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[Der_goldene_Reiter]

Hallo,

bin ein absolutes Unimog-Greenhorn. Möchte allerdings von meinen Fendt GT auf einen Unimog umsteigen. Eine richtige Kabine mit 2 Sitzplätzen und die deutliche schnelle Geschwindigkeit bei Transportaufgaben sind hier für mich ausschlaggebend.

Mir wurde jetzt ein wunderschöner 406er, kurzer Radstand mit Kippbrücke angeboten wurden. Allerdings ist das schöne Stück weder mit Zapfwelle (zumindst waren keine "Stummel" vorne und hinten zu sehen) und nicht mit Kraftheber ausgestattet. Kann dies generell nachgerüstet werden? Woran erkenne ich, ob es im Getriebe ein Zapfwellenantrieb integiert ist und nur die Wellen zum Bug und Heck des Fahrzeugs fehlen?

Grüsse

Der goldene Reiter

[Nieswurz]

Moin,

generell läßt sich das ganze wohl nachrüsten, Du solltest Deine Frage allerdings eher in die Richtung (ist es wirtschaftlich sinnvoll) erweitern.

Ich denke die verlängerte Suche nach einem vernünftigen 406 mit entsprechender Ausstattung macht mehr Sinn, als wenn Du jetzt nach den entsprechenden Teilen suchen mußt.

Gruß

Michael

P.S. Wir benutzen im Forum gerne unsere richtigen Namen, auch wenn ich den Song cool finde.

[TheoKoch]

Hallo goldener Reiter,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum, sei gewiß, wenn Dich der Unimogvirus einmal gepackt hat, dann läßt er Dich so schnell nicht wieder los.

Wie Michael schon schreibt, nachrüstbar ist beides, sowohl Zapfwellen, als auch Heckkraftheber.

Bei den Zapfwellen kann ich es nicht genau sagen, ob es auch Getriebe gegeben hat, bei denen kein Nebenabtrieb vorhanden war, bzw. ob bei Nichtvorhandensein von Zapfwellen z.B auch der Bedienhebel im Fahrerhaus fehlt.
Wenn es "nur" die Wellen und Stummel sind, da werden oft welche aus Schlachtfahrzeugen beim Allseitsbekannten Internetauktionator angeboten.

Beim (Heck)kraftheber sieht das schon anders aus. Hier ist zuerst zu prüfen, ob Hydraulik vorhanden ist, dann ob die Hydraulikleitungen auch bis zum Heck verlegt sind.
Wenn das der Fall ist ist es nur noch ein Fummelarbeit bis man den HKH eingabaut hat.

ABER: die Komponenten (Hubzylinder, Hubwelle, Befestigungen, Dreipunktgestänge etc) sind neu unbezahlbar, als Nachbau auch noch huckenteuer und gebraucht kaum zu bekommen. Ich weiß das, ich habe bei meinem 406 Bj75 einen HKH nachgerüstet. Nicht umsonst sprchen wir beim Unimog auch von einer Geldvernichtungsmaschine.

Also wie Michael schon schreibt, überleg ob Du lieber noch wartest und schaust ob Du einen findest, der beides schon hat.

Wir reden uns hier gerne mit richtigem Namen an wie lautet Deiner?

Grüße aus dem Sauerland
Euer Theo

U406 Cabrio, 84PS, Bj75 mit ZW v+h, nachgerüstetem HKH (Nachbau) und ZWV

[-Martin.Glaeser-]

Hallo, <schoener Name.... >
herzlich willkommen in der U406-416 Fraktion.

Wie Michael schon sagt, ist das Nachruesten immer so eine Sache:
. teuer, wenn Originalteile nachgekauft werden
. aufwendig, wenn 2nd Hand Teile gesucht und ersteigert werden

Allerdings ist Zapfwellle und Kraftheber nicht so eine grosse Sache, wenn eine Grundausruestung schon an deinem Mog dran ist: ZW-Abgang am Getriebe, und Hydraulik.

Zapfwelle:
Geht vom Getriebe nach vorne (mit einer kurzen Welle) und nach hinten (mit einer langen Welle) weg. Ist jeweils am Ende gelagert. Guckst du am Getriebe, Fahrerseite, in Hoehe der Hinterkante des Fahrerhauses, mal an das Getriebegehaeuse. Dortr solltest du den ZW Abgang finden. Nimm ne Taschenlampe!
Am besten von dort ein Foto machen, dann helfen wir weiter.
>> DAS nachzuruesten ist machbar, aber Achtung, es werden bei epay oft schlechte Teile versteigert, z.B. Feinverzahnung ausgeschlagen, Lagerboecke festgefressen, Welle krumm

Kraftheber:
Erfordert Hydraulik, d.h. Pumpe (wird ueber Keilriemen angetrieben, und ist im Motorraum montiert) und Oelbehaelter (ist im Motorraum vorne rechts) und Steuerventile.
>> DAS nachzuruesten ist nicht billig!

Abschliessend ein Tip an den 'Neuling':
Wenn du wirklich schrauben willst/musst, brauchst du das Werkstatthandbuch vom U406-416.
>> Suche mal under WHB hier im Forum, dann findest du die Bezugsquelle.

