Hallo Christoph
das Wissen eines Berufsschullehrers in allen Ehren, als Referenz würde ich das nicht ansehen. Ich beziehe mein Wissen nicht von Webseiten sonder von Fachbetrieben, mit denen ich in meiner Laufbahn zu tun hatte und habe. Das Internet ist voll mit Weisheiten und Halbweisheiten. Der Herr Pädagoge möge sich mal einige Jahrzehnte bei Maschinenbauern oder Reparaturbetrieben rumtreiben bevor er Schülern solche Details erklären möchte.
Ursache eines Dauerbruch ist in der Regel eine Spannungsspitze bei Querschnitt- und/oder Spannungsänderung. Es beginnt mit einem Anriss durch Kerbwirkung infolge Bearbeitungsfverfahren oder Kontureinschnitt oder -änderung und pflanzt sich dann langsam durch den immer kleiner werdenden Restquerschnitt fort. Ist der verbleibende Restquerschnit irgendwann zu klein, so erfolgt dort der Gewaltbruch.
Ein Ermüdungsbruch erfolgt z.B. durch ständiges schlagartiges einwirken auf einen Bauteil oder Biegearbeit, das Material wird hart (Gefügeveränderung) und kann irgendwann nicht mehr plastisch reagieren. Kennt jeder, man biegt einen Draht so oft hin und her bis er bricht.
Es ist im Maschinenbau bzw bei Instandsetzern ist es von immenser Bedeutung, die Unterschiede zu (er)kennen, um die Ursach abzustellen. Wir haben oft genug mit Mikrokop-Aufnahmen und Ätz- und Schliefbildern rumgerätselt.
Einem Kollegen ist plötzlich einfach so ein Zahn aus dem Vorgelege rausgebrochen. Mit Hilfe des BAM konnte die Ursache geklärt werden, Ermüdungsbruch.
Mein Großvater war Schmied und hat mir schon erklärt, wie man schwere Profilträger kürzt ohne Säge und Schneidbrenner
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Um auf Reiners Schaden zurückzukommen. Die Ursache dürfte die stoß- oder schlagartige Belastung sein, der Querschnitt hinter der Schweißnaht ändert sich, hier tritt zwangläufig ein Knick in der Spannungslinie auf, das Gefüge ist entlang der Schweißnaht ebenfalls verändert. Auch die Art der Krafteinleitung durch das Gummi erzeugt keine punktuelle Laststpitze als Ursache oder Keimpunkt eines Dauerbruchs.
Das Material wird hart und bricht dann plötzlich bei Belastung. Ich kann die Aussage vom Reiner gut nachvollziehen wenn er sagt, dass der Riss vorher nicht vorhanden war. Die Gefügeveränderung ist äußerlich nicht sichtbar.
Schliffbilder oder Mikroaufnahmen wird es wohl kaum geben, und wie gesagt, auf den Bildern kann man nichts erkennen, weshalb man keine Angaben zur Ursache und Hergang machen kann.