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Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 27.11.2025, 05:04
von Winni59
Guten Morgen Helmut
Danke für deinen Hinweis. Die Thematik hatte ich zwar schon mal gehört, aber einen gravierenden Festigkeitseinfluss hatte ich nicht erwartet.
Habe gerade etwas gegoogelt und Nachbehandlungshinweise, wie von dir angeführt, aufgefunden. Nachbehandlungen scheinen teils auch bereits vom Hersteller vorgenommen zu werden, habe deshalb den Lieferanten angeschrieben, um dies in Erfahrung zu bringen.
Für die hier gegebene "nur" Fixierfunktion der beiden Senkschrauben dürfte die Thematik m.E. eher unkritisch sein (?), die Last wird bei Anschrauben des Schubrohr ja von den kräftigeren (originalen) Schrauben übernommen.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 30.11.2025, 17:15
von Winni59
Die Bemühungen, die in Wohnortnähe übernommenen Hebelstossdämpfer (HSD) für den U2010 ohne Generalüberholung zum Einsatz zu bringen, gingen etwas weiter.
Habe alle mal bestmöglich bezüglich der Hebelkräfte eingestellt. Die "O-Seite" zeigte sich hier bei allen vier problemlos, auf der "H-Seite erreichte ich bei keinem die im Heft Hebelstossdämpfer angegebenen Sollwerte. Das deutet darauf hin, dass der Verschleiß zwischen Kolben und Zylinderwand schon fortgeschritten ist und das Öl hierüber etwas ausweicht.
Ein versuchsweises dazulegen von Unterlegescheibchen zur einstellbaren Feder brachte keine Verbesserung, d.h. keiner Erhöhung der gemessenen Kraft an den Hebeln (probiert an den zwei schlechtesten).
Wie die Hebelstossdämpfer sich real am Fahrzeug zeigen, möchte ich trotzdem wissen, sie werden daher mal am Fahrzeug angebracht gemäß den Eintragungen in der Tabelle. Die Gehäusedeckel habe ich heute mit den schon neu geschnittenen Dichtungen plus Dichtungsmasse verschlossen, der Ölstand wird danach noch etwas erhöht.

Sondermaßnahmen an zwei Stossdämpfern:

Vorne rechts:
Gehäuseauge verschlossen mit Knetmetall/Kaltmetall (wie schon beschrieben)

Hinten rechts:
Verbesserung des Hebelsitzes auf dem konischen Vielkeil. Details siehe nächster Beitrag mit Fotos.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 30.11.2025, 17:44
von Winni59
Nun hier die Details zur Verbesserung des Hebelsitzes auf dem konischen Vielkeil.

Iststand war:
Das Hebelauge stand, wenn voll mit der Mutter angezogen, bereits an der Verschlusskappe an. Hierbei dann immer noch minimales Wackeln des Hebels.
Keilprofil der Welle und am Hebel zeigen sich noch recht gut.

Maßnahme:
Habe das Hebelauge auf der dem Gehäuse zugewandten Seite ca. 2mm abgeschliffen, so dass der Hebel weiter aufgezogen werden konnte, der Sitz hat sich deutlich verbessert. D.h. der Hebel sitz satt. Ein minimaler Spalt zwischen Hebelauge und Verschlusskappe ist vorhanden.
Da der Hebel weiter zum Gehäuse gewandert ist, kann die originale Sicherungsscheibe und Kronenmutter nicht mehr verwendet werden. Als Ersatz dienen eine größere Unterlegescheibe plus zwei schmale, gekonterte Muttern.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 01.12.2025, 18:23
von Winni59
Heute habe ich den Flansch (Schubrohr vorne / Getriebe) wieder eingesetzt. Mit einem Heizlüfter habe ich den Getriebebereich zusätzlich etwas auf Temperatur gebracht, um die Verarbeitungstemperatur der Dichtmasse sicherzustellen. Mit eingesetzt wurde auch der neue Docht.
Damit kann die nächsten Tage das Schubrohr wieder angeflanscht und Öl eingefüllt werden.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 02.12.2025, 17:04
von Winni59
Das Schubrohr / Schubrohrgehäuse ist wieder ans Getriebe angeflanscht. Auch der Bremsschlauch sitzt schon wieder an seinem Platz und das Getriebeöl ist eingefüllt.
Nun können also die Bremsen entlüftet und der Batteriekasten mit den neuen Kabeln montiert werden.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 04.12.2025, 13:17
von Winni59
Gestern habe ich noch den Batteriekasten mit neuen Batteriekabeln montiert.
Heute vormittag kurz Bremsflüssigkeit nachgefüllt und die Bremsen entlüftet.
Damit war also alles getan, um mit einer kleinen Fahrt das Getriebeöl aufzuwärmen, sodass die Dichtigkeit im vorderen Schubkugelbereich überprüft werden kann. Stand jetzt, nach vier Stunden, sieht alles gut aus. Morgen also nochmal draufschauen und wenn o.k., die Schubrohrmanschette montieren.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 04.12.2025, 13:35
von Winni59
Desweiteren sind die vier aus Wohnortnähe übernommenen Hebelstossdämpfer an den Rahmen gewandert. Die Spannung steigt, wie diese im Einsatz funktionieren.
An den vorderen Hebelstossdämpfern versuchte ich schon mal, die Betätigungsstangen unten an der Achse zu befestigen. Die Betätigungsstangen stehen aber leider nicht zentrisch über den Befestigungsaugen, sondern jeweils ca. 2cm versetzt dazu. Probeweise mit Nachdruck ins Befestigungssuge gedrückt, sieht man am oberen Gummilager, dass dieses dadurch kräftig gestresst, d.h. schiefgezogen wird. Diese Belastung wird in der Folge auch natürlich auf den Hebelstossdämpfer wirken. Das kann so nicht belassen werden, wird also wieder gelöst.