Gruss -Martin.Glaeser-

[hueroth]

Hallo,

seinerzeit hatte ich mir auch mal Gedanken gemacht, einen 407/417er ohne den landwirtschaftlichen Kram zu kaufen - sind deutlich günstiger und auch verfügbarer - und dann Zwapfwelle und Heckhydraulik nachzurüsten.

Kannst Du kostenmäßig total vergessen. Ferner muß am Getriebe der unbedingt der Abgang für die Zapfwelle vorhanden sein. Der ist meiner Kenntnis nach aber nur vorhanden, wenn der Unimog Zapfwelle oder einen schnellen Nebenantrieb hatte.

Ferner mußt Du bei Unimog zum Schlepper noch beachten:
- die Hydraulik ist oft nicht so leichtgäng wie beim Schlepper und "schwimmt" in der Freilaufstellung nur sehr träge.
- die Hydraulik hat nicht so einen langen Hubweg wie beim Schlepper, da der Unimog beim Anheben erst mal hinten einfedert und vorn ausfedert. Da fehlt Dir schon einiges vom möglichen Hubweg.
- das Hydraulik-Gestänge steht nach hinten länger raus und hat damit eine stärkere Hebelwirkung wie beim Schlepper.
- Du brauchst für die Landwirtschaft ein Zapfwellenverlagerungsgetriebe.
- vom Unimogverlagerungsgetriebe zum 3-Punkt-Anbaugerät muß die Zapfwelle ziemlich kurz sein, aber nicht so kurz, dass Sie beim Heben oder senken auseinandergeht. Wenn Du die Geräte im dem Schlepper im wechsel nimmst, muß Du evtl. die Zapfwellen wechseln. Ich hatte da mit einer 3-Punkt-Seilwinde Probleme, weil der Abstand Zapfwellenverlagerungsgetriebe zu Zapfwelleneingang Winde extrem kurz war.
- beim Gebrauch des 3-Punkt-Oberlenkers mußt Du die hintere Bracke und die Aussparung im Pritschenboden herausnehmen.

Alle Angaben beziehen sich auf den 407 (U600-52PS) und auf den 417 (U900-84PS), die von 1988 - 1992 gebaut wurden. Ich denke, beim Vorgänger 406 (84 PS) bzw. 421 (52 PS) ist es ähnlich, da der Rahmen der gleiche ist.

Ferner hast du durch die relativ kleinen Hinterreifen in der Landwirtschaft und im Forstbetrieb Nachteile. Und am Schrägen neigt sich insbesondere der leichtere 407ner mit der Schräge in die Federn, sodaß Du es als noch Schräger empfindest.

Wenn du kein Schrauber bist, muß Du auch noch berücksichtigen, daß der Unimog durch Druckluft, Druckluftkupplung usw. viel anfälliger ist als ein Fendt. Von der Handbremse will ich erst gar nicht anfangen.

Bin mal gespannt, ob noch ein paar Beiträge zu den Nachteilen des Unimogs gegenüber dem Schlepper kommen.

Wenn Du Landwirt bis und rechnen mußt, kann ich dich eigentlich nur vor dem Unimog waren. Es sei denn, Du hast einen speziellen Einsatz wie Feldspritze o.ä., wo Du den Unimog undbedingt brauchst und den Geschwindigkeitsvorteil auf der Straße nutzen kanns.

Hobbymäßig ist das was ganz anderes. Da nimmt man natürlich immer den Unimog.

Grüße
hueroth

[Grenzgänger]

hallo Zusammen

Ich will auch mal meine Erfahrungen mit dem Unimog schreiben.
Ich habe mir einen 406 Komual zugelegt hatte aber schon Frontlader und wenig km.
Mir hat man auch gesagt nachrüsten kann man alles.
Das erste ist die Teile zu bekommen und dann das Einbauen ist Zeitaufwendig und man muß viel abbauen um überall hin zu kommen.

Der Unimog hat nicht nur Nachteile für mich ist er Optimal da ich keinen extra Hänger brauche zum Transport habe eine Geschlossene Kabine habe Luft und Hydraulik Allrad sperren usw. da lässt sich einiges machen.

Heckktaftheber kannste neu so um die 2000¤ rechnen

Gruß
Daniel

[hueroth]

Hallo nochmals,

der Kraftheber ist nicht das Problem! (Wobei das einsetzen auch nicht ganz einfach ist. Ich glaub das Getriebe muss sogar raus, wenn man die hinteren Querverstärkungen für erhöhte Anhängelast hat).

Die Zapfwelle !!!

Wenn keine da ist, wie soll die den eingeschaltet werden? Willst Du ein neues (gebrauchtes) Getriebe mit Zapfwellenabgang kaufen?

Ich kann nur nochmals empfehlen, sich wenn dann einen kompletten landwirtschaftlichen zu kaufen. Umsonst sind die Gebraucht nicht so teuer und gesucht.

