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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#541225
Hallo Thomas,
ich hoffe, ihr seid alle gesund und munter. Eine Pause muss auch mal sein.
Momentan steht das Projekt Postmog . Ich musste zwischendurch schnell mal eine neue Halle bauen. Die ist jetzt fast fertig und dann geht's mit voller Kraft wieder weiter. Wenn wieder normalere Zeiten sind kannst du gerne mal vorbei kommen.
#545856
Hallo,
nun geht es endlich weiter mit meinem Projekt.
Ich zerlege gerade die Vorderachse (alte Achse 411) und benötige eure Hilfe.
Kann ich die inneren Bolzen vom Kreuzgelenk ausdrücken ohne dass ich diese zerstöre? Dort schaut ein Stück vom Dichtring heraus und diese (alle) möchte ich gerne ersetzen. Ich habe mit dem Schonhammer schon einmal vorsichtig "angeklopft" aber da bewegt sich nichts.

Meine Ersatzteilliste verrät mir, allerdings ohne Zeichnung:
0003370680 Dichtring aussen 8 Stück
0003370780 Dichtring innen 8 Stück
0003370980 Dichtring, wo sitzt der? 8 Stück
Gibt es günstige Bezugsquellen / Alternativen zu den bekannten Teilehändlern? Ich weiß dass ich froh sein muss dass es die Teile überhaupt noch gibt aber manchmal bin ich doch etwas knauserig :lol:
Dateianhänge:
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#545863
Moin Christian,

mit einem Schonhammer wirst Du hier nichts erreichen, der Bolzen bewegt sich nur unter einer hydraulischen Presse mit >10t Presskraft! Die Teile gibt es meines Wissens nur noch bei einschlägigen U404 Teilehändlern oder den bekannten Versorgern für unsere Mogs. Ob es alle Teile einzeln gibt glaube ich nicht, es gibt Reparatursätze, allerdings sind die immer nur für ein "halbes" Kreuzgelenk, für beide Seiten der Achse benötigt man dann 4x diesen Repsatz!
Für den erfolgreichen Zusammenbau musst Du Dir einen Führungsbolzen für die innere Dichtung anfertigen, sonst drückt der Bolzen die Dichtung zur Seite und es sieht nachher aus wie vorher :shock:
Viel Erfolg und Gruß aus Hamburg
Thomas
#545870
Hier ist Thomas dabei, meine Vorderachse wieder auf Vordermann zu bringen.
Achsschenkel einbau gelenk 4.jpg
Achsschenkel einbau gelenk 4.jpg (422.56 KiB) 1728 mal betrachtet
https://www.unimog-community.de/phpBB3/ ... ml#p496379

Man braucht mindestens 4 Repsätze für eine Vorderachse, besser sind 5!
Dann hat man genug Dichtungen um 2x einen Fehler zu machen :wink:
Das war ein schönes Wochenende, wie immer bei unseren privaten Workshops!
Gruß
Jochen
#545890
Hallo Thomas, hallo Jochen,

danke für eure Antworten und den Tipp mit dem Führungsbolzen.
Dann werde ich mal die Reparatursätze bestellen und die Presse bemühen. Da kommen einige $$ zusammen für so eine Vorderachse. Wird halt unter Hobbykosten verbucht.

@Jochen
So ein Achsen-Workshop hätte mir bestimmt auch gutgetan.
Deine Berichte über das "olivgrünes-osterei" verfolge ich natürlich mit. Vielen Dank auch dafür.

