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Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 13:45
von Karl_Bauer
Guten Tag, liebe Unimog-Freunde,

zunächst möchte ich allen noch unfallfreies Fahren, Spaß beim Schrauben und Gesundheit wünschen.

Ich darf nochmals ein schwieriges Thema austreten, über das die Fachleute im Forum ebenfalls schon öfters diskutiert hatten.

Wir wollen im Laufe dieses Jahres unseren U421, BJ 1967, gründlich renovieren. Fachleute, die das hier in Russland können, habe ich. Allerdings sind wir mit der Werkstatt ein wenig eingeschränkt. Und zwar betrifft es das Sandstrahlen. Leider gibt es hier keine professionellen Betiebe, die so etwas im Auftragsverfahren machen.

Deshalb wird Vassili, mein Partner, den Lack vom Unimog abnehmen, wie hier üblich, mit den entsprechenden Scheiben auf den Winklelschleifer aufgezongen. Er hat ja schon Hunderte von westlichen Autos ausgebeult und frisch lackiert. Im Gegensatz zu normalen PKWs gibt es beim Unimog aber eine Vilezhal von Stellen, wo man nur durch Sandstrahlen weiterkommt.

Mir ist noch die Diskussion der Versierten unter uns vor Augen, wo vor dem Einsatz von \"Hobbygeräten\" beim Sandstrahlen gewarnt wurde. Dem kann ich nur beipflichten.

Aber was kann ich konkret tun. Eine komplette Profianlage möchte ich hier nicht herschleppen. Das rentiert sich wirklich nicht. Deshalb habe ich mich mal umgeschaut und bin bei der Firma METABO auf zwei Produkte gestoßen:

Sandtrahlpistole SSP 166 ,ot Strhlgutbehälter 1 Liter
Sandtrahlanlage SSA 176 mit Ansaugschlauch.
Preis ca. EUR 45,-- je Ausführung

Technische Daten:
Lufverbrauch 240 l/min
Arbeitsdruck ((Luftdruck) max. 7,0 bar
Strahldüse Druchmesser 6 mm
empf. Schlauchdurchmesser 9 mm
benötigte Luftqualität gereinigt und ölfrei

Meine Frage nun:
Wenn wir den U421 entrosten wollen wie beschrieben, täte dann diese Anlage ihre Dienste? Wir würden dazu noch einen Druckluftkessel mit 100 Litern als Druckluftspeicher hängen.

Wäre es theoretisch möglich, diese Anlage mit dem Unimog-Luftpresser kurzzeitig zu betreiben? Lieder kann ich die Förderleistung aus den technischen Daten im Werkstatthandbuch nicht herausbekommen. Wapco Typ 411 005 1007, 01/81.

Was könnte ich ggfs. sonst unternehmen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Vielen Dank für Eure Antworten!

Karl aus Moskau

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 13:45
von Karl_Bauer
Guten Tag, liebe Unimog-Freunde,

zunächst möchte ich allen noch unfallfreies Fahren, Spaß beim Schrauben und Gesundheit wünschen.

Ich darf nochmals ein schwieriges Thema austreten, über das die Fachleute im Forum ebenfalls schon öfters diskutiert hatten.

Wir wollen im Laufe dieses Jahres unseren U421, BJ 1967, gründlich renovieren. Fachleute, die das hier in Russland können, habe ich. Allerdings sind wir mit der Werkstatt ein wenig eingeschränkt. Und zwar betrifft es das Sandstrahlen. Leider gibt es hier keine professionellen Betiebe, die so etwas im Auftragsverfahren machen.

Deshalb wird Vassili, mein Partner, den Lack vom Unimog abnehmen, wie hier üblich, mit den entsprechenden Scheiben auf den Winklelschleifer aufgezongen. Er hat ja schon Hunderte von westlichen Autos ausgebeult und frisch lackiert. Im Gegensatz zu normalen PKWs gibt es beim Unimog aber eine Vilezhal von Stellen, wo man nur durch Sandstrahlen weiterkommt.

Mir ist noch die Diskussion der Versierten unter uns vor Augen, wo vor dem Einsatz von \"Hobbygeräten\" beim Sandstrahlen gewarnt wurde. Dem kann ich nur beipflichten.

