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Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 25.07.2003, 20:30
von joagoe
Hallo Unimogfreunde,
heute habe ich an meinem 411.110 zum ersten mal einen größeren einachser Anhänger angehängt. Dabei viel mir auf, dass sich die Rockinger Anhängerkupplung vom Winkel nach unten neigte. Die Deichsellast des alten Miststreuers beträgt schätzungsweise so um die 200kg. Dann fuhr ich in den Wald, um Brennholz zu transportieren. Als ich den Wagen beladen hatte, war die AHK noch mehr geneigt, also so, dass der Bolzen in der Zugöse keinerlei Spiel mehr hatte. Als ich zuhause war, habe ich das Typenschild der Kupplung gereinigt und die Daten kontrolliert. Die Stützlast darf bei Einachsern 50kg nicht überschreiten!? Die Zuglast liegt bei 6600kg.
Kann mir von euch ein Spezi Auskunft geben, was das ganze soll? Beträgt die Stützlast wirklich nur 50kg? (Sie ist original) Gibt es eine Möglichkeit, dass Gummi in der Aufhängung der Kupplung zu ersetzen, damit dies nicht mehr so stark nachgibt?
Danke für die Mithilfe!
Joachim Göser
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 26.07.2003, 08:16
von T.Goldstrass
Hallo Joachim,
es gibt verschiedene Rockinger Kupplungen, Deine ist anscheinend klappbar und hat tatsächlich nur 50 KG Stützlast. Andere haben 900 oder 1000kg Stützlast. Das hat mit dem Gummipuffer nichts zu tun.
Gruss Torsten
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 26.07.2003, 19:40
von e.arens
Das sieht so aus, als hast Du eine klappbare Kupplung, aber auch dafür wurde eine Lösung, um erhöhte Stützlasten aufzunehmen, gebaut: Es gibt für die alten 411 er eine kettengetriebene Zapfwellenverlagerung, soweit ich weiss, wurde die von der Fa. Eberhardt gefertigt, ist aber nie ein Name drauf. Die besteht aus einem Querträger, der an den hinteren vier Rahmenaugen mittels Steckbolzen befestigt wird, einem Zapfwellenlager, einem Zahnrad zum Aufstecken auf die hintere Zapfwelle und einer Duplexkette. Wenn dieses Teil montiert wird, legt sich die Kupplung auf den Querträger, der dafür extra eine Auflage hat. Diese Variante wurde speziell bei einachsigen Miststreuern eingesetzt. Nachteil ist, die Kupplung kann sich nicht mehr frei drehen. So eine Zapfwellverlagerung wird schon mal angeboten, man kann aber den Träger auch leicht selbst nachbauen. Beim UVC Treffen in Venne wird sowas sicherlich zu sehen sein, falls mein 411 mit Mähwerk nicht zu schwer wird für meinen Hänger, werde ich sie auch dran haben.
Gruss
e.a.
[Editiert am 26/7/2003 von e.arens]
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 26.07.2003, 21:10
von stefanfuchs
Hallo,
ich fuhr und fahre auch viel mit Anhäger und Unimog drauf an der Rockingerkupplung auf Treffen, auf dem Treffen in Lohberg hat mich auch ein Unimogfreund darauf hingewiesen, dass beim Anhängerbetrieb mit dieser Kupplung eine Abklappgefahr besteht, der von Herrn Arens beschriebene Träger schafft hier Abhilfe, ich habe ebenfalls so ein Teil, allerdings ohne Verlagerung. So ein ansteckbarer Querträger dürfte sich auch leicht selbst bauen lassen.
Gruß
Stefan Fuchs
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 28.07.2003, 12:07
von Andreas_Bucher
Hallo,
hier mal ein auszug aus einer b-anleitung (allerdings 421) zur info:
6.10.3 Zulässige Stützlasten der
Anhängerkupplung nach
DIN 74051
Typ Größe Prüfzeichen Zul. Stützlast
398/G 110 G 110 ~~ M3449 350 kg
64/G 110 G 110 ~~F690 500 kg
UNIMOG D G 110 ~~ F3025 1200 kg
227/G 110 D G 110 ~~ M3387 1000kg
227 IG 110 J G 110 ~~ F3824 1250 kg
--> joachim, könntest du evtl. mal die nummern von deiner kupplung dazuschreiben, falls mal wieder jemand so ein problem hat ...
daß es eine maulkupplung mit nur 50kg stützlast gibt, wußte ich auch nicht. finde ich auf jeden fall ulkig - mal ja absolut wenig sinn bei größeren einachsern, oder ?
