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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#544258
Hi,

da ich mein Projekt langsam abschließen möchte/muss/sollte steht als nächstes die Druckluftanlage auf der Liste. Der Kaufzustand ist in keiner Weise erstrebenswert und außerdem soll es einige Modernisierungen geben damit das System für die nächsten 50 Jahre gewappnet ist.

Ausgeführt soll die Anlage wie folgt werden (Eine Tüv-Abnahme nach Projektabschluss ist angestrebt) :
• Nockenwellenkompressor
• Luftaufbereitung (Druckregler, Lufttrockner, Mehrkreisschutzventil)
• 3 Druckkessel
• Bremskraftverstärker
• Pneumatische Handbremse mit Federspeicherzylinder
• 2-Leitungsanhängerbremse
• Nebenverbraucher (Allrad/Diff-Sperre, Drucklufthorn, Motorbremse)

Beim Schaltplan zeichnen haben sich aber doch noch ein paar Fragen ergeben und ich hoffe, dass die Druckluftspezialisten, allen voran Helmut, mir bei der Beantwortung helfen können.

Bild

1. Nach lesen des Grundlehrgans von Wabco über Lufttrockner bin ich verwundert, dass ich in der Dokumentation des Lufttrockners keinen Anschluss für den Druckkessel für die Regeneration finden kann. Verschleist dadurch die Patrone nicht extrem schnell? Dafür kann ich mit dem Anschluss „4 Zum Kompressor“ nicht wirklich etwas Anfangen

2. Der Bremskraftverstärker verfügt ja bekanntlich über zwei Kammern. Die Kammer mit Anschluss 4 wird im Anhängerbetrieb Drucklos geschaltet und damit doch die Bremskraft des Unimogs verringert. Das Ganze gab es dann mit einem Pneumatisch betätigtem 3/2Wegeventil auch automatisiert. Wenn ich es richtig verstanden habe wurde das beim 416 und 417 nicht mehr gemacht und beide Kammer einfach miteinander verbunden. Welchen Grund hat diese Änderung und ist es unter den gegebenen Voraussetzung zulässig bei mir auch beide Kammern dauerhaft zu verbinden?

3. Das Anhängersteuerventil wäre ursprünglich für eine zweikreisige Druckluftbremse gedacht. Da der Unimog bekanntlich nur einen Kreis hat würde ich die beiden Anschlüsse 41 und 42 verbinden. Da die Anschlüsse 11&12 und 21&22 in der Dokumentation treffend mit Energie Zu- oder Abfluss benannt sind tu ich mir ein wenig schwer. Meiner Überlegung nach müsst 11 der Vorratsbehälter für den Anhängerkreis am Motorwagen, 21 die rote Vorratsleitung zum Anhänger und 22 die gelbe Steuerleitung zum Anhänger sein. Hänge ich den Anschluss 12 jetzt auch an denselben Vorratskreis am Motorwagen?

Hab jetzt schon einige Zeit mit Lesen verbracht und kann mir die Fragen immer noch nicht schlüssig erklären. Bevor ich jetzt aber mit Mutmaßungen weiter mach hoffe ich auf eure Unterstützung oder Denkanstöße in die richtige Richtung. :danke :danke

Ps: Leider is das PDF zu groß um es Anzuhängen. Wenn sich jemand Sachkundiger findet der den Schaltplan als PDF zum lesen haben möchte bitte bescheid geben. :danke

lg
Joe
#544268
Hallo Joe
die Anhängerbremsanlage ist ein Zweileitersystem, ob der Anhänger eine ein- oder zweikreisige Bremsanlage hat, ist vollkommen wurscht. Zweileiter bedeutet, das es zwei Leitungen, wobei es eine Steuerleitung und eine Versorgungsleitung gibt.
Welchen Lufttrockner du präferierst ob mit integriertem oder separaten Druckregler, Regenerationskessel, Heizung etc, hast du nicht angeführt, daher wird auch niemand zu der Schaltung etwas sagen können.
Die Reduzierung der Hinterachsbremse wird wohl als eine Prävention gegen Überbremsen und Ausbrechen der Hinterachse durch den Schub schwerer Anhänger geplant gewesen sein, weil Bauer Harms ja mit zulässigen Achs- und Deichsellasten nix am Hut hatte.
Der 416 war als Straßenzugmaschine für andere Kundenkreise , da war mehr Verstand z, und vor allem eher die Einhaltung der Vorgaben zu erwarten.
Der 406 als Arbeitmaschine/Geräteträger ohne Anhängerbremsanlage hat eben fals einen Einkammerbremskraftverstärker.