Aber was kann ich konkret tun. Eine komplette Profianlage möchte ich hier nicht herschleppen. Das rentiert sich wirklich nicht. Deshalb habe ich mich mal umgeschaut und bin bei der Firma METABO auf zwei Produkte gestoßen:

Sandtrahlpistole SSP 166 ,ot Strhlgutbehälter 1 Liter
Sandtrahlanlage SSA 176 mit Ansaugschlauch.
Preis ca. EUR 45,-- je Ausführung

Technische Daten:
Lufverbrauch 240 l/min
Arbeitsdruck ((Luftdruck) max. 7,0 bar
Strahldüse Druchmesser 6 mm
empf. Schlauchdurchmesser 9 mm
benötigte Luftqualität gereinigt und ölfrei

Meine Frage nun:
Wenn wir den U421 entrosten wollen wie beschrieben, täte dann diese Anlage ihre Dienste? Wir würden dazu noch einen Druckluftkessel mit 100 Litern als Druckluftspeicher hängen.

Wäre es theoretisch möglich, diese Anlage mit dem Unimog-Luftpresser kurzzeitig zu betreiben? Lieder kann ich die Förderleistung aus den technischen Daten im Werkstatthandbuch nicht herausbekommen. Wapco Typ 411 005 1007, 01/81.

Was könnte ich ggfs. sonst unternehmen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Vielen Dank für Eure Antworten!

Karl aus Moskau

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 14:15
von Tony_Fuss
Hallo Karl,

ich kann mir nicht vorstellen das der normale Unimog Kompressor so viel Luft (min 240 l/min) herbringt. Die KFZ Kompressoren sind eigentlich nur für Bremsanlagen und Zusatzausrüstung wie Luftfederung, Pneumatikzylinder, Drucklufthörner usw. gebaut.
Mit einem zusätzlichem 100 l Kessel kannst du es probieren wenn du viele pausen dazwischen machst während der Kessel wieder voll/geladen wird.

Grüße Tony
aus Unterhaching / München

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 15:03
von -Martin.Glaeser-
Karl,
zum Sandstrahlen von Blech gelten folgende Eckwerte:
Mind. 50 Liter Luftvorratskessel
Mind. 8 bar Überdruck
Mind 250 l/min Liefermenge <bei 7 bar Überdruck>

>> Das schafft dein Mog nicht - auch nicht mit Zusatzluftpresser.

Da wirst du dir was anderes einfallen lassen müssen, sorry.

Gruss -Martin.Glaeser-

P.S.
Lese http://www.ots.co.at/sandstrahlen.htm

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 16:26
von Joachim
Hallo,

von Kärcher gibt es einen Sandstrahlvorsatz an den Hochdruckreiniger.
Wäre das eventuell eine Lösung?
Praktische Erfahrungen habe ich leider keine zu dem Gerät, kenne es selber nur aus dem Katalog.
Ich denke, wenn man dafür sorgt, daß der Mog dann schnellstmöglich wieder trocken wird, müsste das Hochdruckreinigersandstrahlen ganz gut funktionieren.
Falls Du Dich für\'s Trockenstrahlen entscheidest, hast Du die Möglichkeit mehrere kleine Kompressoren an den 100L Tank anzuschließen?
Der Mog-kompressor wird das nie alleine schaffen.
Als Grundierung würde ich Dir dann auf alle Fälle Bleimennige oder Brantho Korrox empfehlen, sind meiner meinung nach die wohl besten Grundierungen die man bekommen kann.

Gruß
Joachim

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 18:00
von mathi406
Hallo,

wir haben ausgiebig Erfahrungen im Strahlen mit dem Kärcher gesammelt - geht superschnell und supergründlich ! Der Strahlvorsatz kostet ca. 200 Euro und ist sein Geld wirklich wert. Nach dem Strahlen die Teile mit Spiritus abwaschen und mit Luft trockenblasen, dann gibt es keinen Flugrost.

Gruß aus dem Oberbergischen

Mathias

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 19:44
von T.Goldstrass
Hallo Mathias,

kannst Du das einmal etwas genauer beschreiben, welches Gerät von Kärcher wurde benutzt und welchen Sand benötigt man?

Gruß
Torsten

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 19:52
von Helmut Schmitz
Ich kann da den beiden Vorrednern nur beipflichten. Selber arbeite ich häufiger mit der Luftversion, dazu habe ich jedoch 2 große Kompressoeren mit insgesamt 800 l Ansaugleistung in Betrieb. Die Pistole ist mit einer Keramik-Düse 4mm bestückt, bei 6mm würde der Luftverbrauch zu groß. Die Metabo oder Biligvarianten haben Hartmetaldüsen, welche schon nach einer halben Stunde starken Verschleiß aufweisen. weiterhin verwende ich Strahlgranulat, Quarzsand ist mit Luft zu gefährlich, bei Wasserstrahlen jedoch bedenkenlos, da hier keine Staubbildung entsteht.
Gruß Helmu

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 20:09
von Maurice(SG)
Ich habe mir im Baumarkt so ne richtige hobby pistole Gekauft, an meinem kleinen haus kompressor ist das absolut unmöglich bei uns in der Firma am Großen ca 400litter tank schraubenkompressor mit 10 Bar klappt das Strahlen echt super! Habe Quarzsand verwendet!

