Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#558177
Liebe Unimog-Freunde,

schon länger ist klar, dass Rücklauffilter im Handel waren/sind, die eine Fehlkonstruktion darstellen. Sie haben einen viel zu hohen Durchströmungswiderstand. Ursache dessen ist, dass zwischen zwei Lochblechzylindern das eigentliche Filtergewebe eingespannt ist. Damit verringert sich der freie Querschnitt des Filtergewebes, den das Öl durchdringen kann, auf ein Minimum.

Alleine bei Verwendung von Hydrauliköl HLP46 bei Temperaturen knapp oberhalb von 0°C kann es zum Platzen des Filters in Form von Absprengen des unteren Topfes kommen, wie es heute wieder bestätigend festgestellt werden konnte.

Leider ist mir derzeit keine Bezugsquelle eines geeigneten Filters bekannt.
Dateianhänge:
P1300093.JPG
P1300093.JPG (4.77 MiB) 8442 mal betrachtet
P1300092.JPG
P1300092.JPG (4.99 MiB) 8442 mal betrachtet
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 10.12.2021, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
DocLang2 liked this
#558211
Liebe Unimog-Freunde,

die Folgen, die ein geplatzter Rücklauffilter (im angehängten Foto: links original, schlecht gewartet; rechts untaugliche Nachfertigung) haben kann, sind gravierend.

Aktuelles Beispiel:



Der Rücklauffilter im Hydrauliköltank war offenbar schon längere Zeit unwirksam. Ein Teil des abgelassenen Hydrauliköls wurde analysiert - mit dem gezeigten erschütternden Ergebnis.

Die beiden Pumpen des Unimog sehen entsprechend aus und sind bis zur Unbrauchbarkeit verschlissen.
Dateianhänge:
P1060795_klein.jpg
P1060795_klein.jpg (396.81 KiB) 8187 mal betrachtet
#558259
Liebe Unimog-Freunde,

so sieht - wie zu erwarten - die geschädigte Westinghouse Zahnradpumpe für die Krafthydraulik innen aus.

Anhand dieser Ansichten ist folgendes zu erkennen:
1. Die Pumpe hat viel Schmutz umgewälzt
2. Ihre Lager sind eingelaufen, Zahnräder und Gehäuse sind verschlissen (Folge von 1.)
3. Die Pumpe hat mal geklemmt, sichtbar am Ausbruch der Nut für die Kupplungskugel (Folge von 1.)
4. Es war Wasser im Öl (Roststellen)
5. Sie wurde schon einmal geöffnet und dabei ziemlich grob behandelt
6. Ihr volumetrischer Wirkungsgrad liegt deutlich unter 50% und sie erreicht bei weitem nicht mehr ihren Nenndruck von 150 bar
Dateianhänge:
IMG_20211124_131352_klein.jpg
IMG_20211124_131352_klein.jpg (428.4 KiB) 8024 mal betrachtet
IMG_20211124_131359_klein.jpg
IMG_20211124_131359_klein.jpg (406.38 KiB) 8024 mal betrachtet
#558488
Liebe Unimog-Freunde,

hier haben wir nochmal den direkten Vergleich:
Links der originale Filter, bei dem mangels Wartung das Filtergewebe riss,
rechts die Fehlkonstruktion, wo schon aufgrund des konstruktionsbedingten extrem hohen Durchflusswiederstandes sich zunächst die Stirnfläche des unteren Bechers wölbte und er schließlich ganz abriss.

Schon mit dem unbewaffneten Auge sieht man links den verlustarmen Durchfluss, rechts sieht man trotz intensiver Reinigung nur schwarz.
Dateianhänge:
P1300101_klein.jpg
P1300101_klein.jpg (381.99 KiB) 7773 mal betrachtet
#558496
Hallo Wolfgang,

... wie im Betriebshandbuch geschrieben, was ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann, nur hält sich leider fast niemand daran, siehe Anhang.

Die von mir bisher entdeckten kaputten Filter waren meist schon jahrelang defekt. Der Anteil kaputter Pumpen (95%?) ist da nicht verwunderlich.
Dateianhänge:
Wartungsvorschrift Kombipresser und Hydrauliköltank.jpg
Wartungsvorschrift Kombipresser und Hydrauliköltank.jpg (206.67 KiB) 7746 mal betrachtet
Strelok liked this
#558608
Liebe Unimog-Freunde,

das Gewebe zwischen den beiden Lochblechzylindern in diesem Filter, vor dem nicht genug gewarnt werden kann, ist grundsätzlich schon völlig ungeeignet für diesen Anwendungsfall als Rücklauffilter.

Da kann man gar nicht durchgucken. Die Filterfeinheit mag vielleicht bei 5 Mikrometer oder geringer liegen. Doch da geht das Öl nur mit immensem Staudruck durch. Wie es die Schadensfälle durch Bersten ja zu Genüge bestätigen.

Vollkommen unverständlich, wie es zu der Ausführung kommen konnte!
Dateianhänge:
Fehlkonstruktion Filtergewebe mit Maßstab.jpg
Fehlkonstruktion Filtergewebe mit Maßstab.jpg (91.49 KiB) 7493 mal betrachtet
#558631
Lieber Lars,

vielen Dank für die Blumen.

Ich hatte schon länger den Verdacht, dass hier enormer Handlungsbedarf besteht. Denn ein "ordentlicher" intakter Filter ist mir ganz ganz selten begegnet.

Da ich bei mir die originale Hydraulikanlage durch ein elektrisches Kastenaggregat ersetzt hatte und die Lenkhilfe (robuste Pumpe, kein Schmutzeintrag) mit einem von mir im Lochblechzylinder neu aufgebauten Filter zufriedenstellend läuft, habe ich das Thema bewusst weit von mir geschoben. Denn der dreilagige Neuaufbau des Filters ist eine Viecherei.