Grüße
hueroth

[Helmut Schmitz]

Den Zapfwellenabtrieb kann man an jedes Getriebe nachrüsten, die Vorstufenwelle ist in jedem Getriebe drin. Aber wenn du eine doppelkupplung für deine Zapfwellen brauchst, ist ein anderes Getriebe fällig, sofern noch keine im Mog drin ist.
Vom Prinzip her kannst du beim 406 alles nachrüsten, die Fahrzeuge sind aus einem Baukasten je nach Wunsch aufgebaut, ist halt ne Preisfrage.

[Nieswurz]

in der Regel werden wohl kaum Doppelkupplungen bei Mogs ohne Zapfwelle verbaut worden sein, oder?

Michael

[Bernd-Thomes]

Hi,
beim Getriebe sind alle Variationen möglich. Mein 421 besitzt zwar das große Getriebe, hier ist aber keine Doppelkupplung verbaut. Und wohl auch nicht der Schneckengang, nur der Krichgang, u. Zwischengang natürlich.
Aber:
lieber komplett kaufen und nicht nachrüsten.
Wenn landw. genutzt dann:
- Großes Getriebe
- Doppelkupplung
- Kraftheber
- Zapfwelle.
Das Verlagerungsgetriebe kann immer irgendwo aufgetrieben werden.
Gruß
Bernd Thomes
Gruß
Bernd Thomes

[u421-411]

Hallo!
Nicht umsonst sagt man landläufig:Der Unimog kann alles ,nur nichts richtig.Dafür macht er aber mächtig viel Spass.War die letzten Tage mit meinem 421 grubbern mit 2,50m Arbeitsbreite,es hat sehr gut funktioniert und der Bauer war von der Leistung beeindruckt.obwohl er selbst einen U2100 hat.Solltest Du wirklich den Unimog in der Landwirtschaft einsetzen,kaufe Dir,so wie vorher auch schon mehrfach darauf hingewiesen,nur einen mit landwirtschaftlicher (Voll)Ausstattung,Du tust Dir und Deiner Geldbörse einen grossen Gefallen,mal ganz abgesehen vom Zeitfaktor,um die ganzen Teile zu besorgen.
MfG, Jörg

[Tobs406]

Hallo zusammen,

es geht nachrüsten!
Ich hab an meinem 406 (ehem. Kummunalfzg) den Heckkraftheber und ZW-Verlagerung nachgerüstet. Preis für gute gebrauchte (Original-)Teile war bei 2000,-- DM (rund 1000,-- ¤) incl. Oberlenkerhalter aller Schrauben und Befestigungen.
Zapfwelle (mit Doppelkupplung) u. großes Getriebe war schon drinnen, auch die Hydraulikleitungen nach hinten. Die Leitungen hab ich vorne nur zusammenstecken müssen.

Bei einem "landwirtschaftlichem" Unimog ist halt die Regel, daß er doch auch meistens viel schwerer arbeiten mußte und dementsprechend mehr "verschlissen" ist. Auch die Wartung läßt da oft zu wünschen übrig.

Grüße aus dem schönen Frenkenland

Tobias

(Wir denken in DM und bezahlen in Euro -> jetzt ist es auch mir passiert. Darum die Korrektur)

[Der_goldene_Reiter]

Hallo zusammen,

zunächst erstmal vielen Dank für die vielen Antworten. Ich bin wirklich ein Stück weit beeindruckt, mit soviel Antworten hatte ich nicht gerechnet.

Im Großen und Ganzen habe ich das Fazit gezogen, wenn dann einen Unimog mit Agrar-Ausstattung zu erwerben, so wie ich ihn brauche und nichts groß nachzurüsten.

Nun, noch zum Namen. Ich heisse Michael Reiter, von daher ist der Nick: der_goldene_ Reiter, doch nicht so abwägig und der Song ist auch ganz o.k..

Grüsse Michael

[Griepi]

Hallo ich bin Lothar,

ich interessiere mich für einen Aussenseiter den U20.

Werksseitig wurde nie eine Heckzapfenwelle verbaut.

Da viele Teile identisch sein sollen ist meine Frage ob das getriebe für Frontzapfenwelle vorbeteitet ist für die Heckzapfenwelle?

Vielen Dank für die Info im Voraus

Lothar

[Helmut Schmitz]

Hallo Lothar
ein Zapfwellengetriebe herkömmlicher Bauweise gibt es bei den Baureihen 405 nicht mehr. ist die Frontzapfwelle vorne an der Kurbelle abgegriffen. Die Heckzapfwelle wird bei den neuen Motoren am Räderkasten (Steuergehäuse) auf der Motorrückseite angeschlossen. (SA 505002) Der Abgriff ist baureihenübergreifend bei den Motoren im jeweiligen Bauzeitraum gleich. Ob von den aktuellen Baureihen 934 die Teile zum "alten" 904 kompatibel sind, lässt sich im WebParts nicht einfach nachvollziehen, da dafür spezielle Filter freigeschaltet sein müssen.
Eine Agrar-Ausführung war bei Daimler die ersten Jahre nich vorgesehen, deshalb hat Werner/Trier hat eine Heckzapfwelle als Nachrüstlösung angeboten.