Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#511087
Liebe Leute,

nach Jahrzenten des Träumens habe ich mir nun endlich meinen ersten Unimog zugelegt. Ein 411 mit 25 PS aus 1959.
Eines der ersten Dinge, die ich angehen will, ist das Problem der zu niedrigen Motertemperatur.
Beim Forschen fand ich hinter der Rändelmutter des Kühlwasserbehälters keinen Thermostaten vor. Die Mutter und der Schlauchstutzen sind offenbar mit Weichlot verlötet worden.
Soll ich versuchen, das zu entlöten um wieder einen Thermosten in das "Ei" zu stecken oder gibt es eine andere Methode wieder zu einer Temperaturregelung zu kommen?
Ich habe immer mal etwas von Umbauten gelesen; habe das aber noch nicht wirklich durchblickt.
Schon mal Dank im voraus für die hoffentlich folgenden Hinweise.
Grüße aus St.Pauli
Paul Bolzmann

Die augenblicklichen Verhältnisse unter der Haube seht ihr hier:
Bild
#511111
Hallo Paul

Glückwunsch zum Mog :party

Gib mal in der Suche Dreiwegethermostat ein, da wurde schon viel darüber geschrieben. Die Lösung mit dem Thermostaten im Ausgleichsbehälter ist nicht glücklich gelöst und sollte umgebaut werden, denn sonst strömt jeweils beim Oeffnen schlagartig kaltes Wasser vom Ausgleichsbehälter zum Motor, was diesem auf Dauer nicht so gefällt...

Gruss Norbert
#511112
Hallo Paul
ganau zu diesem Thema gibt es mehrere Diskusionen, die in der Wissensdatenbank zusammengeführt sind. Schau mal hier. Viel Spass mit deinem Traum-Mog.
#511151
Hallo Rainer,
was heißt hier natürlich? Weißt du wieviele Schäden es gab, was meinst du warum Mercedes 1969 alle Vertretungen zum Umbau aufgerufen hat und es ab da serienmäßig verbaut wurde. Zudem stellt sich mir die Frage, erster Motor? Welcher Einsatzzweck?
Es ist praktisch wie theoretisch die besser Methode ein Kühlsystem zu bauen. Ich kenne einige die ohne fahren, kenne aber auch einige die dadurch schon einen Schaden erlitten haben oder schon lang mit einem Schaden durch dieses Thermostat rumgefahren sind ohne es zu merken.
#511166
Paul Bolzmann hat geschrieben:Eines der ersten Dinge, die ich angehen will, ist das Problem der zu niedrigen Motertemperatur.
Hallo Paul, was bedeutet zu niedrige Motortemperatur? Wie warm wird der Motor nach ca 30 Min. Laufzeit?VG ULI
#511178
Moin Ret, moin Uli und die Anderen.

ob, oder wie weit es dem Motor schadet, stark wechselnden Temperaturen durch Kühlwasser ausgesetzt zu sein, vermag ich nicht zu sagen; dafür fehlt mir die Erfahrung. Glas springt beim Abschrecken, ein Ei hält es aus, Gussstahl eigentlich auch. Am ehesten, vermute ich, leiden die Dichtungen.
Mir ist einfach nur wichtig, den Motor schnell und gleichmäßig auf Betriebstemperatur zu bringen. Da läuft er doch am Besten. Stichworte weniger Sprit- und Ölverbrauch, weniger Verschleiß, mehr Leistung, besseres Startverhalten. Beim aktuellen Zustand mit Wassertemperaturen zwischen 45 und 55 Grad, auch nach längerer Fahrt, muss ich nach 10 Minuten Motorstillstand schon wieder vorglühen.
Da bei meinem jemand den Thermostat im Behälter entfernt und dann alles verlötet hat, werde ich umrüsten. Ich würde es in jedem Falle machen, da nur die von Mercedes überarbeitete Lösung Erfolg verspricht. Nur wenn der Fühler (Bimetallfeder des Thermostaten) direkt am Ort des Geschehens, also dem Motor sitzt, kann eine einigermaßen verzögerungsfreie und stetige Regelung der Temperatur erfolgen.

