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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

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Moderatoren: stephan, Bernd-Schömann

#562793
Hallo liebes Forum!

Ich habe mir die Tage einen Trenkle Tremo B als Restaurationsprojekt gekauft.

Dieser Tremo lief als Wintedienstfahrzeig in Berlin und stand danach mehrere Jahre unterm Baum. Dementsprechend ist vorallem im hinteren Bereich des Fahrzeugs mächtig Rost. Meine "archäologischen Versuchsgrabungen" zeigten jedoch, dass unter dem Rost noch genug Material ist, um einen Rettungsversuch zu motivieren. Vorne sieht es bzgl. Rahmen und Achse besser aus. Die Kabine sieht zwar auf den ersten Blick schlimm aus, aber sie hat noch ca. 80-90% Substanz und ist nur unten weggerostet. Das Schneeschild und den Streuer habe ich nicht mitgekauft.

Der Motor läuft, soweit man beim Probelauf feststellen konnte, gut.

Ansonsten aktueller Zustand:
Bremsen teilweise fest, Tank nicht da (ein provisorischer ist montiert), Stößel am Kuppungsnehmen-Zylinder weg (Kupplung mit "manueller" Betätigung geht). Hydraulik geht (Lenkung geht). Pritsche nur noch als "Muster zum Nachbauen" vorhaben, also total durchgerostet. Besorginserregender Zustand der Schrauben an der Hinterachse und im hinteren Teil des Getriebes...

Die Ausstattung ist mager: Keine Zapfwellen, keine Diffsperen (gab's die überhaupt am Tremo B?), keine Allradlenkung (also auch weniger Ärger?). Aber immerhin die übliche Hydraulik, die hier fürs Schneeschild und für den Salzsteuer gearbeitet hat.

Nun fehlen mir, wie wohl jedem Tremo B-Anfänger, Infos zu diesem Fahrzeug. Ich habe hier schon gelesen, dass z.B. eine Betriebsanleitung im Umlauf ist. Über diese würde ich mich sehr freuen!

Später stelle ich euch sicher noch eine Menge konkreter Fragen.

Mein erstes Etappenziel ist, nach dem gestrigen "Intensivkärchern", das Fahrzeug zum Fahren und Bremsen zu bringen. Also erstmal die Bremsen öffnen und nachsehen, was da los ist bzw. was davon noch übrig ist...

Zuvor habe ich an japanischen und britischen 4x4-Autos geschraubt (ink. Korrosionsschutz), jedoch noch nicht an einem "Traktor". Habe eine für dieses recht kleine Fahrzeug passend ausgestattete Garage/Werkstatt und will die Sache selber angehen - aus Freude an der Sache :D . Mein Fern-Ziel ist nicht, eine "perfekte Restauration". Es würde mir reichen, wenn der Tremo mit mir mal brauchbar ins Holz fahren kann (Seilwinde?) und natürlich durch den TÜV kommt. Auch möchte ich, dass er "nie wieder" rosten kann, will die Rostbehandlung und Konservierung also gründlich durchführen.

Als eine Inspirationsquelle diente mir der Trenkle-Artikel in der Oldtimer-Traktor, Ausgabe 11/2018. Ist der Kollege aus dem Artikel vielleicht hier im Forum dabei? Respekt für diese Arbeit und "Neid" für den deutlich besseren Start-Zustand und die bessere Ausstattung.

Nun ein paar Fotos vom aktuellen Stand vor/nach dem Kärchern:

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Gruß - Claudius
Zuletzt geändert von Claudius am 18.07.2022, 09:58, insgesamt 4-mal geändert.
#562794
Was mir noch unklar ist, weil ja einige schreiben, "wie Unimog 421" - wie verschränkt der Tremo B überhaupt? Die Hinterachse ist, wenn ich es richtig blicke, mit dem Getriebe und dem Motor massiv zusammengeschraubt. Sie kann also gegen den Rahmen kaum verschränken. Motor/Getriebe/Hinterachse sind an einem zentralen Punkt etwa über der Kupplung aufgehängt. Die Vorderachse ist "normal" aufgehängt. Ist das dann in der Wirkung etwa wie bei einem Traktor? Dass die Hinterachse (fast) nicht verschränkt und die Vorderachse "pendelt"? Ist dann Motor/Getriebe eine (fast) ungefederte Masse, oder? Auch scheinen mir die Rad-Federwege nichts mit den Offroad-Fähigkeiten eines Unimogs geimein zu haben...

