Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#549311
Hallo Oliver,

ich bin zwar schon einige Zeit in diesem Forum angemeldet, hatte bisher aber leider nicht die Zeit mich entsprechend zu beteiligen.

Nachdem ich aus Interesse am Thema diesen Thread gelesen habe, bin ich der Meinung, mal meinen Senf dazu geben zu müssen.

Ich möchte mich hier nicht als ausgewiesener Fachmann für Unimog Motoren hervor tun. Ich habe aber beruflich viel mit Motorentechnik zu tun und habe auch an meinen 411er schon einiges selbst gemacht. Ich halte das Unimog Form für eine sehr gute Möglichkait sich zu informieren, da hier doch viele dabei sind, die wissen wovon sie reden. Aber manchmal sträuben sich mir die Nackenhaare, wenn ich lese wie rumgebastelt wird.

Mich freut, dass Du Dich mit den Thema Unimog befasst und ein Fahrzeug wieder aufrüsten möchtest. Allerdings befürchte ich, dass die Art und Weise wie du vorgehst, am Ende dazu führt, dass Dein Spass am Unimog entscheiden gestört wird.

Markus hat schon sehr schön beschrieben, wie man Arbeiten, in diesem Fall am Motor, durchführen sollte. Man kann mache Arbeiten am eingebauten Motor durchführen, der Ausbau der Kolben gehört eindeutig nicht dazu. Das kann man vielleicht im tiefsten Busch machen, wo man anders nicht mehr weiterkommt. Gerade Kolben und Pleuel sind hochbelastete Teile. Die falsche Handhabung kann schnell zu Schäden führen, die vielleicht erst später zum Problem werden. Ich habe zwar noch nie von einem abgerissenen Pleuel oder Kolbenbolzen am OM636 gehört, aber man muss ja nicht der erste sein.

Wenn Du Lust (und Zeit) hast die notwendigen Arbeiten selbst zu machen, besorg Dir die entsprechenden Herstellerunterlagen. Nimm Dir Zeit und lies die Beschreibung der Arbeiten solange durch, bis Du den Ablauf und den Sinn verstanden hast. Das hilf Dir auch, später genau zu beschreiben was Du wissen willst. Das hilft wiederum denjenigen die Dir hier im Forum helfen möchten. Bevor Du damit beginnst den Motor zu zerlegen, versuch erst mal die möglichen Fehlerursachen logisch einzugrenzen. Es macht keinen Sinn bei der Fehlersuche mal irgendwas zu machen, weil das mal irgendjemand auch gemacht hat.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte nicht kritisieren. Man kann nicht alles wissen. Aber man kann sich schlau machen und qualifizierte Hilfe im Forum holen. Dann wird sich der Erfolg zeigen und der Spass am Mog umso grösser sein. Es gibt für jedes Problem eine Lösung.
Ich wünschen Dir viel Spass beim Schrauben, und dass Dein Unimog bald wieder richtig läuft. Ich werd mir mal Gedanken zu Deinem Problem machen, ob ich event. was zur Lösung beitragen kann.

Viele Grüsse
Jochen
#549322
Hallo Jochen,

deinen Ausführungen stimme ich voll zu. Lass uns zusammen ein paar Gedanken zur Situation machen.

Meine These:
Beim OM 636 ist der Ausbau der Kolben bei eingebauten Motor unmöglich :!:

Begründung:
Das Pleul breiter ist als die Kolbenbohrung und kann nicht durch die Zylinderbohrungen gezogen werden. Der Kolben schaut oben nicht weit genug heraus, um den Kolbenbolzen ziehen zu können. Pleul und Kolben müssen also nach unten ausgebaut werden. Das steht auch so im WHB.

Dazu muss die Kurbelwelle aber ausgebaut werden. An diese ist die Schwungscheibe montiert. Um diese zu lösen, muss man unter die Kupplungsglocke kommen. Da aber die Motor-Kupplungsglocke- Getriebeeinheit nur am Motor vorne und am Getriebe hinten gelagert sind, kann man diese "Kette" nicht einfach auseinander schrauben. Auch wenn man die drei Kurbelwellenlager löst, lässt dich die KW weder kippen noch ausbauen.