Wie du welche Leitungen zusammklemmst, dazu möchte ich mich nicht äußern, es gibt soviele unterschiedliche Bremsschemata, ich weiß nicht welches du realisieren möchtest. In jedem Falle, halte dich strickt an ein aufgeführtes System, Eigenkreationen sind nicht wirklich gefragt, vorm allem wenn du das einem Prüfer vorstellen und erklären musst.
#544272
Hallo Helmut,
danke schon mal für die Aufklärung bezüglich der Kammern im Bremskraftverstärker. Prinzipiell werde ich der einzige sein, der mit dem Unimog fahren wird (außer mir hat keiner den ich kenne einen entsprechenden Führerschein), allerdings ist meine Erfahrung mit schweren Anhängern oder überhaupt gebremste Anhänger bei Traktoren bis jetzt begrenzt. Werd mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Wenn ich das Richtig verstehe wird aber die Bremsleistung des gesamten Unimogs verringert und nicht nur von der Hinterachse.
Bezüglich dem Anhängersteuerventil. Der Unterschied zwischen Zweikreis und Zweileitungsanlage ist mir bekannt, ich hab mich da nur ungeschickt ausgedrückt. Das Steuerventil hat zwei Eingänge für die Steuerleitung. Damit sind die zwei Druckluftkreise der Betriebsbremse des Fahrzeugs von reinen Druckluftbremsen gemeint. Da damit die Ausfallsicherheit des Anhängerbremsventils bei Druckverlust in einem Kreis gegeben ist. Da der Unimog nur über ein Einkreisdruckluftsystem am Fahrzeug verfügt sind in meinen Augen die beiden Eingänge zusammen zu hängen.
Im Schaltplan sind zwar alle Komponenten mit Ihren entsprechenden Wabco Nummern beschriftet aber wenn ich mir das so anschaue sind sie nicht zu entziffern..

• Luftaufbereiter 932 500 10 20
• Anhängersteuerventil 973 002 50 10
• Handbremsventil 961 723 90 00

Hier kann man den Schaltplan runterladen. Dann sollte vielleicht der eine oder andere Punkt klarer sein

Schaltplan


@Philipp
Die drei Kessel hängen alle am Mehrkreisschutzventil das meines Wissens nach zumindest die älteren 406er nicht hatten. So hab ich je einen eigenen Kreis mit Kessel für die Betriebsbremse, den Anhänger und die Nebenverbraucher. Die Kreise sind dann auch nach Priorität abgesichert.

lg
Joe
#544283
Hallo Joe
wenn du nur Anhänger mit lastabhängig geregelter Bremsanlage verwendest, könnte die 2-Kammerschaltung überflüssig werden. Bei späteren Straßenzugmaschinen von Speditionen ist man wohl davon ausgegangen, weshalb dort eine LKW-mäßige Bremsanlage ohne Bremskraftreduzierung verbaut wurde. Am Fahrzeug selbst war später auch ein automatisch lastabhänger Bremskraftregler verbaut, der das Überbremsen der Hinterachse unterbindet.
Wenn du die Bremsanlage auf eine neuere Version umbaust, solltest du einen Tandemhauptbremszylinder einbauen, dann ist wenigesten vorne/hinten getrennt, wenn es zu einem Ausfall kommt.
Vor allem solltest du die entsprechenden Schemata aus dem WHB dem Prüfer vorlegen, dass eine solche Version in dieser Form überhaupt existiert hat.
Dein eigener Plan ist zwar gut gemacht, hat allerdings keinerlei Beweiskraft, da kann jeder schnell eine eigene Anlage kreieren.
#544717
Hier mal meine Finale Lösung zum absegnen beschrieben.
Durch die Entfernung der Anhängerbremse blieb eine Leitung übrig die zur zweiten Kammer vor geht und eine Öffnung im zweiten Kessel.

Das T-Stück von wo das Überströmventil abgeht ist euch ein Begriff?
Das hab ich dort abgeschraubt und die Leitung angesetzt, heißt damit beide Kammern verbunden und den Abgang für die Ausgleichssperren nehme ich nun vom zweiten Kessel direkt ab... Klingt für mich schlüssig.

Gruß Philipp
#544906
Hallo Phillip
das Überströmventil hinter dem T-Stück wird mit Druckluft durch das Zweikreisschutzventil beaufschlagt. Sobald am T-stück Druck anliegt, füllst du somit die Kammer 2, der Bremskraftverstärke bremst dann permanent mit Teillast.
A, Bremskraftverstärker sind zwei große Hohlschrauben, in die nochmals eine Hohlschraube M10x1 eingeschraubt ist. Das 3/2-Wegeventil raus und die beiden kleinen Hohlschrauben miteinander verbinden, fertig. Nicht anderes macht das 3/2-Wegeventil im unbetätigten Zustand, es verbindet die beiden Kammern. Nur im Anhängerbetrieb wird die 2.Kammer abgesperrt.
#544951
Und wieder einmal Dank an den Experten mit nachfragen vom HobbyBastler…

heißt in meiner Variante habe ich den Bremsdruck vermindert? "permanent mit Teillast" ? "Im Anhängebetrieb wird die 2.Kammer abgesperrt" ??? um mehr Luft für hinten zu haben, klar, aber damit auch weniger Bremswirkung vorne?

Das 2/3 Wegeventil steuert also nicht die Reihenfolge der Befüllung der Kessel sondern nur die Priorität der Leerung? ist bei mir also nun ebenfalls sinnlos und könnte raus wenn ich recht verstehe?

Vorne am BKV kann ich schlecht die beiden Hohlschrauben verbinden, daran ist auch noch die Leitung der Anzeige gelötet, komme hier ohne Material also nicht weiter und dieses besorgen ist nicht...
Afrikanische Lösung bitte :)
#545037
Hallo Phillip
diese beiden Leitungen führen zum 3/2-Wegeventil, das Ventil raus und die beiden Überwurfmuttern mit einem Doppelnippel verbinden. glaube das ist Ermeto L6, Ermeto ist ein internationaler Standard. Ansonsten eine Hüle drüberschieben und die Leitungen mit Hartlot zusammenlöten.
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