--> e.ahrens: dann war das dein 411 mit zwillingsreifen und dem mulchgerät in gaggenau ? nett ! ich dachte immer, diese geräte bräuchten mindestens 30 PS zum antrieb - hat man mir jedenfalls überall erzählt, als ich mir eines besorgen wollte.
ich bräuchte einen schlepper mit 40-50 PS, meinten alle landmaschinenfritzen ...
taugt das zum arbeiten ? ich hab\'s leider nicht im betrieb erleben können, da ich nur samstag zeitweilig da war.
auf jedenfall fand\' ich die zapfwellenverlagerung genial. aufwendig zwar, aber eine interessante lösung.
mfg,
Andreas
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 28.07.2003, 21:44
von e.arens
Andreas,
das war mit Sicherheit nicht mein Unimog, den Du in Gaggenau gesehen hast, meiner hat seit dem Verlassen des Werkes den Ort Gaggenau nicht mehr gesehen. Ich habe übrigens Versuche mit einem Mulchgerät hinter mir, der 411 schafft das bis etwa 160cm Arbeitsbreite bei Wiesenmulchern ganz ordentlich. Ein Schlegelmulcher ( 150 cm ) und ca. 1m hohes Gestrüpp, das sind Arbeiten, die den 411 wirklich an die Leistungsgrenze bringen und keinen Spass mehr machen. Ein Foto meines 411 110 Bj. 1963 im Wnterdress ( mit Hardtop ) ist bei den Oberbayrischen Unimogfreunden im Netz.
Gruss
e.a.
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 29.07.2003, 08:02
von joagoe
Hallo,
danke für eure Tips!
An einen Querträger habe ich auch schon gedacht. Hierbei ist jedoch das große Problem, dass sich die Kupplung nicht mehr dreht! Und dies hätte bei einem Kippen des Hängers fatale Folgen. Bei mir am Rand des Schwäbischen Alb ist es halt ziemlich steil und ich glaube, dass ich dieses Risiko besser nicht eingehe, da es nicht zum ersten mal wäre, dass ich einen voll beladenen einachser umschmeisse!
Gibt es nicht doch noch irgendeine Möglichkeit, dieses Manko zu beheben?
Danke,
Joachim
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 29.07.2003, 09:55
von Andreas_Bucher
Hallo,
--> E.A. :
aha. ich dachte nur ... denn dort stand ein 411er mit der von dir beschriebenen zapfwellenverlagerung mit offener kette (die idee hab\' ich mir natürlich sofort fotografiert ...) und mulchgerät mit ungefär der breite des mogs (160cm?).
allerdings hatte der keine kupplung dran.
--> joachim: vom blockieren der kupplung würde ich auch abraten, vor allem, wenn du einen anhänger mit fester zugöse dranhast - wie du selber sagst, wenn du ihn umlegst, dann ist so ziemlich alles verbogen ...
andererseits, die kupplung dürfte ja nur unter last auf dem querträger liegen, d.h. wenn sie sich dreht, dann hebelt sie sich eben etwas hoch. außerdem sind die anderen kupplungen (zumindest meine) auch nicht komplett drehbar (oder ? gibt es andere ?). bei mir ist ein anschlag drin, der die kupplung je 45grad rechts und links bewegbar macht. ich bin mir also nicht sicher, was passiert, wenn der anhänger sich auf 90grad zur seite legt ...
warscheinlich blaibt dann nur das umbauen der kupplung auf eine mit höherer stützlast.
mfg,
Andreas
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 30.07.2003, 07:52
von joagoe
Hallo Andreas,
danke für deinen Beitrag!
Du hast völlig recht, meine Kupplung lässt sich auch nur um 45° drehen.
Ich glaube ich versuche es mal mit dem Querträger. Vielleicht hebelt es die Kupplung tatsächlich ein wenig aus, wenn der Hänger kippt.
Aber trotzdem: Weshalb ist ein Anschlag dran, wie von dir beschrieben? Und vor allem, warum verbaut man an ein landwirtschaftl Fahrzeug eine Kupplung mit 50kg Stützlast???
