Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#542202
Hallo Forumsgemeinde,

ich bräuchte mal eueren Rat bzw. euere Meinungen.
@admin: sollte der Beitrag hier falsch sein, Bitte verschieben.

Ich habe mir letztes Jahr einen U411.120 BJ 1964 zugelegt. Der Mog war schon teilzerlegt und einige Teile fehlten. Was für mich nicht so schlimm war, weil die fehlenden Teile würde ich schon bekommen.
Ich habe den Mog fast ganz zerlegt und den Rahmen entrostet und mit Rostumwandler behandelt.
Bei der Suche nach Ersatzteilen bin ich auf einen kompletten U411.120 BJ 1967 gestoßen. Den habe ich mir gekauft, um die beim Vorgänger fehlenden Teile umzubauen.
Jetzt hat aber der "neue" einige Sonderausstattungen, die der "erste" nicht hat, z.B. ZF Ross hdyr. Lenkung, Doppelkupplungsgetriebe, Kriechganggetriebe, el. Motorvorwärmung.

Meine Überlegung ist nun:
Soll ich diese Teile in meinen "ersten" umbauen, der ja schon teilrestauriert ist oder den "neuen" restaurieren an dem noch alles gemacht werden muss.
Wegen der Originalität, sollte der "neue" evtl. ganz bleiben, oder ist das egal. Wobei im "neuen" nur ein Austauschmotor verbaut ist, alles andere scheint Original zu sein.
Falls ich am "ersten" nicht weitermache, verliere ich ein ganzes Jahr Arbeit.

Was meint ihr?

Gruß Michael
#542208
Hallo Michael,
Da stehst du vor einem Problem, das schon sehr viele Unimogschrauber hatten.
Ich eingeschlossen.

Fehl -Teile umbauen wird nicht das Problem sein solange es die Peripherie anbelangt. Auch die ZF Ross ist schnell umgesetzt. Aber bei der Doppelkupplungsgetriebe-Motorkombination wird es schon diffiziel. Da sollte man noch nicht die Basis mit Motor + Getriebe fertig haben.
Wenn du aber erst beim Rahmen bist, würde ich aus beiden Mogs die besten Teile nehmen und weiterrestaurieren. Es wird immer das eine oder andere fehlen oder defekt sein. Da ist ein guter Teilefundus nicht zu verachten. Das Dopelkupplunggetriebe sollte aber in Ordnung sein, Ersatzteile sind so gut wie nicht zu finden.

Gruß
Jochen
#542210
Hallo Michael,

beim 1964er könnte es sich um einen 411b handeln (bis FIN 029653 lt. WHB, kann ich aber nicht nachvollziehen). Der 1967er ist ein 411c. Der 411c hat eine kürzere Achsübersetzung.
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 27.05.2020, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
#542214
Hallo Jochen,
ich habe beim "ersten" den Rahmen, das Getriebe und die Achsen entrostet. Auch habe ich festgestellt, das an den hinteren Achsvorgelegen
Schrauben fehlen und Öl ausschwitzt. Die Schraubenlöcher wurden mit Dichtmasse versehen.
Mir wurde zwar gesagt, das der Motor läuft, aber ich konnte es nicht ausprobieren. Dieser hat ein normales Getriebe.

Beim "neuen" läuft der Motor, ich bin damit auch etwas rumgefahren/rangiert. Es soll allerdings die Kopfdichtung defekt sein. Ansonsten sollte er funktionieren. Ob Motor und Getriebe für längere Zeit halten weiß niemand.

Du räts also, aus zwei Mogs einen zu machen. Sollte man nicht auf die Originalität schauen.

@Christoph. Kürzere Achsübersetzung heißt, größere Geschwindigkeit oder mehr Kraft?

Noch eine Frage.
Ich habe von beiden Mogs die DB Datenkarte, aber wo sehe ich die Sonderausstattungen. Mit den Nummern auf der Datenkarte und der Erklärung komme ich nicht viel weiter.
Ich habe aus der SA Liste von "BroSe" und der SA Aufstellunmg in meiner Ersatzteilliste 411a Stand 1967 eine Excelliste gemacht. Aber das hilft mir nicht viel weiter.

Gruß Michael
#542215
Hallo Michael,

grundsätzlich musst du selbst für dich entscheiden, wie du das Fahrzeug restaurieren willst. Z.B. entsprechend des Auslieferungszustands (siehe Datenkarte) mit originalem Lack und den entsprechenden SA's oder sogar mit "Matching Numbers", d.h. Motornummer entsprechend des Auslieferungszustands, Getriebe mit entsprechender FIN (Fahrgestellnummer) wie der Rahmen, Fahrerhaus dazu passend (Typenschild im Fahrerhaus mit passender FIN) sowie den jeweiligen Teilen aus dem Baujahr, das vielfach im Guss, z.B. bei den Achsen und Bremstrommeln, eingegossen ist. Matching Numbers halte ich beim Unimog für übertrieben.
Oder aber man restaurierst ein Fahrzeug nach belieben, z.B. interessante Teile, die Sonderausstattung gewesen sind, aus einem Schlachtfahrzeug ausbauen und in das Fahrzeug der Wahl einbauen.
Auch ist alles eine Kostenfrage, d.h. willst du einen evtl. besseren Motor/Getriebe aus einem der Mogs in den anderen einbauen anstatt eine komplette Revision durchführen zu lassen?
Ist ein Fahrzeugbrief für beide Mogs vorhanden?
Wie gut sind die Fahrerhäuser?