Mich würde interessieren, welche Erfahrungswerte bei anderen Hebelstossdämpferbenutzern dazu vorliegen.

Für Stressfreiheit (Flucht Betätigungsstange zum Befestigungsauge) müsste man die Betätigungsstange in meinem Fall eigentlich kröpfen.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 04.12.2025, 18:04
von Winni59
Auf den folgenden Fotos sieht man den Schiefstand / die De-Positionierung der beiden vorderen Betätigungsstangen zu den unteren Befestigungsaugen.
Ob die oberen (am Stossdämpfer befestigten) Hebel evtl. eine Verformung erfahren haben? Diese Anregung ging bei mir ein. Zumindest spontan schwer vorstellbar, wie das zustande kommen könnte.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 05.12.2025, 00:05
von Helmut Schmitz
Hallo Winni
Die Dämpfer sitzen starr am Rahmen, die Achse verschiebt sich aber zum Rahmen beim Ein/Ausfedern gemäß der Bewegung vom Panhardstab seitlich nach rechts/links. Der Seitenhub wird beim ungleichen Einferdern rechts/links nochmals vergrößert. Dieser Weg muss in den Gummis bzw der Lage der Koppelstange aufgefangen werden. Die Teleskopstoßdämpfer können oben und unten in den Bolzen schwenken.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 05.12.2025, 05:40
von Winni59
Guten Morgen Helmut
Danke für deinen Input. Die von dir angeführten Punkten bestätigen meine Gedanken, dass die Betätigungsstange in Ruhelage des Fahrzeugs sauber zum unteren Befestigungsauge stehen soll. Wenn die Gummilager hier schon überaus schräg belastet werden, fehlt es dann bei Federvorgängen an Ausgleichsmöglichkeit.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 05.12.2025, 09:20
von Jürgen-Fahlbusch
Hallo Winni,

was ist den die Ruhelage?
Unbeladenes Fahrzeug mit oder ohne Fahrer?
Ganzstahlführerhaus oder Cabrio?
Mit welcher Ausstattung?

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 05.12.2025, 14:00
von Winni59
Hallo Jürgen
Das gefällt mir mit an der Unimog-Community, dass auch durch scheinbar einfache Begrifflichkeiten spontan Gedankengänge angestoßen werden.

Zum anstehenden Nikolaustag hier meine vergnügliche Sichtweise :party zum Ruhezustand:

Ruhezustand für die Montage der Hebelstoßdämpfer bei der Serienfertigung U2010 / U401 wäre wohl das Fahrwerk gewesen, ohne jegliche Last. Und auch ohne Fahrer, außer einer der Daimler-Mitarbeiter hätte unerwartet ein kleines Nickerchen darauf gemacht 😀.

In meinem Fall ist der momentane Ruhezustand des 2010 so, wie er hier in der Community bis dato präsentiert wird. Die Last beschränkt sich auf die immer noch auf der Pritsche liegenden Schneeketten.
Dafür fehlen momentan die kleine Winde, Zapfwellen und Sitzpolster.
Und auch der Fahrer ist nicht relevant, da er zur Montage der Hebelstoßdämpfer entweder unterm oder neben dem Fahrzeug verweilt 😀😃.

In diesem Sinne noch einen schönen Nikolaustag und einen guten Start ins Wochenende.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 05.12.2025, 16:55
von Winni59
Hebelstossdämpfer vorne:
Habe mit entschlossen, die Fehlposition der Betätigungsstangen zu den unteren Befestigungsaugen über ein zurechtbiegen der Betätigungsstangen selbst zu korrigieren. Das Ergebnis auf der Beufahrerseite ist nun gut, am Gummilager oben ist keine Verspannung mehr erkennbar. Auf der Fahrerseite ist es momentan noch geringfügig schlechter, hier plane ich noch etwas nachzubessern.

Auf eine (evtl. auch nur teilweise) Korrektur über ein zurechtbiegen der oberen Hebel habe ich dann doch verzichtet. Der Querschnitt erfordert viel höhere Biegekräfte. Und wenn hier ein Hebel Schaden nähme, wäre der Jammer groß.

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 05.12.2025, 22:01
von Helmut Schmitz
Hallo Winni
vieleicht wären neue und elastische Gummis die Lösung. Wobei mir bei Nachfertigung häufig eine weitaus härtere Mischung begegnet wie das Original

Re: Unimog 2010, Vom Elsass zurück nach Deutschland

Verfasst: 06.12.2025, 05:25
von Winni59
Guten Morgen Helmut
Neue Gummis (von mogparts) sind schon dran. Oben am Hebelgelenk und auch unten an der Betätigungsstange. Diese Gummis zeigen sich recht eleastisch.