Ich bestelle das Set mal und werde berichten.

Grüße, Paul
#511180
Hallo Rainer

Ich habe in der Vergangenheit festgestellt, dass die originalen Thermostate sehr unterschiedlich regeln (auch dazumals neue Teile). Es gibt solche, die relativ langsam öffnen. Da gibt es für den Motor auch keinen grossen Kälteschock.
Ich hatte jedoch auch einmal ein neues Teil, welches erstens erst bei über 90 Grad öffnete - und dann aber sofort sehr schnell. Die Kühlwassertemperatur fiel dann von 95 Grad plötzlich auf unter 60 Grad. Das kann auf Dauer nicht gutgehen...
Deshalb wohl auch die sehr unterschiedlichen Meinungen.

Gruss Norbert
#511190
Hallo Paul,

von der wassertemperatur kann man nicht auf den Betriebszustand des Motors schließen. Ein Motor ist auf betriebstemperatur, wenn das Öl seine Betriebstemperatur erreicht hat und alle Motorteile gleichmäßig durchgewärmt sind. In der Thermodynamik spricht man vom Beharrungszustand.

Auch die Kurbelwellenlager brauchen länger, das sie weiter vom Brennraum entfernt sind. Wärme braucht Zeit.

Von der Wassertemperatur an der Anzeige abzuleiten, ob man vorglühen muss oder nicht, ist mir bisher nicht gelungen. Wenn mein 411er etwas gestanden hat, auch kurz, springt er mit glühen besser an. Ja, man könnte auch länger den Anlasser arbeiten lassen.

Wenn das alte System richtig arbeitet und das Ventil nicht zu schnell öffnet (siehe Norbert) kann der OM 636 auch dauerhaft betrieben werden. Das schnelle Erwärmen des Kopfes mit stehendem Kühlwasser ist nicht optimal, daher bietet sich die neuere Lösung mit dem kleinen Kreislauf an. Wenn der Motor einmal warm ist und das alte System richtig arbeitet und es nicht zu schlagartigen Veränderungen in der Außentemperatur kommt, funktioniert das alte System genauso wie das neue.

Eines der beiden Systeme sollte jedoch verbaut sein und richtig arbeiten, ansonsten bleibt der Motor zu kühl.

Wenn dein Kühlerwasserbehälter schon modifiziert wurde, bietet sich die neue Lösung an. Die Verlegung des Rohres für den kleinen Kreis ist wegen der Lichtmaschienenhalters sehr beschränkt von den Platzverhältnissen.

Gruß
Markus
Zuletzt geändert von mhame am 12.10.2017, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
#511214
Hallo Markus,

vieles richtig und eine passende Ergänzung zu meinem Beitrag.
Nur der Vergleich der spezifischen Wärmekapazität von Wasser und Öl ist nicht ganz schlüssig. Die von Öl müsste ungefähr bei der Hälfte der von Wasser liegen. Das heißt, bei gleicher Wärmezufur wird Öl schneller heiß als Wasser. Deshalb ist letzteres ein guter Wärmespeicher und wird gern für den Transport von Wärme eingesetzt.
Der Grund, warum der Ölkreislauf und die entfernten Motorteile sich nicht so schnell erwärmen liegt in der schlechteren Wärmeleitfähigkeit und vor allem darin begründet, daß ein Grossteil der Wärmeenergie durch das Wasser aufgenommen und bei zirkulierendem Kühlkreislauf auch abgeführt wird.

Grüße,
Paul
Nord-Süd-Treffen 2024

Hier im Tal der Wupper war auch noch kein NST. Ic[…]

Drehzahlmesser

Ich habe meinen neuen Drehzahlmesser hier gekauft.[…]

Unimog 411 Schaltprobleme

Werte Unimog-Kollegen! Kurz zu der Geschichte des[…]

Druckluftverlust

Hallo in die Runde, noch eine kleine Ergänzu[…]