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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#567854
Hallo zusammen,

wie schon den den Westfalia-Fragen unimog-411-westfalia-diverse-fragen-t102941.html geschrieben ist die Kopfdichtung hin.
Dabei stellen sich mir folgende Fragen:
-
  • Wie geht der Ventildeckel ab? Der hat eine Rippe, die nicht an der hohen M8-Mutter für die Kipphebelbefestigung vorbei geht.
  • Braucht es ein Sonderwerkzeug, um die Kopfschrauben zu lösen/ wieder anzuziehen?
  • Wenn der Kopf schon mal ab ist, was ist ratsam daran zu prüfen oder vorbeugend gleich mitzumachen (Ventilführungen, Glühkerzen etc)?
  • Der Leitfaden spricht davon, den Kopf nach dem Warmlaufen noch einmal mit 80Nm nachzuziehen.
    Ist dazu auch wieder das ganze Programm mit Kühlmittel ablassen, Ausgleichsbehälter ausbauen, Ölleitungen weg etc.?
  • Spricht etwas dagegen, dass das Kühlmittel wieder verwendet wird? Das habe ich neu gemacht, als ich den Kühler raus hatte, um den Keilriemen zu wechseln.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfestellung!

Beste Grüße, Ulli
#567860
Hallo Ulli,
zum Nachziehen der Kopfschrauben benötigt man einen Spezialschlüssel. Dann kommt man an alle Kopfschrauben ran auch wenn die Kipphebel und Ölleitung montiert ist. Kann man sich aus einem 19er gekröpftem Ringschlüssel, einer Verlängerung und einem Stück Flachstahl selber machen. Länge über alles 100 mm, Mitte Schlüssel zu Mitte Verlängerung 20 mm.
Eine erst kürzlich gewechselten Kühlflüssigkeit würde ich wieder verwenden.
Grüße Markus
Dateianhänge:
20201012_145056.jpg
20201012_145056.jpg (1.25 MiB) 1594 mal betrachtet
20200917_201917.jpg
20200917_201917.jpg (2.21 MiB) 1594 mal betrachtet
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#567862
Hallo
sovmoto hat geschrieben:Der Leitfaden spricht davon, den Kopf nach dem Warmlaufen noch einmal mit 80Nm nachzuziehen.
Ist dazu auch wieder das ganze Programm mit Kühlmittel ablassen, Ausgleichsbehälter ausbauen, Ölleitungen weg etc.?
nein, die Kolfschrauben werden immer einzeln der Reihe nach ein wenig gelöst , um das Losbrechmoment zu überwinden. Es werden aber keine wasserführenden Kanäle geöffnet. Alle Flüssigkeiten bleiben drin.
Die Bewtriebsanleitung sagt aber auch, dass bei neuem Motor der Zylinderkopf nach 10 bis 20 Std nachgezogen werden muss, da sich ie Kopfdichtung in den ersten Betriebsstunden nochmals setzt. Das wurde hier auch schon mehrfach diskutiert, da so einige Kopfdichtungen wieder undicht wurden, da nicht nachgezogen wurde.
sovmoto hat geschrieben:Spricht etwas dagegen, dass das Kühlmittel wieder verwendet wird? Das habe ich neu gemacht, als ich den Kühler raus hatte, um den Keilriemen zu wechseln.
kommt halt drauf an, wann.
Die Kühlmittel enthalten Korrosionsexhibitoren, um die Werkstoffkorrosion verhindern oder zumindest verzögern. Die verbrauchen sich im Laufe der Zeit.
#567926
Tach Ulli,
Wie geht der Ventildeckel ab? Der hat eine Rippe, die nicht an der hohen M8-Mutter für die Kipphebelbefestigung vorbei geht.
- dann stimmt da was nicht. normal sollte der Deckel mit etwas drehen und kanten runter gehen. Einzige Ausnahme die ich bisher gesehen habe: wenn statt der Langmuttern durchgehende Gewindestangen für die Kipphebelwelle genutzt werden und die Haube dann mit Muttern gehalten werden. Kannst Du da mal ein Foto machen? Der Deckel mit der Strebe ist die "bessere" Version, da es sonst u.U. zu Undichtigkeiten der Ventildeckeldichtung bei zu stark angezogenen Deckelschrauben kommen kann.

Wenn der Kopf schon mal ab ist, was ist ratsam daran zu prüfen oder vorbeugend gleich mitzumachen (Ventilführungen, Glühkerzen etc)?
Vorbeugend würde ich da gar nichts neu machen, ausser neue Dichtungen für den Wasserstutzen und die Ansaugbrücke und die Ventildeckelschrauben. Wenn du den Krümmer abnimmst, auch die Krümmerdichtungen.
Prüfen würde ich die WaPu auf Leichtgängigkeit und Geräusche, Ventildeckeldichtung auf Risse oder Verhärtungen, Glühkerzen auf Beschädigungen, Ventile natürlich neu einstellen.
#567953
Hallo zusammen,

Danke für die Antworten!
ich bin jetzt ein Stück weiter gekommen. Der Kopf ist/war runter.
Der Ventildeckel ging nur ab, nachdem ich die lange M8-Mutter für die Kipphebelbefestigung mit einem flachen 13er Maulschlüssel demontiert habe. Zwischen der Mutter und der Unterseite des Armaturenbretts sind 60mm:
Abstand Mutter.jpg
Abstand Mutter.jpg (222.41 KiB) 1270 mal betrachtet
(Die +2 mm sind der fehlenden 3. Hand geschuldet)

Wenn der Kopf nun schon mal auf der Werkbank liegt, habe ich die Ventile ausbauen wollen.
Zu welchem Zweck sind im Ventilteller unter den Keilen eigentlich die Gummiringe verbaut?
Außer das der Teller und die Feder nur mit Fluchen und Gewalt vom Ventil losgehen.
Ventilschäfte und Führungen waren auf dem 4. Zylinder noch innerhalb der Toleranz und die Ventilsitze sahen auch gut aus.
Darum habe ich mir die Demontage der anderen 6 Ventile gespart.

