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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#538616
Hallo Unimogfreunde,

in meinem Unimog 404.013 ist ein Hydrair Bremskraftverstärker Typ 321 009 101 verbaut. Ich möchte diesen überholen lassen, da ich mit meinem Wissen/Fähigkeiten nicht mehr weiterkomme. Ich hatten den Bremskraftverstärker 2x auseinandergebaut, geputzt und gefettet und wieder zusammengefügt. Leider öffnet dieser druckluftunterstützte Bremskraftverstärker nicht immer vollständig, so dass die Bremsflüssigkeit von den Radbremszylindern nach dem Lösen der Bremse nicht vollständig über den Verstärker zum Hauptbremszylinder zurückfliesst.Wenn ich eine der beiden Entlüftungsschrauben am Bremskraftverstärker öffne, dann kommt mit etwas Druck Bremsflüsskeit heraus und die Bremsen sind wieder vollständig geöffnet bzw. die Radbremszylinder gehen wieder vollständig in die Ruheposition zurück.

Eine grobe Beschreibung dieses Bremskraftverstärkers gibt es in einer Hanomag Markant Handbuch. Als Ursache für nicht-öffnende Bremsen wir hier eine verstopfte Ausgleichsbohrung genannt. Diese habe ich gereinigt; offensichtlich erfolglos. Nun möcht ich den Bremskraftverstärker von einer Fachfirma/Spezialisten überholen lassen, der sich mit diesen Hydrair Verstärkern von Grau Bremse auskennt.

Frage: Kann mir jemand eine Firma/Spezialisten nennen für Hydrair Bremskraftverstärker (Grau Bremse)? Hat jemand Erfahrung mit der Firma "JFW Historische LKW e.k." in D-27367 Stapel ?

Frage 2 Kann mir jemand sonst noch einen Hinweis/Tipp geben, wie ich sonst vorgehen kann oder ggf. einen anderen druckluft-unterstützten Bremskraftverstärker einbauen kann. (Leider mit TÜV Abnahme, oder?)

Vielen Dank,
Hubert
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#538629
Hallo Georg,

Bin mir ziemlich sicher, dass es ein Hydrair ist, siehe Bild vom Typenschild. Leider kann ist das PDF mit der Hydrairbeschreibung zu groß um hier hochzuladen.

Über das Bremsenproblen hatte ich hier im Forum schon berichtet. Kurz zusammengefasst: Alle Bremsschläuche sind neu, die beiden vorderen Radbremszylinder und nachdem alles nicht geholfen hat, habe ich auch einen neuen Hauptbremszylinder von einer Fachwerkstatt einbauen lassen (incl. Kontrolle/Einstellung Abstand Bremsbeläge zur Trommel sowie das Spiel des Bremspedals zum Kolben des HBZ). Schon auf der Heimfahrt von der Werkstatt nach Hause haben sich die Vorderbremsen nicht vollständig gelöst, trotz neuem HBZ.

Georg:
Verstehe ich dich richtig : wenn die (Vorderrad) Bremsen nicht vollständig öffnen: zuerst am HBZ die Entlüftungsschraube lösen? Wenn noch Druck auf der Bremsleitung und Bremsflüssigkeit spritzt aus der geöffneten Entlüftungsschraube, dann ist der HBZ defekt?

In Foren von Magirus und Hanomag Fahrzeugen wird oft der Hydrair Bremskraftverstärker genannt, wenn die Bremsen nicht lösen; steht auch so in der Hydrair Kurzanleitung. Deshalb wollte ich den Bremskraftverstärker fachgerecht überholen lassen.

Gibt es sonst noch eine Fehlerquelle, die ich untersuchen (lassen) kann?

Vielen Dank für die Hinweise und Tipps, hoffentlich lässt sich das Problem bald beheben....

Grüße, Hubert
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#538642
Hallo
Alle Bremsschläuche sind neu,
wurde auch der Schlauch hinter dem Kühlergrill mit bedacht?
Da das System einkreisig ist, müsste bei Restdruck im System an allen Zylindern der Druck anstehen und beim lösen eines Anschluss überall abfallen. Wenn nicht, kann damit die Ursache einfach eingegrenzt werden.
Es muss nicht der Hauptbremszylinder defekt sein, es knnte auch das Stößelspiel zu gering sein, so dass nur die Schnüffelbohrung frei wird. Dann dauert der Druckabbau etwas länger. Am Pedal ist das Stößel mit einem Einstellexenter befestigt.
Für die Reparatur würde ich auch mal bei Schöbel nachfragen.
#538667
Hallo Georg, Helmut und andere,

Vielen Dank für den Hinweis auf das Stößelspiel. Ich habe dieses gestern Abend über den Excenter am Bremspedal auf den größtmöglichen Abstand vorrübergehend eingestellt. Mal sehen, ob sich dadurch etwas ändert und ggf. die Schnüffelbohrung am HBZ frei wird. Diesen Stößelabstand hatte die Werkstatt nach dem Tausch des HBZ eingestellt, und war nach meiner Einschätzung auch ok.

Als nächstes möchte ich vorrübergehend den Abstand der Bremsbeläge zur Trommel etwas erweitern, ebenfalls über die Excenter an der Trommel, so wie im Handbuch beschrieben.

Auf den Hydrair Bremskraftverstärker als mögliche Ursache für das nicht vollständige Lösen der (Vorderrad) Bremsen bin ich deswegen gekommen, da alle Bremsschläuche, der vorderen RBZs sowie der HBZ ausgetauscht und neu sind. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein neuer, orginaler HBZ nicht funktionier und somit das Übel ist? Um dies zu überprüfen müsste ich diesen wieder ausbauen (lassen), oder?

