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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#535214
Moin.

Nachdem mein 45PS U421 aus 1968 nach knapp 2 Jahren wieder TÜV und ein funktionsfähiges Getriebe, und so allerlei andere neue Sachen hat, möchte ich ihm auch noch zu guter Letzt neues Achs- und Vorgelegeöl spendieren.

Als Getriebeöl wählte ich das Shell spirax MA 80W, da die Erfahrungsberichte recht positiv ausfielen. Nachdem ich mehrere Stunden über Tage verteilt nach Achs und Vorgeleöl das Forum durchkämmte, und NICHTS eindeutiges am Ende hervorgebracht wurde, möchte ich mich, auch wenn es sicher jetzt Aufschreie gibt, darüber erkundigen ob das Shell auch in meinen Achsen und Vorgelegen gefahren werden kann oder eine andere Ölsorte verwendet werden muss. Interessant wäre dann auch, um eure Meinung zu untermauern auf welcher Grundlage ihr euer Öl fahrt.

Am einfachsten wäre es natürlich wenn ich das spirax wie o.g. nutzen kann. Davon stehen hier noch 12l. Im Handbuch ist einfach nur sae80 angegeben. Aber um mich letztendlich völlig zu verwirren, bin ich auch jetzt da unsicher.

Also vllt. erbarmt sich irgendeiner mir trotz langer Diskussionen relativ kurz und knapp zu helfen?

Ich möchte nur nichts zerstören. Sondern endlich mal sorgenfrei die nächsten Jahre Unimog fahren.

Danke

LG

Heiko
#535217
Hallo Heiko,

kurz und knapp:

Getriebe GL4 in Viskositätsklasse 80W
Achsen und Vorgelege GL5 in Viskositätsklasse 80W

Also zwei verschiedene Ölsorten. Informationen findest du über die Suche.

Zitat aus dem Spirax-Thema:
Helmut-Schmitz hat geschrieben:Hallo
also warum nicht weiter in den Achsen und Vorgelegen verwenden?!
das ist wohl auch etwas ungeschickt, da dort ein Hypoidöl GL5 benötigt wird.
#535236
Hallo
kein Unimog hat irgendwo eine Hypoidverzahnung, da hilft notfalls Google, um diese Verzahnungsart zu verstehen. Beim Unimog ist im Differential eine Klingelnberg oder Gleason-Palloid-Verzahnung im Einsatz. GL5-Öl wird gerne umgangssprachlich als Hypoid-Öl bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich um EP(extreme pressure)-Öle die für die hohen Drücke im Wälzpunkt besondere Legierungsbestandteile haben. Früher wurde dazu Schwefelverbindungen genutzt, die diese Öl daher für Buntmetalle ausschlossen. Heute werden bei den modernen Ölen andere Zusätze verwendet. Daher sind moderne GL5 Öle meist auch Buntmetall-verträglich.
Die Achsen sind maschinenbautechnisch ein Krüppel, im Verhältnis zu der geringen je gebauten Unumogs und den Anzahl der Vorgelegeschäden spricht für sich.
Deshalb sollte man den Achsen die bestmöglichen Schmierstoffe gönnen, bei der Menge kostet das kein Vermögen. Dazu zählt auch ein "Hypoid-Öl" mit besserer Scherstabilität.
#535271
Guten Morgen zusammen.

An alle vielen lieben Dank für die jetzt für mich eindeutige Aussage.

Ich habe mich jetzt durch die bevo Listen gesucht und folgendes für mich festgestellt:

Es sollte ein Hypoid Getriebeöl GL5 sein mit der Freigabe MB 235.0, 80w90 oder 85w90

Ich würde mich jetzt für das LIQUI MOLY 4406 Hypoid-Getriebeöl GL 5 SAE 80W-90 mit Freigabe mb235.0 entscheiden und dies in beide Achsen und alle Vorgelege einfüllen.

Einwände oder mache ich hier alles richtig?

LG

Und einen schönen restlichen Sonntag.

Heiko
#535281
Hallo Heiko

grundsätzlich richtig. Die Öle 75W-90 aus 235.8 sind im Winter dünnflüssiger und haben einen geringeren Widerstand, wenn du viel im Winter unterwegs bist. Der U45 glänzt ja nicht mit gigantischer Motorleistung, daher eine Möglichkeit noch etwas zu rauszukitzeln.
#535286
Alles klar, vielen Dank für die Mühe. Ich schlaf da mal ne Nacht drüber. Er zieht wirklich nicht die Wurst vom Teller aber was größeres ist aufgrund der Führerschein Klasse B nicht drin. Er ist somit abgelastet.

