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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#567480
Hallo in die Runde,

wie ihr wisst, restauriere ich zur Zeit (was schon etwas länger dauert :D ) meinen Unimog 411 Baujahr 1962. Die Achsen sind komplett zerlegt und nun geht es wieder an das Zusammenbauen. Mit Blick auf die bevorstehende Lackierung stelle ich mir mehrere Fragen. Wie habt ihr eure Mogs lackiert? Baut ihr die Achsen komplett zusammen und lackiert diese dann (Gefahr von Roststellen, weil man nicht überall mit der Lackierpistole hinkommt) oder lackiert ihr alle Teile einzeln und baut diese dann wieder zusammen? Dann müsste eventuell der Lack an manchen Stellen wieder abgeschliffen werden und die Schraubenköpfe etc., müssten wieder von Hand nachgepinselt werden. (Zur Info: Ich werde die Teile zu einem Lackierer bringen, da mir die Zeit fehlt).
Außerdem bin ich mir immer noch unschlüssig, ob der Unimog in glänzend oder matt lackiert werden soll. Von der Technikberatung habe ich erfahren, dass die Unimogs früher in matt lackiert wurden. Mein Lackierer sagte mir, dass die Matt-Lackierung allerdings anfälliger gegenüber Ausbesserungen ist! Ich brauche dringend eure Einschätzungen und Meinungen. Wenn gewünscht, kann ich auch noch gerne ein paar Bilder von den meiner Meinung nach schwierig zu lackierenden Teilen einstellen.

Vielen Dank im Voraus für eure Anregungen!

Viele Grüße,
Robert
#567486
Guten Morgen Robert,

viel Spaß mit dem Zusammenschrauben und der Restauration. Bin auch bereits damit durch.
Die Achsen und das Getriebe sind zusammengebaut 2 x grundiert und 2 x lackiert worden.

Das wurde früher auch so gemacht. Der Nachteil ist , wenn Du eine Schraube lösen musst, platzt der Lack ab. Das Abkleben und nachher die blanken Flächen säubern zum Dichten ist auch sehr aufwendig.

Gruß Thomas
#567492
Hallo Robert,

früher wurden andere Lacksysteme als heute verwendet, daher kann man auch die Glanzgrade nur bedingt vergleichen.
Mit Sicherheit aber waren die Lacke nicht matt bei Auslieferung, siehe alte Werksfotos, aber auch nicht Hochglanz, wie heute erreichbar und oft angewendet.
Die Wahrheit liegt somit dazwischen.

Anbei ein Bild eines 411.110 aus 1959, fotografiert beim 75-jährigen Unimogjubiläum bei der Startaufstellung im Werk Wörth.
Die Glanzgrad war Stumpfmatt, wohl ausgeführt auf die Aussage der Technikberatung hin:

Bild

Es sah an sich stimmig aus, war mir aber echt zu matt.

Da ich meinen Mog "restauriert" gekauft habe, gab es zeitnah trotzdem "Ausbesserungsbedarf".
Hinsichtlich Glanzgrad und Farbton musste ich einen passenden Lack zur "Restaurationslackierung" finden, da ich nicht die gesamte Kabine lackieren wollte.
Ich bin mit dem MIPA-2K-PUR-Lack mit Glanzgrad bei seidenmatt gelandet:
Bild
Kotflügel (getrennt/einzeln vom Lackierer lackiert, nicht wie damals im Werk fertig an die Kabine angebaut und somit nur teilweise lackiert).

FHS-Rückwand ist Altlack (vermutlich Kunstharzlack), Bodengruppe ist neu von mir lackiert
Bild

Weitere Bilder gibt es in meinem Thema:
unimog-411-mit-krailing-rueckeaggregat- ... ml#p538001

Genauso wenig gefällt mir eine Hochglanzlackierung, somit würde ich persönlich zwischen seidenglänzend und seidenmatt wählen, ich finde das einfach wertiger.

Bezüglich Achsen lackieren, das ist eine generelle Philosophiefrage. Ich beschreibe meine Vorgehensweise:
Auf alle Fälle die Einzelteile entlacken bzw. reinigen vor der Montage und die Baugruppe Achse als Ganzes (ohne montierte Bremstrommeln) lackieren (lassen).
Bei wichtige Schraubverbindungen sollte kein Lack unter der Schraube sein.
Wenn es unerreichbare Stellen geben sollte, vorher spritzen oder nachher pinseln.
Denn da sieht das Auge ja auch nicht hin, es geht nur um Korossionsschutz.

Bezüglich Lackmenge, hier ist weniger mehr.
Ich bzw. der Lackierer haben einschichtig 2K-EP-Grundierung und dann innerhalb 24h den 2K-PUR-Decklack aufgetragen.
#567515
Hallo zusammen!

Vielen Dank erstmal für eure Antworten!

@ Ulli: Ich habe auch eher immer zu matteren Lacken tendiert. Der Lackierer meinte zu mir, ich sollte eher glänzend lackieren da es einfacher ist zum ausbessern! Deshalb danke für deine Einschätzung!
@ Thomas: Vielen Dank! Zur Zeit macht es Spaßt. Es wäre aber schöner, wenn ich mehr Zeit dazu hätte!
@ Florian: Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, die hilft mir schon ein ganzes Stück weiter! Ich werde mir von dem Lackierer mal zwei Muster lackieren lassen und mich dann entscheiden! Aktuell tendiere ich dann zu "seidenmatt"

Mein Plan ist, dass der Lackierer viele Einzelteile lackieren wird und ich diese dann zusammenbaue und anschließend, eventuell mit dem Pinsel oder Pistole, nochmals nachlackieren. Ich kann mir dann sicher sein, dass die meisten Stellen dann lackiert sind. Wenn ich die ganze Achse zusammengebaut lackieren lasse, werden Teile wie das Doppelkreuzgelenk etc. nicht so gut lackiert sein.
Das Vorgelege "ohne Inhalt" werde ich vormontieren, lackieren lassen wieder auseinanderbauen und dann mit "Inhalt" einmessen und montieren. Der Rahmen wird die nächsten Tage vorsichtig gesandstrahlt und anschließend am Stück lackiert.
Sobald ich ein Muster von dem Lackierer habe, melde ich mich.

Gruß
Robert
Dateianhänge:
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IMG_5324_k.JPG (71.64 KiB) 982 mal betrachtet
#568015
Hallo in die Runde,

etwas später als geplant melde ich mich mal zu den Fortschritten bei der Restauration. Ich habe dem Lackierer, wie schon erwähnt, einen alten ausgebauten Schlußqueträger zum Probelackieren gegeben. Er hat mir jetzt eine Hälfte RAL 9005 "glänzend" und eine Hälfte "seidenmatt" lackiert.
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P1170046_1.JPG (181.4 KiB) 703 mal betrachtet
Je nach Lichteinfall sieht man es mehr oder weniger.
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P1170049_1.JPG (251.84 KiB) 703 mal betrachtet
Ich habe mich dann für seidenmatt entschieden.

Der Rahmen wurde jetzt gestrahlt und liegt seit gestern auch bei dem Lackierer.
P1170133_1.JPG
P1170133_1.JPG (262.09 KiB) 703 mal betrachtet
Die ersten Teile konnte ich bereits abholen. Jetzt geht es langsam wieder an das zusammenbauen.



Viele Grüße
Robert
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