Gibt es sonst noch irgendwelche Ursachen/Fehlermöglichkeiten?

Grüße, Hubert
#538688
Hallo
Als nächstes möchte ich vorrübergehend den Abstand der Bremsbeläge zur Trommel etwas erweitern, ebenfalls über die Excenter an der Trommel, so wie im Handbuch beschrieben.
was versprichst du dir davon?
Für die Ursachenermittlung ist das ohne Belang.
Du müsst die Ursache systematisch einkreisen. Lösen des Entlüfternippel oder Verschraubung am Hauptbremszylinder, lösen am Anschluss der Leitung vom HZB zum Bremskraftverstärker, lösen des Entlüfternippels am Bremskraftverstärker, lösen der Anschlüsse hinter dem Bremskraftverstärker, vor und hinter dem Verteiler Vorder/Hinterachse.
Dabei musst du jedesmal schauen ob dein Problem verschwindet.
Wie verhält sich die Bremsanlage ohne Luftdruck.
Beim Abfallen des Geberduck (vom Hauptbremzylinder) muss der Luftdruck ebenfalls abfallen. Entlüftet der Bremskraftverstärker schnell genug und vollkommen?
#538756
Hallo Helmut,

Ich werde die von Dir vorgeschlagene Reihenfolge für das Lösen der Entlüfungsnippel bzw. Lösen der Anschlüsse in den nächsten Tagen durchprobieren. Wenn ich es richtig verstehe kann ich mit dieser Reihenfolge auch prüfen, ob eine Leitung verstopft ist und somit die Bremsflüssigkeit nur sehr langsam von den RBZs zum HBZ zurückfließt. Unter Druck vom Bremspedal wird die Bremsflüssigkeit analog wie bei aufgequollenen Bremsschläuchen in die RBZ gedrückt, kann jedoch nicht mehr schnell genug zurückfliessen. Ok, habe ich verstanden.Die Möglichkeit der verstopften metallischen Bremsleitungen hatte ich bislang nicht in Betracht gezogen. Vielen Dank! :danke

Teile dieser Überprüfungen habe habe ich bereits gemacht:

Ohne Luftdruck (Kessel entleert) ist das Problem der langsam oder gar nicht mehr öffnenden Bremsen vorhanden. Wird der Entlüfungsnippel am Bremskraftverstärker (oben = Zuleitung vom HBZ) geöffnet, wird der Druck abgebaut und die Bremsen öffen sich sofort (Vorderräder aufgebockt, 1 Helfer versucht das Vorderrad zu drehen, ist der Entlüftungsnippel geöffnet, drehen sich die Vorderräder, sofort und leicht, Bremse geöffnet). Dasselbe passiert auch beim Öffnen 2. Entlüfungsnippel am Zylinder des Bremskraftverstärkers (von der geht die Bremsflüssigkeit zu den RBZ, siehe Bild). Druck wird abgebaut, Bremsen lösen sich.

Wird ein paar Tage dauern, dann weiss ich hoffentlich mehr.

Viele Grüße, Hubert
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#538794
Hallo Hubert
Ohne Luftdruck (Kessel entleert) ist das Problem der langsam oder gar nicht mehr öffnenden Bremsen vorhanden.
das dürfte ein entscheidender Hinweis sein. Über die Bohrung 6 wird der Steuerdruck vom Hauptbremszylinder auf das Steuerventil geleitet. Das Ventil beaufschlagt über 12 den Vorspannzylinder mit Druckluft.
Beim Lösen muss der Druck über 6 vom Steuerventil abgebaut werden, damit das Ventil 10 den Luftdruck ablassen kann.
Daher vermutlich der Hinweis auf eine verstopte Kanalbohrung.
Sowohl wenn der hydraulische Druck vom Hauptbremszylinder oder wegen Verstoßfung über die Steuerbohrungauf den HSK nicht vollständig abgebaut wird oder das Druckluftventil nicht vollständig entlüftet, bleibt ein Restdruck im Bremssystem.
Nicht zu erkennen ist die Entlüftung der Druckwaage DVK/HSK , vermutlich über das hohle Stößel 11 ins Freie, auch diese Entlüftung könnte verstopt sein.
#538814
Hallo zusammen,

Helmuts Erklärungen bestärken mich in meiner ursprünglichen Annahme, dass der Hydrair Bremskraftverstärker das Problem ist. Daher hatte ich auch nach Erfahrungen für Überholung/Wartung von Hydrair Bremskraftverstärker gefragt. Ich hatte das Ding bereits 2x auseinandergebaut, zumindest so weit ich konnte. Habe auch versucht, die Bohrung 6 zu reinigen.

Nun, ich werde dann den Bremskraftverstärker nochmals abbauen und bei dem von Helmut vorgeschlagenen Bremsen-Schöbel überholen lassen.

Letzte Frage, dann lass ich Euch mit meinem Problem in Ruhe: Hat jemand von Euch auch Erfahrungen mit JFW Historische LKW Restauration ek? Dieser Betrieb wird hier im Technik Forum unter liste-ersatzteile-fur-unimog-handler-und-reparatur" aufgeführt. (https://www.unimog-community.de/phpBB3/ ... 78462.html)

Vielen Dank Hubert
#538825
Hallo Hubert,
mit der Firma JFW habe ich gute Erfahrungen gemacht. Ich habe dort einen Hauptbremszylinder von meinem U 421
überholen lassen. Zylinder hingeschickt, Kostenanschlag per mail bekommen, Auftrag erteilt, Reparatur durch-
geführt, zurückgeschickt. Alles innerhalb weniger Tage. HBZ funktioniert nun schon einige Jahre problemlos.
Kann ich weiterempfehlen!
Moglerguß
Joachim

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