Fazit:
Um diese Wunde zu heilen, muss Getriebe und Motor aus dem Fahrgestell ausgebaut werden.

Gruß
Markus
#549366
Hallo Oliver,

ich kann nur raten den Motor komplett auszubauen, bevor Du anfängst den Kurbeltrieb zu zerlegen. Das Getriebe kann drin bleiben, muss aber richtig abgestützt werden.

Es wäre allerdings vertretbar, den Zylinderkopf vorher auszubauen, um sich die Ventile näher anzusehen. Man könnte dann auch einen Blick auf die Lauffläche des schlechten Zylinder werfen. Dazu den Motor an der Kurbelwelle drehen, bis in dem zu prüfenden Zylinder der Kolben am UT ist. Ggf. kann man auch in diesem Zustand die Zylinderbohrung vermessen.

Ich habe nicht gelesen, dass bei dem Drucktest Luftgeräusche am Peilstab oder an der Kurbelgehäuseentlüftung aufgetreten sind. Wenn das nicht der Fall ist, liegt die undichte Stelle sehr wahrscheinlich bei den Ventilen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du die Peuelschrauben schon gelöst. Wenn das so ist, kannst Du an dem schlechten Zylinder den Kolben soweit nach oben schieben, dass die oberen Kolbenringe sichtbar werden. Pass aber UNBEDINGT auf, dass das Pleuel nicht irgendwo am Kurbelgehäuse anschlägt. Selbst eine kleine Beschädigung der Oberfläche am Pleuel kann zu einem späteren Riss führen, und damit zum Bruch.

Die Kolbenringe sollten nicht gebrochen sein und sich frei in der Nut bewegen lassen. Zum Zurückdrücken des Kolben in die Bohrung brauchst Du aber auf jeden Fall einen Kolbenringspanner.

Melde Dich und sag uns mal was Du festgestellt hast.

Viele Grüsse
Jochen
#549827
Hallo zusammen,

ich weiß ihr lüncht mich dafür, aber der Aufwand für mein Hobby Projekt die Kurbelwelle auszubauen ist mir zu aufwendig und ich traue es mir nicht zu. Da kommt laut Reparatur Anleitung zu viel auf mich zu. Bitte versteht das.

Aber mal zum kurzen Zwischenstand:
Wir haben den Kopf runtergenommen, gereinigt und die Ventile neu eingeschliffen. Sie sind zwar nicht mehr die besten und weisen einige Roststellen auf, halten aber nach dem Einschleifen noch dicht. Dann haben wir die Kolben bis zur Mitte nach oben geschoben und die je 4 Ringe ausgebaut. Die Kolbenringe waren alle heile, auch die des 2. Zylinders (der mit 12 Bar), jedoch waren diese deutlich mehr abgenutzt als die anderen. Mein Mechaniker meinte, dass daher auch die fehlende Kompression kommt. Ich habe jeden einzelnen Kolben vorsichtig gesäubert, sodass die Nuten frei von Rückständen sind.
Als nächstes wollen wir die neuen Kolbenringe montieren und den Zylinderkopf wieder draufsetzen.

Mir ist bewusst, dass ich bei dieser Lösung die unteren Ölabstreifringe die alten bleiben und gehe davon aus, dass diese zumindest noch ein wenig Funktion haben.

Es ist als Familienvater mit 2 kl. Kindern sowieso schon schwer genug bei der Regierung Zeit für eine Unimog Restauration zu bekommen :-). Von daher bin ich über jeder Zeitersparnis in dem Projekt froh.

Ich hoffe ihr steht mir trotzdem bei Fragen zur Verfügung. Ich halte euch auf dem Laufenden.