Ich fahre den Mog für kleinere Wald- und Gartenarbeiten aber mehr aus Spaß an der Freude. Und wenn er schick ist auch mal um auf Treffen zu fahren.

Schönen Abend

LG
Heiko
#535288
Hallo Technikfreunde, hallo Helmut, hallo Heiko!

Über das Thema Öl, sowie die möglichst richtige Anwendung lässt sich umfangreich diskutieren.
Etwas überwältigend neues anzufügen, traue ich mir eigentlich nicht zu.

Eine Frage stellt sich aber, nachdem ich Helmuts Aussage gelesen habe:
"kein Unimog hat irgendwo eine Hypoidverzahnung, da hilft notfalls Google, um diese Verzahnungsart zu verstehen."

Bez. Hypoidverzahnung hatte ich bisher eine gewisse Vorstellung.
Um nicht Helmut nahezutreten, habe ich seinen Rat befolgt und das allwissende Internet befragt.
Bei Wikipedia findet man folgende Angaben:
"Das Tellerrad ist im Gegensatz zu anderen Zahnrädern nicht gerad- oder schräg-, sondern bogenverzahnt..."
und
"Neben der Abwälzbewegung der Zähne entsteht aber als Folge der Achsversetzung auch eine für Zahnräder unerwünschte Gleitbewegung. Dies stellt erhöhte Anforderungen an die Materialqualität und erfordert in der Regel Getriebeöl mit speziellen Additiven (sogenannte Hypoidöle) zur Schmierung."

Die Differenziale in meinem 411 hat ich (zum Glück) noch nie offen, aber die Ersatzteilliste bildet die betreffende Verzahnung definitiv als BOGENverzahnung ab.
Auch scheint es mir sicher, von Kardanwelle Mitte (liegt höher) zu Tellerradmitte einen Achsversatz zu erkennen...

Hab ich was entscheidendes übersehen?
Möglich es braucht noch weitere Eigenschaften, um als `Hypoidverzahnung´ bezeichnet werden zu können??

Grüße
Norbert
#535292
Hallo Norbert,

ich habe das mal ergoogelt und mehr oder weniger herausgefunden, dass es Unterschiede zwischen Palloid und Hypoid gibt. Die Achsen sind teilweise versetzt, alternativ in einer Flucht. Außerdem hat es wohl was mit Gerade,- Schräg- und Spiralverzahnt zu tun - Habe das aber nur ganz kurz Interessehalber überflogen und nicht vertieft. Das sind die Dinge die mir im Kopf geblieben sind -. Somit dient das vllt. zu weiteren Nachforschungszwecken.

Anbei noch 2 Bilder der Vorder- und Hinterachse aus dem Unimog Museum im Gaggenau. Diese habe ich mir abfotografiert, um das auch besser zu verstehen und als Hilfestellung für meine damals anstehende Reparatur.

LG

Heiko

EDIT: Habe die Seite/ das Dokument wieder gefunden, worauf mein halbwissen Basiert: www.hochschule-technik.de/pdf/92944_probe.pdf
Dateianhänge:
HA.jpg
HA.jpg (61.92 KiB) 1223 mal betrachtet
VA.jpg
VA.jpg (58.04 KiB) 1223 mal betrachtet
#535362
8pötter hat geschrieben:Guten Morgen zusammen.

An alle vielen lieben Dank für die jetzt für mich eindeutige Aussage.

Ich habe mich jetzt durch die bevo Listen gesucht und folgendes für mich festgestellt:

Es sollte ein Hypoid Getriebeöl GL5 sein mit der Freigabe MB 235.0, 80w90 oder 85w90

Ich würde mich jetzt für das LIQUI MOLY 4406 Hypoid-Getriebeöl GL 5 SAE 80W-90 mit Freigabe mb235.0 entscheiden und dies in beide Achsen und alle Vorgelege einfüllen.

Einwände oder mache ich hier alles richtig?

LG

Ich habe bei meinen 407er in Getriebe das GL4 und in die Achsen und Vorgele das GL5 von
Liqui Moly eingefüllt.

LG


Und einen schönen restlichen Sonntag.

Heiko
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