Gruß Maurice

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 20:22
von ThorstenStreit1
Hallo,
ich hab mir auchso eine Baumarktpistole gekauft und versucht mit einem 500l Ansaugleistungs- und 250l Kesselvolumenkompressor damit meine Bordwände zu strahlen. Strahlgut Hochofenschlacke. Erfolg: Bescheiden! Fazit: weg mit dem Baumarktschrott und weg mit den Teilen zum Fachbetrieb, die machen das auch mal nach Feierabend.
Thorsten

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 20:27
von Maurice(SG)
Also das ganze auto würde ich auch nicht damit Strahlen aber für die mit der Flex nicht erreichbaren ecken sowie bei mir für kleinteile fdürfte es bei etsprechendem Kompressor reichen! Um zu der Grundfrage zurück zu kommen! Oder???

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 22:54
von Bernd-Thomes
Hallo,
die Strahlpistolen mit dem Behälter müssen ständig nachgefüllt werden. Besser eine mit Schlauch. Habe an meiner (Billigpistole mit Topf) auch ein Schlauch befestigt, geht besser. Aber dann ist mein Kompressor für diese Arbeit zu schwach. Soll mit seinen zwei Zylindern 350 l (?) Ansaugleisung besitzen, schafft aber keineswegs den gewünschten Erfolg. Der Unimogkompressor sicherlich überhaupt nicht. Wird man sicherlich verzweifeln. Zu lange und dünne Schläuche hindern dann auch nochmals den Erfolg da nicht mehr genug Luft ankommt. Zudem staubt es gewaltig und da würde ich den Motor vom Mog nicht auch noch die belastete Luft aussetzen.

Frage noch
warum ist Quartzsand gefährlich. Für Atemwege, Augen ??? oder für´s Material.
Gruß
Bernd Thomes

Sandstraheln

Verfasst: 12.01.2003, 23:30
von Markus-Schaller
Kann mathi406 nur beipflichten. Es geht wirklich sehr gut mit dem Kärchergerät und macht dazu noch relativ wenig Drech, da der Sand einfach naß auf dem Hof liegen bleibt. Habe mein Erdschlid so gestrahlt. Einige Kollegen kehren den nassen Sand zusammen und Trocknen und sieben ihn anschließend zur Wiederverwertung. Der Sand wird durch den unterdruck des Wasserstrahls angezogen und dann durch eine spezielle Düse geleitet. Man arbeitet im Prinzip genauso als wollte man das Teil waschen. Um den Sand jedoch anzusaugen muss er absolut trocken (keine Klumpen) und sauber sein damit die Düse nicht verstopft.

Markus

Sandstraheln

Verfasst: 13.01.2003, 06:42
von Karl_Bauer
Vielen Dank für Eure zahlreichen und engagierten Antworten.

Auch diese Diskussionsrunde hat nochmals bestätigt, daß mit den Unimog-Kompressoren kein Blumentopf zu gewinnen ist. Hier läßt sich sicherlich in irgendeiner LKW-Werkstatt eine andere Lösung finden. Ich werde mir alles nochmals durch den Kopf gehen lassen.

Noch eine Frage: Es klang an, daß die Hartmetalldüse sehr stark verschleiße. Im Gegensatz zu welchen anders konzipierten Düsen denn?

Gruß! Karl

Sandstraheln

Verfasst: 13.01.2003, 08:33
von FSCH
Hallo Karl,

ich habe mich mit dem ganzen Kram auch schon einmal sehr intensiv beschäftigt. Ich verfüge über genügend Kompressoren und auch das Sandstrahlgerät. (geliehen) Zu guter letzt habe ich dann doch alle Teile (Rahmen, Spinne, Hinterachse usw.) zu einem kleinen Betrieb gegeben. Für 300 Euro hat der das alles gestrahlt und mit einer guten Fahrzeuggrundierung grundiert. Das Führerhaus werde ich nur schleifen und den alten Lack drauflassen. Das ist die beste Grundierung, wie mir auch ein Autolackierer bestätigte.

Gruß

Fred