Danke,
Joachim
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 30.07.2003, 11:42
von Andreas_Bucher
Hallo,
nachdem ich gestern abend wieder nicht dran gedacht habe, bei meiner kupplung nachzuschauen ... vielleicht heute. was ich damit sagen will: ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht auch so eine kupplung habe. kannst du mal deine typennummer hier reinschreiben, zum vergleich ?!
der anschlag dürfte drin sein, damit sich die kupplung bei einer drehbaren zugöse (anhänger mit auflaufbremse, meine ich. muß ich mir aber auch nochmal angucken, ob man die wirklich komplett durchdrehen kann) die kupplung nicht mit der zeit ganz nach unten dreht - wobei das andererseits ja egal wäre, da ja kein druck auf der deichsel lastet. oder kann die kupplung das nicht ab, wenn sie auf dem kopf steht ?
obwohl, wenn die kupplung 90grad hochkant steht und man fährt um eine kurve - vielleicht nicht so gesund ...
kann mir jemand diese theorie bestätigen oder wiederlegen ?
was ich mich auch schon gefragt habe: beim betrieb mit kraftheber muß die kupplung auch um 180grad gedreht werden - wie soll das gehen mit dem anschlag ? wenn ich sie dazu abnehmen muß (der bolzen geht höllenschwer raus, also eigenlich gar nicht ...), dann ist das ja unpraktisch bzw. man kann sie dann gleich weglassen. oder wurden dann andere kupplungen verbaut (mein 411 hat keinen kraftheber, ich weiß es also nicht genau).
warum man an eine landw. zugmaschine eine maulkupplung mit nur 50kg stützlast anbaut, frage ich micht im rahmen der diskussion jetzt natürlich auch ! bei einem zweiachser ist das natürlich wurscht, aber die 1to stützlast eines einachsers machen dann natürlich probleme ...
wobei ich mir jetzt natürlich auch gedanken mache - ich habe vor, mir in absehbarer zeit auch einen einachser zum brennholzfahren zu kaufen oder zu bauen.
wenn du den querträger baust, dann sollte der evtl. etwas tiefer liegen wie die normallage der kupplung. unter last liegt sie auf und beim drehen geht sie dann leicht nach oben und kann sich dadurch zur seite drehen. wie das verschleißmäßig aussieht, bleibt abzuwarten.
mfg,
Andreas
Rockinger am 411 (Stützlast)
Verfasst: 30.07.2003, 13:56
von thorsten.schlote
Wie die Sache bei der entsprechenden Rockingerkupplung ist, weiß ich nicht.
Ich habe aber einige Schlepperkupplungen, die in einem Bereich von ca. +-30 Grad frei beweglich sind. Dieser Bewegungsbereich ist durch Druckstifte abgesichert, die den restlichen Drehbereich erst bei höheren Radialkräften frei geben. (Eben im Notfall, wenn der Hänger kippt) Diese Druckstifte verhindern damit, dass sich die Kupplung im Normalbetrieb um 90 Grad verdreht.
Thorsten
Verfasst: 11.01.2005, 17:52
von HP-Heggenstaller
Hallo,
da ich auch diese "Schlapperkupplung" habe würde ich verständlicher Weise diesen Querträger gerne mal sehen. Kann bitte einer der einen in Natura oder auf Foto hat hier einstellen?
Verkaufangebot wäre auch Klasse.
Gruß, Hans Peter
Verfasst: 27.03.2005, 18:45
von ret411
Hallo zusammen,
ich glaube, ich kann hier helfen.
Die untere Aufnahme der Luft-Kippzylinder ist ein Kugelkopf auf der hinteren Quertraverse.
Für diesen Kugelkof gibt es einen Oberlenker.
Ist der montiert, hat er, abgesenkt, Feindberührung; nämlich mit dem Zugmaul.
Deshalb wurde das Zugmaul vorher weggeklappt.
Es gibt auch ein Zugmaul welches um 180° gedreht werden kann.
An der Unterseite dieses Zugmauls befindet sich nämlich eine Oberlenkeraufnahme.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen und hänge noch ein Bild von einer selbstgefertigten Stütze für das "Schlabbermaul" an
Mog mog
Reiner
Verfasst: 29.03.2005, 22:12
von Andreas_Bucher
Hallo,
ich wußte doch, ich hab' noch ein foto davon (übrigens noch 3 weitere, falls jemand details braucht) ...
und so sieht die Variante mit der ZW-Verlagerung und Abstützung aus. Der Nachbau dürfte auch nicht allzu schwierig sein.
(leider nicht mein Mog ...)
mfg,
Andreas
Verfasst: 29.03.2005, 23:07
von MagMog
hallo Joachim,
ih hoffe, Du willst nicht das seitliche umkippen des anhängers durch die anhängerkupplung vermeiden. dafür ist die wirklich nicht gebaut, selbst der natoharken ist drehbar gelagert, ich meine bis 30°, bei darüberhinausdrehen ist überholung angesagt. eine vertikal drehbare kupplung kann naturgemäß nur geringe stützlasten aufnehmen, das gibt ja sonst wie auch im ersten fall riesige verspannungen im kupplungsmaul und an der zugöse. so eine kupplung ist für 2-achshänger mit deichsel, maximal für leichte einachser.
mit gruß vom main, justus.