Deinem Bericht nach sind beide Fahrzeuge in einem Zustand, der meiner Meinung nach eine komplette Überarbeitung erforderlich macht. Mit entrosten ist es nicht getan. Um den Zustand beurteilen zu können, musst du mindestens auch den Motor sowie das Getriebe zumindest mal öffnen, d.h. Zylinderkopf runter, Getriebedeckel unten und Zapfwellengetriebe ausbauen, um einen Blick ins Innere zu werfen. Falls tatsächlich fehlende Schrauben mit Dichtmasse zugeschmiert sind ist das schon ein erstes Zeichen, dass an dem Fahrzeug zumindest an dieser Stelle kein Fachmann gearbeitet hat. Ich würde deshalb alles auseinander nehmen, weil ich ständig ein schlechtes Gefühl hätte, damit herum zu fahren. Bei meinem 411 war z.B. der Achsschenkelbolzen nicht gesichert, Bremsschlauch war ein Gardena Schlauch, Lager vom Differential war nicht richtig eingebaut usw.. Alles von außen nicht sichtbar.

Bzgl. der unterschiedlichen Achsen bedeutet die unterschiedliche Übersetzung, das du sie nicht einzeln tauschen kannst, falls eine defekt ist, sondern nur paarweise. Auch sind die Zahnräder im Vorgelege anders, also einzeln tauschen geht auch hier nicht.

Die SA Nummern stehen auf der Datenkarte und die meisten sind hier im Forum dokumentiert. Ich habe auch schon die meisten damit entschlüsselt. Welche findest du nicht?

Grüße
Tobias
Zuletzt geändert von Mogler123 am 27.05.2020, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
#542216
Hallo Michael,

der 411b hat geringeres Drehmoment am Rad. Dafür ist er bei gleicher Motordrehzahl etwas schneller. Das ist subjektiv im praktischen Fahrbetrieb aber kaum festzustellen.
#542228
Hallo Tobias,
mein Gedanke war, wenn ich den "ersten" herrichte, die HA aus dem "neuen" umzubauen. Nach deinen Ausführungen geht das aber nicht.
Also bleibt mir eigentlich nur den "neuen" herzurichten. Motor und Getriebe öffnen, weiß nicht, ist sehr sehr aufwändig.
Ich zeig euch mal ein paar Bilder, das macht´s evtl. verständlicher.

Gruß Michael
erster 3
erster 3
IMG_20200509_131935.jpg (77.79 KiB) 1375 mal betrachtet
erster 2
erster 2
IMG_20200509_131906.jpg (59.75 KiB) 1375 mal betrachtet
erster 1
erster 1
IMG_20191005_173311.jpg (56.12 KiB) 1375 mal betrachtet
#542236
Hallo Michael,
Wenn du zum jetzigen Zeitpunkt wo noch alles freiliegt, Motor und Getriebe nicht zur Begutachtung öffnest, macht du es spätestens nach der ersten Probefahrt.
Das ist wirklich kein Hexenwerk. Und wenn es Probleme macht, sind wir da um zu helfen

Gruß
Jochen
#542238
Hallo Michael,

wie können wir Dir helfen, richtige Tipps geben, wenn wir praktisch nichts über die beiden Mogs wissen.
Mein erster Gedanken nach dem ersten lesen : Beide herrichten

Wir wissen ja nicht welche Teile an dem "ersten" fehlen.
Nun kommt zu Tage, dass wohl die oder wesentliche Teile der Hinterachse fehlen. Hier ist natürlich nach den Hinweisen von Christoph zu prüfen, welche Übersetzungen sind jeweils verbaut. Nach 55 Jahren Betriebszeit unserer Schätze kann man sich nicht sicher sein, dass wirklich noch das verbaut ist was ursprünglich mal ausgeliefert wurde, selbst wenn außen noch die ursprünglichen Achskörper vorhanden sind. Man darf sich hier nicht auf die "Papierlage" verlassen. Aber die Übersetzung prüfen ist kein Hexenwerk.