Eine moderne Ersatzlösung mit Filterpatrone muss erst konstruiert werden. Die Rücklauf-Filterpatronen werden nämlich stets von außen nach innen durchströmt, müssen deshalb in ein becherförmiges Gehäuse mit Auslauf nach unten gesetzt werden. Darüber hinaus wird ein Diffusor benötigt, damit das Öl nach dem Austritt aus dem Filter nicht gleich wieder im Saugtrakt der Pumpe(n) landet.

Soweit die Theorie zu einem modernen Filter.

Zudem ist der Einbaudurchmesser für den Becher auf 68 mm begrenzt. Dafür gibt es nichts fix und fertig zu kaufen. Selbst ein etwa passendes Filterelement müsste modifiziert werden.

Man kann sicherlich mit hohem Aufwand einen Prototypen bauen. Wenn der funktioniert, braucht man noch jemanden, der den Filter in Kleinserie produziert. Doch gibt es genügend Kunden, denen der Filter schätzungsweise 250 bis 300 € wert ist?
#558642
Hallo Christoph,

besten Dank für Deinen Hinweis im Netz. Bei meiner Veränderung der Hydraulik wurde beim Ausbau des Hydraulktank festgestellt, dass der Sieb kein Filtergewebe mehr hat. Ich habe dann zur Fachfirma gesagt, bitte dringend einen neuen Filter bestellen. Die Fachfirma hat zu mir gesagt, dass es die Filter als Neuteil nicht zu kaufen gibt und ich den alten Filter reparieren soll. Gleichzeitig hat er mir ein Endlos-Filternetz mitgegeben.

Ich habe dann den vorhanden Filter gereinigt und die Punktscheißstellen aufgebohrt. Das Netz habe ich einlagig aufgespannt und die vertikale Naht mit Weichlot verbunden. Dann die äußeren Teile wieder mit dem Grundkörper verbunden. Hier habe ich bei den aufgebohrten Punktschweißstellen mit geschlossenen Blindnieten verbunden. Trotz der Liebe zum Unimog, es gibt schönere Arbeiten.

Zwischenzeitig war ich schon auf der suche nach einem neuen Filtereinsatz, sicher wäre ich an das Falsche nicht fuktionierende Teil gelangt. Möchte gar nicht daran denken, welche Folgeschäden daraus entstehen hätten können.

Also Christoph, besten Dank für Deine Information. Solltest Du hierzu mal günstigere Informationen für uns haben, bitte ich um Nachricht.

Wenn wir uns wieder treffen, können wir uns als Dank einen guten Roten genehmigen.

Mit freundlichem Unimoglergruß
Nikolaus
#558644
Hallo,

wie werden die "funktionslosen" Filter denn vertrieben? Wenn es durch einen Händler erfolgt, sollte der sein Angebot zeitnah überdenken. Wenn das Teil wirklich als Filter vertrieben wird, dann muss auch seine Funktion gewährleitet sein. Anders sieht es aus, wenn es als Bastelteil, Blumenvase etc. vertrieben wird und man es auf eigene Gefahr in das Fahrzeug einbaut.

Ich hoffe, in dem Zusammenhang werden nicht noch OEM Nummern zum vergleich genannt.

Gruß
Markus

P.S.: Ich habe bisher auch immer die Filtermaterialabschnitte um den Filter gelegt und zusammen gelötet. War ja orignial auch so.
#558658
Hallo Christoph,
sprichst Du hier von dem Filter den Mercedes anbietet mit der Teilenummer 421 550 0181? Der sieht nach meinem Empfinden genauso aus wie auf Deinen Bildern.....?
Was mich weiterhin wundert, ist, dass der alternativ gezeigte Filter für mich immer der Kraftstofffilter im Tank war. Laut Arne sollte die ungestützte Filtergaze dem Ölstrom nicht standhalten können. Deshalb habe ich auch schon 3 dieser Filter mit zerrissener Gaze "rumliegen".
Ich hoffe auf "Erhellung".
Gruß aus Hamburg
Thomas
#558659
Hallo Thomas,

die Filter haben zwar das gleiche Gehäuse, sind aber anders aufgebaut. Bei dem Hydraulikfilter ist ein Netz außen auf dem Filter weiß. Beim Kraftstofffilter ist das Netz außen aus Kupfergewebe. Das ist schon beim Tanken von Diesel hinderlich, war wohl eher für den 404 und Benzin. Der Kraftstofffilter hat oben eine Drahtbrücke eingelötet.

Später wurden diese Filter (SA35038 Siebkorb) durch Kunststoffkonstruktionen ersetzt. Diese sind grobmaschiger und auch für Diesel geeignet. Beide haben aber in der Hydraulikanlage nichts zu suchen.

Gruß
Markus

:!: :!: Das Bild zeigt den Siebkorb aus dem Tank :!: :!:
Dateianhänge:
IMG_20211209_181839.jpg
IMG_20211209_181839.jpg (1.03 MiB) 7139 mal betrachtet
#558662
Hallo Markus,

Risse kann man ja noch ohne großen Aufwand flicken. Aber das ganze Gewebe außen erneuern? Das bekommt man jedenfalls am oberen Ring und unteren Topf kaum dicht und man hat dann einen kleinen Kurzschluss. Original ist das Gewebe zusammen mit dem Lochblechzylinder ja am Umfang eingedrückt (Sicke).
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 9
OM352 Kurbelwellenabdichtung

Vielen Dank für die schnelle Antwort :smile:[…]

Hallo Micha, ich sehe es wie Nils, Mein alter […]

Hey Liebe Freunde des 404.1.... Einer meiner Fran[…]

Hallo Florian auf "Leerlauf stellen&[…]