Die Glühkerzen sind vorsichtshalber neu gekommen. Eine hatte einen verbogenen Wendel.
Vor dem Einbau habe ich gleich noch die Gewinde frei geschnitten.

Was mich ja sehr gefreut hat, ist die Kennzeichnung der neuen Kopfdichtung mit dem dreistelligen Hersteller-Code nach Norm VW105 40 - geht doch... 8)
HCD.jpg
HCD.jpg (158.17 KiB) 1270 mal betrachtet
Der Motor an sich ist noch gar nicht so alt - die Ventilfedern sind mit 9/72 gekennzeichnet , im Kopf ist auch eine 72 eingegossen.
Dann könnte das mit den 1.300 Stunden passen.
Laut RL sollen die Vorkammern nach spätestens 3.000 Stunden getauscht werden. Ist das ernst zu nehmen?

Weil ich ja schon älter bin und mir die Anzugsreihenfolge schlecht merken kann, habe ich die Nummern einfach mal mit dem Edding auf die Schraubenköpfe geschrieben - das hat sehr geholfen.
Kopf.jpg
Kopf.jpg (297.58 KiB) 1270 mal betrachtet
Das Werkzeug zum Schrauben nachziehen werde ich mir dieser Tage bauen, die Teile sind schon da.
Allerdings bin ich immer noch nicht schlauer, wenn nachgezogen werden soll.
Nach 1/2-Stunde warmlaufen lassen? So ist es im RL beschrieben. Oder nach 12-15 Stunden wie in der BA?
Oder beides? Oder nach 12-15 Stunden nur wenn ein ganz neuer Motor reingekommen ist?

Morgen geht es weiter.

Einen schönen Restsonntag, Ulli
#567982
Hallo
sovmoto hat geschrieben:Nach 1/2-Stunde warmlaufen lassen? So ist es im RL beschrieben. Oder nach 12-15 Stunden wie in der BA?
Oder beides? Oder nach 12-15 Stunden nur wenn ein ganz neuer Motor reingekommen ist?
beides, also immer wenn eine neue Zylinderkopfdichtung verbaut wird. Das war bei einem neuen Motor auch immer der Fall. :idee
Das betrifft nicht nur den OM636 sondern alle Motoren, bei denen nach dem alten System ohne Dehnschrauben die Kopfdichtung gewechselt wird.

Das gleiche Thema ist aber schon zig mal diskutiert worden.
#568086
So, hier mal mit Bild:
Ventildeckel.jpg
Ventildeckel.jpg (307.46 KiB) 1012 mal betrachtet
  • Der Ventildeckel geht nicht nach vorn heraus -> Einspritzleitungen im Wege
  • Der Ventildeckel geht nicht nach hinten raus -> da hakt der Deckel an der langen M8-Mutter für Kipphebelwelle
    nach oben ist auch kein Platz mehr. Der Deckel schlägt an der Schalttafel an
  • Nach links kanten geht nicht -> da sind die Einspritzleitungen im Weg
  • Nach rechts kanten geht nicht -> da ist das Kühlmittelrohr im Weg.
Also werde ich das Kühlmittel wieder ablassen und den Ausgleichsbehälter ausbauen. Dann geht der Ventildeckel bequem ab.
Die 4 8er Schrauben lösen und die Kipphebelwellen rauszunehmen ist dann ja keine Tat mehr.
Dann spare ich mir den Bau des Sonderwerkzeugs und kann den Kopf ganz einfach nachziehen.

Dummerweise muss das Kühlmittel in jedem Fall abgelassen werden: der Thermostat öffnet viel zu früh.
Selbst nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt mit ziemlich dicht an der Vmax kam das Kühlmittel mit Ach und Krach auf 45°C.
Nach dem Kaltstart geht die Temperatur nach wenigen Minuten auf etwa 60°C, der Thermostat macht auf
und die Kühlmitteltemperatur fällt auf 40-45°C.
Da bleibt sie dann.
Den Thermostaten hatte ich im Zuge des Zylinderkopfdichtungswechsels aus den Gehäuse genommen und unter den Wasserhahn hat er voll geöffnet. Jetzt habe ich den 79°C Thermostaten bestellt.

Wenn dann das nächste Mal die Ventile eingestellt werden müssen, so in ca. 3-5 Jahren, bringe ich den Unimog in eine Werkstatt. :lol:
Sollen die sich doch damit herumärgern - sie hätten ja auch was anständiges Lernen können. :ironie

Beste Grüße, Ulli
#568741
Hallo zusammen,

mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der Ventildeckel wirklich nicht runtergeht - das Fahrerhaus ist schuld:
vorn ist statt des Silentblocks nur "irgend etwas" verbaut. Dadurch sitzt das Fahrerhaus zu tief und der Ventildeckel geht nicht ab. Das wird zeitnah geändert.

Einen schönen Sonntag, Ulli
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