Für Deine Entscheidung ist natürlich auch wesentlich, was möchtest Du haben. Einen Mog aus dem Verkaufsausstellungsraum der möglichst nur auf einem Anhänger zu Treffen transportiert wird um dort zu glänzen oder ein gut restauriertes Arbeitsgerät auch für die eigene gelegentliche Nutzung. Bei letzterer ist die Frage was für eine Nutzung ist die, gerade in Bezug auf die Auslegung des Getriebes. Doppelkupplung und Kriechgänge sind ja nur für bestimmte landwirtschaftliche Arbeiten nötig und sinnvoll. Die Lenkhilfe und Motorvorwärmung sind immer ein Komfortgewinn. Ein AT-Motor bei 55 Jahren Nutzungsdauer ist nicht ungewöhnlich, aber was unterscheidet einen AT-Motor vom Original. Eigentlich nicht außer er ist eben irgendwann einmal aufbereitet worden. Bereitest du die Originalmotor genauso auf ist er eigentlich nichts anderes als ein AT-Motor, nur die Hülle ist dann vielleicht noch die Alte.

Vielleicht hilft dir dies ein bisschen bei Deinen Überlegungen weiter
#542260
Hallo miteinander,

Danke erstmal für euere Antworten.

Ich werde die nächsten Tage den Mog mit dem Dampfstrahler reinigen und dann nochmal die Substanz prüfen und aufgrund euerer Meinungen eine Entscheidung treffen. Vielleicht stelle ich noch die ein oder andere Frage.

@kinzigsegler: Ich möchte mit dem Mog hauptsächlich spazieren fahren. Evtl. mal das eine oder andere Transportieren.
Ich habe keine Landwirtschaft oder Wald, wo man den Mog nutzen könnte. Zur Zeit macht mir das rumschrauben viel Spass.

Als frischer Rentner braucht man ein Hobby. Wenn er dann läuft und ich wieder Lust habe, schau ich nach Zusatz- und Anbaugeräte.

Gruß Michael
Zuletzt geändert von fmich_411 am 29.05.2020, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
#542263
fmich_411 hat geschrieben: ich habe beim "ersten" den Rahmen, das Getriebe und die Achsen entrostet. Auch habe ich festgestellt, das an den hinteren Achsvorgelegen
Schrauben fehlen und Öl ausschwitzt. Die Schraubenlöcher wurden mit Dichtmasse versehen.
fmich_411 hat geschrieben: Motor und Getriebe öffnen, weiß nicht, ist sehr sehr aufwändig.
Deine Beiträge machen mich nachdenklich. Weil die eine Achse tropft und einzelne Schrauben fehlen, willst du sie gegen eine andere Achse tauschen?
Was lässt dich glauben, dass die andere Achse nach langer Standzeit noch dicht ist?

Meistens fangen die Fahrzeuge, egal ob Unimog oder was in vergleichbarem Alter, erst an zu ölen, wenn sie vermehrt bewegt werden. Nun an zwei Scheunenfunden die am wenigsten ölenden Teile heraus zu suchen ist sinnlos, da komplett ohne Aussagekraft.

Wenn du glaubst, dass es bei alten Unimogs mit dem Abschleifen alter Farbe und einer neuen Lackierung getan ist, wirst du dich selbst enttäuschen. Denn selbst wenn auf den ersten Blick vielleicht "nur" eine Bremsenüberholung notwendig ist, im Laufe der folgenden Zeit werden sich weitere Baustellen auftun.

MfG
Fabian
#542268
Hallo Fabian,

Zitat:
Deine Beiträge machen mich nachdenklich. Weil die eine Achse tropft und einzelne Schrauben fehlen, willst du sie gegen eine andere Achse tauschen?
Was lässt dich glauben, dass die andere Achse nach langer Standzeit noch dicht ist?
Zitat Ende:
Das die Achse tropft ist nicht das Problem, sondern die abgerissenen Schrauben sind das was ich fürchte.
Wenn die Stumpen nicht rausgehen, mit welchem Werkzeug auch immer, ist doch wenn´s klappt meistens das Gewinde kaputt.

Die anderen Baustellen lasse ich mal kommen.

Jetzt warten wir mal ab was die Reinigung ergibt, dann sehen wir weiter.

Gruß Michael
#542291
Hallo
Wenn die Stumpen nicht rausgehen, mit welchem Werkzeug auch immer,
Fähigkeit bzw Kenntnisse, um eine abgerissene Schrauben auszubohren und Gewinde nachschneiden gehört zum Kleinen Einmaleins beim renovieren. Dadurch darfst du dich nicht entmutigen lassen, es werden mit Sicherheit noch größere Probleme auftauchen. Gibt es bei dir in der Nähe Schraubertreffs oder Stammtische, da findet sich immer jemand, der dir solche Kniffe zeigt.

Nabend Micha, was hast du den mit dem Motor gemac[…]

Hallo Alex, danke Dir. Da ich ja den Auger verbau[…]

Wer kann mein Tinyhouse ziehen ?

Moin Ralf Wenn Dein Daily 3,5t ziehen darf,dann ka[…]

Hallo Florian, zu Deinen Fragen: Der große D[…]