplette Zerlegung repariert werden kann, und - hab nicht im WHB gestöbert :oops:

Hast natürlich Recht, das die Schweißnaht quasi die Verliersicherung ist.
Also mal kurz gerechnet
d0 = 30mm
dT = 140K (=160°C lt WHB 9.1/2, abzgl Raumtemperatur)
a (für alpha-Stahl) = 11...13 10^-6 K^-1

macht nach Adam Riese und Eva Zwerg 0,046...0,055
hast du also sehr geschätzt. :spitze

Damit sich der Bolzen montieren lässt, sollte er also dieses Übermaß in etwa einhalten aber nicht überschreiten solange allein die Bohrung angewärmt wird. Im dümmsten Falle wäre durch die Abkühlung der Bohrung dann nämlich auf halbem Weg Feierabend.

Der sicherere Weg wäre klar die Abkühlung mit Stickstoff. Durch die Siedetemperatur von -183°C hat man ein dT von rund 200K, was dann ein Übermaß von 0,066...0,078mm erbringt.

mfG
Axel
#540169
Hallo Leute,
konnte mich nun endlich an die Arbeit machen, und die Baustelle freilegen. Ergebnis ist, das ein neuer Achsschenkelbolzen, D=30mm, leicht saugend durchs Loch durchrutscht. Eine Schweißnaht, da wo sie sein sollte, ist, und war sie auch nicht, nicht vorhanden. Der obere Achsschenkelbolzen ist absolut top in Ordnung, und auch verschweißt. Auffällig noch, daß das obere Schwenklager verkehrt herum verbaut war, und der Wellendichtring, der schon auf Verschleißring umgebauten Gelenkwelle, beim Einbau so verformt wurde, daß Öl austrat. Wie auch immer. Was ich dazu gerne in die Runde fragen würde, wäre:
1. U 403 Bj.70 Trommelbremsen, worauf muß ich achten bei Beschaffung einer gebrauchten Achshälfte, meine hat die Nr. 421.351.02.15. ? .1935.21,
2. wie halte ich die andere Achshälfte mit dem Diffgehäuse zusammen, wenn die Bolzen raus sind?
Da kommen bestimmt noch mehr Fragen von mir an Euch.
Danke und Grüße Norman.
#541262
Hallo Leute,
habe am Wochenende alles wieder zusammengebaut. An einer gebrauchten Achshälfte mit ordentlichen Bolzen musste ich nur noch die Buntmetallbuchse und den Wellendichtring erneuern, das wars. Jedoch ist mir beim Zusammenbau des unteren Schwenklagers aufgefallen, das der Achschenkelbolzen, entgegen meiner bisherigen Annahme, keine Druckkräfte aufnehmen muß, weil er dafür zu kurz ist. Diese Kräfte werden von der Druckscheibe unten über den inneren Teil des Schwenklagers mit Distanzring direkt auf die Achse weitergeleitet. Ich ärgere mich ein wenig, daß es mir nicht früher aufgefallen ist zumal man es im WHB bei genauem Hinsehen auch erkennen kann. Ich hätte direkt probiert, den Bolzen mit Loctite 638 einzukleben, und dann sehen, was passiert. Wie auch immer, jetzt ist alles zusammen.
Grüße Norman

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