Gruß - Claudius
#562798
Hallo Sebastian.

So etwas habe ich schon vermutet. Mir ist/war noch nicht klar, wo diese Drehhung statt findet. Wenn die Achse gegen das Getriebe dreht, dann müsste es ja eine Art Flansch geben zwischen Getriebe und Achse. Vielleicht verdeckt bei meinem Trenkle diesen noch die Rostschicht. :wink: .

FInde ich wo eine Skizze odgl., wie das am 421 aussieht?

Danke!

Claudius (Fan der Verschränkung 8) )
#562801
Hallo Claudius,

ich habe meine Achsen zwar die Tage ausgebaut, aber davon keine guten Bilder gemacht. Aber anbei ein Bild der Achse.
Da sieht man den flansch, dahinter einen Teil der Schubkugel, und das halbe Außengehäuse drauf.

Der Antriebsflanch sitzt am Getriebe, dahinter ein Kreuzgelenk.
Um das Kreuzgelenk ist dann die Schubkugel im Schubkugelgehause und da liegt dann der Drehpunkt.

Gruß Sebastian


PS: vielleicht kannst du es hier was besser sehen klick.
Dateianhänge:
IMG_20220618_154818742.jpg
IMG_20220618_154818742.jpg (3.48 MiB) 3485 mal betrachtet
#562803
Hallo Hans-Ulrich.

In den Papieren von meinem Tremo B steht "38kW bei 3000Upm". Das Fahrzeug ist Bj. 1980. Es ist der OM616-Motor, soviel ich weiß. Ob da ein Öl-Luftfilter dran ist, habe ich mich gestern auch schon gefragt, bin aber noch nicht so weit vorgedrungen...

Wenn du was für die Eintragung brauchst, könnte ich dir eine Kopie von der Betriebserlaubnis von meinem Tremo B senden.

HTH - Claudius
#562813
Hallo.

Gestern die hinteren Bremstrommel abmontiert. Die Bremskomponenten sehen noch brauchbar aus. Bremsbacken haben noch gut Belag und wenig Korrosion, die Federn usw. sehen auf den ersten Blick (noch ist die Bremse nicht demontiert) auch nuztbar aus. Allerding ist das Ankerblech wohl nicht mehr zu gebrauchen und die Drehbolzen, an denen die Bremsbacken drehen, sind festkorrodiert. Die Tage mal lose machen und dann geht es weiter...

Wo kauft man empfehlenswerterweise Teile für den Tremo bzw. U421? Ebay usw. ist klar (für gebrauchte), aber welche Quellen sind sonst zu empfehlen für diese Fahrzeuge?

Gruß - Claudius
U411Fahrer liked this
#562819
Hallo Claudius,


die ultimative Quelle für Mb Teile habe ich leider nicht gefunden.
Der beste Ratschlag ist wohl: wenn es irgendwie ein Standardteil sie könnte, bzw es das auch in anderen Fahrzeugen kann, gucke da nach. z.b. die Spiegel vom 421 gab's auch beim Deutz. Das macht preislich was aus.

Generell gibt es hier im Forum ein Verzeichnis mit diversen Händlern für neu und Gebrauchtteile.
Für Gebrauchtteile gibt's z.b. noch av-parts oder Nord Mog, can parts und viele mehr.
Granit führt einiges an Nachbauteilen, also kann dir dein örtlicher LaMa auch einiges besorgen.

Aber generell das sind nur so Anlaufstellen die mir gerade einfallen, das ist also auch mehr oder minder meine Persönliche Meinung und Tipps. Da gibt's auch nichts gegen die anderen Händler. Jeder Shop hat so seine vor und Nachteile und auch seine teuren und günstigen Sachen. Da hilft leider immer nur viel suchen.



Gruß
Sebastian
#562824
Danke, Sebastian!

Übrigens - mein Tremo muss hinten anders aufgebaut sein, als deiner. Siehe dein Foto oben.
Ich habe an der Hinterachse keine Gummimanschette und sehe auch beim besten Willen nicht, wo sich da der Antrieb verdrehen soll (zur Verschränkung der Achse). Dabei ist der grobe Rost schon ab :? .