ich werde weiter berichten.
#549005
Hallo liebe Unimogfreunde,

ich bin mit meinem Projekt auch wieder etwas weiter gekommen und habe die Vorderachse überholt.
Die Gelenkwellen wurden gereinigt und mit neuen Dichtungen versehen.
Nach einem Fehlversuch habe ich mir, wie Thomas geschrieben hat, einen Führungsbolzen aus Aluminium gedreht.
Dadurch kann die Antriebswelle nicht mehr ausweichen und die Dichtungen bleiben heile.
Beim Einpressen des Bolzens habe ich eine Beilage mit 0,66mm auf den Bolzen gelegt. Dadurch wurde er leicht überdrückt
und war dann bis auf ein Mal genau zentriert im Bolzenauge. Die Nadeln waren noch gut und wurden wieder verwendet.
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03_Führung.jpg (41.93 KiB) 1555 mal betrachtet
#549006
Die Verschleisbuchsen für den Abdichtring waren eingelaufen und wurden erneuert.
Mit der Schleifscheibe habe ich die alten vorsichtig abgeschliffen bis sie gerissen sind.
Sie konnten dann leicht entfernt werden ohne dass die Welle beschädigt wurde.
Die neuen Verschleisbuchsen wurden dann mit einem Lagerwärmgerät auf 190°C erwärmt und mit einem passendem Rohr
auf der Presse aufgedrückt. Bei der 2. Buchse habe ich den Temperatursensor vergessen --> 400°C --> Schrott.
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#549007
Die Buchse im Achsschenkel war auf einer Seite gerissen --> neu.
Mit einem Führungsbolzen wurden die alten Büchsen auf der Presse ausgedrückt und neue eingepresst.
Danach wurden die Büchsen mit dem Kalibrierdorn auf das passende Endmaß aufgeweitet.
Der Dichtring wurde natürlich auch ersetzt.
Alle Dichtungen am Achsschenkel wurden erneuert und das ganze wieder zusammengebaut.
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#549008
Die Vorgelege wurden mit neuen Lagern, Dichtringen und Dichtungen versehen.
Das Lagerspiel habe ich mittels dem Sonderwerkzeug 401 589 0021 ausgemessen.
Da die Ausgleichsscheiben 0,1 und 0,02 nicht mehr lieferbar waren habe ich diese aus
Messingblech ausgeschnitten.
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#549009
Das Differential der Achse wurde ausgebaut und gereinigt. Das Tragbild der Zahnräder war in Ordnung.
Die Lager ebenso deshalb habe ich das Differential nicht zerlegt.
Der Sperrenhebel wurde ausgebaut und neu abgedichtet. Ebenso wurde der Dichtring im Achsantrieb ersetzt.
Die Ausgleichsscheibe am Schubrohr wurde vermessen und da es diese nur noch in 5mm gibt wurde einer auf der
Flächenschleifmaschine auf das passende Maß heruntergeschliffen. (Grüße an Thomas).
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#549011
Zuletzt wurde alles wieder zusammengebaut, die Achse mit neuen Radbremszylindern, Schläuchen und Leitungen versehen
und wieder eingebaut.
Zur Montage habe ich zwei Kettenzüge verwendet und konnte so die Achse schön ausrichten.

Die Vorderachse ist nun erledigt und es kann mit der Hinterachse weitergehen. Am Schluss habe ich noch ein "vorher-Bild" von der Achse.
Es geht bei mir leider nur langsam vorwärts da ich nicht so viel Zeit für das Projekt übrig habe.
Grüße Christian
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#549014
Hallo Christian,

das sieht ja mal wieder extrem professeionell aus, interessant auch das bis deutlich in 1957 noch Antriebswellen mit Verschleißhülse ab Werk verbaut waren, adaptierte 401 Wellen? Auch die kurzen Stehbolzen am Ankerblech die das Vorgelegegehäuse halten erinnern stark an ein 401 etc Vorgelege. Das alles hatte mein 411 Ende 57 nicht mehr.

Wie hast du die Bauteile so schön sauber bekommen, wenn ich fragen darf? Gerade das poorige Vorgelegegehäuse stellt da ja eine Herausforderung dar.

Mit dem Einstellwerkzeug steh ich ja mittlerweile auf Kriegsfuß, ich montiere das einmal ohne Scheiben, dann Messuhr dran, passende Scheiben rein wieder zusammen und dann passt es in der Regel. Wenn man sich die Toleranzen für die Kegelrollenlager heute von den diversen Herstellern ansieht, müssen es auch nicht unbedingt die 0,08 sein, trotzdem klasse das du dir die Mühe gemacht hast, das so genau wie möglich zu erreichen. Passscheiben kriege ich 0.02 auch nicht mehr, aber 0,1 und 0.05 sind eigentlich noch gut beschaffbar.

Meine Hochachtung an diese saubere Arbeit, das braucht Zeit und dafür, dass du die laut deiner Aussage nicht hast, geht es echt gut voran. :party :respekt
#549164
Hallo Hannes,

die Teile reinige ich ganz klassisch mit einer Akkuflex und verschiedenen Drahtbürstenaufsätzen bei reduzierter Drehzahl.
Mit dem Einstellwerkzeug war ich am Anfang auch kurz vor dem verzweifeln. Nach mehreren Versuchen hat es dann aber doch noch geklappt und ich bin mit mehreren Messungen immer auf das gleiche Ergebnis gekommen. Wenn man das zum ersten mal macht muss man sich erst einmal reindenken.

Verrätst du mir deine Bezugsquelle für die Ringe? Gerne auch per PN
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