Gruß Oliver
#549832
Hallo Oliver,

ich glaube nicht, dass hier irgend jemand gelyncht wird. Ich habe die Community auch schon mit eigenen ungewöhnlichen Wegen strapaziert und darf noch immer hier schreiben.
Ich glaube zwar nicht, dass Du nicht auch die Kurbelwele aus und wieder eingebaut bekommst. Viele hätten sich das was Du treibst schon nicht zugetraut.
Nun, Du hast einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen und ich bin sehr gespannt wie es weitergeht. Ich denke das Problem wir jetzt sein, die Kolbenringe so zusammen zu drücken, dass Du die Kolben wieder zurück schieben kannst. Was solls, Du kannst das jetzt gegen alle gute Ratschläge probieren. was soll schon passieren. Im schlimmsten Fall muss eben der Motor und die Kurbelwelle doch raus. Aber vielleicht bekommst Du es ja auch hin, dabei wünsche ich Dir viel Erfolg und hoffe auf einen bebilderten Bericht.
#549841
Hallo Oliver,
ich weiß ihr lüncht mich dafür,
lünchen nein niemals, wir haben schon Kollegen aus geringerem Anlass gevierteilt. :mrgreen:
Wenn du mit dem Ergebnis leben kannst und damit weiterkommst, warum nicht. Achte darauf, dass die Verschleißkannten an den Umkehrpunkten oben/unten in der Zylinderwandung nicht zu tief sind, sonst brechen die neuen Kolbenringe schon bei den ersten paar Betriebsstunden.
#551148
Hallo zusammen,

ich wollte nur berichten, dass der Motor wieder läuft. Die Einspritzpumpe war noch nicht optimal eingestellt, diese habe ich noch etwas korrigiert.
Was jetzt noch gemacht werde muss, ist die Ventile einzustellen. Mein Bekannter hatte seine Fühlerlehre nicht mit und die Ventile erstmal von Hand eingestellt.
Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden :-)



Ich bin jetzt dabei die noch undichten Stellen zu beseitigen und bräuchte noch mal eure Einschätzung. Es tropft noch eine gelbliche Flüssigkeit seitlich am Getriebe aus einem Stiftloch.
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Was könnte das sein? Es ist frisches Öl drauf. Evtl. noch Kondenswasser im Getriebe? Reicht es wenn ich das Stiftloch verschließe?


Gruß Oliver
#551152
Hallo Oliver,

kann e sein dass dort eine Schraube m Getriebe einfach fehlt?
Die Farbe der Flüssigkeit sieht aber nicht wirklich gesund aus. Aus dem Getriebe müsste wenn alles in Ordnung ist allenfalls recht sauberes Getrieböl tropfen.
Du schreibst dass neues Getriebeöl verfüllt ist. War vorher das Getriebeöl komplett abgelassen gewesen? Beide Ablassschrauben göffnet.
Ich würde jetzt in den sauren Abpfel beißen und nochmals das gesamte Öl ablassen und dabei möglichst in sauberen Gefäßen auffangen um es besser beurteilen zu können.
#551175
Hi Oliver,
bzgl. Öl:. So wie auf dem Bild sieht es ungesund aus und ich würde das umgehend wechseln.
Wenn du es richtig machen willst: Kriechganggetriebe abbauen(wenn vorhanden) oder die untere Abdeckplatte und den Schlamm entfernen.

Das Bild zeigt glaube ich die untere Seite des Zapfwellengetriebes. Da fehlt die Schraube. Mit Dichtscheibe oder Gewindedichtmittel einsetzen.

Bzgl. Motor: Mach doch nochmal eine Kompressionsdruckprüfung um das Resultat eurer Reparatur zu überprüfen und die Annahme des Kollegen bzgl. der verschlissenen Kolbenringe als Ursache für die geringe Kompression zu bestätigen.
#551187
Hallo zusammen,

was mich nur wundert ist, dass ich den Zapfwellenabgang getauscht hatte und das Getriebe innen trocken war. Ich werde mir morgen noch das Öl im Getriebe selber ansehen und dann wechseln.
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Wo sitzen denn die beiden Öl Ablass Schrauben?

@UHF: Das Getribe habe ich natürlich vor dem Motor und dessen Probelauf eingebaut :-). Nur es war bis zu den jetzigen Probefahrtewn auch dicht.
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