Auch scheint mir das Schubrohr von deiner Achse schräg nach oben zu zeigen (zum hinteren Getriebe-Ausgang), denn die Dreiecksquerstreben sind bei deiner Achse unten am Schubrohr, bei meiner aber oben am "Starrrohr" angeschraubt.

Ich habe den Verdacht, dass beim Modell "Berlin" der Antrieb hinten starr ausgelegt ist. Wie gesagt - Motor+Getriebe+Hinterachse scheinen eine fest verblockte Einheit zu bilden.
Der Abtrieb geht am Getriebe links weg in das Schubrohr zur VA und(!) in das "Starrohr" zur HA. Wo normalerweise am Unimog die HA angeflanscht ist, ist bei meinem Getriebe ein Deckel. Der Betätigungshebel zur Zuschaltung der VA ist mittels Flacheisen in Postion "Ein" fixiert. Das schrieb hier schon mal jemand in einem anderen Beitrag.

Ich stelle hier demnächst noch Fotos davon ein.

Wenn ich also nicht irre, dann kann ich "Verschränkung"+Achssperre+Zuschlatbaren Allrad nur haben, wenn ich eine solche Achse montiere, wie du sie hast. Wenn das denn ohne weitere größere Umbauten geht...

Gruß - Claudius
#563231
Hallo zusammen.

Habe gestern nach dem Richten des Anlasser bzw. seiner Kabelverbindungen den Motor zum laufen gebracht und eine kurze "Testfahrt" im Garten gemacht.

Nun frage ich mich, was eine sinnvolle Reihenfolge der weiteren Arbeiten sein könnte, um das Fahrzeug, mit klaren Zwischenzielen, Fahrtauglich zu machen und am Ende den TÜV-Stempel zu bekommen.

Nach meinen ersten Überlegungen stehen mindestens die folgenden Arbeitspakete an:

1. Alle Öle erneuern
2. Auspuff neu befestigen, Rohr Abgaskrümmer-Auspuff neu machen (oder besorgen)

Meilenstein I : Tremo lässt sich aus eigener Kraft rangieren

3. Metallbau am Rahmen: Fehlende Teile/Befestigungen/Motorabdeckrahmen reparieren/nachbauen/besorgen/anschweißen (z.B. Kotflügel hinten)
4. Entrostung und Konservierung des Rahmens, der Achsen, der Getriebe-Gehäuse (dazu Kabine abnehmen)
5. Tank besorgen und montieren (habe jetzt nur einen provisorischen)

Meilenstein II : Tremo "untenrum" vollständig und entrostet

6. Lichtmaschine revidieren ggf. erneuern
7. Kabel erneuern (wenigstens teilweise an der Lima)
8. Beseitigung der Leckagen an der Hydraulik (Lenkung)
9. Bremsen neu machen (neue Bremszylinder, neue Leitungen, Abdeckbleche teilweise rettbar...)

Meilenstein III : Tremo mechanisch ok (ohne Kabine)

10. Herrichten der Kabine (abnehmen, flexen, neue Bleche schweißen, spachteln, schleifen, lackieren, Scheiben neu einsetzen, Hebelage klären... voraussichtlich mit Hilfe eines Kumples, der "Blechbauer" ist)
11. Licht revidieren (Scheinwerfer vorne neu verspiegeln lassen, oder neu kaufen; Licht hinten komplett neu machen, da es fehlt)
12. Pritsche neu bauen (Restteile/Rahmen vorhanden, erstmal ohne Kipper-Zylinder)

Meilenstein IV : Tremo weitgehend fertig

Ich habe aktuell nicht vor, den Tremo komplett zu zerlegen. Sollte z.B. was an den Achsen undicht sein, dann muss ich natürlich bei gehen, aber erst bei Bedarf, sonst explodiert mir der Aufwand.

Was sind eure Erfahrungen mit solchen Projekten? Ist diese Reihenfolge so in etwa sinnvoll?

Gruß - Claudius
#563997
Hallo zusammen.

Nur zur Info, um diesen Thread abzuschliessen - bin inzwischen auf einen Unimog 406 umgestiegen und werde den Tremo demnächst verkaufen. Das auch mit einem weinenden Auge, weil es wirklich ein witziges Konzept ist, aber ich kann und will nicht zwei Projekte gleichzeitig haben.

Danke für euren Input - habe schon einiges dazu gelernt mit dem Tremo. Kann ich auch weiter nutzen, am Unimog.

Gruß - Claudius

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